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"Pill-in-the pocket"-Medikation


wutschko

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Hallo zusammen!

 

Nach etlichen akuten Anfällen von Vorhofflimmern in den letzten 2 Jahren, mit einigen Elektrokardioversionen, stehe ich in dieser Woche vor der Entscheidungsfrage, ob ich evtl. für eine so genannte "Pill-in-the-pocket" Medikation mit Flecainid geeignet bin. Voraussetzung dazu ist aber, daß eine KHK auszuschliessen ist. Um das festzustellen, muss am Dienstag erst einmal eine Herzkatheteruntersuchung gemacht werden.

Bei einer Ablation wären die Erfolgsaussichten für Aortenklappenpatienten nur ca. 50%. Ausserdem müssten bei mir mehrere Ablationen mit all ihren Risiken gemacht werden. Also habe ich mich dagegen entschieden.

Wer von Euch hat evtl. schon mit dieser "Pill-in-the-pocket" Medikation Erfahrung und kann mir dazu etwas sagen?

 

Wäre toll, wenn mir Jemand dazu antwortet!

 

Gruss rundsrum!

 

Wutschko

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Schade, daß wirklich niemand etwas dazu sagen kann! :(

Gruss Wutschko

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Hallo Wutschko,

 

ich kann leider ebenfalls nichts dazu sagen da ich nicht betroffen bin.

Habe aber dazu etwas gegoogelt. Prinzipiell hört sich das nach einer gar nicht so schlechten Möglichkeit an.

Wenn Du die Voraussetzungen dafür erfüllst und Dein Kardiologe keine Einwände hat würde ich es eventuell einfach ausprobieren.

 

Bei der deutschen Herzstiftung gibt es dazu auch eine Bröschüre.

Siehe den Text am Ende des Links: http://idw-online.de...s/de/news181852

 

Gruss

Markus

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Danke Markus! :)

 

LG Wutschko

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Kein Problem.

Leider kann ich Dir nicht mehr dazu sagen.

 

Wenn Du Dich für die 'Pill in the Pocket' Methode entscheidest kannst Du ja vielleicht nach einer Zeit einen kleinen Erfahrungsbericht hier abgeben.

Ich denke das ist für andere User mit Vorhofflimmern sicherlich eine interessante Sache.

 

Gruss

Markus

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hallo wutschko,

 

ich kann dir auch leider nichts zu diesem thema schreiben.ich hoffe trotzdem,dass du noch genügend informationen zusammen tragen kannst.viel glück :)

 

lg

 

raino

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  • 4 weeks later...

Hallo Wutschko,

 

seit meiner Herzklappen OP im Februar 2004 habe ich auch immer wieder mal unter Vorhofflimmern/flattern zu leiden. Es war bereits zweimal eine Elektrokarioversion notwendig, um den normalen Rhythmus wieder herzustellen. Seit Januar 2011 nehme ich Multaq ein. Bis Ende August hatte ich keine VHF Anfälle. Im September hatte ich jedoch bereits dreimal Vorhofflattern bzw. Flimmern. Jeweils ausgelöst durch Sport. Direkt nach Beginn des Attacke habe ich jeweils 5 mg Bisoprolol und eine Tablette Multaq eingenommen und mich hingelegt. Nach ca. 45 Minuten war der Sinusrhythmus wieder hergestellt. Bedingt durch mein Doppelklappenersatz ist nach Meinung meines Kardiologen der Erfolg durch Ablation eher zweifelhaft. Mich würde es sehr interessieren, ob Du mittlerweile Erfahrungen mit der "pill in the pocket" gemacht hast. Trotz der künstlichen Herzklappen, wurde bei mir bisher immer eine koronare Herzerkrankung ausgeschlossen, so dass es eventuell auch bei mir möglich wäre, die pll in the pocket anzuwenden.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

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Hallo Stefan,

danke für Deinen Bericht. Morgen oder Übermorgen schreibe ich Dir noch mal ausführlicher zu diesem Thema.

Grüsse von Haiger nach Dautphetal

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Hallo Stefan, da bin ich wieder.

In einigen Punkten gibt es scheinbar Übereinstimmungen unserer beiden Krakheitsbilder. Auch ich hatte in 2004 meine OP (AKE u. Aneurysma d. Aorta asc.). 5 Jahre danach hatte ich bewusst kein VHF. Danach ging es dann aber plötzlich los u. die Intervalle der Attacken wurden nach u. nach immer kürzer. Nach allem, was ich darüber gelesen habe und was mir mein Kardiologe auch bestätigt hat, ist das meistens der typische Verlauf, weil es sich leider nun mal um eine fortschreitende Erkrankung handelt. Ab Okt. 2010

habe ich dann Multaq eingenommen. Damit war ich auch eigentlich recht zufrieden und meine Leberwerte waren damit auch absolut im Grünen Bereich. Dann, nach 10 Monaten, hat schlagartig die Wirkung von Multaq nachgelassen u. die alte Leier war wieder da.

Permanentes VHF ohne Ende mit dem ständigen, angsterregenden unkontrolliertem lauten Klickgeräusch der künstl. Klappe.

Puls von 90 und mehr. Dann mal wieder 35, dann sofort wieder ganz hoch usw.

Möglicher neuer Auslöser: (?) Äste absägen u. Wände streichen, alles so zusagen Überkopfarbeiten

Also wieder Kardioversion u. stationärer Aufenthalt in Wetzlar. Von den Ärzten dort kam dann die Erwägung der so genannten "Pill in the Pocket-Therapie". Die durchgeführte Herzkatheter-Untersuchung war in Ordnung: Koronar war alles OK. Nun hieß es trotzdem auf einmal aber: Multaq absetzen u. dafür Flecainid einnehmen. Allerdings nun doch nicht als Pill i. t. P., sondern als Dauertherapie ( 100 mg - 0 - 50 mg). Anscheinend fehlt diesem Krankenhaus hierbei doch noch die nötige Erfahrung, denn wenn der Fall X eintritt, muß dabei ja eine hohe Einzeldosis genommen werden u. beim 1.Mal sowieso im Krankenhaus und unter Monitorüberwachung. Unter Dauergabe von Flecainid geht es mir z.Zt. ganz gut. Lt. meinem Kardi ist es hierbei aber auch wieder nur eine Frage der Zeit (Wochen, Monate?) wann es wieder los geht. Also seine wohlgemeinte Empfehlung: 3. Meinung einholen! Dazu hat er nun sämtl. Befunde u. Berichte an die Kerckhoff-Klinik nach Bad Nauheim geschickt. Von dort habe ich inzwischen auch schon

2 Termine: Am 29.09 einen ambulanten Gesprächstermin u. am 16.10. dann stationär. Es läuft also darauf hinaus, zu prüfen, ob nicht doch eine Ablation für mich mit meiner mech. AK in Frage kommt. Mein Kardi schätzt die Erfolgschancen hierfür deutlich höher als 50% ein, eher bei 80% u. mehr (?). Das Gespräch am 29.09. wird mich hoffentlich ein Stück weiter bringen, denn meine persönl. Entscheidung hierzu fällt mir (und meiner Frau) wirklich nicht leicht. Schliesslich hängt damit ja auch ein relativ hohes Risiko zusammen. Wenn es aber klappen sollte, wäre das natürlich ganz toll für mich.

Sobald es etwas Neues zu berichten gibt, melde ich mich wieder.

Bis dahin alles Gute!

LG aus Haiger Wutschko

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Hallo Wutschko,

 

danke für Deinen ausführlichen Bericht. Ich hoffe das die Wirkung von Multaq bei mir noch nicht dauerhaft nachlässt. Ich bin seit Monaten sehr starken psychischen Belastungen ausgesetzt und vermute, dass diese Situation auch das Auftreten von VHF begünstigt. Am 28.09.2011 habe ich einen Termin beim Kardiologen, um über die Situation zu sprechen. Ich wurde übrigens 2004 in der Kerckhoffklinik operiert. Genau vo 2 Jahren war ich in der dortigen "Rhythmusambulanz" zu einer Beratung wegen des VHF. Damals wurde mir empfohlen, die Markteinführung von Multaq abzuwarten. Über eine Ablation habe ich mit dem Arzt auch gesprochen. Ich zitiere aus dem schriftlichen Bericht "Eine Pulmonalvenenisolation ist prinzipiell möglich. Die erwartete Erfolgsrate ist jedoch gering. Außerdem ist das Komplikationsrisiko bei Z. n. Mitralklappenersatz mit Kunstklappe deutlich erhöht. " Ich habe inzwischen auch in anderen Kliniken angefragt. Die positivste Einschätzung kam aus der St. Georg Klinik in Hamburg. Ich hoffe, das ich noch einige Zeit ohne Ablation auskomme. In einigen Jahren gibt es vielleicht wieder noch bessere Therapiemöglichkeiten. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Terminen in Bad Nauheim.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

 

P. S. Ich wohne in Dautphetal arbeite aber in Haiger - Sechshelden

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Mir geht es mit 2 x Multaq 400 tgl. z. Z. sehr gut, meine Werte sind in Ordnung. Ich hoffe, dass das noch lange so bleibt. Der Kardiologe hat mir für dieses Medikament grünes Licht gegeben. Ich habe Angst vor einer Ablation. Die gelegentlichen Rhythmusstörungen belasten mich eigentlich nicht aber wenn ich Pulsrasen bekomme (unter Multaq bisher noch nie), reagiere ich panisch. Habt ihr schonmal erlebt, dass das Pulsrasen von allein aufhört? Gruß Reni

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Hallo Reni,

 

Weißt Du, ob Dein Herzrasen Vorhofflattern ist ? Ich habe bereits berichtet, dass ich unter Multaq 400 ca. 8 Monate relativ stabil war. Extraschläge habe ich in Ruhe sehr häufig, unter dosierter Belastung verschwinden diese fast immer. Vor 3 Wochen war es anders. Ich bekam beim Ergometer Training von jetzt auf gleich ein „komisches Gefühl“ in der Brust und hatte anschließend einen Puls von ca. 120, der regelmäßig erschien. Dieses Gefühl habe ich immer, wenn VHF beginnt. Nach 10 Minuten hatte ich auch noch einen Puls von 120/min. Ich wusste nun, das ist Vorhofflattern. Ich habe dann eine Tablette Multaq und Bisoprolol 5 mg eingenommen und mich hingelegt. Nach ca. 20 Minuten wurde der Puls unregelmäß und die Frequenz war bei ca. 90 / Min. Weitere 15 Minuten später war der Sinusrhythmus wieder hergestellt. Genau diesen Ablauf hatte ich in den letzten 3 Wochen dreimal. Ob das ein Patentrezept ist, ich weiß es nicht. Es beunruhigt mich aber, dass ich wieder vermehrt Vorhofflattern bzw . Flimmern bekomme. Am 29.09.2011 bespreche ich die Situation mit dem Kardiologen. Vor einer Ablation habe ich auch Bammel. Das Übel am VHF ist es, dass es wohl bei vielen Menschen mit der Zeit dauerhaft wird, davor habe ich Angst.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

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Hallo zuammen,

 

Wie ich schon berichtet habe, ging es mir unter Multaq auch 10 Monate lang sehr gut. Auch meine Werte, z.B. Leber u. Kalium, waren Super. Dann auf einmal die maßlos enttäuschende Tatsache, dass Multaq bei mir nicht mehr hilft.

Nach allem, was ich persönl. so über VHF weiß, deutet bei Dir, Reni, Dein Pulsrasen in der Vergangenheit vor Multaq eigentlich auch auf VHF hin. Auch ich habe, genau wie Ihr, Angst davor, daß mein VHF irgendwann dauerhaft u. chronisch wird. Vor einer Ablation habe ich auch schwer Bammel, bei all den beschriebenen Risikofaktoren. Aber was gibt es sonst noch für Alternativen wenn die bekannten Medikamente nicht mehr helfen?

 

Was ich aber bis heute noch nicht gerafft habe, ist, warum bei einer Ablation bei Patienten mit mech. Klappenersatz die

Erfolgschancen angeblich wesentlich geringer sind, als bei denen ohne mech. Klappenersatz.

 

Vielleicht weißt Du, Stefan, etwas darüber. Du hattest doch vor 2 Jahren dazu schon mal ein Beratungsgsgespräch in der

Rhythmusambulanz?

 

Weiß sonst Jemand dazu eine Erklärung oder wo man das vielleicht nachlesen kann?

 

LG Wutschko

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Hallo,

 

ich hatte Ende November 2010 in Marburg an einer Veranstaltung der deutschen Herzstiiftung teilgenommen. Damals hielten Ärzte der Uniklinik Marburg Referate rund um das Thema Vorhofflimmern. Einen der Referenten hatte ich einige Wochen später per email zu dem Thema Ablation kontaktiert. Der Arzt hatte mir u. a. folgendes geantwortet:

 

"Vorhofflimmern und Vorhofflattern treten zwar häufig gemeinsam auf, stellen jedoch grundsätzlich 2 verschiedene Krankheitsbilder dar. Die Ablation von Vorhofflimmern ist bei Zustand nach Doppelklappenersatz sicher sehr herausfordernd, da sich die Mitralklappenkunstprothese nah an den Kathetern befinden würde. Ich würde diesbezüglich zunächst einen sog. konservativen Therapieversuch mit Multaq empfehlen.

Die Ablation von Vorhofflattern ist immer eine technisch einfache Untersuchung, die auch nach Klappenersatz in der Regel schnell und komplikationslos durchgeführt wird. Ob sich diese Ablation für Sie "lohnt", hängt von 2 Faktoren ab: 1. Ist das Vorhofflattern ein sog. "typisches Vorhofflattern"? Dies erkennt man oft anhand des Anfalls-EKGs.

 

Außerdem hatte ich noch Herrn Prof. Kuck aus Hamburg angefragt. Er gilt als einer der deutschen Experten für Ablation.

ER antwortet mir folgendes:

 

"Alles haengt von der Groesse des linken Vorhofs ab. Wenn der unter 55 mm ist, ist der Erfolg genauso gut wie bei anderen Patienten! Die Groesse kann mit Ultraschall bestimmt werden."

 

Ich habe am Mittwoch einen Termin bei meinem behandelnden Kardiologen und werde auch das Thema Ablation nochmals ansprechen. Der Kardiologe hatte mich gestern Abend bereits telefonisch kontaktiert und eine eventuelle Umstelung auf Cordarex erwähnt. Dieses Mittel hatte ich im Frühjahr 2004 bereits für ca 10 Wochen genommen. Danach war der Rhythmus so stabil, dass Cordarex wieder abgesetzt werden konnte. Wegen der sehr unangenehmen Nebenwirkungen möchte ich diese Mittel gewiß auch nicht dauerhaft einnehmen.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

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  • 2 weeks later...

Hallo Stefan,

vorige Woche hatte ich nun meinen ambulanten Termin in der Kerckhoff-Klinik. Das Ergebnis war für mich allerdings enttäuschend. Eine Ablation kommt wegen der zu geringen Erfolgsaussicht bei mir definitiv nicht in Frage. Die Risikofaktoren, u.a. die mech. Aortenklappe u. kompletter Rechtsschenkelblock, lassen diese Alternative einfach nicht zu. Die jetzige Pulsfrequenz unter Flecainid

(100 mg - 0 - 50 mg), lt. Ruhe-EKG in Nauheim, liegt bei 39/min, nachts so um die 36. Das heisst also, schon an der untersten Grenze.

Der Therapievorschlag aus Bad Nauheim lautet: "Wir empfehlen eine SM-Implantation mit Intensivierung der antiarrhythmischen Therapie nach klinischer Relevanz. Eine AV-Knotenablation könnte dann im Verlauf bei weiteren Rezidiven empfohlen werden."

 

Z. Zt. geht es mir unter der obigen Medikation relativ gut, bis auf kleine Schwindelanfälle hin u. wieder (tägl. 1 - 2 x) wegen dem zu niedrigen Puls. Ich fürchte aber, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich dem obigen Therapievorschlag folgen muß. Multaq hat mir auch nur 10 "Glückliche Monate" geholfen und Cordarex konnte ich schon in 2004 überhaupt nicht vertragen.

Größere Sorgen als um den Schrittmacher mache ich mir aber über eine Dauertherapie mit einer hohen Gabe von Antiarrhythmikum mit all den zu erwartenden Nebenwirkungen. Ein diesbezügl. Gespräch mit meinem behandelnden Kardiologen in Dillenburg steht noch aus.

Hat Dich Dein Termin in der vorigen Woche bei Deinem Kardi weiter gebracht? Es würde mich interessieren wie es nun bei Dir weiter geht.

 

LG aus Haiger-LA

 

Wutschko

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Hallo Wutschko,

 

Danke für Deinen Bericht. Ich hatte am 28.09.2011 einen Termin beim Kardiologen. Ich habe ihm die Herzrhythmusstörungen der letzten Wochen ausführlich beschrieben. In der Praxis wurde eine EKG geschrieben und der Blutdruck gemessen. Das Herz schlug im Sinus (63 Schläge Minute), der Blutdruck 110/70. Ob es sich letztens um Vorhofflimmern oder Vorhofflattern handelt kann man jedoch nur feststellen, wenn man bei bestehender Rhythmusstörung ein EKG schreibt.

Positiv ist die Tatsache, dass die letzten Episoden von Flimmern/Flattern durch die Einnahme eines Betablockers beendet werden konnten. Der Kardiologe vermutet, dass Extraschläge die Rhythmusstörungen auslösen. Er hatte mir ein Langzeit EKG verordnet und mir empfohlen, mich in den 3 Tagen stark zu belasten, um vielleicht ein VHF auszulösen. Ich hatte von Freitag bis Montag ein Langzeit EKG anhängen). Die Angst VHF auszulösen war doch so groß, dass ich mich nur moderat sportlich betätigt habe (Minitrampolin). Bei dieser Belastung ist mein Herzrhythmus bestens (ca. 75/min regelmäßig). Ich habe aber oft das Gefühl, das mein Herz Extraschläge produziert, ob das wirklich so ist, zeigt hoffentlich die EKG Auswertung. Zur weiteren Behandlung hat der Kardiologe folgendes vorgeschlagen: Ich nehme weiterhin Multaq und Bisoprolol ein. Bisher nehme ich 5 mg Bisoprolol morgens. Ich kann zusätzlich abends noch 2,5 mg nehmen, jedoch nur, wenn der Blutdruck nicht zu niedrig wird. Sollte wieder VHF auftreten, soll ich mir unmittelbar ein EKG schreiben lassen. In diesem Fall wird der Arzt feststellen, um welche Rhythmusstörung es sich handelt Vorhofflimmern- oder flattern. Sollte ich primär unter Vorhofflattern leiden, ist eine Ablation sinnvoll, denn auch bei Kunstklappenträgern ist ein Vorhofflattern mit großer Aussicht auf Erfolg (90 Prozent) mit einer Ablation zu behandeln. Leide ich eher unter Vorhofflimmern, ist eine Ablation (Pulmonalvenen Ablation) weniger erfolgversprechend und wohl auch riskanter. In diesem Falle sollte ich überlegen, ob ich statt Multaq Amiodaron einnehme. Amiodaron ist laut Kardiologe nach wie vor das wirksamste Mittel zur Verhinderung von Vorhofflimmern. Die Nebenwirkungen können allerdings sehr unangenehm sein, besonders wenn eine Langzeitanwendung geplant ist. Die zu erwartenden Nebenwirkungen sind aber seit vielen Jahren bekannt. D. h. unter Amiodaron müssen häufige Kontrollen aller möglichen Blutwerte stattfinden. Z. Z. erscheint mir mein Rhythmus relativ stabil.

Ich habe ihn auch gefragt, ob die Wirkung von Multaq nach 8 bis 10 Monaten bereits nachlässt. Diese Erfahrung hat er bisher nicht gemacht. Ich habe allerdings vor einigen Tagen mit einem Mann aus meinem Heimatdorf gesprochen, der auch immer wieder unter Vorhofflimmern leidet. Er ist meines Wissens nicht herzkrank und bekommt das VHF immer in Ruhephasen. Er sagte mir, dass er seit dem letzten Jahr Multaq einnimmt und nach ca. 10 Monaten die Wirkung stark nachgelassen hat. Ich hoffe trotzdem, dass Multaq bei mir auch künftig wirkt, und die jüngsten VHF Attacken nur ein „Ausrutscher“ waren, denn seit Monaten bin ich sehr starkem Stress ausgesetzt, so dass meine Nerven enorm strapaziert werden. Das ist gewiss nicht der unmittelbare Auslöser für VHF, aber durchaus ein Faktor.

Ich wünsche Dir und den anderen Betroffenen alles Gute.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

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Hallo Stefan, zunächst einmal danke für Deinen sehr ausführlichen Bericht!

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende mit möglichst wenig Stress! Ich weiß, daß ist leicht gesagt, doch Stress ist nun mal leider sehr oft die Wurzel allen Übels.

 

LG Wutschko (Wolfgang)

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