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GdB nach OP


Britta

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Hallo,

ich habe eine korrigierte (korrigiert heißt hier: durch die Natur selbst korrigiert, mehr oder wenig rein zufällig noch im Mutterleib) Transposition der großen Herzgefäße und im Sommer d. J. nach einer Klappeninsuffizienz Grad IV eine künstliche Mitralklappe erhalten und eine deVega Plastik für die Tricuspidalklappe. Ich fühle mich bis jetzt, dreieinhalb Monate nach der OP, ziemlich schlecht. Ich habe noch andere Krankheiten, die es mir nicht gerade einfacher machen. So habe ich z. B. das Restless-Legs-Syndrom (unruhige, schmerzende Beine im Ruhezustand, 24 Std. lang, extreme Verschlimmerung nach der Herz-OP), Migräne mit Aura (Augenflimmern, Taubheitsgefühle in den Händen, Armen und im Gesicht), Asthma bronchiale sowie schweres autoagressives Verhalten (seit 24 Jahren, in der Zwischenzeit lebensbedrohliche Ausmaße). Nach der Herz-Reha habe ich eine Reha wegen des selbstverletzenden Verhaltens gemacht. In Kürze fange ich eine stufenweise Wiedereingliederung in meinen alten Job an. Ich habe die Befürchtung, dass ich das nicht packe. Ich fühle mich überhaupt nicht mehr wohl, habe das Gefühl, dass ich in einem kaputten Körper stecke und möchte am liebsten hier heraus, was natürlich nicht geht. Ich habe nach der Herz-OP eine innere Unruhe, die kaum auszuhalten ist. Mein Herzschlag/min. beträgt fast immer um die 100 und ist äußerst unangenehm. Bei körperlicher Belastung mache ich ganz schnell schlapp. Vor dem PC oder dem Fernseher werde ich total müde, wenn ich nur 5 Minuten davor sitze. In meinem Beruf sitze ich den ganzen Tag am PC. Jetzt habe ich einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis gestellt, mit Verweis auf die unterschiedlichen Ärzte und deren Unterlagen. Aber meine Nervenärztin weiß z. B. noch gar nicht, dass sich mein RLS (Restless Legs Syndrom) so sehr verschlimmert hat und dass mein Selbstverletzendes Verhalten nach der Reha auch nicht weg ist, da sie im Urlaub ist. Ich kämpfe natürlich dagegen an, aber es ist sehr schwer. Ich fürchte, dass das Versorgungsamt das alles gar nicht gewahr wird und ich gar keine vernünftige Einstufung des GdB erhalte. Sollte ich alle relevanten Ärzte informieren? Ich bin nicht faul und will bestimmt wieder gern arbeiten, zumal ich meinen Beruf liebe. Aber mein Allgemeinzustand ist derzeit sowohl körperlich als auch psychisch so angeschlagen, dass ich jetzt doch einen Schwerbehindertenausweis beantragt habe. Ich weiss nicht, inwieweit mir das hilft oder nicht. Gibt es einen pauschalen GdB, den man erhält nach einer Herz-OP und künstlichem Mitralklappenersatz? Im Reha-Entlassungsbericht steht geschrieben, dass ich wieder voll belastbar werde. Das ist im Moment aber nicht so, und die Reha ist jetzt auch schon 2 Monate her. Wer könnte mir einen Rat geben? Das alles macht mich dermaßen fertig, dass ich dadurch wieder Gedanken an lebensbedrohliche Selbstverletzungen habe. Ich weiss, dass ich mit meiner Ärztin darüber sprechen muss, aber zur Zeit geht das nicht und sie kann dabei mir nicht wirklich helfen. Das muß ich ganz allein schaffen, aber es dauert halt lange und es ist verdammt schwer. Die Marcumarisierung ist natürlich auch ein großes Problem bei meinen Selbstverletzungen (schwere Schnittverletzungen). Ich weiss, dass hier wohl niemand unter den gleichen Problemen leidet wie ich. Und ich weiss, dass ich psychiatrische Hilfe brauche, die ich ja auch weiterhin in Anspruch nehme. Ich erwarte auch kein Verständnis, dass ich mich durch Schnitte selbst verletze, hoffe aber, dass ihr mich deswegen nicht total niedermacht oder beschimpft. Ich weiss um mein Problem bescheid und möchte nur wegen des GdB evtl. Tipps bekommen.

Vielen Dank

Britta

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Liebe Britta,

 

willkommen hier im Forum, keiner hier würde Dich "beschimpfen" oder gar "niedermachen" wollen, angesichts der Schilderungen deiner jetztigen physisch-psychischen Verfassung. Ich war schon betroffen beim Durchlesen deines Beitrags, es kommen schon viele Dinge für Dich zusammen, die allesamt schwer zu ertragen sind. Du schreibst Deine Ärztin (ich vermute Du meinst Deine Nervenärztin) könne Dir sowieso nicht helfen, du müßtest das alleine schaffen. Das aber stelle ich mir extrem schwer vor, vielleicht solltest Du Dir einen anderen Arzt/ Ärztin suchen, dem/der Du so vertraust, dass Du Hilfe abnehmen kannst. Und vielleicht auch über eine längerfristige Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung reden könntest, denn mir scheint es ziemlich schwierig für Dich jetzt an Arbeit denken zu müssen. Ein guter Nervenarzt würde Dich dabei unterstützen weder Körper noch Psyche zu überfordern mit verfrühten Wiedereingliederungsversuchen. Und über die Sache mit den Autoaggressionen solltest Du auch reden, es ist schon ein wichtiger Schritt, dass Du dieses "Tabuthema" mutig angeschnitten hast. Könntest du Dir vorstellen auch darüber mir einem Arzt/Psychologen zu reden?

 

Was den Schwerbehindertenausweis angeht, kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, ich stehe noch vor der OP (nächsten Dienstag), aber die "alten Hasen" stehen Dir hier sicher mit Rat zur Seite.

Ich wünsche Dir alles Gute und den Mut Hilfe von aussen anzunehmen.

 

Liebe Grüße

 

Hildegard

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Hallo Britta,

auch erst mal Willkommen hier. Bei Dir kommt da ja nun einiges zusammen.

Was die KLappen-OP angeht, stehen Dir in jedem Fall 30% zu(auch ohne bleibende körperliche Beeinträchtigungen).Wenn 2 Klappen betroffen sind,weiß ich das nicht.Ich habe letzte Woche gerade 30% zugesprochen bekommen. Solltest Du den Antrag stellen, dann alle Erkrankungen angeben und alle Ärzte, bei denen Du in Behandlung bist. Und dann ......... dauert das erst mal ganz schön lange,bis die beim Versorgungsamt in die Hufe kommen.Bis dahin ist Deine Ärztin aus dem Urlaub zurück, und Du hast eigentlich genug Zeit, diese noch mal zu kontaktieren und mit ihr Deine jetzige Situation durchzusprechen.Sollte Dir letzten Endes der GdB nicht ausreichen, kannst Du auch noch Widerspruch einlegen.

Wenn Du Dich auch noch nicht fit genug fühlst für eine Wiedereingliederung, dann laß Dich doch weiter krankschreiben.Eine Wiedereingliederung abbrechen zu müssen,stelle ich mir zusätzlich ziemlich frustrierend vor.

Alles Gute für Dich

Gruß Dietmar

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Liebe Britta,

 

es ist sehr schwer, Dir auf deine Vielzahl von Sorgen, Problemen und Krankheitsbildern zu antworten. Sicher ist dieses Forum auch nur sehr begrenzt in der Lage, auf deine Anliegen einzugehen. Ich möchte Dich aber unbedingt bestärken weiter zu kämpfen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aus meiner Sicht, und ich bin leider nur Laie, hast Du entscheidende Fähigkeiten, deine Probleme zu lösen, denn

 

 Du hast erkannt, daß Du deine Situation selbst lösen mußt.

 Du weißt, daß du professionelle Hilfe benötigst. Nehme Diese dringend in Anspruch!

 Dein Befinden nach deiner Herz-OP ist nach einem Zeitraum von ca. 3 Monaten keine Ausnahme. Du mußt deinem Körper mehr Zeit geben und gibt Dir vor allen Dingen keine Schuld an Rückschlägen.

 Die Psyche ist nach Herzoperationen in der Regel stark in Mitleidenschaft gezogen. Das verstärkt deine bereits bestehenden Probleme, daß ist logisch, Sei Dir dessen bewußt.

 Jeder Arzt hat eine Vertretung, nimm den Urlaub deiner Ärztin nicht als Vorwand, die Behandlung zu unterbrechen. Nimm auch einen Arztwechsel in Kauf, wenn Du Dich nicht gut aufgehoben/verstanden fühlst.

 Beziehe in deine Behandlungsmöglichkeiten ambulante, stationäre Klinikaufenthalte mit ein und vielleicht sind Selbsthilfegruppen eine Möglichkeit, dein Empfinden mit Menschen zu besprechen, die vielleicht die Problematik aus eigener Erfahrung schon kennen.

 Vielleicht helfen Dir auch Entspannungskurse, Yoga etc. wieder positiver zu denken.

 Mache Dir dein Leben lebenswert, dazu reichen manchmal Kleinigkeiten, gönn Dir mal etwas, was Du Dir schon immer gewünscht hast, oder räume ein Zimmer um bzw. verändere etwas.

 

 

Zu deiner Frage mit der Schwerbehinderung: Ich glaube, deine körperliche Beeinträchtigung wird den Behindertengrad von 30%,wesentlich überschreiten.

Es gibt aber im Forum bestimmt Einige, die dazu mehr sagen können.

 

 

Viel Grüße

 

Klaus

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