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Wo ist meine Unbekümmertheit?


hanny06

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Hallo Ursela,

 

die Rubrik "Psyche" wurde damals extra eingerichtet, damit solche Gedanken, Sorgen und Ängste wie auch Du sie schilderst angesprochen werden können.

Der Bedarf ist einfach da und wie Du siehst, Du bist da nicht alleine. Seit meiner OP habe ich unter Anderem Eines gelernt: Ich rede so wie mir der Schnabel gewachsen ist und äussere das was mich bedrückt oder auch freut.

Meine Erfahrungen sind, dass wenn ich mich mit Leuten unterhalte oftmals, wenn auch verzögert, ein Feedback erfolgt, was eindeutig aufzeigt, dass Jeder in irgendeinerweise sein Päckchen zu tragen hat. Indem man sich austauscht wird oftmals vieles klarer, ich möchte sogar sagen, es befreit.

Mit(geteiltes) Leid ist halbes Leid!

In deinem Falle würde ich zusehen, dass die Baustellen ausserhalb des Herzens ersteinmal geschlossen werden. D.h. die Blasenentzündung auskurieren, die Ursachen des Hexenschusses ermitteln und ggfs daran arbeiten, dass er nicht mehr auftaucht (Rückenschule, Physiotherapie, Optimierung von Bewegungsabläufen etc).

Danach hast Du Zeit und sicher mehr Energie, dich dem eigentlichen Problem zu befassen und dich damit auseianderzusetzen.

Ich bin sicher, dass Du hier auf offene Ohren triffst, dass haben doch schon die bisherigen Beiträge offenbart.

 

Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende und Gute Besserung

 

Klaus

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  • hanny06

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Hallo Ursula,

 

ich bin der Meinung, und kenne es auch von mir, dass man sich gelegentlich Rückfälle und Durchhänger in Sachen Angst auch erlauben darf und sich auf keinen Fall dafür verurteilen soll. Es hat immer einen Grund, warum man wieder bisschen in alter Muster kommt, wie z.B. Stress in welcher Form auch immer (und wenn es nur ein Streitgespräch mit dem Nachbarn ist).

Ich kenne diese Rückfälle und Durchhänger selber, wenn ich wieder in alte Verhaltens- und Denkmuster rutsche.

Wichtig ist, sich da irgendwie wieder heraus zu holen, in welcher Form auch immer. Mir hilft da meistens erst eine gründliche Selbstanalyse. Warum und wovor habe ich gerade Angst? Habe ich die letzten Tage wieder zu viel gewollt und gegeben, so dass ich heute wieder schlechter ist? Ist bei mir oft der Fall. Ich will dann wieder so viel und sofort (diese Ungeduld), habe so viele Ziele für mein LEben und dieses ganze scheint mich dann immer sehr schnell zu überfordern, so dass ich in alte Muster rein rutsche.

Ich versuche dann runter zu kommen, tue mir was Gutes, versuche stoltz auf das zu sein, was ich in meinem jungen Leben schon gemeistert habe (2 Herz-OP!!!..aber auch noch anderes) und fahre dann bisschen auf meinem Ergometer (tut gut!!).

Aber das braucht alles seine Zeit, bis man solche Bewältigungstrategien verinnerlicht hat und bis sie ihre gewünschte Wikrung zeigen. Geduld ist angesagt, wo von ich ja ssooooo viel habe :(:unsure:

 

Alles Gute und gute Besserung dir, Ursula!

Du kommst da auch wieder raus, ganz sicher

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Hallo Hanny

 

 

Hallo Ursula,

 

ich bin der Meinung, und kenne es auch von mir, dass man sich gelegentlich Rückfälle und Durchhänger in Sachen Angst auch erlauben darf und sich auf keinen Fall dafür verurteilen soll. Es hat immer einen Grund, warum man wieder bisschen in alter Muster kommt, wie z.B. Stress in welcher Form auch immer (und wenn es nur ein Streitgespräch mit dem Nachbarn ist).

 

Das ist wohl so! Doch wenn die Angst zu gross wird, dann ärgere ich mich ob meiner Verzagtheit. Ich weiss, dass das nichts bringt, aber es passiert halt doch immer wieder mal. Vor allem wenn der Körper sich überall zu Wort meldet. (ein grosser Bluterguss am Bein, dann Infektionen, und ein schmerzender Zahn wo ich vermute, dass er raus muss.

 

Ich kenne diese Rückfälle und Durchhänger selber, wenn ich wieder in alte Verhaltens- und Denkmuster rutsche.

Wichtig ist, sich da irgendwie wieder heraus zu holen, in welcher Form auch immer. Mir hilft da meistens erst eine gründliche Selbstanalyse. Warum und wovor habe ich gerade Angst? Habe ich die letzten Tage wieder zu viel gewollt und gegeben, so dass ich heute wieder schlechter ist? Ist bei mir oft der Fall. Ich will dann wieder so viel und sofort (diese Ungeduld), habe so viele Ziele für mein LEben und dieses ganze scheint mich dann immer sehr schnell zu überfordern, so dass ich in alte Muster rein rutsche.

 

Ja - diese vermaleidete Ungeduld kenne ich auch. Dabei habe ich diesbezüglich schon viel dazugelernt. Früher war das viiiiiiiel schlimmer.

Ich versuche dann runter zu kommen, tue mir was Gutes, versuche stoltz auf das zu sein, was ich in meinem jungen Leben schon gemeistert habe (2 Herz-OP!!!..aber auch noch anderes) und fahre dann bisschen auf meinem Ergometer (tut gut!!).

Aber das braucht alles seine Zeit, bis man solche Bewältigungstrategien verinnerlicht hat und bis sie ihre gewünschte Wikrung zeigen. Geduld ist angesagt, wo von ich ja ssooooo viel habe :(:unsure:

zwei OP's :o das zu lesen tut mir immer leid. Ich denke oft, dass ich ja schon eine grosse Zeitspanne "Leben" gehabt habe und eingentlich dankbar sein sollte. Bin ich auch! Aber das Thema "sterben" macht mir zur Zeit etwas Angst.

 

Alles Gute und gute Besserung dir, Ursula!

Du kommst da auch wieder raus, ganz sicher

 

Danke Hanny...auch dir alles Gute!

und einen schönen Abend

ursela

bearbeitet von farfalla52
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Hallo Klaus

 

Hallo Ursela,

 

die Rubrik "Psyche" wurde damals extra eingerichtet, damit solche Gedanken, Sorgen und Ängste wie auch Du sie schilderst angesprochen werden können.

 

Es ist gut, dass es diese Möglichkeit gibt. Und es hat mir schon oft geholfen zu lesen, dass andere auch mit solchen Problemen kämpfen müssen.

 

Meine Erfahrungen sind, dass wenn ich mich mit Leuten unterhalte oftmals, wenn auch verzögert, ein Feedback erfolgt, was eindeutig aufzeigt, dass Jeder in irgendeinerweise sein Päckchen zu tragen hat. Indem man sich austauscht wird oftmals vieles klarer, ich möchte sogar sagen, es befreit.

Mit(geteiltes) Leid ist halbes Leid!

 

Stimmt! :)

 

In deinem Falle würde ich zusehen, dass die Baustellen ausserhalb des Herzens ersteinmal geschlossen werden. D.h. die Blasenentzündung auskurieren, die Ursachen des Hexenschusses ermitteln und ggfs daran arbeiten, dass er nicht mehr auftaucht (Rückenschule, Physiotherapie, Optimierung von Bewegungsabläufen etc).

Danach hast Du Zeit und sicher mehr Energie, dich dem eigentlichen Problem zu befassen und dich damit auseianderzusetzen.

Ich bin sicher, dass Du hier auf offene Ohren triffst, dass haben doch schon die bisherigen Beiträge offenbart.

 

Die Baustellen werden etwas weniger. AB konnte ich stoppen und der Rücken ist auch dabei zu gesunden. Ich war ja gut 8 Wochen eingeschränkt in meinen Fitness-Aktivitäten wegen eines riesigen Blutergusses am Bein. Das rächt sich....mich nicht bewegen zu könnten tut mir nicht gut.

 

Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende und Gute Besserung

 

Klaus

 

Danke! und dir eine gute Woche...

 

ursela

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  • 4 weeks later...

Hanny ich kann genau nachvollziehen was du meinst!

 

Ich bin 20 und seit dem ich meine Klappe habe sehe ich viele Dinge ganz anders.

Es ist unglaublich wie ich mich manchmal über diverse Leute aufregen kann, die ihr Leben einfach leben, machen was sie wollen, feiern die ganze nacht..!

Ich habe meine Klappe nun seit März. Und ich habe im Sommer auch öfter versucht mal richtig einen drauf zu machen! ich hab wieder angefangen an wochenenden zu rauchen und ich hab beim feiern auch ordentlich getrunken. war auch alles ganz geil ... bis dann mein Blutdruck angestiegen ist und es mir häufig schlecht ging, in form vom müdigkeit und fast schon schwindel...

es hängt alles mit der psyche zusammen, da bei mir körperlich und klappen technisch laut den ärzten alles super ist..

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  • 3 weeks later...

18 Tage nach der OP sitze ich hier in der Reha und denke auch über viele Dinge in dieser Richtung nach. Uns wurde aber letzte Woche in einem Vortrag auch gesagt, dass solche Gedanken nach einer Herzop wohl ziemlich normal sind, und vielen Patienten auch Dinge erst einfach nach der OP bewusst wurden.

 

Während für mich vor der OP einfach die Mortalitätsrate von 0,9% wichtig war, und ich überhaupt nicht fassen konnte, was das konkret für mich heißt, und ich das auch nicht mit anderen Risiken (z.B. tödlicher Verkehrsunfall) vergleichen konnte,

kommen jetzt ganz andere Sachen in meinen Kopf: dass ich dem Tod irgendwie ein Schnippchen geschlagen habe, dass mein Herz in 2,5 Stunden eine Zeitlang nicht geschlagen hat...

 

Aber diese Gedanken sind wohl normal und ich frage mich auch einfach, wann die Narbe auf der Brust zu mir gehört und mich nicht mehr an die OP erinnert usw usw.

 

Hier in der Reha wurde ganz klar gesagt, dass wir uns melden sollen, wenn diese Gedanken aufkommen und dafür auch ein Psychologe im Haus ist....

 

Und einfach mal wehleidig sein, finde ich vollkommen in Ordnung, das gönne ich mir auch mal ;-)

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Hallo Mendikant,

 

diese Gedanken nach der OP hatte ich auch, und ich habe sie gelegentlich heute noch. Und das ist gut so.

Denn inzwischen bin ich in vielen Dingen viel gelassener und entspannter geworden. Vorkommnisse, die mich früher in Stress gebracht haben, kümmern mich nur noch wenig. Mein Wohlergehen im Leben steht an erster Stelle, denn ich habe die Erfahrung machen müssen, dass das Leben sehr schnell zu Ende sein kann.

 

Ich, bzw. die Ärzte haben meinem Tod zwar ein Schnippchen geschlagen, trotzdem kann Gevatter Tod jederzeit zurückschlagen. Daher sage ich mir, nutze das Leben, solange du es noch hast.

 

Die Tage vor der OP empfand ich wie das Warten auf die Hinrichtung, mit diesem Gefühl bin ich auch in den OP-Saal gefahren. Aber in der Klinik hat mich dann eine merkwürdige, aber sehr angenehme Ruhe und Gelassenheit überkommen, die mich bis heute nicht mehr losgelassen hat.

Im Grunde empfinde ich die OP im Nachhinein nicht nur medizinisch gesehen als positiv, sondern sie hat mir auch eine besondere psychische Stärke gegeben.

 

Natürlich gibt es manchmal auch wieder Momente, in denen ich mit dem Schicksal hadere, aber sie sind nur von kurzer Dauer. Je länger ich mit meiner neuen Klappe lebe, umso seltener betrachte ich sie mit negativen Gefühlen. Sie ist ein Teil von mir geworden und gibt mir neue Kraft.

 

Das alles hat sich einfach so entwickelt, und dazu brauchte es auch keine Psychologen.

 

Grüße

Dietmar

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