Jump to content

Ab wann ist Sport nicht mehr erlaubt?


mad*b

Empfohlene Beiträge

Hallo an alle!

 

ich habe vor ca. 2einhalb Jahren bei einer Routineuntersuchung erfahren, dass ich eine Aussackung an der Aorta habe (damals ca. 35 mm groß).

 

Da ich damals sehr viel Krafttraining praktiziert habe (3x die Woche) hat mir mein Arzt geraten, zwar das Krafttraining nicht aufgeben zu müssen aber mit den Gewichten herunterzugehen, so dass der Kraftaufwand nicht allzu groß ist.

Ich habe in den darauffolgenden 2 Jahren schon darauf geachtet. Da mir der Arzt das ganze aber nicht so ausführlich erklärt hat, habe ich nicht so ein großes TamTam daraus gemacht und in dieser Zeit auch 2x bei Umzügen mitgeholfen.

 

Letztes Jahr im September bin ich zur Kontrolle gegangen, da kam der Schock:

die Aussackung ist um 4 mm - also auf 39 mm - gewachsen!!

 

Mein Arzt hat mir das Krafttraining verboten und mir zum schwimmen geraten. Weitere größere Kraftanstrengungen sind natürlich auch untersagt.

 

Da ich aber nicht ohne Sport kann und großen Wert auf mein Erscheinungsbild lege - sprich also auch ein muskulöser, definierter Körper - mache ich ausser Schwimmen zuhause jeden Tag 100 Situps und trainiere mit 1,5 kg schweren Hanteln (was man jetzt nun wirklich nicht schwer nennen kann) Schultern und Brust (mein Arzt hat mir gesagt, dass das in Ordnung wäre - also mehr Sätze, dafür fast gar keine Gewichte)

Ich habe bis September keinerlei Symptome verspürt, aber als ich dann Bescheid wusste, hatte (und habe) ich ein Engegefühl in der linken Brust, das mal mehr mal weniger auftritt. Natürlich extrem wenn ich mich mit dem Thema gedanklich sehr auseinandersetze (und das kommt täglich vor)

 

Wie seht ihr das? Ist der Sport den ich mache noch im Rahmen oder auch das schon zu viel?

Ich würde mich sehr unwohl in meiner Haut fühlen und im Punkt Ausgeglichenheit würde auch viel wegfallen weil mir der Sport einfach unbandig wichtig ist.

 

vielen Dank schon mal im Voraus für das Durchlesen und für die Antworten

Link zu diesem Kommentar

Da ich aber nicht ohne Sport kann und großen Wert auf mein Erscheinungsbild lege - sprich also auch ein muskulöser, definierter Körper - mache ich ausser Schwimmen zuhause jeden Tag 100 Situps und trainiere mit 1,5 kg schweren Hanteln (was man jetzt nun wirklich nicht schwer nennen kann) Schultern und Brust (mein Arzt hat mir gesagt, dass das in Ordnung wäre - also mehr Sätze, dafür fast gar keine Gewichte)

 

Hallo!

 

Ich habe auch viel Sport, insbesondere aber Ausdauer, gemacht, bevor mein Klappenfehler sich verschlimmerte. Als es dann hieß ich solle das reduzieren bis der Fehler korrigiert ist bzw. werde ich schneller unters Messer müssen wenn ich nicht reduziere, habe ich es sein lassen und bin halt mehr spazieren gegangen, hat gewirkt, das Herzwachstum ist wesentlich langsamer vorangegangen als davor.

 

Jeder kann mit weniger Sport und auch ohne Sport leben, ob mein Körper sportlich oder "nur normal" aussieht war mir völlig egal im Gegensatz zu meiner Herzfunktion. Ich denke Du könntest problemlos in Maßen Ausdauersport machen, müßtest dann aber natürlich auf Deine Kraftraining-Muskeln verzichten. Ich würde keinerlei Kurzkraft-Übungen mehr machen mit einem Aortenaneurysma, mir wäre mein Leben wichtiger als Sport und mein Erscheinungsbild.

 

Alles Gute & Grüße,

Frank

bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar

Hallo Mad,

 

als bei mir das Aneurysma entdeckt wurde, hieß es sofort "Sie heben ab sofort nicht mehr als 5 kg.". Daran habe ich mich auch (zum Leidwesen vieler anderer Personen) gehalten. Bis dahin habe ich auch bei Umzügen geholfen, schwere Kisten gepackt und auch getragen, sowie auch schwere Gerätschaften. Aber das war dann für mich Tabu.

 

Das Ausdauertraining hat mir mein Kardiologe dagegen erlaubt, es sogar befürwortet.

 

Mir ging es aber nicht wie Dir, ich sah nicht sportlich aus, hatte eher etwas Übergewicht. Das bin ich, dank des Sports und einer Ernährungsumstellung los. Ich lege aber auch keinen großen Wert auf definierte Muskeln, fand aber auch Kraftsport nie so reizvoll, verstehe aber auch, dass es Menschen gibt - so wie Dich - denen viel daran liegt eben muskulös auszusehen, was auch völlig ok ist.

 

Hanteln mit 1,5 kg je Seite erachte ich erstmal nicht als so dramatisch. Allerdings kommen da ja noch die Gewichte der Kurzhantelstangen dazu, dann bist Du vielleicht wirklich schon über 5 kg ... und dann würde ich doch lieber darauf verzichten, bis die OP rum ist und Du wieder loslegen kannst.

Im Zweifel: Frag Deinen Kardiologen, der wird Dir schon das Richtige (aus medizinischer Sicht) raten.

 

Die Gesundheit geht in jedem Fall vor! Ich habe festgestellt, dass man auch abseits der ausgeübten Sportarten Alternativen finden kann, die einen zufrieden stellen, wenn auch das Loslassen von Gewohntem und das Einlassen auf etwas Neues zunächst schwierig sein mag.

 

In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute,

Michael

Link zu diesem Kommentar

danke für die 2 Antworten!

 

was ich an "Gewichten" hebe sind wirklich nur diese 1,5 kg. Da sind keine Kurzhantelstangen dabei,

ich mache von den Hanteln nur etwas mehr Sätze (ca 50 Stück Schulterheben, 50 Stück Armtraining pro Seite) damit es etwas Wirkung hat.

Mein Arzt hat es mir im September erlaubt - mit den Worten "so wenig wie möglich Gewichte dafür eben mehr Sätze"...

Bauchmuskeltraining ist ok? Da hebe ich ja nichts und atme gleichmäßig.. allerdings bin ich mir da auch nicht sicher...

 

bin mir insgesamt mit allem mehr als unsicher momentan

 

Wie sieht es mit der Sexualität aus... mit Sex oder auch Selbstbefriedigung, wie mit Kaffee, psychischem Stress, Toilettengang usw.

 

man muss dazu sagen, dass ich erst Mitte zwanzig bin, da fühlt man sich schon mehr als eingeschränkt und macht sich über alles einen Kopf...

Link zu diesem Kommentar

Hey mad*b -

 

Natürlich musst Du den Sport nicht gänzlich aufgeben. Bei einem durchschnittlichen Jahreswachstum von etwa 2mm musst Du zwar davon ausgehen, Dich innerhalb der nächsten Jahre operieren lassen zu müssen, und mit Maximalkraftbelastungen solltest Du nicht hantieren, wenn Du das Wachstum des Aneurysmas nicht unnötig beschleunigen oder gar eine Dissektion riskieren willst. Wichtig wäre auch, herauszufinden, worauf die Aussackung basiert - für den Fall, daß eine Gewebeerkrankung (z.B. Marfan) zugrunde liegt, müsstest Du noch vorsichtiger sein und auch früher operieren lassen. Ohnehin muss man insbesondere bei schnellem Wachstum handeln, und allgemein wächst es umso schneller, je größer es bereits ist - allerdings bedeutet schnelles Wachstum ca. 1mm pro Monat, wovon Du ja noch weit entfernt bist.

Als Grenzwert wird in der Regel 50mm angegeben, aber das hängt, wie gesagt, von verschiedenen Umständen hab und kann sowohl nach oben wie nach unten im Einzelfall abweichend gehandhabt werden.

Was ganz sicher für das Herz ungefährlich und sogar förderlich ist, sind Ausdauerbelastungen, wie Jogging, Schwimmen, etc., bei denen Du Deine Figur ebenfalls gut in Schuss halten kannst, ohne Dein Herz zu belasten. Von einer Bodybuilderfigur würde ich mich - ehrlich gesagt - verabschieden, weil man die nur über hohe Kraftbelastungen erreichen und halten kann.

Ausdauerbelastungen senken den Ruhepuls und Blutdruck und verringern die Stressanfälligkeit - auf Dein Wohlbefinden musst Du ganz sicher nicht verzichten, aber ein Selbstbewußtsein, daß stark auf Aussehen basiert, ist ohnehin ziemlich baufällig und zum mittelfristigen Einsturz verurteilt, nicht?

 

Was die anderen Dinge angeht: Kaffee senkt sogar den überdauernden Blutdruck und wirkt wie Ausdauersport (also kurzfristig blutdrucksteigernd, langfristig senkend), wie eine neue Studie aus der Schweiz belegt hat. Ich weiß zwar nicht, in welcher Intensität Du Dir einen runterholst, aber jegliche sexuelle Aktivitäten sind ganz sicher völlig unbedenklich, solange Du nicht den Rekord im Dauerwichsen aufstellen willst, oder ähnliches, :P .

Stress wirkt sich natürlich über den Blutdruck aus, den Du halt im Auge behalten solltest. Solange der Blutdruck nicht dauerhaft erhöht ist, etc...

Naja, und beim Kacken stirbt ein junger Mann in der Regel nicht, auch nicht, wenn er ein kleines Aneurysma hat...

 

Zusammengefasst: Leb ganz normal weiter, und verzichte auf Extrembelastungen. An einer Operation kommst Du ohnehin nicht vorbei, und sowohl davor als auch danach musst Du Dein Leben nicht als Scheintoter verbringen. Wie schnell Dein Aneurysma wächst, kannst Du - von Maximalbelastungen abgesehen - auch nicht beeinflussen.

 

Daß die Beklemmungsgefühle in der Brust stärker werden, wenn Du Dir Sorgen machst, weißt zunächst mal eher auf Angstsymptome hin. Ein Aneurysma verursacht auch erst Symptome, wenn es bereits sehr groß ist und etwas anderes abdrückt - an sich ist es solange schmerzfrei, bis es reißt oder platzt, das ist ja gerade das tückische.

Ich habe bis kurz vor der Operation viel gejoggt und auch noch im Jahr davor regelmäßig mein Workout gemacht - geschont hab ich mich mitnichten: am Wochenende gesoffen, auf Parties geraucht, durchaus ne Menge Stress... Das Aneurysma wuchs im Schnitt 1mm pro Jahr, lag auch mal über zwei Jahre still. Zwei Tage vor der OP bin ich ein letztes Mal ausgiebig joggen gegangen, weil ich wußte, daß ich danach eine Weile drauf verzichten musste...

 

Das Erlernen einer Entspannungstechnik kann sowohl bei der Angst Hilfe bieten, als auch die allgemein Herzbelastung senken und ist sicher eine sinnvolle Ergänzung zur stressmindernden Ausdauerbetätigung...

 

Hast Du denn auch eine kaputte Herzklappe, bzw. eine bikuspide Klappe, oder nur das Aneurysma ?

 

Verlier nicht die Nerven - ein Aneurysma, wenn Du es regelmäßig kontrollieren läßt und keine Grunderkrankung vorliegt, platzt bei dieser Größe und diesem Wachstum nicht einfach so. Du müsstest Dir schon ziemlich Mühe geben...

 

In diesem Sinne - genieß Dein Wochenende!

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
Link zu diesem Kommentar

Hallo Mad,

 

ich habe jahrelang mit einem Aneurysma von 4,8 cm gelebt und habe in dieser Zeit viel Sport gemacht und auch deutlich mehr als 5 Kilo (da dürfte man ja beim Einkaufen nicht mal eine Bierkiste ins Auto heben) gehoben. Ich war in der Zeit von der Diagnose (2005) bis zu OP bei unterschiedlichen Ärzten und hab sehr viele unterschiedliche Meinungen gehört.

 

Aber ansonsten kann ich mich nur meinen Vorschreibern anschliessen. Meine Sportarten weiterhin auszuüben wurde mir von allen Kardiologen und Chirurgen angeraten. Ich solle halt nicht im Leistungssportbereich agieren. Und im nachhinein würde ich mit einem Aneurysma nicht mehr zum klettern gehen (was ich aber getan habe).

Ich habe bis zur OP (da war das Aneurysma bei 5,4 cm) gesportelt und war zwei Wochen vor der OP noch im Skiurlaub und bin dort sehr viel und intensiv gefahren.

 

Dass Du momentan verunsichert bist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Deine Kraftübungen so weiterzumachen, wie Du sie mit Deinem Doc abgesprochen hast halte ich für vernünftig. Ansonsten würde ich noch darauf achten, keine absoluten Blutdruckspitzen aufzubauen (z.B. nach der Sauna nicht sofort kalt abduschen, sondern warm anfangen und dann langsam kälter werden).

...... und ich kann Dir nur sagen, dass man mit einem Aneurysma auch sehr gut leben kann, wenn man sich denn damit abgefunden hat (was nicht ganz einfach ist). Aber wie auch Fabian schon sagte - Dein Aneurysma ist ja relativ gering - da passiert Dir nix.

 

Ich wünsch Dir einen schönen Pfingstmontag

 

Brigitte

Link zu diesem Kommentar

Danke für die Antworten!

das beruhigt mich jetzt schon etwas!

 

Ich denke, das beste wird wirklich sein, wenn ich so weitermache wie bisher...wirkliche Kraftanstrengungen so gut es geht vermeide und einfach auf die nächste Untersuchung im September warte.

Link zu diesem Kommentar
  • 4 weeks later...

Hallo an alle!

 

ich habe jetzt mal meinen Trainingsplan etwas umgeschmissen. Kann mir jemand sagen, ob das zu viel ist oder ob das von der Anstrengung her geht.

 

Ich habe im September eben erst meinen Termin und möchte aber schon gerne vorher ungefähr wissen, ob das nicht zu anstrengend für mein Herz ist.

Deswegen jetzt mal eine genaue Auflistung wie mein täglicher Trainingsplan aussieht :)

_______________

 

1. Aufwärmen mit schnellem Gehen im Stand und Dehnübungen

2. Butterfly + 1,5 kg (50x)

3. Schulterheben + 1,5 kg (50x)

4. Arme + 1,5 kg (je 50x)

5. Brust + 1,5 kg (20x)

6. Bauchtraining (1x 100, 1x 50, 1x 20)

7. Atemübungen zur Erholung

 

danke schon jetzt für eure Hilfe :)

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

das kann dir leider nur dein Arzt sagen. Wir können hier zwar von unseren persönlichen Erfahrungen berichten, aber gerade

wenn es um das Thema Stress und körperliche Belastung/ Sport geht, ist jeder Mensch anders.

Warte bis zu deinem Termin ab oder versuche vorher mit deinem Arzt zu sprechen ggf. per Telefon.

Deine Aufwärmübung ist sicherlich nicht problematisch.

 

Grüße

hanny

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

da muss ich Hanny zustimmen. Wenn jemand dazu etwas sagen kann, dann ein in diesen Dingen erfahrener Arzt, der deinen Zustand genau kennt.

Natürlich weißt du ja auch selbst, wie stark dich diese Übungen anstrengen und kannst in etwa abschätzen, ob sie noch in einem Rahmen liegen, der deinem Körper nicht zu viel abverlangt. Im Zweifel ist in diesem Fall weniger mehr.

 

 

Grüße

Dietmar

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...