Diagnose Herzklappenfehler

[PetraB]

Hallo an alle Leser meines Beitrages,

 

 

als neue Teilnehmerin des Forums Herzklappe stelle ich mich kurz vor.

Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder, berufstätig, Nichtraucher, kein Übergewicht.

 

Wie aus heiterem Himmel stellten sich bei mir vor 6 Wochen Herzrythmusstörungen ein.

Da ich mich seit Monaten beruflich und privat sowohl an meiner psychischen als auch physischen

Belastungsgrenze befinde, dachte ich zuerst an eine Überbelastung und habe gewartet.

 

Nachdem einige Zeit ins Land ging und sich nichts geändert hat, bin ich zu einem Kardiologen gegangen.

Diagnose: Mitralklappeninsuffiziens Grad 1-2

Anschliessend habe ich mich im Internet erkundigt was es letztendlich mit dieser Diagnose auf sich hat

da ich vollkommen ahnungslos war.

 

Seit ich die Diagnose weiß, höre ich immer mehr in mich hinein und habe das Gefühl, dass alle beschriebenen Symptome bei mir auftreten. Ehrlich gesagt, habe ich Angst um mein Leben.

Nunmehr schwanke ich zwischen lachen und weinen und überlege mir die weitere Vorgehensweise.

Zunächst einmal möchte ich mir eine zweite Meinung eines Kardiologen einholen und mich beraten lassen was zu tun ist.

 

Im Internet differieren die Meinungen der sog. Spezialisten bezüglich OP . Die einen halten ein OP so früh wie möglich für sinnvoll, die Anderen für so spät wie möglich.

Wie muss ich mein Leben umstellen? Was ist mir Sport ? Wie sind Medikamente einzuordnen ?

 

Viele Fragen beschäftigen mich, jedoch bin ich bei meinem ersten Kardiologen auf einen nicht sehr mitteilsamen Arzt gestossen der die Uhr im Nacken hatte.

 

Vielleicht kann ich mich auf dieser Seite mit "Leidensgenossen " auseinandersetzen.

[huneke1]

Hallo Petra,

erst einmal willkommen im Forum.

So wie Dir ist es auch mir vor Jahren ergangen, die Feststellung meines Klappenfehlers kam auch urplötzlich.

Du solltest trotz aller Panik versuchen, die Ruhe zu bewahren. Nach Deiner Aussage ist der Grad der Insuffiziens 1-2, das ist eigentlich noch nicht bedenklich. Gerade in der Mitralklappenposition ist eine Undichtigkeit mit diesem Grad noch nicht so schlimm.

Natürlich solltest Du Dir eine zweite Meinung einholen und vordringlich die Rhytmusstörungen abklären lassen.

Wenn Du im Forum "stöberst" wirst Du viele interessante Beiträge finden.

Ich weiß, dass zuerst die Angst das Schlimmste ist.

Hast Du denn schon Leistungsverluste oder Atemprobleme?

Ich wünsche Dir jedenfalls erst einmal einen klaren Kopf und natürlich alles Gute.

[Thomas W.]

Hallo Petra,

 

herzlich willkommen im Forum.

 

Mach Dich nicht zu nervös - Dein Befund ist - so wie Du ihn schilderst - noch im Rahmen. Mit MI 1- 2 Grades laufen viele Menschen herum und merken es meist gar nicht. Du hattest Warnzeichen und hast richtig gehandelt - der Kardiologe muß das jetzt regelmäßig überwachen und zusammen mit Dir dann den richtigen Zeitpunkt einer OP besprechen. Allerdings muß es ja nicht soweit kommen - bei meiner Frau ist der Zustand bereits seit 20 Jahren stabil (und bleibt es hoffentlich auch ).

 

Wichtig ist die Rhytmusstörung im Auge zu behalten - wenn die nicht nach relativ kurzer Zeit immer wieder verschwindet kann es zu Beschwerden kommen (Atemnot/Schwindel/Mattigkeit). Evtl. hilft ja auch ein Medikament das Herz zu beruhigen.

 

Stöber ein wenig im Forum und stelle Deine Fragen in den Unterforen und Du wirst bestimmt Antworten bekommen.

 

MfG

Thomas W.

[frieder.hirsch]

Hallo Petra,

 

wie schon erwähnt wäre eine MI von 1-2 nicht sonderlich "aufregend", das kann (muss aber nicht) noch Jahre, manchmal Jahrzehnte dauern, bis es operativ behandlungsbedürftig wird. Bei einem Großteil der Mitralklappenrekonstruierten schließt hinterher die Klappe auch nicht 100prozentig, sondern es bleibt meist eine "Restinsuffizienz" im Bereich MI 1. Wäre für dich momentan noch kein echer Fortschritt

 

Wenn der Kardiologe nicht so richtig auskunftsfreudig ist: Kennst du denn überhaupt deine Grunderkrankung (Stenose, Prolaps)? Wie wurde die MI festgestellt (Ultraschall durch den Brustkorb oder TEE)? Und unter welcher Art Rhythmusstörungen leidest du? In welcher Region bist du zu Hause? Vielleicht könnte ja die Eine oder der Andere da mit guten Tipps bezüglich (subjektiv wahrgenommener) guter Kardiologen weiter helfen.

Das mit den Rhythmusstörungen solltest du aber sehr ernst nehmen und unbedingt vernünftig abklären lassen, können doch vor allem bestimmte Arten von Rhythmusstörungen sehr häufig der Grund für ausgesprochen gravierende Folgeerkrankungen sein, bei denen sich das Risikopotential unbemerkt aufbaut, dieses aber bei vernünftigem Umgang damit relativ einfach drastisch minimiert werden kann.

 

Dass der Herzrhythmus nicht nur von technischen Faktoren bestimmt wird, das hast du dir ja auch selber schon gedacht. Neben den Hauptrisikofaktoren (z.B. Übergewicht, Alkohol, Rauchen, Diabetes, hoher Blutdruck) spielen psyschosoziale Umstände eine nicht unwesentliche Rolle. Hier kann es sich lohnen, einen oder zwei Gänge zurückzuschalten. Ich kann bspw. mit externen Stressfaktoren deutlich besser umgehen, seit ich freiwillig die wöchentliche Arbeitszeit (und das Gehalt) reduziert habe. Ehrlich gesagt ist mir das eigene Wohlergehen dabei wichtiger als das korrekte, gesellschaftlich erwünschte Funktionieren als sogenannter Leistungsträger und das Anhäufen von Statussymbolen, das alles kannst du dir nämlich im Zweifelsfall in die Haare schmieren.

 

Also kühlen Kopf bewahren und den Dingen auf den Grund gehen, lass von dir hören

 

Frieder