Müdigkeit

[fractal]

Meine MKE OP ist jetzt 4 Monate her, Reha Zeit habe ich gut hinter mich gebracht. Die kardiologischen Befunde sind gut. Ich hatte mehrere Infekte im Bronchienbereich, die wurden antibiotisch behandelt. Seit 3 Wochen hat sich daraus eine ziemlich deftige und noch nie dagewesene chronische Tagesmüdigkeit entwickelt. Kann es sein, dass sich der prä- und postoperative Stress mit einiger Verspätung manifestiert? Ähnliche Erfahrungen?

 

fractal

[cappuccino]

Hallo fractal,

bevor bei mir ein Infekt ausbricht, bin ich schon Tage vorher total erledigt, ständig müde, schlafe aber extrem schlecht. Bekomme dann meinen Arbeitstag nur mit Mühe und Not auf die Reihe und zu Hause gar nichts mehr gebacken. Ich würde daher bei Dir darauf tippen, dass dein Körper durch die noch recht frische OP mit nachfolgenden bakteriellen Infekten und Antibiotikabehandlung einfach zusätzlich geschwächt worden ist. Andere Möglichkeiten wären Nebenwirkungen von Medikamenten, bei Betablockern z. B. kann Müdigkeit vorkommen.

Auf alle Fälle würde ich den Doc befragen und - auch wenn es schwerfällt - Geduld, Geduld, Geduld. Der Körper braucht für alles seine Zeit.

Einen schönen Restsonntag noch

[fractal]

Hi cappucino,

 

die docs verodnen wie der threaduntertitel sagt antidepressiva und sagen geduld, geduld, geduld. sie wissen mit der symptomatik nichts anzufangen, mich macht sie vollkommen fertig. die tagesmüdigkeit dehnt sich mittlerweile auf den abend aus (untypisch für depression), ich habe ständig leicht geschwollene lymphknoten im Schulterbereich, ein allgemeines entzündungs- und krankheitsgefühl. aber aussser zuwenig lymphozyten ist im Blutbild nichts Auffälliges.

 

fractal

[cappuccino]

Hallo fractal,

aus Deinem Eingangsbeitrag konnte ich nicht so genau entnehmen, inwieweit bereits eine Diagnostik stattgefunden hatte. Du schreibst von einem Blutbild. Ist denn auch auf Epstein-Barr-Virus und Borrelieninfektion (wegen der Lymphknotenschwellung) oder Schilddrüse getestet worden? Im allgemeinen untersucht das Labor auf solche speziellen Sachen in Deutschland nur, wenn das auf dem Laborzettel extra angegeben wurde. So wie Du in Deinem zweiten Beitrag die Lage schilderst, glaube ich nicht an eine Depression, sondern eher an einen akuten oder überstandenen Infekt, aber Ferndiagnosen sind immer schwierig, für uns als medizinische Laien erst recht.

Noch eine Info nebenbei: Ich habe ein chronisch krankes Kind mit diversen gesundheitlichen Problemen und kann ein Liedchen davon singen, wie man manchmal - leider - bei Ärzten kämpfen muss, um ernstgenommen zu werden bzw. eine Überweisung zu einem Spezialisten zu bekommen. Das geht an die Substanz und kostet viel Kraft, man macht sich unbeliebt, und trotzdem erreicht man oft nach mehreren erfolglosen Anläufen doch noch etwas.

Gute Besserung für Dich

bearbeitet 13. April 2008 von cappuccino

[fractal]

Hi cappucino,

 

genau so wie Du sagst empfinde ich es auch. Bei Herzproblemen steht eine relativ gut organisierte und sehr effiziente Supportstruktur zur Verfügung (dafür bin ich auch sehr dankbar), bei dem was mir jetzt zu schaffen macht habe ich allergrößte Schwierigkeiten nicht nur meinen Alltag zu meistern sondern auch irgendeine Form von genauer Abklärung oder ärtztlicher Unterstützung zu finden. Die Diagnose "Depression" wird mit unglaublicher Leichtigkeit gestellt, es gibt Unterscheidungskriterien, aber wer wollte in so einer Situation nicht auch noch trübsinnig werden? Es wurde nur eine normale Blutbilddiagnostik gemacht, die von Dir erwähnten Parameter nicht mal in Erwägung gezogen.

 

Auch bei meiner Mitralklappengeschichte waren am Anfang die Ärzte eher geneigt, das ganze auf die Psyche zu schieben - so was kann man nicht so deutlich spüren meinten sie. Das war auch der Grund warum ich hier in der "Psyche" anfing: http://www.die-herzklappe.de/forums/index.php?showtopic=2126 ....Erst als die Beschwerden graduell schlimmer wurden und ein Vorhofflimmern auftrat, drehte sich die Meinung. Aufgearbeitet wurde das nie, außer eben im Gespräch mit einer Universitätsprofessorin (von der Psych!) die mir im Nachhinein recht gab.

 

Mittlerweile ist die medizinische Fachliteratur voll von Hinweisen, wie das Immunsystem, das neuroendokrine System und das zentrale Nervensystem in Beziehung zueinander stehen. Aber für so eine Abklärung steht keine Krankenkasse gerade, ausser Du hast erstens wirklich Glück und zweitens ein jahrelanges Martyrium hinter Dir. Was solls, es gibt ja auch keine gescheiten Therapien....

 

Mir wird eh nichts anderes übrigbleiben als es trotzdem zu versuchen. Danke für Deine Ermutigung.

 

fractal

[fractal]

 

Mittlerweile ist die medizinische Fachliteratur voll von Hinweisen, wie das Immunsystem, das neuroendokrine System und das zentrale Nervensystem in Beziehung zueinander stehen. Aber für so eine Abklärung steht keine Krankenkasse gerade, ausser Du hast erstens wirklich Glück und zweitens ein jahrelanges Martyrium hinter Dir. Was solls, es gibt ja auch keine gescheiten Therapien....

 

Mir wird eh nichts anderes übrigbleiben als es trotzdem zu versuchen. Danke für Deine Ermutigung.

 

fractal

 

 

Liebe Leute, ich habe mich wieder erfangen, Anfang Mai hab ich mich einfach getraut der Schulmedizin mit ihren Antidepressiva und ihrer Ignoranz in dieser Frage mal ade zu sagen. Es gibt gottseidank ganz interessante Alternativen die sich in diesem Fall wirklich bewährt haben. Da ich hier keine Werbung machen will, kann ich nur jenen die dies wirklich wirklich wissen wollen anbieten mir eine PM zu schicken.

 

fractal