Jump to content

Gedankenkarussel kurz vor OP


Hanna

Empfohlene Beiträge

Hallo an alle, die bereits operiert sind!

Kennt ihr das Gefühl, wenn kurz vor der OP alles bisher entschiedene plötzlich wankt und die Gedanken Achterbahn fahren?

Es geht um die Thematik künstliche Klappe oder Ross-OP. Dazu soll noch ein Aneurysma mit Gefäßprothese operiert werden.

Was wäre wenn......! Wie lange hält ein Homocraft? Was passiert in 20 Jahren? Brauche ich evtl. doch Marcumar wegen der Gefäß-Prothese. Ich weiss, dass niemand die Zukunft voraussagen kann, doch vor der OP sind halt viele Möglichkeiten noch offen, nachher ist es zu spät. Eigentlich war ich bis jetzt total sicher und entschieden, doch je näher der Termin rückt, desto mehr plagt mich dieses Gedankenkarussel. Kennt ihr das auch so? Wie ging es euch damit? War eure Entscheidung jeweils die richtige?

Meinen armen Mann möchte ich damit eher verschonen, d.h. nicht jeden Tag über das selbe Thema reden! Er ist allerdings sehr verständnisvoll, soweit das von aussen möglich ist. Aber ich möchte sein Verständnis nicht überstrapazieren.

 

Vermutlich ist es nach der OP viel einfacher, denn dann gibt es kein Zurück mehr, nur noch Heilung.

Einen lieben Gruß an euch alle,

Hanna

Link zu diesem Kommentar

Hallo Hanna,

 

ich kenne das Gefühl, das Du beschreibst, zwar noch nicht, werde es wohl dieses Jahr auch noch vor mir haben.

 

Wahrscheinlich ist es ganz normal vor einem Eingriff dieser Größenordnung die einmal getroffenen Entscheidung anzuzweifeln.

 

Meine Strategie, wenn es soweit ist, wird sein (alles natürlich blanke Theorie):

 

- Ablenken (zur Not ein paar Freunde zum UNO-Spielen verhaften bis es qualmt)

 

- Mit Menschen reden/ mailen, die sich in ähnlichen Situationen befunden haben. Ich denke, dass Ansprechpartner zum telefonieren oder direkt reden entweder über dieses Forum oder Selbsthilfe-Gruppen relativ schnell zu finden sein sollten

 

- Ein Gläschen Wein ;)

 

- Öfter mal klar machen, dass man trotz der aktuellen Misere auf der Sonnen-Seite des Lebens steht. Ich werde mir zum Beispiel ziemlich viele Urlaubs-Fotos anschauen...

 

Ein bißchen was wird das schon bringen.

 

Noch eine direkte Frage: Wieviele Meinungen hast Du Dir von unabhängigen "Fachleuten" eingeholt? MIt unabhängig meine ich solche Ärzte, die kein wirtschaftliches Interesse an einer bestimmten OP haben.

 

Viele Grüße, Kopf hoch

 

Oliver

Link zu diesem Kommentar

Hallo Hanna,

 

Marcumar schützt nicht nur bei einer künstlichen Herzklappe sondern auch bei Vorhofflimmern u.ä. So hilft es auch bei Bein-Thrombosen. Sich gegen eine künstliche Klappe zu entscheiden schützt nicht zwangsläufig vor Marcumar-Einnahme, die auch andere Ursachen hat.

 

Wegen meiner Rohrprotese brauche ich meines Wissens nach kein Marcumar, jedoch zusätzlich für meine Aorten-Dissektion, die 3 1/2 Jahre nach der "Künstlichen" auftrat . Ich hätte mich doch sehr geärgert, wenn ich mich gegen diese Art von Klappe entschieden hätte.

 

Marcumar nützt - Marcumar schützt. Genau wie die Antibabypille - die eine Frau auch zur Schwerbehinderten machen kann (durch Thrombose oder Lungenembolie - habe kürzlich einen entsprechenden Bericht gesehen). Bei Marcumar kann man wenigstens den INR gut überwachen.

 

Viel Glück.

Helga

 

PS: Ich habe mich erst einen Tag vor der OP für die entsprechende Klappe entschieden.

Link zu diesem Kommentar

Hallo Hanna,

 

ich kann nachvollziehen, dass Deine Gedanken Karusell fahren - auch wegen der Entscheidung zu einer OP Art oder Klappenversorgung.

 

Ich hatte damals "Glück" und hatte nicht viel Zeit für die Entscheidung - ausserdem ging es mir so schlecht, dass es nur noch besser werden konnte durch eine OP.

 

Ich hatte die Aussicht auf eine Rekonstruktion der Mitralklappe und als Plan B hatte ich mich für die mech. Klappe entschieden. Dies recht sachlich im Familienrat mit meiner Frau besprochen - dort Zustimmung gefunden und ab dann habe ich es geschafft ZUZUMACHEN. Ich habe nicht mehr im Internet gewühlt (dies Forum habe ich erst nach der OP gefunden) Ratschläge - Geschichten - eigentlich alles was mit der OP zu tun hatte habe ich ausgeblendet. Ein einziger Gedanke war noch zu diesem Thema da - eine geglückte OP und reparierte oder neue Klappe würde meine Lebensqualität verbessern und mir wieder eine Perspektive geben und eine Zukunft. Denn eins müssen wir Klappler uns deutlich machen - im Vergleich zu vielen anderen Krankheiten haben wir eine gute Chance nach der OP ein Leben zu führen - mit leichten Einschränkungen -aber mit guter Lebensqualität.

 

Also Hanna - wenn Du Deine Wahl getroffen hast - diese mit Deinen Vorstellungen vereinbaren kannst - dann bleibe dabei. Lass Dich, auch nicht durch dieses Forum, verunsichern. Es gibt nicht DIE ideale Lösung - wichtig ist Deine Überzeugung, Dein Bauchgefühl. Durch die dunklen Gedanken und die Angst die mal mehr mal weniger wohl jeder von uns hier vor der OP hatte, ist man labil und hat weniger Kraft für seine Überzeugung - wird wankelmütig. Also schalte ab gxxgle nicht nach Statistiken, Klappenarten/modellen, versuch Dich abzulenken.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Ruhe.

 

MfG

Thomas W.

Link zu diesem Kommentar

Vielen Dank an alle,

es geht mir wieder gut! Ich erhielt in mehrfacher Hinsicht Bestätigung, dass die Ross-OP keine Spinnerei ist, sondern eine sinnvolle OP die durchaus ihre Vorteile hat. Das hat meine Entscheidung für diese OP wieder erhärtet und ich habe meine Balance wieder gefunden. Gestern kam noch eine Nachbarin vorbei und brachte mir ein Tafel Pralinen und ein selbstgebasteltes rotes Herz, darin liebe Glückwünsche und alles Gute für die Herz-OP! Das fand ich so rührend und lieb.

Die Wartezeit ist auch nicht nur Stress, interessanterweise melden sich per Telefon Menschen, zu denen ich zum Teil 2 Jahre keinen Kontakt mehr hatte. Sie haben keine Ahnung von meiner Herzklappe und haben trotzdem das Bedürfnis, sich mal wieder zu melden. Überhaupt der Freundeskreis und die Familie, das ich mein größtes Geschenk in dieser Zeit.

Einen lieben Gruß,

Hanna

Link zu diesem Kommentar

Hallo Hanna,

 

ich denk es ist normal, wenn der Termin näher kommt, dass man mal ins Grübeln kommt. Dies war bei mir genauso, obwohl ich da besser dran war wie viele hier im Forum (Steckbrief). Ich hatte nicht viel Zeit für eine Entscheidung ob Ross, tierische oder mechanische AK.

Meine Familie stärkte mir auch bei meiner Entscheidung meinen Rücken und steht voll hinter mir. Ich hab bei meinen drei Mädels zur Zeit 24-Stunden-Betreuung, dann es sind diese Woche noch Ferien und sie lesen mir meine Wünsche von den Augen ab und bremsen mich auch mal brutal aus, wenn ich Sachen versuche zu machen, die ich noch nicht sollte.

Heute genau vor 4 Wochen hab ich ne mechanische Aortenklappe bekommen.

Also: deine Familie steht ebenfalls hinter Dir und Du solltest auf deinen Bauch hören!!

denn:

letztendlich wirst Du mit deiner Entscheidung leben und nicht die anderen!!

Ich hab mich zwar anders als Du entschieden, aber jeder sollte seinen eigenen Weg gehen.

Ich wünsch Dir alles erdenklich Gute, vor allem so gute Opreareure, wie ich sie gehabt habe.

 

Es wird alles gut!

Freu Dich, wie ich von Anfang an, auf die schöne Zeit danach!

 

Alles Gute und HERZliche Grüße aus dem Saarland,

 

Fritz :rolleyes:

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...