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Diagnose AI / Herzgröße


ironman

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Hallo !

 

Seit der ersten Diagnose meiner Aorteninsuffizienz sind 2 Monate vergangen. Aus der Möglichkeit dass etwas nicht stimmt ist Gewissheit geworden.

Da ich eigentlich zum Arzt ging weil mein Trainer bei sehr viel intensiverem Training mit den Wettkampfleistungen (Lang- und Mittelstreckenlauf, 3-5 Sekunden auf 1000m Zwischenzeiten fehlten) unzufrieden war, kann ich nicht sagen dass ich irgendwelche Beschwerden hatte.

Damals noch Topfit, ideales Gewicht und gute Blutdruckwerte musste/habe ich sofort mit Sport aufgehört.

 

Inzwischen ist die AI vollständig vermessen worden:

mittelgradig, Schlagvolumen: 238ml, Rückfluß: 61ml, ca. 25%

Linker Ventrikel: LVEDD 67-70mm, LVESD: 46-47mm

Ein Segel der Aortenklappe ist vernarbt und verkalkt, vermutlich postendokarditischer Genese. Demnach habe ich mit diesem Defekt bereits seit Jahren Leistungssport mit 10 bis 15 Stunden Training und Wettkämpfen pro Woche gemacht.

 

Mittlerweile habe ich 10kg zugenommen und mein Blutdruck ist sehr hoch. Die behandelnden Ärzte haben sich mit mir geeinigt dass das Herz eventuell zum größten Teil durch den Sport auf diese Größe gewachsen ist.

Jetzt soll alle 2-3 Monate das Herz kontrolliert werden und ich muss ACE-Hemmer nehmen, in der Hoffnung die Herzgröße zu verringern.

 

Um wieder eine Lebensqualität zu erlangen und mein Gewicht in den Griff zu bekommen möchte ich wieder etwas Sport machen.

Wer kennt diese Situation und kann mir Tipps geben?

Herz: Wie groß ist entscheidend zu groß?

Sport: Welche Alarmsignale könnten von der Ai kommen?

Wartezeit: Kann man auch ohne OP mit der AI 80 Jahre alt werden?

 

Ich werde in den nächsten Tagen sicherlich noch viele Fragen stellen ;-)

 

Danke erstmal und Gruß ironman

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Hallo ironmann,

 

also es gibt leider keine direkten Pauschalantworten.

Rein kardiologisch gesehen (Du schreibst leider nichts über die linksvebtrikuläre EF):

Es kommt darauf an warum das Herz so gross ist, ist es nur auf grund vom Sport ohne Defekte der Klappen und die kontraktilität nicht eingeschränkt kommt man ganz gut damit klar.

Bei Dir liegt ja auch noch eine AI Grad 2 vor, d.h. das herz muss schon jetzt kompensieren damit es trotz des zurückfliessen des Blutes eine ausreichende Menge EF% Blut in den Körper auswerfen kann.

Es kann natürlich sein dass es lange stagniert, es kann aber auch sein dass sich der Zustand verschlechtert, die AI grösser wird und das Herz im rahmen der Kompensation "die Grätsche"macht.

Du musst auf jedenfall regelmässig kontrolliert werden und hören was die Ärzte sagen (ob Op indikation oder nicht).

Wartet man zulange kann bei der AI auch durch den Rückstau die Mitralklappe ,Lunge und rechte Herz in Mitleidenschaft gezogen werden(dauert aber echt lange).

Als Alarmzeichen sind Ohnmachten, Luftnot,Husten, rapide leistungsverschlechterung zu beschreiben.

Versuche auch nicht zu schauspielern, ich mach Sport also bin ich fit, sondern packe erstmal Dein herz in Watte und sieh ob die medikation was bringt.Sport nur nacvh KARDIOLOGISCHEN REGELN DEINES KARDIOLOGEN UND SONST NIEMANDEM!!!!!!!!!!!!!!

Bleib erstmal ruhig mit allem bis zur nächsten Untersuchung und höre mal wirklich gut auf die zeichen deines Körpers.

Viele grüsse Steffi

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Danke für Deine schnelle Antwort!

Die Pumpfunktion ist mit 65% (Auswurffraktion = EF?) diagnostiziert.

Alle anderen Herzfunktionen sind noch erhalten. Angeblich sieht die Kontraktion des Herzens "ausgesprochen gut" aus, was vielleicht auf ein sportlich und nicht krankhaft großes Herz hin deutet ???

Leider habe ich aus der Literatur entnommen dass man zwischen Sport und krank erst unterscheiden kann wenn es zu spät ist :-(

 

Guts Nächtle ...

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Hallo,

also mit 65% EF sieht es erstmal noch ganz gut aus,aber die Entwicklung wirst Du leider erst im Rahmen der Kontrolluntersuchungen mitbekommen.

Wichtig ist halt die regelmässige Überwachung und das beobachten der "Leistungsfähigkeit"o.ä.,damit Du auch Deinerseits den kardiologen gute Tipps geben kannst.

Wiegesagt, ich würde jetzt erstmal das Procedere abwarten (ACE-Hemmer)und nach allen Richtungen aufgeschlossen sein.Zur Zeit scheint es noch nicht "zu spät zusein",allerdings würde ich bei eventueller verschlechterung, Abnahme der EF etc. nach Raten der Ärzte in die Op gehen.

Lieben Daumendrückenden Gruss Steffi

 

(Wenn man sich erstmal mit dem Op-gedanken angefreundet hat und nach der Op sieht wie es bergauf geht und es einem auch besser geht fragt man sich, warum nicht eher....Aber man sollte natürlich auch nicht zu früh operieren(bei AI 1-2)

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Hallo,

 

 

Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn ich meine „Krankengeschichte“ schildere, da sie Deiner stark ähnelt. Ich bin Jahrgang 1960 und habe am 26 Februar 2004 zwei künstliche Herzklappen bekommen (Aortenklappe und Mitralklappe). Im Jahre 1995 wurde bei mir durch Zufall eine Aortenklappeninsuffizienz (2 Grades) und eine geringe Mitralklappeninsuffizienz festgestellt. Ich hatte keinerlei Beschwerden und war ein aktiver Ausdauersportler Langstreckenlauf Marathon in 2:40 Std) und Skilanglauf. Mein Herz war ähnlich groß wie Deines und auch noch sehr leistungsfähig. Die Klinikärzte hatten mir damals „Sportverbot“ empfohlen und zu einer OP geraten. Ich habe mich seitdem zweimal im Jahr von einem niedergelassenen Kardiologen untersuchen lassen, um entscheidende Änderungen festzustellen. Ich habe weiterhin ca. 4 mal pro Woche Ausdauersport getrieben, allerdings weniger intensiv. Im Jahr 2003 hatten sich die Insuffizienzen verschlechtert, und die linke Herzkammer (72 mm ) sowie der und linke Vorhof (ca. 60 mm) soweit vergrößert, dass zu einer OP geraten wurde. Obwohl ich mich noch leistungsfähig fühlte, habe ich die Operation durchführen lassen. Die ersten Wochen nach der OP waren wegen einiger „Nebenwirkungen“ (Vorhofflimmern usw.) eine enorme Strapaze. Nach einer Woche Krankenhaus und 4 Wochen Reha, kam ich am 01.04.2004 nach Hause. Seitdem geht es mir stetig besser. Vorige Woche war ich zur Kontrolle in Bad Nauheim. Das OP Ergebnis ist sehr positiv. Ich kann mich bereits wieder bis 250 Watt belasten. Die Herzkammern haben sich schon soweit verkleinert, dass sie wieder im oberen Normbereich liegen, der linke Vorhof verkleinert sich jedoch nur mäßig. Die Herzleistung ist noch leicht eingeschränkt (EF ca. 58 %, im März ca. 53 %).

Ab dem 3. Mai habe ich wieder begonnen zu arbeiten und bin seit einiger Zeit auch wieder sportlich aktiv (Ergometer, Nordic Walking, Radfahren ca. 1 Stunde usw.).

Fazit: Heute bin ich froh, dass ich die OP habe durchführen lassen, hätte ich noch einige Jahre gewartet, wäre das Herz soweit geschädigt worden, dass die Leistungsfähigkeit gewiss dauerhaft eingeschränkt gewesen wäre. Mit der Erfahrung von heute hätte ich mich eventuell schon vor zwei/drei Jahren operieren lassen, jedoch keinesfalls bereits 1995 s. o. Wenn Du dich engmaschig kontrollieren lässt, noch leistungsfähig bist, kannst Du gewiss auch noch Sport treiben, allerdings solltest Du Dich nicht zu hoch belasten (60–65%), und den richtigen Zeitpunkt für eine OP nicht versäumen.

 

Ich wünsche Dir alles Gute,

 

 

Stefan

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Hallo,

 

da bleibt nicht mehr viel zu ergänzen. Indizien für eine Op können z.B. Atemnot beim Treppensteigen sein, ich glaube auch Wasseransammlungen in der Lunge, aber dann ist es schon zu spät, d.h. das Herz hat nur noch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Es ist meines Erachtens nicht sinnvoll, solange zu warten. Obwohl der Wunsch, die OP solange wie möglich hinauszuzögern absolut nachvollziehbar ist, sollte die Notwendigkeit einer OP, durch die Ärzte bestätigt, akzeptiert werden. Das ist schwer und irgendwie auch paradox, denn subjektiv ist das Wohlbefinden ja oft garnicht eingeschränkt.

Das Herz ist natürlich bei trainierten Personen größer, daß heißt aber nicht, daß das gesünder sein muß. Denn in Verbindung mit einer Herzklappenerkrankung wäre ich mir nicht so sicher, ob das Herz groß trainiert wurde, oder halt eben nicht auch noch versucht hat, die Erkrankung zu kompensieren. In diesem Falle besteht durchaus die Gefahr, das , wie Steffi beschrieben hat, der Herzmuskel überdehnt wird und sich nicht mehr zu seiner gesunden Größe zurückbilden kann. Ein Arzt hat mir das einmal mit einem überdehnten Einmachgummi verdeutlicht, irgendwann nach einer Überdehnung erreicht dieser nicht mehr seine ursprüngliche Form.

Leistungssportler trainieren nach ihrer aktiven Laufbahn ihren Körper über Jahre langsam und unter ärztlicher Kontrolle gezielt wieder zurück. Eine spontane Entlastung des Herzen wäre sogar schädlich. Deshalb macht es schon Sinn, die Belastung vorsorglich schon einmal herunterzufahren.

Die ACE-Hemmer können Dir durchaus die Wartezeit bis zur OP verlängern helfen, eine Reduzierung der Belastungen allerdings vorausgesetzt. z.B. keine Gewichtheben , Leistungssport usw.

 

Zu deiner Frage: Kann man auch ohne OP mit der AI 80 Jahre alt werden? Ich würde sagen, daß hängt nicht davon ab ob du einen Herzklappenfehler hast, sondern wie lange und welchen Schweregrad.

Viele Menschen wissen ja garnicht, daß sie eine derartige Erkrankung haben und werden damit alt.

Umgekehrt gilt aber auch, wenn es einige früher wüssten, würden sie älter. 8) Überhaupt ist das Alter nicht das auschlaggebende Kriterium für oder gegen eine OP, sondern der Gesundheitszustand.

Natürlich würde man mit zunehmenden Alter zu speziellen Klappentypen tendieren. (Mehr sag ich nicht, Big Sven is watching me). 8O

 

So, ich hoffe auch ich konnte dir ein wenig helfen. Es gibt auf jeden Fall mehrere Strategieen, wie du zu einer für Dich guten Lösung kommst.

 

Ich wollte mich eigentlich kurz fassen, ähm......... :roll:

 

Viele Grüße

 

Klaus

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