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Nach OP gesteigerte Empfindlichkeit im Halsbereich


fractal

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Liebe Leute,

 

nach meiner OP (MKE im Dezember 2007) habe ich relativ oft das Gefühl, als wäre mein Hals sehr viel empfindlicher gegen kalte Luft oder sonstige Reize - als wäre beim Atmen eine "Schutzhaut" weg. das ist jetzt kein spezifisches Herzklappenproblem, aber ich stelle trotzdem mal die Frage ob es anderen Leuten hier genauso geht und ob das mit der Intubierung zusammenhängen kann. Traditionell ist bei mir der Hals das "Landetor" für Erkältungen gewesen, seit der OP hab ich einige Episoden durchgemacht, mir scheint dass der Widerstand einfach geringer und der Schmerzpunkt viel früher erreicht ist. Einzelschicksal?

 

thx

 

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Um die Sache noch zu präzisieren:

 

Es kommt bei mir eine starke Schnarchneigung dazu, die sich durch quälenden morgendlichen Halsschmerz und dementsprechende Entzündungen im Halsbereich äußert. Die Entzündungen verstärken wiederum den Schnarchprozess und greifen regelmäßig auf Bronchien, Zähne (und vielleicht das Herz?) über.

 

"Wissenschaftler haben ermittelt, dass 30 Prozent der Schlaganfälle mit unbehandelten Schlafapnoen zusammenhängen. 40 Prozent aller Menschen, die unter Schlafapnoe leiden und nicht in Behandlung sind, sterben innerhalb von zehn Jahren – wenn nicht an einem Infarkt, dann an einem durch Übermüdung verursachten Unfall oder einem Selbstmord auf Grund eines niederdrückenden Lebens ohne Energie und Freude."

 

http://www.bestlife-magazin.de/sixcms/detail.php?id=18456

 

Wissenschaftlicher Background sind Studien der Charité in Berlin. Seltsamerweise wird aber da auf Halsentzündungen nicht eingegangen, vieleicht weil auch die anderen Wirkungen drastisch genug sind.

 

zur Ursache und Herausbildung (Risiko - und Entstehungsfaktoren) hab ich auch eine spannende Studie gefunden:

 

http://aerztezeitung.de/medizin/krankheite...gen/?sid=483621

 

Könnte es sein dass das alles viel zu wenig beachtet wird? Bei wem gibt es Resonanz? Was tun, wenn die Anfälligkeit für gefährliche Infektionen durch eine Herzklappenproblematik ohnehin schon erhöht ist?

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1.

 

Um die Sache nochmal zu präzisieren: es gab hier im Forum schon mal eine Endokarditisdiskussion:

 

http://www.die-herzklappe.de/forums/index....p;f=4&t=696

 

Roland schrieb damals "Wach werden wenn es im Hals kratzt". Nachdem der Hals offensichtlich der erste Dominostein ist, wenn Atemwegsentzündungen auftreten, die letztlich bakteriell werden (zumindest ist das meine langjährige Erfahrung) müßte dem Thema eigentlich sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.

 

Aber es gibt kaum Richtlinien und man wird in der Patientenschulung auch nicht wirklich darauf vorbereitet, wie Endokarditisprophylaxe konkret auszusehen hat. Ist ja auch ein noch wesentlich schwierigeres Thema als Gerinnungshemmung, weil es hier viele Unwägbarkeiten und individuelle Unterschiede gibt....

 

Für mich ist die Sache aber gerade sehr akut. Gestern bei der HNO Ärztin zwar Entzündungen, aber keine sichtbaren Infektionsherde im Rachenbereich gefunden, damit ist für sie das Thema erledigt. Dass ich jede Menge dunkelgraugelbes Sputum produziere, bedeutet dass ich mich selbst auf den Weg der Abklärung machen muss, zum Pulmologen laufen, Lungenröntgen etc. Und das zwei bis dreimal im Jahr? Das ist doch verrückt. Die Schulmedizin treibt jede Menge Aufwand, wenns eigentlich zu spät ist. Aber die Prävention wird nicht mal bei uns Herzklappenpatienten wirklich ernst genommen und für die Patienten zum Spießrutenlauf. In der Reha - wo eine intensivere Betreuung möglich wäre - bestehen hier Lücken, es gibt zwar Atemgymnastik, aber die hat was Ritualisiertes.

 

2.

 

Einen Lichtblick gibt es: In der Zwischenzeit hab ich zum Schnarchproblem als möglicher Halsentzündungsverstärkung einen wirklich vielversprechenden Ansatz gefunden, den ich einfach mal hier notiere: der Logopäde Dario Lindes hielt gestern einen Vortrag an der Volkshochschule Hietzing, der mich begeistert hat. Endlich einer der in die richtige Richtung geht, dem Patienten eine "Toolbox" in die Hand zu geben! Lindes stellte in seinem äußerst informativen Vortrag, der auch auf anderen Wiener Volkshochschulen wiederholt wird, (siehe seine Website http://www.schnarchen.at.gg) den Schnarchmechanismus im Detail vor, und stellte auch alle gängigen (sowie einige exotische) Therapieansätze dar. Diese sind insgesamt nicht sehr befriedigend, vor allem die Chirurgie im Rachenbereich ist schmerzhaft (und auch nicht in allen Fällen effektiv).

Lindes entwickelte daher eine auf der Logopädie aufbauende Therapieform, die er myofunktionales Training nennt. wie bei jedem Muskeltraining verkürzen und straffen sich Muskeln durch Betätigung, und das ist auch der gewünschte Effekt bei der Schnarchprophylaxe. 3 interessante Beobachtungen standen für diese Therapieform Pate:

1. Der Wiener Psychiater und Schlafforscher Bernd Saletu stellt fest: Profisänger schnarchen deutlich weniger

2. Digeridoo wird in der Schweiz als Schnarchtherapie eingesetzt (http://www.asate.ch)

3. Eine Wiener Physiotherapeutin hat mit einer PEP Maske experimentiert (das ist eigentlich ein Trainingsgerät für Astmathiker, positive expiratory pressure) dieseMaske für Einatmen konfiguriert und positive Ergebnisse beim Schnarchen festgestellt

 

Darauf aufbauend verfeinert die Logopädische Therapieform den Zugang zu den verschiedenen physiologischen Funktionen im Hals. Gaumensegel und Zungengrund sind im Unterschied zum Kehlkopfdeckel therapiezugänglich. Am Anfang steht ein intensives sensorisches Training, bei dem es um Eigenwahrnehmung und Eigensensibilität geht, auch und vor allem im Schluckbereich. Darauf baut dann das gezielte Muskeltraining auf.

 

--

 

Ich hoffe diese Information ist für einige von Euch hilfreich, ich möchte mich da jedenfalls vertiefen...lasst uns hoffen dass sich unsere Tools der Prophylaxe wirklich verbessern und wir nicht immer zu diesen sch...iachen Antibiotika greifen müssen!

 

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