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Diagnose Aortenklappeninsuff. / und jetzt ?


ironman

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Hallo Zusammen,

 

in den letzten Tagen wurde mir eine hochgradige Aortenklappeninsiffizienz bescheinigt. Fühle mich kerngesund, darf aber nach Aussage der Ärzte möglichst nicht mehr Treppensteigen, Gefahr zu hoch, Herz ist angeblich schon stark vergrößert. Bis von 2 Wochen habe ich noch 5-6mal die Woche leistungsmäßig Ausdauersport gemacht. Nächster Arzttermin mir weiterem Kardiologen ist Ende Juni :-(

Bin jetzt 33 Jahre alt habe 3 Kinder und ne Menge auf der Arbeit zu tun. Wie soll das gehen ohne genaues Wissen um den aktellen Zustand noch einen Monat zu warten.

Um eine OP werde ich wohl nicht umher kommen: Wie lange halten künstliche Klappen? Wie groß ist der Einschnitt ins Leben? Welche Lebenserwartung habe ich jetzt noch?

Ich freue mich jedoch sehr in diesem und anderen Foren so viele positive Anregungen zu erhalten.

 

Was muss ich jetzt beachten, soll ich mich vielleicht auf diese doch dramatisch klingende OP freuen ???

 

Danke & Gruß Michael

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Hallo Michael,

 

ein künstliche Herzklappe hält heutzutage dein ganzes Leben. Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Wenn du eine künstliche Klappe bekommst, so musst du aber Macumar, oder ähnliches, einnehmen. Das könnte dann eine kleine Einschränkung bezüglich bestimmter Sportarten bedeuten.

Evtl. gibt es noch die Ross-OP als Alternative zur künstlichen Klappe.

 

Deine Lebenserwartung sollte nicht rapide sinken. :roll:

 

Du solltest schon damit rechnen, daß du nach der OP drei Monate nicht arbeiten kannst. Was machst du denn beruflich. Körperlich anstrengende Sachen?

 

Das wird schon alles, so wie bei uns allen.

 

MfG

Emanuel

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Danke für Deine aufmunternde Antwort!

Es scheint mir immer mehr so als wenn eine OP nicht als Problem zu sehen ist sondern als weitere Chance zu sehen ist. Eine Alternative auf Lebensqualität scheint es ohnehin nicht zu geben.

Beruflich sitze ich nur am Computer, bin dort aber einigen Druck (Projekte/Termine/Kosten) ausgesetzt.

Wie sieht es nach einer Möglichen OP mit den Einschränkungen durch Klappe und Medikamente aus? Eigentlich hatte ich die Vision mit 50 Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind mal 2 oder 3 Wochen mit meiner Ehefrau durch ferne Gebirge zu kraxeln. Sind solche Perspektiven noch möglich?

 

Danke & Gruß Michael

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Hallo Michael !!

Mach Dir nicht so große Sorgen !!

Ich habe im Okt. 2001 eine künstliche Aortenklappe erhalten , und war schon im Januar wieder am Arbeiten ; Allerdings als Krankenschwester !

Da Du am PC arbeitest , wird es für Dich sicher auch nicht so ein großes Problem werden , ziemlich schnell wieder tätig zu werden !!

Deine Sorge , ob Du mit deiner Ehefrau kraxeln kannst oder nicht , denke ich , ist ziemlich unbegründet !!

Ich war im Sommer 2003 für vier Wochen in Amerika !

Da ich meinen INR-Wert selbst bestimme , hatte ich genug Sicherheit dabei , und ich war auf keinen Arzt vor Ort angewiesen !

Man kann sehr gut mit einer neuen Klappe leben ; außerdem geht jeder anders mit seiner Erkrankung um , auch hier im Forum !!

Viele Grüße

Curley. :wink:

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Meine Sorgen sind mitlerweile deutlich kleiner geworden.

Das derzeit größte Problem liegt darin dass ich bisher jedem gesundheitliche Problem mit Sport und Bewegung begegnet bin und bisher allem strotzen konnte.

Jetzt ist mir genau dieses verwehrt, zwei Ärzte weisen mich darauf hin dass ich angeblich krankbin und ich fühle mich völlig in Ordnung. Vermutlich hat meine bisherige sportliche Kariere die Situation meines Herzens sogar verschlimmert.

Dieses Forum und auch andere begeistern mich derzeit in der Art wie Ihr damit ungeht und einige besser kämpfen als ich bei meinen besten Marathonläufen je gekämpft haben.

 

Danke an alle & Gruß Michael

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Hallo Michael,

 

da sind einige Parallelen zu meiner Krankheitsgeschichte. Das schlimmste war für mich, das ich keine Beschwerden hatte und eine solche OP nicht mit einer Besserung in Verbindung bringen konnte. Du wirst Dir wahrscheinlich ganz elementare Gedanken machen, aber mache Dich nicht verrückt. Hangele Dich ersteinmal durch einige Berichte und du wirst sehen, es gibt viele lebenswerte Möglichkeiten. Du kannst Dir ja mal meinen Bericht: Bevorstehende OP durchlesen, vielleicht hilft Dir das ein wenig.

 

Viele Grüße

 

Klaus

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Hallo Michael,

 

 

Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn ich Dir meine „Krankengeschichte“ schildere, da sie Deiner stark ähnelt. Ich bin Jahrgang 1960, habe zwei Kinder und habe Ende Februar 2004 zwei künstliche Herzklappen bekommen (Aortenklappe und Mitralklappe). Im Jahre 1995 wurden bei mir durch Zufall ein mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz und eine geringgradige Mitralklappeninsuffizienz entdeckt. Auch ich hatte keinerlei Beschwerden und war ein aktiver Ausdauersportler (Langstreckenlauf, Mountainbike, Skisport). Mein Herz war schon vergrößert, so dass mir die Klinikärzte „Sportverbot“ erteilten und mich zu einer baldigen Operation drängten, dieses hatte ich jedoch abgelehnt. Ich habe mich seitdem zweimal im Jahr von einem niedergelassenen Kardiologen untersuchen lassen, um Klappenveränderungen festzustellen. Ich habe auch weiterhin ca. 4 mal pro Woche Sport getrieben, allerdings weniger intensiv. Im Jahr 2003 hatten sich die Insuffizienzen verschlimmert, und die linke Herzkammer sowie der und linke Vorhof soweit vergrößert, dass zu einer OP geraten wurde. Obwohl ich noch leistungsfähig war (10 Km Jogging war noch möglich) habe ich die Operation durchführen lassen. Die ersten Wochen nach der OP waren wegen einiger „Nebenwirkungen“ eine enorme Strapaze. Nach einer Woche Krankenhaus und 4 Wochen Reha, kam ich am 01.04.2004 nach Hause. Seitdem geht es mir stetig besser. Ende April konnte ich bei einem Belastungs- EKG ziemlich mühelos wieder 200 Watt auf dem Ergometer treten. Seit Anfang Mai arbeite ich wieder Teilzeit und ab 01. Juni möchte ich wieder Vollzeit versuchen (Beruf: EDV Organisator und Softwareentwickler). Ich habe mittlerweile auch wieder mit leichtem Sport begonnen (Nordic Walking, Ergometer). Anfang Juli habe ich einen Kontrolltermin im behandelnden Krankenhaus in Bad Nauheim (Kerckhoffklinik). Fazit: Heute bin ich froh, dass ich die OP habe durchführen lassen, hätte ich noch einige Jahre gewartet, wäre das Herz soweit geschädigt worden, dass die Leistungsfähigkeit gewiss dauerhaft eingeschränkt gewesen wäre. Mit der Erfahrung von heute hätte ich mich eventuell schon vor zwei/drei Jahren operieren lassen. Den Verzicht auf „Treppensteigen“ bzw. totale körperliche Schonung halte ich für übertrieben. Ich kann Dir empfehlen, Dich engmaschig untersuchen zu lassen, um den geeigneten Zeitpunkt einer OP nicht zu verpassen.

 

Ich wünsche Dir alles Gute,

 

 

Stefan

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Hallo Zusammen !

 

Danke erstmal für die lieben Wünsche und Aufmunterungen. Die Beiträge von Klaus haben geholfen eine gewisse Perspektive für die nächste Zeit zu erhalten. Zumal mein Herz nach Aussage der Ärzte bereits deutlich vergrössert (statt 50mm: bei mir 71mm, was auch immer genau gemeint ist) sein soll, so vermute ich dass eine OP nicht mehr lange auf sich warten lässt. So gesehen freue ich mich bereits auf ein klares weiteres vorgehen und die Hoffnung mich danach (wann auch immer) wieder ohne schlechtes belasten zu dürfen.

Ende Juni soll ich zu genauen Bestimmung des Lecks in die Röhre (MRT). Nach dem Schluckecho war die Aussage bereits: hochgradig. Ist ein Katheder vor der OP zwingend notwendig?

@Stafan:

Du bist erst kurzfristig unterm Messer gewesen, wie ist die Situation in Sachen Kosten und Gesundheitsreform. Sollte ich lieber schon das Sparen anfangen? Mit 2-3 Monaten Ausszeit im Job werden von der Krankenkasse nicht der volle Lohn weitergezahlt und durch Behandlungen weg von Zuhause werden durch Frau und 3 Kinder und dem einen oder anderen Besuch sicher erhebliche Kosten entstehen.

Werden die Geräte für Geringstests auch 2004 von der KK finanziert?

 

Über eine grobe Übersicht zu den zu erwartenden finanziellen Belastungen würde ich mich sehr freuen.

Gruß Michael

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Hallo Michael,

 

 

zu dem Thema Kosten: Für Kankenhaus und Reha habe ich 14 Tage zugezahlt (140 Euro), hinzu kommen die privaten Telefonkosten, die bei mir relativ hoch waren. Die Rehaklink Bad Berleburg ist nur ca. 35 Km von meinem Wohnort entfernt, so dass sich die Benzinkosten pro Besuch in Grenzen hielten. Krankengeld beginnt in der Regel ab der 7 Krankheitswoche. Ich habe eine vertraglich vereinbarte längere Lohnfortzahlung, so dass bisher keine Verdiensteinbussen entstanden. Auch bei mir wurde vor der OP ein MRT Untersuchung durchgeführt und anschließend ein Herzkatheter, ob der Katheter immer notwendig ist weiß ich nicht. Ein Gerät zur Gerinnungskontrolle habe ich mittlerweile auch. In der Reha habe ich an entsprechender Schulung teilgenommen. Die kassen benötigen außerdem eine ärztliche Verordnung, um das Gerät verschreiben zu können. Gleiches gilt für die Teststreifen

 

Gruß

 

Stefan

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Hallo Michael,

 

ich wurde im April 2000 operiert. Die Herzkatheteruntersuchung die im

übrigen notwendig ist hatte einen schlechteren Befund ergeben als ich

mich fühlte :roll: die Ärzte meinten Treppen wären für mich nicht mehr

möglich, bin aber jeden Tag Treppen gestiegen sonst wäre ich nicht in

unsere Wohnung gekommem. Nach der Untersuchung wurde ich zur

OP angemeldet die dann 6 Wochen später war. Nach der OP 4 Wochen

Reha. Im Juni dann wieder stundenweise gearbeitet.

Die höchsten Kosten waren bei mir die Telefonkosten, die anderen

waren die von Stefan beschriebenen Kosten.

Alles im allem hat sich meine Lebensqualität stark verbessert, und ich

bin froh wieder fast alles machen zukönnen :wink:. Ich bestimme

auch selbst meine Gerinnung und wurde in der Reha dafür geschult.

Das Gerät habe ich von der Krankenkasse bekommen.

 

Gruß Moni

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Hallo Michael,

mir ist es ähnlich wie Dir ergangen, die Diagnose traf mich wie ein Hammer mitten im Marathontraining. Ich war in der Sporthochschule Köln, dort hat man mir trotz der Diagnose empfohlen weiter moderat zu trainieren. Nach meiner Aortenklappen OP bin ich mit dem Laufen wieder angefangen (allerdings kein Marathon mehr, aber schon bis 25 KM).

Leider kann ich durch orthopädische Probleme kaum noch laufen, aber es ist trotz Herzklappe möglich auch wieder Marathonläufe zu absolvieren.

Ich bin nach der OP und der Reha Maßnahme nach 7 Wochen bereits wieder stundenweise zu arbeiten (ähnlicher Job wie Du) und hatte keine Probleme.

Viele Grüße und alles Gute für Dich.

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Hallo Michael,

 

die Telfonkosten sindd anndie Dinge, welche man im Vorfeld nicht richtig kalkuliert. Die Differenz Lohn - Krankengeld müßtest Du bei der Steuererklärung geltend machen - dauert dann halt etwas, wobei beimir damals die Differenz nicht sooo dramatisch war. Vielleicht gibt Dir die KK im Vorfeld Auskunft - dann kannst Du Dich darauf einstellen.

 

Suche Dir evtl. rechtzeitig eine Rehaklink aus.

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