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Immer wieder Herz


McFear

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ihr kennt das doch auch. Im November letzten Jahres wurde meine Aortenklappe rekonstruiert und die Aorta asc. ersetzt. Operation, Reha und "Krankenzeit" zuhause verliefen gut und ohne Probleme. Seit der Wiedereingliederung werden ich von den üblichen Infekten (Schnupfen, Magen-Darm-Grippe) verfolgt. Mein Problem ist nun aber, dass wenn ich Fieber bekommen, dass ich sofort nur an mein Herz denken kann. Ist bestimmt eine Endokarditis, Myokarditis...

Seit einigen Tagen geht das schon wieder los. Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber. Eine Endokarditis wurde bereits ausgeschlossen. Jetzt muss ich noch eine Mediastinitis ausschließen. Ich werde noch Paranoid.

 

Wie habt ihr das denn alles überstanden?

 

Liebe Grüße

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Hallo McFear,

 

ich habe dein Thema mal ins Forum "Psyche" verschoben, weil es doch eher um eine Kopfsache als um eine reine "Herzensangelegenheit" handelt :)

Das Problem kennen sicherlich viele hier im Forum, ich selber auch nur zu gut.

Bisher habe ich noch keinen sehr hilfreichen Weg gefunden damit umzugehen. Vielleicht

wird das mit der Zeit besser oder es bleibt unser Schicksal für die Zukunft :(

Sicherlich ist das auch von Person zu Person verschieden.

Mir geht es genau so wie dir. Hinter jedem fieberhaften Infekt vermute ich sofort eine Endokarditis, jede Kopfschmerzattacke bzw. Migräne ist für mich sofort ein Alarmsignal bezüglich Hirnblutung :(

Ich nehme mir jedesmal vor, dass ich beim nächstenmal gelassener reagiere, aber dann klappt es doch noch nicht.

 

Wünsche dir gute Besserung!

 

Viele Grüße

hanny

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Hallo,

 

ihr kennt das doch auch. Im November letzten Jahres wurde meine Aortenklappe rekonstruiert und die Aorta asc. ersetzt. Operation, Reha und "Krankenzeit" zuhause verliefen gut und ohne Probleme. Seit der Wiedereingliederung werden ich von den üblichen Infekten (Schnupfen, Magen-Darm-Grippe) verfolgt. Mein Problem ist nun aber, dass wenn ich Fieber bekommen, dass ich sofort nur an mein Herz denken kann. Ist bestimmt eine Endokarditis, Myokarditis...

Seit einigen Tagen geht das schon wieder los. Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber. Eine Endokarditis wurde bereits ausgeschlossen. Jetzt muss ich noch eine Mediastinitis ausschließen. Ich werde noch Paranoid.

 

Wie habt ihr das denn alles überstanden?

 

Liebe Grüße

 

Hallo,

 

ich finde eine Magen-Darm Erkrankung nicht normal. Hattest du das schon vor der OP? Weil der Darm ja ein wichtiges Instrument des Immunsystems ist. Hast du lange Antibiotika genommen? Für mich an deiner Stelle wäre das ein wichtige Baustelle, den Darm zu sanieren.

Bei der Enokarditis bist du ja mit der Rekonstruktion nur noch einige Monate ein Hochrisikopatient.

Wäre es für eine Mediastinitis nicht schon etwas zu spät. Die soll ja durchaus nach einer Herzop auftreten, aber erst so spät?

Wodurch würde denn die Edokarditis ausgeschlossen?

 

Gruß

 

Armin

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Hallo,

 

ich finde eine Magen-Darm Erkrankung nicht normal. Hattest du das schon vor der OP? Weil der Darm ja ein wichtiges Instrument des Immunsystems ist. Hast du lange Antibiotika genommen? Für mich an deiner Stelle wäre das ein wichtige Baustelle, den Darm zu sanieren.

Bei der Enokarditis bist du ja mit der Rekonstruktion nur noch einige Monate ein Hochrisikopatient.

Wäre es für eine Mediastinitis nicht schon etwas zu spät. Die soll ja durchaus nach einer Herzop auftreten, aber erst so spät?

Wodurch würde denn die Edokarditis ausgeschlossen?

 

Gruß

 

Armin

 

 

Zunächst Danke für eine Gedanken.

 

@Armin:

 

Und wie ich Antibiotika erhalten habe! Mein Darm hat es mir auch gedankt :P Habe die Schleimhaut mit Lactobicillus wieder "aufgebaut" und nehme reichlich Vitamine zu mir. Die Endokardtitis hat mein Kardiologe mittels "Schluck-Echo" ausgeschlossen. Die Klappe klappt :rolleyes:

 

Wahrscheinlich ist es für eine Mediastinitis zu lange her, aber die Gedanken machen eben nicht halt. Scheint aber eine Gewöhnungsphase zu sein. Uns wurde nicht der Blinddarm entfernt, sondern sind an einem zentralen Organ operiert worden, welches einem sehr am Herzen liegt. Mein Gefühl ist, dass die Psyche kaum eine Gewichtung in der Therapie hat.

 

LG

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Zunächst Danke für eine Gedanken.

 

@Armin:

 

Und wie ich Antibiotika erhalten habe! Mein Darm hat es mir auch gedankt :P Habe die Schleimhaut mit Lactobicillus wieder "aufgebaut" und nehme reichlich Vitamine zu mir. Die Endokardtitis hat mein Kardiologe mittels "Schluck-Echo" ausgeschlossen. Die Klappe klappt :rolleyes:

 

Wahrscheinlich ist es für eine Mediastinitis zu lange her, aber die Gedanken machen eben nicht halt. Scheint aber eine Gewöhnungsphase zu sein. Uns wurde nicht der Blinddarm entfernt, sondern sind an einem zentralen Organ operiert worden, welches einem sehr am Herzen liegt. Mein Gefühl ist, dass die Psyche kaum eine Gewichtung in der Therapie hat.

 

LG

 

Hallo,

 

also der Darm sollte in Ordnung kommen, dann sieht es vermutlich wieder besser aus. Leider hast du meine Frage nicht beantwortet, ob du schon vor der OP Probleme mit dem Darm hattest. Wenn nicht, sollte sich das ja wieder einrenken.

Wie lange ist die OP jetzt bei dir her?

Also wenn du dir wegen potenziellen unwahrscheinlichen Krankheiten gerne einen Kopf machen möchtest, kann ich dir gerne noch 100 Andere heraus suchen ;)

Versteh mich nicht falsch, ich habe selbst genüg Ängste. Und z.B. Enodokarditis steht ganz oben. Aber ich gehe da nach einem Ausschlußsystem vor, wie wahrscheinlich es ist, dass dies mich jetzt auch erwischen kann.

Eine akute Mediastinitis sollte ja (ohne dass ich mehr gemacht habe, als den Wiki Artikel durchzulesen) nach der Herzop durch dadurch eingeschleppte Keime hervorgerufen werden. Und die haben jetzt die ganzen Wochen/Monate gepennt und sind jetzt wieder aufgewacht?

Man kann Ängste auch kultivieren, düngen und einfach als Selbstzweck weiter leben lassen.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo,

 

also der Darm sollte in Ordnung kommen, dann sieht es vermutlich wieder besser aus. Leider hast du meine Frage nicht beantwortet, ob du schon vor der OP Probleme mit dem Darm hattest. Wenn nicht, sollte sich das ja wieder einrenken.

Wie lange ist die OP jetzt bei dir her?

Also wenn du dir wegen potenziellen unwahrscheinlichen Krankheiten gerne einen Kopf machen möchtest, kann ich dir gerne noch 100 Andere heraus suchen ;)

Versteh mich nicht falsch, ich habe selbst genüg Ängste. Und z.B. Enodokarditis steht ganz oben. Aber ich gehe da nach einem Ausschlußsystem vor, wie wahrscheinlich es ist, dass dies mich jetzt auch erwischen kann.

Eine akute Mediastinitis sollte ja (ohne dass ich mehr gemacht habe, als den Wiki Artikel durchzulesen) nach der Herzop durch dadurch eingeschleppte Keime hervorgerufen werden. Und die haben jetzt die ganzen Wochen/Monate gepennt und sind jetzt wieder aufgewacht?

Man kann Ängste auch kultivieren, düngen und einfach als Selbstzweck weiter leben lassen.

 

Gruß

 

Armin

 

 

Mein Darm war vor der Operation ok. Operation im November, also ähm vier Monate her. Und NEIN nenne mir bloß nicht noch 100 andere Erkrankungen. Da würde ich glatt Amok laufen :P

 

Danke

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Mein Darm war vor der Operation ok. Operation im November, also ähm vier Monate her. Und NEIN nenne mir bloß nicht noch 100 andere Erkrankungen. Da würde ich glatt Amok laufen :P

 

Danke

 

Dann bist du doch eh fast aus dem Hochrisikobereich für die Endokarditis raus. Und da das ja nicht so abläuft, dass der Timer herunter zählt und genau nach 6 Monaten bist du raus, bist du ja jetzt schon auf der recht sicheren Seite.

Meiner Meinung nach machst du dir derzeit primär wegen irgendwelcher Phantomkrankheiten Ängste. Außer du kannst irgend welche Anhaltspunkte liefern, die deine Vermutung belegen können.

 

Übrigens ist vor Kurzem ein Bekannter meines Bruders wegen Blasenkrebs gestorben. Er hat knapp 2 Monate vorher die Diagnose bekommen. Bist du sicher, dass du Keinen hast..........

 

Gruß

 

Armin

bearbeitet von Armin
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Heho,

 

sei mal nicht so schroff Armin.

 

Das ist ein Problem was sich so einfach wahrscheinlich nicht beheben lässt.

Auch ich habe damit hier und da meine Probleme.

Da hilft alles gute Reden nicht.

 

Hier ist eventuell eine Gesprächstherapie angesagt.

Aber bekomme doch mal so einfach einen Termin bei einem Therapeuten.

Kannst Du ja glatt vergessen hier in Deutschland. :D

 

Gruss

Markus

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Heho,

 

sei mal nicht so schroff Armin.

 

Das ist ein Problem was sich so einfach wahrscheinlich nicht beheben lässt.

Auch ich habe damit hier und da meine Probleme.

Da hilft alles gute Reden nicht.

 

Hier ist eventuell eine Gesprächstherapie angesagt.

Aber bekomme doch mal so einfach einen Termin bei einem Therapeuten.

Kannst Du ja glatt vergessen hier in Deutschland. :D

 

Gruss

Markus

 

Hallo Markus,

 

du hast Recht :unsure: Ich habe halt den bösen Cop aus guter/böser Cop gemacht ;)

Sorry!

 

Aber für mich selbst würde ich durchaus ab an an jemanden wünschen, der mir da mit Argumenten den Kopf zurecht rückt.

 

Man sollte versuchen, solche Ängste immer in Relation zur Wirklichkeit zu stellen. Sonst ist man meiner Meinung nach auf einem Weg der Selbstzerstörung.

 

Wenn ich halt lese, dass etwas in der Art geschrieben wird "Ich sehe ja selbst, dass es nicht so wahrscheinlich ist, aber ich mache mir trotzdem einen Kopf darum", dann kann ich nicht einfach antworten "lerne damit umzugehen", oder "es wird schon besser". Meiner Meinung nach sollte man dann wirklich mal konkret die Wahrscheinlichkeit einer reellen Gefahr beleuchten. Und entweder es ist eine nennenswerte Gefahr vorhanden, oder nicht.

 

Wir sind jede Minute von hunderten von Gefahren für Leib und Leben umgeben, neigen aber dazu uns komplett auf die Herzproblematiken zu konzentrieren.

 

Ich schließe mich da absolut nicht aus. Nur versuche ich solche Gefahren nicht nach Gefühl zu beurteilen, sondern mit dem Kopf. Und ich versuche dann auch immer mit Hilfe des Internets die Wertigkeit so einer Gefahr einzuschätzen.

 

Gruß

 

Armin

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Wir sind jede Minute von hunderten von Gefahren für Leib und Leben umgeben, neigen aber dazu uns komplett auf die Herzproblematiken zu konzentrieren.

 

 

 

Hey -

ich geb mal als angehender Psychologe meinen Senf dazu:

 

Armin hat einen wichtigen Punkt angesprochen, nämlich den, daß Wir durch Unsere Erkrankung und Operation fixiert sind auf die Herzproblematik und zu katastrophisierenden Interpretationen alltäglicher Vorkommnisse neigen.

Das bedingt in der Tat sehr hartnäckige Denkgewohnheiten, die man schlicht durch Übung und korrigierende Erfahrungen nach und nach ändern kann. Konkret heißt das, daß man die Gedanken, die man sich macht, beobachten und durch realistischere Interpretationen ersetzen sollte - bspw. ist Fieber in der Grippezeit ja in der Tat ein häufiges Phänomen, ein gesunder Mensch käme überhaupt nicht auf den Gedanken, dahinter eine ernste Herzerkrankung zu vermuten. Dauert das Fieber länger als zwei Tage, nimmt man halt die üblichen Vorkehrungen, geht zum Arzt, läßt eine Blutkultur anlegen und kann damit in den meisten Fällen deshalb eine Endokarditis ausschließen, weil die Erkältung meistens durch einen Virus verursacht ist, so daß in der Blutkultur keine nennenswerten Bakterienstämme gefunden werden, die eine Endokarditis verursachen könnten. Kopfschmerzen haben die meisten Deutschen relativ häufig - in der Regel Spannungskopfschmerz, der stressbedingt ist, etc..

Hat man nun seinen Katastrophengedanken als solchen identifiziert, in Frage gestellt und durch einen wahrscheinlicheren ersetzt, ist es noch wichtig, auf das Ergebnis zu achten (die Kopfschmerzen gehen wieder weg, ohne daß ich gestorben bin, das Fieber sinkt, der Schwindel geht weg, oder er bleibt, aber ich lebe weiter, etc.) und den wahrscheinlicheren Gedankengang nachträglich zu verstärken, indem man sich selbst nochmal bestätigt - "ah, ok, es war wohl in der Tat nur ein Spannungskopfschmerz, ich bin offenbar noch sehr ängstlich durch die Erfahrung mit der OP, aber heute hab ich ein weiteres mal gemerkt, daß nicht jeder unangenehme Zustand gleich gefährlich ist. Jetzt gönn ich mir erstmal nen heißes Bad nach dem Stress mit der Angst" .

Diese nachträgliche Verstärkung ist sehr wichtig, weil sie die Einübung der alternativen Gedankengänge erleichtert und deren Verfestigung sichert. Wenn man das einige Male gemacht hat, wird sich das recht schnell auf andere Situationen übertragen und die katastrophisierende Deutung der Körpersensationen nicht mehr als so belastend empfunden, bzw. man kommt recht bald intuitiv auf die wahrscheinlicheren Interpretationen und findet zur Grundsicherheit zurück, die man normalerweise empfindet im Alltag als gesunder Mensch.

 

Die ängstliche Fixierung auf Katastropheninterpretationen wird natürlich durch körperliche Erregung verstärkt, weil es der biologische Sinn der Angst ist, auf Gefahrenbewältigung vorzubereiten, wozu auch eine auf die Gefahr fixierte Wahrnehmung(seinengung) gehört.

Angst ist ein altes Gefühl, es dient der Vorbereitung von Flucht, Kampf oder Totstellen in Unserer evolutionären Vergangenheit, zu der der moderne Stress nur noch bedingt passt.

Bei der Wahrnehmung von Gefahrsignalen wird über die Nebennierenrinde Adrenalin und Noradrenalin (Kampf- und Fluchthormone) ausgeschüttet und der Körper auf Kampf- und Fluchthandlungen vorbereitet. Damit gehen Symptome einher, die für Uns selbst beängstigend sein können:

Die Pupillen werden geweitet, um mehr Licht aufzunehmen und das Sichtfeld durch schnelle, unwillkürliche Augenbewegungen zu vergrößern -

das führt bei körperlicher Unbewegtheit zu Schwindel.

Die Hautdurchblutung wird eingeschränkt, damit im Falle einer äußeren Verletzung der Blutverlust geringer ausfällt - das führt zu kalten Gliedmaßen und Blässe.

Herzfrequenz und Blutdruck steigen, um die Muskulatur der Arme und Beine besser zu durchbluten - was sich wie Herzrasen und Druck im Kopf anfühlen kann.

Die Muskulatur wärmt sich auf durch schnelle unwillkürliche Zuckungen und spannt sich an - was Wir als Zittern und Anspannung empfinden.

Die Bronchien werden geweitet, um mehr Luft zu bekommen - was paradoxerweise als Luftschnappen und Brustenge empfunden werden kann.

Die Darmfunktionen werden eingestellt, überflüssiger und hinderlicher "Ballast" unter Umständen entfernt - deswegen kriegen Wir "Schiß", wenn Wir Angst haben, :).

 

Durch Stress und Ängstlichkeit wird diese Programmatik häufig aktiviert - da sie aber der körperlichen Aktivierung dient, läuft sie im modernen Alltag völlig fehl, weil der meiste Stress sich nicht mehr durch Kampf und Flucht bewältigen läßt (es hilft mir weder, meinen Chef zu bekämpfen, noch vor ihm wegzulaufen, wenn der mich zurechtweist, etc.), was dazu führt, daß die Spannung, die aufgebaut wird, nicht mehr abgebaut wird und sich chronifizieren kann.

Die Folge sind - gemäß den oben beschriebenen Mechanismen:

Darmprobleme, Schwindel, häufig kalte Hände und Füße, gelegentliches Herzrasen und Bluthochdruck, Verspannungen der Muskulatur mit der Folge von z.B. Spannungskopfschmerzen oder Rückenschmerzen, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur mit dem Gefühl von Atemnot bis hin zu Asthma bronchiale, wenn andere Dispositionen hinzu kommen.

Darüber hinaus schwächt der dauernde Alarmzustand den Organismus und natürlich damit vor allem die Abwehr, was zu gehäuften Infektionen führen kann. Die chronisch verschlechterte Hautdurchblutung wiederrum kann Stresspickel, Exzeme, Hautpils und andere Erkrankungen der Haut begünstigen. Durch die dauernde Alarmiertheit bleibt man zudem gedanklich anfälliger für katastrophierende Interpretationen alltäglicher Ereignisse.

 

Was will ich damit sagen?

 

Die Senkung dieser Grundanspannung ist ein weiterer, wichtiger Baustein bei der Reduktion der Ängstlichkeit:

Ausdauersport wie Jogging und Entspannungstechniken helfen bei der Reduktion der Anspannung und bahnen damit auch den Weg für mehr Sicherheitsempfinden, was es einfacher macht, auf weniger katastrophale Interpretationen zu kommen und diese einzuüben, wie oben beschrieben. Außerdem kann das Wissen um diese Mechanismen auch helfen, viele Symptome als Folge der Ängstlichkeit zu verstehen, in der man sich befindet. Das hilft immerhin, sich nicht weiter hineinzusteigern, wenn solche Symptome auftreten.

 

Es gibt einen weiteren, wichtigen Aspekt:

Sich Sorgen zu machen, reduziert größere Angst, verhindert aber emotionale Verarbeitung.

Dazu gibt es hochinteressante Experimente, die gut verständlich machen, warum es schwer ist, mit dem Sorgen aufzuhören.

Für den Alltag bedeutet es aber auch, daß Sorgenmachen eine sich selbst verstärkende Tendenz ist, die der Vermeidung tiefer liegender Ängste dient.

Daraus läßt sich ableiten, daß man die Sorgen einmal zu Ende denken und sich damit arrangieren sollte:

Die Mutter, die sich ständig sorgt, daß ihr Sohn einen Unfall haben könnte, wenn er aus dem Haus geht, läßt man gezielt ausphantasieren, wie das alles passiert, bis sie vor dem Grab ihres Sohnes steht. Das ist belastend, führt aber dazu, daß die Sorgen nachlassen, weil der schlimmste Fall affektiv einmal vorweggenommen und imaginativ durchlitten wurde.

Für Uns gilt: Wir können sterben, Wir können neu operiert werden, im schlimmsten Fall landen Wir nach einem Schlaganfall ohne Sprachvermögen und gelähmt in einem Pflegeheim, vielleicht leben Wir nur noch zehn Jahre und sterben dann an einer Hirnblutung, auf dem OP-Tisch, wie auch immer.

Die Wahrscheinlichkeit ist klein, und andere Ereignisse sind wahrscheinlicher. Aber die Restwahrscheinlichkeit muss man akzeptieren, und das gelingt leichter, wenn man die damit verbundenen Ängste einmal ausphantasiert bis zum Äußersten - und zwar möglichst plastisch und ohne sich abzulenken, so daß man die Trauer und Panik vollständig durchleidet, bis sie von selbst abklingt (letzteres ist sehr wichtig - bricht man diese Phantasien ab, weil sie einem zu heftig werden, verstärkt man damit wieder das Sorgenmachen. Traut man sich das nicht alleine zu, macht man es mit einem guten Freund oder Psychotherapeuten).

Diese Methode ist sehr belastend, aber sie ist auch sehr effektiv (sog. Sorgenkonfrontation in sensu) und kann die anderen gut ergänzen, bzw. komplettieren. Da sie alleine sehr anstrengend sein kann, sind die anderen, oben beschriebenen zunächst naheliegender.

 

Ein letzter Punkt ist die Erinnerung an die vergangenen Belastungen - es kann helfen, in den Alltag zurückzufinden, wenn man die Vergangenheit abschließt, indem man sie noch einmal voll durchlebt und betrauert, was man erleiden musste, um sich so davon in die Gegenwart zu verabschieden.

Denn die Ängste sind ein Stück weit Verwechselung von Vergangenheit und Gegenwart, kann man sagen, was nach schweren Belastungen häufig vorkommt.

Also - Vergangenheitsbewältigung durch Schreiben, Sprechen, vielleicht künstlerich, wenn man mag und sich davon angezogen fühlt, um wieder ganz in der Gegenwart leben zu können, ist ebenfalls ein sehr hilfreicher Baustein beim Umgang mit der postoperativen Ängstlichkeit und Neigung zu katastrophisierenden Interpretationen alltäglicher Ereignisse.

 

Ich hoffe, diese langen Ausführungen sind hilfreich!

 

LG

 

Fabian

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Hallo Fabian,

 

danke für deinen extrem umfagreichen und hilfreichen Beitrag!

 

Was mir persönlich noch fehlt und eigentlich (so wie ich dich einschätze) zu deinem Standardprogramm gehört, ist das aktive Auseinandersetzen mit der Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Angst.

Mir zumindest hilft es viel, wenn ich die Ursache einer Angst als extrem unwahrscheinliches Ereignis einordnen kann. Damit kann ich diese Ängste (nach aktuellem Stand) dauerhaft beiseite schieben.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Fabian,

 

danke für deinen extrem umfagreichen und hilfreichen Beitrag!

 

Was mir persönlich noch fehlt und eigentlich (so wie ich dich einschätze) zu deinem Standardprogramm gehört, ist das aktive Auseinandersetzen mit der Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer Angst.

Mir zumindest hilft es viel, wenn ich die Ursache einer Angst als extrem unwahrscheinliches Ereignis einordnen kann. Damit kann ich diese Ängste (nach aktuellem Stand) dauerhaft beiseite schieben.

 

Gruß

 

Armin

 

Hey Armin -

das gehört unter den Aspekt, katastrophisierende Interpretationen durch wahrscheinlichere zu ersetzen, aber wenn ich das nicht deutlich genug hervorgehoben hab, ist es gut, daß Du nachhakst.

Wichtig ist, daß man diese wahrscheinlicheren Interpretationen gegenüber den unwahrscheinlichen Katastrophengedanken systematisch verstärkt, um die automatisierten Katastrophenphantasien in ihrer Überzeugungskraft zu schwächen.

Manchmal muss man zusätzlich aber stärker emotionsbezogen arbeiten, weil die "Überzeugungskraft des Verstandes" gegenüber dem Erleben nicht ausreicht. Deshalb hab ich die vier verschiedenen Zugangswege oben beschrieben, die allesamt hilfreich sind.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Guten Morgen Fabian

 

Ein toller und hilfreicher Beitrag, - den du geschrieben hast!! Ich danke dir für diese - deine Gedanken zu diesem Thema. Als ich mich hier angemeldet habe, versuchte ich in diesem Bereich (Psyche) das Thema Angst anzusprechen. Mir schien- dass es nur wenige waren, die damit so heftig konfrontiert waren wie ich. Oder aber- sie mochten nicht darüber sprechen.

 

Denn die Ängste sind ein Stück weit Verwechselung von Vergangenheit und Gegenwart, kann man sagen, was nach schweren Belastungen häufig vorkommt

 

Dieser Satz scheint mir besonders wichtig. Ich habe festgestellt, dass diese irreale Angst die ich hatte, im Kern gar nicht mit der OP im Zusammenhang stand. Es waren die schrecklichen Ängste aus der Kinderzeit die mich da einholten- als ich immer wieder um Leib und Leben bangen musste. Diese OP,- das Gefühl des Verletzt-worden-seins - hat an alte Erfahrungen gerührt und Ängste reaktiviert. Seit es mir gelingt, diese Ängste in Gedanken wieder ganz in die Kinder-Zeit "zurückzubefördern" kann ich auf einer erwachseneren Ebene reagieren und es geht mir heute recht gut. Die Seele scheint sich das kleine Stück Wahrheit zu packen....(mögliche Komplikationen)und lässt dieses in unrealistische Dimensionen wachsen.

Verrückt!

Jetzt sag ich mir immer wieder- das Leben ist gefährlich- so oder so- mit oder ohne künstliche Herzklappe...

 

sei ganz <3'lich gegrüsst

ursela

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Der Button für "bearbeiten" eines Beitrages ist irgendwie abhanden gekommen..... :rolleyes:

 

Was ich eigentlich noch sagen wollte, - ist - , dass die von dir erwähnte Verwechslung von Vergangenheit und Gegenwart nicht nur Nähere- sondern auch alte!!! Erfahrungen einschliesst.

Ich habe das ganz deutlich gespürt, von Anfang an. Aber ich konnte das Ganze gefühlsmässig nicht auseinanderhalten und war einem riesigen Einheitsbrei von Angst ausgeliefert.

Jetzt ist alles (fast alles;-) wieder dort wo es hingehört...;-)

 

glG. ursela

 

der Button ist wieder da... :)

bearbeitet von farfalla52
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Der Button für "bearbeiten" eines Beitrages ist irgendwie abhanden gekommen..... :rolleyes:

 

Was ich eigentlich noch sagen wollte, - ist - , dass die von dir erwähnte Verwechslung von Vergangenheit und Gegenwart nicht nur Nähere- sondern auch alte!!! Erfahrungen einschliesst.

Ich habe das ganz deutlich gespürt, von Anfang an. Aber ich konnte das Ganze gefühlsmässig nicht auseinanderhalten und war einem riesigen Einheitsbrei von Angst ausgeliefert.

Jetzt ist alles (fast alles;-) wieder dort wo es hingehört...;-)

 

glG. ursela

 

der Button ist wieder da... :)

 

Hey Ursela -

ich bin sehr froh, daß Du das einbringst!

Natürlich werden Wir durch die Operation stark in einen Kindzustand zurückversetzt, und zwar mit Haut und Haaren und Allem, was dazu gehört.

Die Ärzte und Schwestern werden zu Mutter und Vater, Wir selbst zum hilflosen Kind in deren Armen, dann wachsen Wir und werden langsam wieder "groß", ziehen die Hülle des Erwachsenseins tapfer wieder über und reden lauter "vernünftiges" Zeug, das Unsere Erfahrungen gut begründet, während in der Tat nicht selten alte Kindertage aufgezogen sind, wie Gewitterwolken, deren Donnerhall Uns wie ein Angstschreck im Nacken sitz, bis Wir schließlich bibbernd anfangen zu zählen, in der Hoffnung damit Kontrolle über den nächsten Blitz und den ihm folgenden Donner erlangen zu können. Die vielen diffusen Sorgen sind wie ein abergläubisches Zählen zur Bändigung einer übermächtigen, vernichtenden Macht und dient der Selbstberuhigung der Angst.

Ich selbst habe auch in der Reha Kontakte zu Ärzten erlebt, die mich sehr an verunglückte Interaktionen mit meinen Eltern als Kind erinnert haben, und in meiner Hilflosigkeit habe ich auch ähnlich daran gelitten zunächst.

Wie gesagt - ich bin ganz begeistert, daß Du das erwähnst und habe es selbst weggelassen, mehr aus praktischen Gründen und weil ich nicht zu weit "abdrehen" wollte in meinen Ausführungen (denn diese Art von Erleben empfinden durchaus viele als abgedreht), ich wollte in dem Bereich bleiben, den jeder nachvollziehen kann, während tiefenpsychologische Deutungen nicht selten auf Unverständnis oder gar Spott stoßen.

Aber ich bin davon durchaus ein Fan!

 

LG

 

Fabian

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Hey Ursela -

ich bin sehr froh, daß Du das einbringst!

Natürlich werden Wir durch die Operation stark in einen Kindzustand zurückversetzt, und zwar mit Haut und Haaren und Allem, was dazu gehört.

Die Ärzte und Schwestern werden zu Mutter und Vater, Wir selbst zum hilflosen Kind in deren Armen, dann wachsen Wir und werden langsam wieder "groß", ziehen die Hülle des Erwachsenseins tapfer wieder über und reden lauter "vernünftiges" Zeug, das Unsere Erfahrungen gut begründet, während in der Tat nicht selten alte Kindertage aufgezogen sind, wie Gewitterwolken, deren Donnerhall Uns wie ein Angstschreck im Nacken sitz, bis Wir schließlich bibbernd anfangen zu zählen, in der Hoffnung damit Kontrolle über den nächsten Blitz und den ihm folgenden Donner erlangen zu können. Die vielen diffusen Sorgen sind wie ein abergläubisches Zählen zur Bändigung einer übermächtigen, vernichtenden Macht und dient der Selbstberuhigung der Angst.

Ich selbst habe auch in der Reha Kontakte zu Ärzten erlebt, die mich sehr an verunglückte Interaktionen mit meinen Eltern als Kind erinnert haben, und in meiner Hilflosigkeit habe ich auch ähnlich daran gelitten zunächst.

Wie gesagt - ich bin ganz begeistert, daß Du das erwähnst und habe es selbst weggelassen, mehr aus praktischen Gründen und weil ich nicht zu weit "abdrehen" wollte in meinen Ausführungen (denn diese Art von Erleben empfinden durchaus viele als abgedreht), ich wollte in dem Bereich bleiben, den jeder nachvollziehen kann, während tiefenpsychologische Deutungen nicht selten auf Unverständnis oder gar Spott stoßen.

Aber ich bin davon durchaus ein Fan!

 

LG

 

Fabian

 

 

Ich bin ebenfalls auch ein Fan des "inneren Kindes". Ganz einfach, weil es mir vor der OP und teilweise auch heute nocch hilft mit der ganzen Sache umzugehen und die OP wieder aus Sicht einer Erwachsenen zu betrachten. Ich habe mich in Vorbereitung auf die zweite OP auch intensiv mit

den Imanigationstechniken und Theorien von Luise Reddemann auseinander gesetzt.

Auf Anraten einer Psychologin bin ich einige Tage vor der OP mit meinem "inneren Kind" durch die Uniklinik gegangen und habe ihm alles "erklärt"... naütlich nur in meiner Vorstellung erklärt :) Der Spaziergang war schon reel.

 

Klar, für einige mag das total abgedreht klingen, aber es sind einfach auch bewährte Techniken in der ARbeit mit Psychotraumata.

 

Viele Grüße!

hanny

 

@Fabian

Du weißt ja sicherlich, dass Luise Reddemann lange Zeit Klinikleiterin in Bielefeld war ;)

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Ich bin ebenfalls auch ein Fan des "inneren Kindes". Ganz einfach, weil es mir vor der OP und teilweise auch heute nocch hilft mit der ganzen Sache umzugehen und die OP wieder aus Sicht einer Erwachsenen zu betrachten. Ich habe mich in Vorbereitung auf die zweite OP auch intensiv mit

den Imanigationstechniken und Theorien von Luise Reddemann auseinander gesetzt.

Auf Anraten einer Psychologin bin ich einige Tage vor der OP mit meinem "inneren Kind" durch die Uniklinik gegangen und habe ihm alles "erklärt"... naütlich nur in meiner Vorstellung erklärt :) Der Spaziergang war schon reel.

 

Klar, für einige mag das total abgedreht klingen, aber es sind einfach auch bewährte Techniken in der ARbeit mit Psychotraumata.

 

Viele Grüße!

hanny

 

@Fabian

Du weißt ja sicherlich, dass Luise Reddemann lange Zeit Klinikleiterin in Bielefeld war ;)

 

Hey!

Na klar - sie hat hier bei Uns auch mal Vorträge gehalten, und ich hatte kurz Emailaustausch zu einer Thematik mit ihr. Sie hat tolle Arbeit in dem Bereich geleistet und hier am Johanneskrankenhaus das sog. "Traum(a)-Haus" aufgebaut, eine teilstationäre Klinik, die zum Aushängeschild für schonende und ressourcenorientierte Traumatherapie geworden ist.

Ich mag viele ihrer Ideen auch und hab mit Gewinn imaginativ an eigenen Themen gearbeitet.

Eine prima Idee, dem Kind vorher zu erklären, was alles passieren wird und mit ihm als "noch gesunde" Erwachsene vorher durch die Klinik zu gehen!

Viele Symptome und postoperative Leiden könnten vielleicht geringer ausfallen oder besser zu bewältigen sein, wenn die Ärzte psychotherapeutische Operationsvorbereitungskurse einrichten würden, so wie man ja auch auf die Physiotherapie und die Narkose vorbereitet wird...

 

LG

 

Fabian

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  • 2 weeks later...

Hallo,

die Schlussfolgerungen des Pschologen treffen nur zu einem Teil zu. Was die Kardiologen und Herzchirurgen gerne übersehen sind die Auswirkungen auf das Hirn. Es wird grundsätzlich alles auf der Psyche aufgesetzt. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ich habe nacheinander ein AKE mit Aorta ascend, ein MKE und und einen Schrittmacher eingesetzt bekommen. Nach einer Ablation und Kardioversion wurden die Anfälle immer wieder auf die Psyche / Migräne geschoben. Nur einem Zufall habe ich es zu verdanken, dass ein Neurologe während einer Untersuchung mit dem EEG einen epileptischen Anfall diagnostizierte. Während der folgenden stationären Behandlung in einer neurologischen Klinik wurden die Anfälle die mehrfach auftraten als Komplex Fokale Anfälle gesichert. Seither nehme ich Lamotrigum, Keppra und Rivotril und die Anfälle sind im zeitlichen Abstand weniger geworden, werden aber nicht gänzlich verschwinden. Mittlerweile hatte ich nach Doppelsehen und Gesichtsfeld Ausfälle einen sog. Insult (Schlaganfall)auch im CT sichtbar. Der INR 3,5-4,0 ist aus der Sicht des Kardiologen sehr schön, aber aus neurologischer Sicht, soweit ich das überblicken kann doch problematisch. Satistiken was öfter auftritt d.h Thrombose oder Einblutungen im Gehirn sind neu aber unsicher. Ich habe mir daraufhin jetzt diesen Thrombo Check und ein mobiles EKG mit kardiologischer Betreung gekauft, weil ich es leid bin den Kardiologen mit meinen kleinen Befindungsstörungen in Anspruch zu nehmen. Das bedeutet nicht das ich mich selbst behandele, ich gehe immer zu den Untersuchungsterminen, aber ich fühle mich subjektiv sicherer. Was ich bemängele ist die z.Zt. nur selten vorhandene interdisziplinäre Bereitschaft der Kardiologen sich mit den Auswirkungen der Herz Op's auf das Hirn etc. zu beschäftigen. Hier muss ein komplettes Umdenken stattfinden. Dem Patienten ist nicht geholfen, wenn er alleine seine Angstsysndrome als Diagnose bekommt.

Gruß an alle HK Patienten mit dem Wunsch auf einen Kardiologen zu treffen der über den Tellerrand blickt.

persand

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Hallo Persand,

das hört sich nicht schön an (epileptische Anfälle und Insult) - ich hoffe, daß Du Dich, soweit es geht, davon erholen wirst!

 

Es war aber nicht meine Absicht, alle Symptome auf die Psyche zurückzuführen, deswegen habe ich ja auch geschrieben, daß eine gründliche körperliche Untersuchung somatische Komplikationen ausschließen muss. Gerade, weil die Symptome nach der Operation so viele mögliche Ursachen haben können (und bei der Gerinnungskontrolle ja ohnehin noch weitere Risiken anteilig sind), meistens aber allein auf das Herz und die OP zurückgeführt werden, wollte ich die Herleitung der Symptome aus der Angst-, Schmerz- und Stressphysiologie erläutern (naja, also andeuten, sooo ausführlich war es dann ja auch nicht).

Natürlich überschneiden sich die Symptome auch mit typischen neurologischen Erkrankungen, und es werden ja auch objektiv Verletzungen zugefügt, auch Nervenbahnen durchtrennt, etc..

Aber die Trennung von Psyche und Soma ist ohnehin Blödsinn, rein akademisch, weil man inzwischen gut belegen kann, daß ALLE Krankheiten mit psychischen Komponenten interagieren, und zwar in beide Richtungen.

Demzufolge kann man mit beiden Ansätzen bei allen Krankheiten etwas bewirken, natürlich in unterschiedlichen Verhältnissen (es ist klar, daß man Epilepsie nicht psychotherapeutisch behandeln kann, aber halt auch, daß Stress und Konflikte die Häufigkeit und Intensität von Anfällen erhöhen können, etc..)

In jedem Fall sollte man im Einzelfall gründlich prüfen und nicht voreilig die Psyche, das Herz oder sonst eine isolierte Komponente verantwortlich erklären, denke ich.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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