Koma nach Herzinfakt

[blechi]

Zu mir gibt es eine kurriose Historie. Kurzvariante:2002 Serienherzinfakte <10 Multiorganversagen 30 Tage Koma, Stents,Bypässe3,Kammerflimmern,Herzrhytmusstörungen,Schrittmacher,Endokartitis,Doppelklappenersatz,INR.3,5-4,0 (macumar) Selbstbestimmer seit 2004 ,Defi1, erneut Endokartitis mit Mitralklappenersatz und Aortenklappenrestaurirung kurzzeitige reduzierte Nierenleistung,Defi2, 2006 Urosepsis mit leichten Nierenproblemen, 2009 nach Unfall Serienrippenfraktur(9) mit Buehlerdrainage und MRSA in der Wunde.

leichtem Einbruch der Lungenfunktion. Dann war mal etwas Ruhe.Vor einigenTagen Defi 3.(Ich habe bestimmt noch was vergessen)

 

So und jetzt gehts mir eigentlich nur darum mal Kontakt mit Leuten zu bekommen die ähnliches erlebt haben und mit denen ich mal einen Erfahrungsaustausch machen kann. Wie haben andere Herzpatienten Ihre Krankheit von "Seele" her verarbeitet. Gab es Depressionen? Herzpatienten sind erstaunlich " Nahe am Wasser gebaut" Wie sieht es aus mit psychologischer Betreuung nach Herzerkrankungen? Meine Achtung vor "Psychologen" ist nicht besonders hoch.Zu mir Persönlich vieleicht noch soviel: Voll Berufsätig,Verwitwet, 2 Erwachsene Kinder.

[marathon2]

Hallo blechi,

 

herzlich willkommen im Forum.

 

Da hast du in deinem Leben wirklich schon viel mitmachen müssen. Das diese Erlebnisse psychisch nicht ohne Folgen bleiben können, ist klar.

Am idealsten wäre es, im persönlichen Umfeld, in der Familie, die nötige Unterstützung und Hilfe zu bekommen. Diese Personen stehen einem am nächsten und man kann ihnen vertrauen.

Da du verwitwet bist, fällt bei dir der Partner leider schon mal aus. Und die Kinder will man ja meist nicht damit belasten. Eventuell kann da auch der Freundes- oder Bekanntenkreis eine Hilfe sein.

 

Ich persönlich hatte vor und auch nach der OP auch große Probleme mit der psychischen Verarbeitung der Erkrankung, obwohl ich ja sehr weit von deiner Krankengeschichte entfernt bin. Jeder geht damit anders um. Manchen Menschen können Psychologen mit entsprechenden Therapien helfen, mir überhaupt nicht. Daher stehe ich der Psychotherapie auch sehr kritisch gegenüber.

Ich habe es glücklicherweise geschafft, mich weitgehend aus eigener Kraft wieder aus dem Tief zu ziehen.

 

Vielleicht gibt es hier im Forum noch Teilnehmer mit einer ähnlichen Krankengeschichte, wie deiner, die dir in dieser Frage besser weiterhelfen können, als ich das kann.

 

Grüße

Dietmar

[Klaus]

Hallo Blechi,

 

also, jemanden zu treffen der ähnliches erlebt hat wie Du dürfte unwahrscheinlich sein.

Alle Achtung, dass Du das bis jetzt so gemeistert hast und meisterst.

Ich bin mir sicher,das es hier genügend Betroffene gibt, die Dir zumindestens teilweise Hilfestellungen oder Erfahrungen mitteilen bzw teilen werden.

Es ist keine Schande, Hilfe zu suchen und anzunehmen, letztlich sitzen wir alle in einem Boot

 

Viele Grüsse

 

Klaus

[Sunny]

Hallo Blechi,

 

willkommen im Forum.

 

Ich musste mich erst durch deine vielen Diagnosen durchlesen, hast ja schon gesundheitlich viel mitgemacht.

 

Wie verarbeitest du diese ganzen Krankheiten?

 

VlG

Sunny

[zocker]

Hallo blechi,

 

herzlich willkommen bei uns im Forum.

 

Da hast Du aber eine ganze Latte hinter Dir.

Da kann ich mehr als gut verstehen wenn Du psychisch etwas abgeschlagen sein solltest.

Jeder geht mit solchen Erlebnissen anders um.

Ich habe z.B. vor und nach der OP versucht Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Das war schwieriger als gedacht denn die Ärzte sind in der Regel alle hoffnungslos überlastet.

Wenn Du das Gefühl hast mit Deinen Erlebnissen nicht mehr alleine klar zu kommen würde ich aber trotzdem diesen Weg einschlagen und zumindest 1 oder 2 Gespräche mit einem Psychologen führen.

Dann merkst Du schon sehr schnell ob Dir die Sache helfen kann.

Wie gesagt, Hilfe in Anspruch zu nehmen ist keine Schande.

 

Gruss

Markus

[Lars]

Hallo blechi,

 

willkommen im Forum.

 

Das ist schon allerhand was Du durchmachen musstest. Respekt davor. Bei mir wurde die Herzdiagnose 2003 gestellt und 2011 operiert. Da liegen 8 Jahre voller Anspannung, Angst und Verdrängen von Jahr zu Jahr drinnen. Am Tag der Diagnose und Tage danach war ich einfach fertig wie andere auch. Ich malte mir das schlimmste aus. Irgendwann ging es wieder! Ich dachte das ich alles im Griff hatte mir ging es gut und war mir sicher dass ich alles packe. Ich war in mich selbst verliebt ging große Veränderungen an, war erfolgreich, begeistert von allem und ich fühlte mich immer besser. Nur weiß ich heute dass ich so vieles verdrängt hatte. Denn Anfang 2010 kam der Megahammer in einer unvorstellbaren Macht in meinen Kopf. Es gingen unvorstellbare Dinge in mir vor, die so schlimm waren dass ich selbst Angst vor mir bekam meine Gedanken waren einfach nur schlimm und ich konnte sie nicht abstellen. Sie waren wie eingebrannt und unlöschbar und brach irgendwann bei meinen Eltern in Tränen zusammen. Ich begab mich schon vorher zu einem Psychologen. Es waren keine Depressionen aber ich sag Dir ganz ehrlich, dass ich es auch nicht wissen möchte. Denn etwas schlimmeres konnte ich mir nicht vorstellen. Auf jeden Fall hab ich es ohne Tabletten geschafft da raus zukommen. Das hat 1,5 Jahre gedauert. Ich habe viel gesprochen, gelesen und aufgearbeitet. Ab und zu blickt schon mal was durch aber den Gedanken zeig ich den Finger. Nach meinem Dok nach, war es eine Lebenskrise. Aber eine heftige!

 

Meine Meinung zu Psychologen ist positiv und kann nur jeden dazu raten. Es ist keine Schande und hat nichts mit Verrücktheit oder ähnlichen zutun. Es ist ein Eingeständnis zu sich selbst und das ist der erste Weg zur Besserung.

 

LG Lars