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Depressionen nach einer Herzoperation


Gast Sandrine Becker

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Gast Sandrine Becker

ich habe gehört, dass Depressionen nach einer Herzoperation sehr weit verbreitet sind. Auch ich kann mich nicht ganz davon freimachen in den letzten Tagen. Wie war oder ist das bei euch? Wie intensiv waren sie, wann tauchten sie auf und wie lange hielten sie an?

 

Sandrine

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Hallo Sandrine,

nach meiner "Hoellenfahrt" war ich sehr angeschlagen. Ich heulte wegen allem gleich los, war aengstlich und ich tat mir selber unendlich leid, usw.

Nach einigen Wochen legte sich das wieder und heute, 2 Jahre nach der OP, ist meine Phsyche okay, aber oft kommen Gedanken an was man alles durchgemacht hat, wie lange wede ich wohl leben, warum ich, .................

Das hat sicher jeder von uns, ist ja auch normal in unserer Situation denke ich.

Mach Dir nicht soviele Gedanken, ich versuche mich in diesen Momenten abzulenken und das funktioniert gut. :wink:

LG, Beate

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Hallo,

 

mir ging es auch seelisch so richtig Sch.... Leider ist man auf sowas nicht vorbereitet. Ich bin dann irgendwann, als ich mir dachte, dass es so ja wohl nicht weitergehen kann, mit mir zu Rate gegangen. Es bleibt ja nicht's anderes übrig als das Schicksal anzunehmen. In so einer Stimmung versuch das Positive zu sehen. Es ist doch grandios, wenn man sich vorstellt, was die Ärzte im OP da an einem vollbringen, und noch gar nicht so lange her, als kaputte Herzklappe das Todesurteil bedeutete.

 

Gruß Reni

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Da hatte ich glücklicher weise keine Probleme. Werder vor noch nach der OP. meine Mutter wollte mich wegen meines Optimismus damals umbringen. Denke auch heute nicht wirklich an meine künstl. Aortenklappe. Wenn mir das auch derletzt sehr bewusst wurde (Hirnblutung) aber auch diese Situation habe ich problemlos überstanden.

 

Ich weiss dass ich da ne Ausnahme bin, das sagen mir auch immer die Ärzte, weil ich immer positiv eingestellt bin. Das hängt also sicher von jedem einzelnen ab, wie er mit der Situation umgehen kann. Aber es gibt da immer grund für berechtigten Optimismus.

 

Uwe

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  • 4 weeks later...

Hallo zusammen,

 

ich bin vor ca. einem halben Jahr operiert worden, AKE und MKE. In den ersten Wochen nach OP war ich sehr niedergeschlagen. Nach der Reha ging es mir schnell besser. Bereits 9 Wochen nach OP habe ich wieder begonnen zu arbeiten (halbtags) und nach weiteren 4 Wochen wieder Vollzeit. Seit einigen Wochen spüre ich eine zunehmende innere Unruhe, Nervosität, teilweise sogar Angstzustände, besonders die Angst, nochmals Vorhofflimmern zu bekommen. Ich vermute, dass ich mir zu früh zuviel zugemutet habe (beruflicher Stress usw.) und mich nun in Richtung Depression bewege. Ich weiß nicht, ob ich mir vom Arzt etwas verschreiben lassen soll, um diesen Zustand zu behandeln. Ich vermute, dass andere Patienten ähnliche Erfahrungen gemacht haben und wäre für konkrete Ratschläge dankbar.

 

Gruß,

Stefan

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Hallo Stefan,

 

du stehst mit deinen Gefühlen und Ängsten nicht alleine da und mußt sie auch nicht alleine meistern.

Ich bin erstaunlicherweise mit einer sehr offensiven Vorgehensweise gut gefahren. Als Erstes habe ich meine Situation einfach akzeptiert und geniesse die Zeit wo es mir Gut geht viel intensiver als früher. Dann habe ich mein Umfeld in meine Situation mit eingebunden, mit dem Effekt, daß plötzlich die vermeidlich Starken auf einmal auch ihre Sorgen und Probleme offenbarten. Man rückte irgendwie enger zusammen und mir wurde bewußt: Reden hilft! Die ganze Sache ist nicht einseitig zu betrachten, sondern beide Seiten nehmen etwas mit. Versuche deine Denkweise dahingehend zu ändern, daß du die positiven Dinge höher bewertest als die Negativen. (siehe mein Spruch in meiner Signatur)

Von deiner Idee, sich beim Arzt "etwas" zu holen halte ich nicht viel. Vielleicht helfen dir die Medikamente dich zu beruhigen oder gelassener zu werden ok, auf Dauer ist das meiner Meinung nach keine Lösung. Ich sehe vor allem die Gefahr, daß du das Problem passiv zu lösen versuchst, besser ist es aber es aktiv anzugehen. Du bist dein Schlüssel zum Erfolg.

Über dieses Forum hast Du ja schon eine Möglichkeit genutzt, vielleicht ist eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe eine weitere Möglichkeit und letztlich, scheue Dich nicht, eine Psychotherapie ins Auge zu fassen.

Ich weiß, daß man im Job schnell wieder in den alten Trott verfällt, aber auch da gilt, ziehe zwischendurch mal die Notbremse und nimm Dir ein paar Minuten für Dich zum Entspannen. Die Arbeit wird darunter nicht leiden, im Gegenteil!

 

Ich hoffe , etwas von meinen"Vorschlägen" kannst Du gebrauchen.

 

Ich wünsche Dir alles Gute

 

Klaus

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Hall Klaus,

 

vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass der berufliche Druck, den ich mir z. T selbst auferlege, der Haupgrund für meine derzeit angegriffene Psyche ist. Ohne es zu wollen, habe ich in den letzten Monaten ein enormes Arbeitspensum bewältigt, da sich durch Operation, reha und anschließende Krankphase sehr viel "dringende" Arbeit angesammelt hat. In den ersten Wochen nach der OP, als es mir richtig schlecht ging, hatte ich mir vorgenommen, den Beruf nicht mehr so ernst zu nehmen, aber solche Vorsätze haben leider eine geringe Halbwertzeit Ich habe ab Freitag 2,5 Wochen Urlaub, werde in dieser Zeit versuchen, mich gedanklich von der Arbeit zu lösen, viel Zeit mit Frau und Kindern verbringen und mich möglichst oft sportlich betätigen. Anschließend kann ich hoffentlich besser beurteilen, ob es wirklich der job ist, der mich "plagt" und unbedingt darauf achten, bei der Arbeit auch Entspannungsphasen einzuhalten. Mein Hausarzt hat auch bereits von einer möglichen Kur gesprochen, aber dass möchte ich eigentlich vermeiden.

 

Gruß,

 

Stefan

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Hallo Stefan,

beherrscht Du ein Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Jacobson; Yoga o.ä)? Damit wäre schon viel gewonnen. :D Wenn nicht - Kurs(e) besuchen und schauen, womit Du gut zurecht kommst.

Pausen (auch kleine) machen, Rituale pflegen, das alles hilft sehr viel.

Auch eine Unterstützung durch den Hausarzt ist nicht verkehrt, sollte aber immer die Hilfe zur Selbsthilfe (auch mittels Profi, z.B. Psycho- oder Verhaltenstherapie) beinhalten.

Alles Gute wünscht Ilona

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