Nicht gesucht und doch gefunden!

[Peter J.]

Eigentlich hasse ich Internetforen wegen der vielen Klugsch ... und Besserwisser. Bei der Diagnose "Kombiniertes kalzifizierendes Aortenklappenvitium mit Stenose I. Grades und Insuffizienz II. bis III. Grades mit LV-Myokardhypertrophie, LV-Dilatation und bereits reduzierter LV-Funktion. Es besteht kein Zweifel an der Notwendigkeit einer Aortenklappenersatzoperation." landet man aber zwangsläufig, wenn man wissen will, was das bedeutet, in Eurem Forum. Und nun bin ich froh daß es so ein Forum gibt, daß ich nicht allein bin mit meinen Nöten und Zweifeln und erhoffe mir mit meiner Mitgliedschaft nicht nur Mutzuspruch und Trost sondern vor allem Betroffenenwissen und -erfahrung.

 

Ich bin 2010 60 geworden, noch leitend berufstätig und was mich in Euer Forum verschlagen hat, habe ich bereits im Intro ausgeführt. Zur Zeit habe ich Resturlaub, denn der muss weg, bei dem, was mir bevorsteht. Ich habe am 12.01.2011 meine erste Vorstellung bei den Profs. Sievers/Stierle in der Uniklinik Lübeck. Bei allem, was ich bisher gelesen habe, würde ich die Ross-OP bevorzugen, wenn ich in meinem Alter noch die Wahl habe. Lübeck ist da wohl nicht schlecht aufgestellt in dieser Beziehung.

 

Wenngleich ich bereits recht rational mit dem Thema HK-Ersatz-OP umgehe, ist mein Leben seit der Diagnose am 15.12.2010 doch ziemlich durcheinandergeraten. Meine Frau und meine beiden erwachsenen Kinder machen mir Mut, aber meiner 81-jährigen Mutter habe ich es noch nicht sagen können. Davor fürchte ich mich momentan mehr als vor der bevorstehenden OP. Wenn mir jemand, ähnlich alt wie ich, Erfahrungen mit der Ross-OP miteilen könnte oder einen Tipp hat, wie ich es meiner betagten Mama schonendst beibringe, würde ich mich sehr freuen.

 

Bis hoffentlich bald und zahlreich, "herz"lich, Peter Jentz

[zocker]

Hallo Peter,

 

willkommen im Club.

Ich drücke Dir die Daumen.

 

Wie Du es Deiner Mutter schonend beibringen kannst, hmm, ich glaube das funktioniert nicht.

Spätestens wenn es dann auf die OP geht wird Deine Mutter sicherlich nicht mehr ruhig sein.

 

Für meine Mutter war es ebenfalls ein sehr harter Tag, was sage ich, harte Wochen.

 

Gruss

Markus

[kismet]

Hallo Peter,

kann dich gut verstehen. Ich werde dieses Jahr 55 und meine Eltern sind Vater (89) und Mutter (3). Mein Vater ist noch total fit fährt Auto usw. Ich werde voraussichtlich an der Aorta operiert. Offene OP mit kompletten Aorta-ersatz. eine aufwendige und risikoreiche OP. Habe meinen Eltern noch nichts davon gesagt. Weiß auch nicht, ob ich sie vorher davon informiere. Sie werden sich total verrückt machen.Evt. werde ich ein paar Zeilen schreiben und hinterlegen. Denke, wenn sie dann erfahren, dass ich operiert bin ist der Schock immer noch groß genug - aber es ist vorbei. Und man kann mit der aktuellen Situation besser umgehen. Im Vorfeld würden sie nur Panik schieben und das würde mich mehr belasten. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Drücke dir die Daumen für deine OP und wünsche dir von Herzen alles Gute.

Volker

[Renate]

Hallo Peter,

 

ich war bei meiner Ross-OP 53, meine Mutter hatte 1 Woche zuvor ihren 85. Geburtstag. Und, ja es war schon auch schwer für sie, aber du kannst es ja deiner Mutter nicht verschweigen?

 

Ich wurde in Stuttgart operiert und es geht mir gut. In manchen Homepages heißt es Ross-OP bis 50, in manchen bis 55, in manchen bis 60. Wenn du noch irgendwas wissen willst, kannst du gerne fragen. Alles Gute - Renate

[Sunny]

Hallo Peter,

 

herzlich willkommen.

 

Bezüglich "Ross"-OP kann ich dir keine Auskunft geben, aber schau mal die Threads von "Fabian" an, der war in Lübeck. Vielleicht findest du schon Anfangsinfos.

 

VlG

 

Sunny

[Peter J.]

Hallo Sunny,

 

der Hinweis auf Fabian war gut, danke! Das gibt mir Kraft! Danke auch an Markus, Volker und Renate für das freundliche Willkommen und die guten Wünsche und Erfahrungen. Es ist schon erstaunlich, was einem mit einem mal so alles durch den Kopf geht. Ich bin zwar ein stiller, eher unaufgeregter Typ, typisch norddeutsch eben, aber im Moment doch innerlich sehr aufgewühlt. Habe gestern abend mit meiner Frau darüber gesprochen, was ich im Forum hier alles schon gelesen und erfahren habe. Ich habe das Gefühl, sowohl das eine, Eure Beiträge hier, als auch das andere, das darüber sprechen können, hilft mir sehr. Wobei letzteres nie meine Stärke war. Schreiben konnte ich schon immer besser. So lernt man auch mit 60 nicht nur sich sondern auch das Leben mit anderen Augen zu sehen. Schade, daß es dazu erst einer ärztlichen Diagnose wie der meinen bedurft hat. Aber es scheint nie zu spät zu sein. Darum richtet sich mein Blick auch nach vorn, schon auf das "danach". Und daß es danach weitergeht, steht für mich außer Frage. Das Argument nutze ich für die Bekämpfung meiner Angst "davor".

 

"Herz"lich, Peter

[Sunny]

Hallo Peter,

 

freut mich, dass ich dir schon ein bisserl weiterhelfen konnte.

 

Ich als Mutter wäre wahrscheinlich enttäuscht, wenn meine Kinder eine planbare Operation vor mir verschweigen würden und ich ihnen nicht mal "Alles Gute" wünschen hätte können.. Aber wie Volker schon geschrieben hat, jeder Mensch ist anderst..

 

Ein Spruch der mir gefällt: "Gib mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und gebe mir die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden."

 

Alles Gute für deine OP.

 

Sunny

[zweites leben]

Hallo Peter,

 

auch von mir ein herzliches willkommen hier im Forum.

 

Mir ging es da ganz ähnlich wie dir, dieses Forum hat mir vor und auch nach meiner OP sehr geholfen. Es ist einfach schön sich unter Betroffenen auszutauschen und zu sehen wie viele diese OP mit allem drumherum so toll überstanden haben.

 

Du wirst das auch schaffen, vertraue der Medizin und such dir eine Klinik die auf diesem Gebiet Erfahrung hat. Viele Kliniken bieten spezielle Sprechstunden an.

 

In diesem Sinne,

 

Gruß

Andreas