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Falls es jmd. interessiert: Meine persönliche Klappenstory


Gast kura-ban

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Nachdem ich mich gestern schon kurz persönlich vorgestellt hatte, möchte ich hier, so kurz wie möglich, meine Klappen-Geschichte wiedergeben. Nicht, weil ich sie für besonders herausragend hielte und schon gar nicht, weil ich exhibitionistisch veranlagt wäre, sondern schlicht, weil sie vielleicht dem ein oder anderen Mut macht, wie auch ich selbst vor meiner OP aus den Schilderungen anderer in diesem Forum Mut schöpfen konnte.

 

Die Vorgeschichte reicht weit zurück: etwa 1980 (da war ich 27 und noch Student) stellte ich einen hebenden Herzspitzenstoß fest, und zeitweise hörte ich, schon mit bloßen Ohren, ein systolisches Geräusch. Ich ignorierte es. 1988 (da war ich 35 und bereits Oberarzt), kamen Herzrhythmusstörungen dazu, besonders unter Stress. Ich ließ eine Echokardiographie machen, und die kardiologische Kollegin beruhigte mich, es sei nur ein Mitralklappenprolaps, vollkommen harmlos, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. (Hätte sie bloß dazu gesagt, ich solle es alle zwei bis drei Jahre kontrollieren lassen! Aber sie ging wohl davon aus, dass ich das selbst wüsste). Also machte ich mir auch keine Sorgen und vergaß die ganze Sache.

 

Die Symptome nahmen ganz allmählich zu, so langsam, dass ich es gar nicht merkte. Dass mein Herzschlag ständig zu spüren war und mir in den Ohren klang - ich gewöhnte mich einfach daran. Auch war ich immer sehr gut belastbar, machte regelmäßig 20- bis 30-km-Märsche über Berg und Tal mit meinem Hund und spielte so oft wie möglich Golf. In den letzten ein bis zwei Jahren kriegte ich aber unter Belastung ein irres Herzrasen (Tachyarrhythmia absoluta), das mir so manche Golfrunde verdarb, weil ich den vermaledeiten, kleinen Ball nicht mehr richtig traf (um eine gute Ausrede ist kein Golfer je verlegen).

 

Im Juli 08 schließlich wurde ich stark kurzatmig; schon ein Stockwerk war mir zu anstrengend. Da bemerkte auch meine Frau, der ich es bisher verheimlicht hatte, was los war, und sie "prügelte" mich zum Kardiologen. Jetzt zeigte die Echokardiographie eine ausgeprägte Undichtigkeit der Mitralklappe (Grad IV). Im Belastungs-EKG schaffte ich zwar noch 175 Watt, aber sogleich bekam ich eine böse Tachyarrhythmie. Es war klar, dass eine OP fällig war, also lief zügig die weitere Diagnostik: Langzeit-EKG, Einschwemmkatheter, Schluckecho, Carotis-Doppler, Linksherzkatheter. Zum Glück war ich kerngesund, bis auf diese verflixte Mitralklappe. Aber der Katheter zeigte, dass ich keine Zeit mehr verlieren durfte. Meine Kardiologin hatte bereits einen OP-Termin knapp drei Wochen später für mich ausgemacht, aber der Prof., der den Katheter geschoben hatte, riet dringend davon ab, solange zu warten. So bekam ich einen neuen OP-Termin schon vier Tage später.

 

Man darf über alles schreiben, aber nicht über 30 Zeilen, darum folgt die Fortsetzung später.

 

Liebe Grüße

 

kura-ban

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