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Verhütung und Krankenkasse


Karola

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Hallo,

vorab – ich bin ein wenig „fehl“ am Platze hier....

Ich habe keine (künstliche) Herzklapp. Jedoch bin ich lebenslang auf Marcumar mit Zielquick 25 % – 30% eingestellt. Ich nehme seit knapp 12 Jahren Marcumar und bin seit ca. 7 Jahren Selbsttester. Ich nehme Marcumar weil mir die Carotis Interna geplatzt ist (platt ausgedrück) und die Versorgung der Kollateralkreisläufe ansonsten nicht funktioniert und ich Hirnausfallerscheinungen habe.

 

Und nun zum „Frauen“-Problem.... Verhütung und Krankenkasse ...

 

Östrogene bekomme ich von keinem Frauenarzt, weil ich obwohl ich keine !!! Thromboseneigung habe, als Risikopatient gelte wg. oben.

Okay...

Die üblichen Gestagene vertrage ich nicht (Minipille, Hormonimplantat) und mit nicht vertragen meine ich, dass es Dauerblutungen (passiert nur bei 20% der Anwenderinnen) auslöste – bis hin zur Blutarmut.

Okay...

Kupferspirale und Kupferkette lassen jeden Frauenarzt erbleichen

Okay... also auch nicht

 

Die Hormon-Spirale habe ich nun nach 17 Frauenärzten in der Behindertenambulanz von Fr. Dr. Debus in Dachau endlich erhalten (Yuchuu – auch ich habe ein Recht auf ein Sexualleben) und vertrage sie wunderbar und ich habe auch keine Dauerblutungen mehr.

 

Nun kommt die Krankenkasse ins Spiel – die zahlt nämlich gar nix....

 

Ich möchte von euch wissen, ob ihr diese Problematik kennt und wie ihr gegen die Krankenkasse (ich bin privat) vorgegangen seid.

 

Gerade bin ich stinksauer – wir reden hier von ca. 1200 € die sie nicht mal bezuschussen wollen.

Weder die Beratung, die Einlage, den KH-Tag, die Narkose noch das Material.

 

Als Argumente fallen mir nur ein.....

 

Marcumar nehme ich dauerhaft. Schwangerschaft unter Marcumar (eine ungeplante) ist durchaus eine Gefährdung, ebenso wie eine Abtreibung, da es das übliche Maß der Gefährdung bei einer Schwangerschaft weit übersteigt. Ein billigeres Mittel wie z.B. die Minipille vertrage ich nicht, also ist die Spirale auch nicht gerade aus Jux und Dollerei eingesetzt.

Die Behindertenambulanz war nötig, weil mich 17 Frauenärzte bereits ohne irgendwas weg schickten.

Die Narkose war notwendig, weil ich noch kinderlos bin und der Eingriff wg. Marcumar mit stumpfen Zangen (= dauert wohl ewig lange dann) gemacht werden musste.

 

Die Ärztin hatte mir eine medizinische Indikation ausgestellt, wg. unverhältnismässigen Blutungen – die Hormonspirale soll die Blutungen stoppen und damit meine ich ein Bluten (nicht tröpfeln) täglich.

 

Tja und ich dachte mir – Herzklappenleute nehmen auch Marcumar und ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Frauen mit künstlichen Herzklappen gibt, die noch im gebärfähigen Alter sind.

Und ich schätze mal, Östrogene sind auch hierbei Tabu. Vertragt ihr alle Gestagene?

 

Wie löst ihr das?

 

Oder "zickten" bei euch die Krankenkassen nicht?

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Hallo Karola,

 

nur am Rande und als Mann hier die kurze Randnotiz:

 

1. auch in der gestzlichen Krankenversicherung bekommen Frauen nur bis zum vollendeten 20 Lebensjahr die Pille auf Kassenrezept. Danach sind lediglich die Beratung, die Untersuchung und die Verordnung noch Kassenleistung (siehe § 24a SGB V) - nicht das Mittel oder Maßnahme.

 

2. Ob gesetzliche Krankenkassen bisher bei Marcumarpatienten jeweils als Einzelfall eine Leistungspflicht (d.h. Übernahme der Verhütungsmaßnahme) anerkannt/übernommen haben wäre interessant zu erfahren.

 

Bei Deiner Privatversicherung wird es nun darauf ankommen wie der abgeschlossene Einzelvertrag aussieht. Evtl. schließt er ja eine Übernahme von empfangnisverhütenden Mittel bzw. Maßnahmen ja ganz aus.

Lass Dich doch mal beraten - siehe hier;

 

http://www.pkv-ombudsmann.de/

 

Evtl. ja auch bei der Verbraucherzentrale vor Ort.

 

So nun wieder Platz für die Frauen - ich hoffe es können hier noch Tipps gegeben werden.

 

MfG

Thomas Wagner

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Ich finde, dass an diesem Thema wunderbar zu erkennen geht, an was das Gesundheitssystem hierzulande tatsächlich krankt: Es ist schlichtweg nicht finanzierbar, dass jede Privatangelegenheit "sozialisiert" wird. In diesem Fall, meine ich, würde es ausreichen, entweder andere, schonendere, preiswertere und auch noch multifunktional sicherere Verhütungsmethoden (100 Kondome gibt es ab 5 Euro) anzuwenden.

Oder, wenn es denn doch ein "Porsche" sein soll, diejenigen an den Kosten beteiligen, die davon auch am stärksten profitieren. Und das dürfte nicht die Gemeinschaft der Versicherten sein, vermute ich mal.

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Hallo Frieder,

 

die Hormonspirale ist eigentlich ein sehr preiswertes Verhütungsmittel - sie kostet (nur die Spirale) so um die 200Euro und wirkt für 5! Jahre.

 

Die insgesamt 1200Euro bei Karola setzen sich wohl aus diesem Preis zzgl. Beratung und Behandlung incl. Narkose zusammen. Karola ist übrigens wie sie schreibt privat versichert - hat also einen individuellen Vertrag dessen Prämie risikobezogen und Leistungsumfangmäßig von der Versicherungsgesellschaft persönlich für sie berechnet wurde. Ein doch gewaltiger Unterschied zur Beitragserhebung in der Sozialversicherung. Diese genannte Summe wäreht aus einem großen Solidartopf zu bezahlen.

 

Zu den Kosten hier noch ein Beispiel (allerdings v. Hersteller selbst berechnet):

 

http://www.mirena.de/scripts/Kosten/index.php?bg=6

 

Erklärung für uns als männliche Mitleser:

 

http://www.netdoktor.de/medikamente/fakta/mirena.htm

 

Ansonsten ist sicherlich die "Porsche" Versorgung schon lange kein Thema mehr bei den gesetzlichen Krankenkassen - siehe auch hier im Forum die Postings bezüglich der Nichtverordnung von teuren Ursprungsmedis sondern deren Generika.

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Karola,

zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse kann ich dir nichts schreiben. Ich bin überrascht das Östrogene für uns (mechanischer Aortenklappenersatz) tabu sein sollen. Auf Grund einer schweren Hormonstörung muß ich zur Zeit eine Hormonersatztherapie machen (Kombination Östrogen / Gestagen). Nach Rücksprache mit dem Herzzentrum kann ich sogar in dem neuen Low Dosis Bereich (INR 1,6 - 2,1; Zielwert 2,0) bleiben. Ich darf diese Therapie nur machen weil ich Marcumar nehme.(Aussage meines Frauenarztes), da noch andere Erkrankungen hinzukommen.

 

Viele Grüße

Zwölfe

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Hallo Karola,

 

seit 2 Jahren nehme ich nun die Cerazette mit nicht ganz befriedigenden Ergebnissen. Blutungen sollten nicht sein, sind sie aber durch zuviel eigene Hormonproduktion. Die Cerazette hat nur Gestagene, Östrogene darf ich nicht nehmen, da sind Hausarzt und Gynäkologin einig.

 

Als Alternative wurde mir die Hormonspirale, oder ein Chip im Oberarm oder die Drei-Monats-Spritze angeboten. Alles ohne Garantie, dass die Blutungen aufhören. Da ich sowieso Tabletten nehme, bin ich bis jetzt bei der Pille geblieben, die ich im übrigen selbst bezahle (ca. 9-10 Euro im Monat).

 

In jungen Jahren habe ich mal eine Spirale gehabt, die ich meines Wissens nach selbst bezahlt habe. Nur das Einsetzen hat die Kasse übernommen.

 

Gruß

Helga

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Hallo Karola,

 

die Kosten die Du da übernehmen musst hauen mich ziemlich aus den Socken.

Ich war vor Kurzem bei meinem Frauenarzt um mal zu fragen ob ich denn die Pille weiternehmen kann sobald ich Marcumar nehmen muss.

Er meinte eher nicht, da die Pille ja die Bildung von Gerinseln fördert, durch das Marcumar könnte sich das jedoch evtl. aufheben.

Hierzu werde ich sicher noch mit meinem Kardiologen sprechen...

 

Als beste Alternative konnte er mir jedoch die Hormonspirale empfehlen.

Diese wird bei direkt beim Frauenarzt eingesetzt und kostet 400 Euro (Krankenkasse übernimmt hier auch nichts).

Das mit den 1200 ist echt schlimm und ich hoffe Du findest irgendeinen Weg wenigstens einen Teil erstattet zu bekommen.

 

Du schreibst dass Du Dauerblutungen hattest - wie lange ging das denn so?

 

 

LG

Lexi

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http://www.pkv-ombudsmann.de/

 

@ Thomas

 

Super! Vielen Dank !!! Ich kannte das gar nicht - ich hatte schon gegrübelt, wie ich überhaupt gegen eine private Kasse vorgehen kann, abgesehen von "freundlichen Telefonaten" ...

Habe mich komplett durchgelesen, werde es aber als letzte Möglichkeit erst nehmen.

Ich hoffe auch, dass es vielleicht irgendwelche "Leitlinien" von der gesetzlichen KV gibt, die ich als Argument anführen könnte.

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Ich finde, dass an diesem Thema wunderbar zu erkennen geht, an was das Gesundheitssystem hierzulande tatsächlich krankt: Es ist schlichtweg nicht finanzierbar, dass jede Privatangelegenheit "sozialisiert" wird. In diesem Fall, meine ich, würde es ausreichen, entweder andere, schonendere, preiswertere und auch noch multifunktional sicherere Verhütungsmethoden (100 Kondome gibt es ab 5 Euro) anzuwenden.

Oder, wenn es denn doch ein "Porsche" sein soll, diejenigen an den Kosten beteiligen, die davon auch am stärksten profitieren. Und das dürfte nicht die Gemeinschaft der Versicherten sein, vermute ich mal.

 

@frieder...

 

Ich belaste als privat Versicherter keine Solidargemeinschaft.

 

Davon abgesehen, gebe ich dir natürlich recht, dass Kondome kostengünstiger wären auf den ersten Blick. Zum einem habe ich jedoch die Spirale nicht "nur" zur Verhütung, sondern auch um die plötzlich auftauchenden Dauerblutungen zu beenden. Das hat nämlich die Kasse auch gekostet.

Bluttransfusionen und regelmässige Arztbesuche wegen Folgeerscheinungen der Blutarmut.

 

Des weiteren haben Kondome einen Pearl-Index von 5 - 15, das bedeutet 5 - 15 Frauen von 100 Frauen die ein Jahr lang korrekt damit verhüten werden schwanger. Die Spirale hat einen Index von 1,???.

Wenn ich nun zur Solidargemeinschaft zurück kehre bedeutet das folgendes. Wenn ich ungeplant schwanger werde, würde ich (wäre ich gesetzlich versichert) auf Kosten der Gemeinschaft abtreiben müssen. Ich könnte auch das ungeplante Kind austragen, was zu einer hohen Wahrscheinlichkeit bedeutet, dass es schwerstbehindert ist und nun wahrlich die Gemeinschaft etwas kostet oder das ich mit hoher Wahrscheinlichkeit mir dauerhafte Ausfallerscheinungen zu ziehen würde und auch wiederum sehr viel der Gemeinschaft kosten würde.

Dies alles mal unter Nichtberücksichtigung der emotionalen und moralischen Begleiterscheinungen.

 

Im Endeffekt kämen Kondome auf jeden Fall teurer, da ich noch weit von den Wechseljahren entfernt bin und gottseidank in Deutschland nicht zwangssterilisiert werden kann.

 

Denn wer weiß - wo in 5 Jahren die Medizin steht.... Wer weiß, was DANN alles möglich wird.

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Hallo Karola,

zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse kann ich dir nichts schreiben. Ich bin überrascht das Östrogene für uns (mechanischer Aortenklappenersatz) tabu sein sollen. Auf Grund einer schweren Hormonstörung muß ich zur Zeit eine Hormonersatztherapie machen (Kombination Östrogen / Gestagen). Nach Rücksprache mit dem Herzzentrum kann ich sogar in dem neuen Low Dosis Bereich (INR 1,6 - 2,1; Zielwert 2,0) bleiben. Ich darf diese Therapie nur machen weil ich Marcumar nehme.(Aussage meines Frauenarztes), da noch andere Erkrankungen hinzukommen.

 

Viele Grüße

Zwölfe

 

Ich kann dazu leider nur sagen, das s.o. 17 Frauenärzte für mich Östrogene ablehnten mit der Begründung, dass ich dass "nur" in Notfällen bekäme, da ich durch den Grund warum ich Marcumar nehme schlicht als Hochrisikopatient gelte.

Das Thromboserisiko ist grundsätzlich erhöht (zusätzlich auf noch wg. eines Mini-Herzfehlers) und dann eben nur unter der Abwägung, dass alle anderen Möglichkeiten versagt haben (wie z.B. Gestagen) und ausprobiert wurden (wie jetzt z.B. die Spirale = letzte Möglichkeit) und das Erkrankungsrisiko des Verhütungsmittel niedriger ist als die eventuell vorhandene Erkrankung (Dauerbluten).

 

Die Spirale bekam ich auch "nur" weil ich ein Jahr dauer-geblutet habe und ständige Blutarmut hatte.

Ansonsten hätte ich nicht mal die bekommen.

 

Eines meiner Probleme ist natürlich dass die Gemeinde der überlebenden, jungen geplatzten Schlagadern sind auf unter 1000 Leute beschränkt - d.h. die Erfahrungswerte der Ärzte sind natürlich nicht sehr hoch.

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Was ist mit Sterilisation?

Ist wohl die sicherste Methode und da bei dir die Indikation gegeben ist, müsste deine Versicherung das komplett zahlen.

Ist zwar ein radikaler Schnitt, aber da du eh keine Kinder haben solltest, wäre es das Sinnvollste.

 

Wird heutzutage minmal-invasiv gemacht, minimale Blutungsgefahr und es geht sogar ambulant.

 

LG

 

chatangel

bearbeitet von chatangel
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@ chatangel....ick bin zwar eher junge als meedchen...aber ick maß mir mal an, zu diesem thema etwas geschlechtübergreifendes zu sagen....

"Radikalismus ist immer Mist!"

 

Grüße, Kordi

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Hallo,

 

ich kann Chatangel nur zustimmen - es wäre die sicherste Methode was die Verhütung angeht - ob allerdings die private Krankenkasse die Kosten übernehmen würde ist nicht so einheitlich geregelt wie bei den gesetzlichen Krankenkassen (§ 24b SGB V).

 

Allerdings, so schreibt ja Karola, gibt es da ja bei ihr die Hoffnung, dass der medizinische Fortschritt in naher Zukunft für sie andere Möglichkeiten eröffnet. Gerade dies Argument wird ja nun auch hier häufig im Zusammenhang mit Herz OPs genannt. Sollte also Karola evtl. den Wunsch hegen doch noch Mutter werden zu können so kann ich dieses Argument aus ihrer Sicht verstehen.

 

MfG

Thomas Wagner

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Nochmal vielen lieben Dank an alle...

 

Ich bekomme eben, wg. der eventuell vermehrten Gerinnselbildung gar keine Östrogene mehr.

Einige Zeit habe ich dann die Cerazette genommen, aber leider nicht besonders gut vertragen, da ich dadurch

Zysten bekam. Also wurde mir das Gestagen-Implantat empfohlen, was ich überhaupt nicht vertrug, seien es

Gewichts- oder Stimmungsschwankungen.

Das Implantan hat dann einen Östrogenmangel ausgelöst, der Dauerblutungen verursachte, auch nach Entfernung des

Implantates.

 

Nun also die Hormonspirale - die eben hier nicht nur als reines Verhütungsmittel - eingesetzt wurde, sondern auch als

Heilmittel um die Blutungen zu stoppen (was auch funktioniert hat).

 

Ich vermute jedoch dass eine Standard-Ablehnung schneller geschrieben ist von der Krankenkasse als eine Gewährung, denn

die medizinische Indikation sowie die Notwendigkeit, dass die Blutungen gestoppt werden, liegt ihnen vor.

 

Sterilisation habe ich mir lange überlegt, jedoch möchte ich keine Radikallösung, die ich in 5 Jahren vielleicht zutiefst bereuen könnte.

 

Mein Doc ist noch im Urlaub - ich werde mir nochmal ausführlich was schreiben lassen wg. der Spirale und werde es als erstes im Guten mit der Krankenkasse versuchen.

 

Die Kosten sind ganz einfach... Unterscheidung der Gebührenordnung für gesetzl. und private. Der selbe Eingriff wird vom Arzt mit einem höheren Punktwert gerechnet.

 

Eine Sterilisation würde nicht bezahlt werden, da diese ausschließlich der Verhütung dient. Was ich okay finde. Ebenso wie z.B. die Cerazette nicht als Verhütungsmittel bezahlt wird.

Aber ein Verhütungsmittel das als Arzneimittel eingesetzt wird, nicht zu bezahlen - ist irgendwie nicht mehr okay für mich.

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Hm....

 

Meine Sterilisation vor 8 Jahren wurde ohne Anstand von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Bei mir war es auch nur zur Verhütung, warum auch sonst?

 

 

Ich wurde so sterilisiert, dass man es rückgängig machen kann, das müsste ich dann natürlich selbst zahlen.

 

Also Sterilisation ist nicht endgültig.

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Aber ein Verhütungsmittel das als Arzneimittel eingesetzt wird, nicht zu bezahlen - ist irgendwie nicht mehr okay für mich.

 

Gibt es denn keinen Tarifbaustein "Verhütung"? Dann wärst du aus der Umrubel-Nummer raus.

 

Statistik

Bei Verhütungsverhinderungsstatistiken wirken sich natürlich Probleme, die aus Unwissenheit bei der Anwendung entstehen können, fatal aus. Soll hier höhere Sicherheit erreicht werden, ist, wie immer im Leben, 1.) eine Schulung und 2.) eventuell ein Zusatzschutz sinnvoll:

I) Kondom bei sachgemäßer Anwendung (PEARL 2), Temperaturmethode (PEARL 2) und Zervixschleim (PEARL 5)

II) Kondom und Diaphragma/Gel (PEARL 2) kombiniert

 

Sowohl I) als auch II) sind in etwa so sicher wie eine Sterilisation der Frau (PEARL 0,1)

 

Zu den Kosten:

200 Euro/5 Jahre wären rund 1.000 Kondome jährlich. 24x7: Morgens, Mittags, Abends. Allein bei dem Gedanken daran wird mir ganz schlecht ;) Mal vom Zusatzschutz ganz abgesehen: Bei dieser Art der Freizeitbeschäftigung drohen ja nicht nur gesundheitliche Probleme durch ungewollte Schwangerschaften.

 

Frieder

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Ich vermute jedoch dass eine Standard-Ablehnung schneller geschrieben ist von der Krankenkasse als eine Gewährung, denn

die medizinische Indikation sowie die Notwendigkeit, dass die Blutungen gestoppt werden, liegt ihnen vor.

 

Aber ein Verhütungsmittel das als Arzneimittel eingesetzt wird, nicht zu bezahlen - ist irgendwie nicht mehr okay für mich.

 

Hallo Karola,

 

an Deinem Beispiel sieht man deutlich den Trend, dass sich private Krankenversicherungsunternehmen immer mehr der Rechtslage bei gesetzlichen Krankenkassen anpassen.

 

Genau hier ist auch der weitere Grund der Ablehnung. Der erste war ja schon geklärt - Verhütung ist Privatsache. Doch ein Verhütungsmittel als Arznei gegen einen Krankheitszustand einzusetzen ist in der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. Dies gilt nicht nur hier, sondern für jeden Fall bei dem ein Arzt ein Medikament verordnet dessen Bestimmung lt. Beipackzettel (sprich Zulassung) nicht mit der Erkrankung des Patienten übereinstimmt. Einfach ausgedrückt Pharmafirma bringt ein Medikament auf den Markt gegen Erkrankung XY - der Arzt weiß aus seiner Erfahrung, dass es auch gegen AB helfen könnte. Die Kasse sagt aber nein weil dafür ist das Medikament nicht getestet und zugelassen worden - also ein sogenannter "OFF LABEL USE". Diese Argumentation werden die privaten Krankenversicherungsunternehmen natürlich gerne aufnehmen - zumal dies auch schon vom Bundessozialgericht so bestätigt wurde.

 

"Schönn schiet" wie man hier im Norden sagt.

 

MfG

Thomas Wagner

 

PS @ Frieder bzgl. Deiner Hochrechnung - "schwächelst Du etwa??" :blink: duck und wech :ph34r:

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