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Ist das wirklich alles so normal?


Bianca

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Hallo alle zusammen,

 

Die OP von meinem Mann ist nun 6 Wochen her. Er befindet sich zur Zeit in der Reha. Wir machen uns jedoch ein paar Sorgen, weil er Probleme hat. Die Ärzte dort in der Reha sagen immer, das ist normal, aber wenn mein Mann andere Reha-Teilnehmer fragt, dann kennen die diese Probleme überhaupt nicht. Ich möchte doch jetzt mal nachfragen bei Euch, ob ihr auch all diese Probleme hattet?

 

Das größte Problem ist sein Puls. Er liegt seit der OP sehr hoch, durchschnittlich bei 110. Er bekommt nun die Höchstdosis an Beta-Blockern und Blutdruckmitteln. Jetzt liegt der Puls meist zwischen 95 und 104. Der Puls schlägt dabei aber immer sehr kräftig, mein Mann sagt, er hört ständig seinen Puls im Ohr und wenn man die Hand auf seine Brust legt, meint man, das Herz springt richtig raus. Dann schlagartig fällt der Puls auf einmal bis auf 36 runter. Nach etwa 5 min. ist er dann wieder oben bei 105. Mein Mann hat dann teilweise sogar das Gefühl, dass das Herz gar nicht mehr schlägt, sondern richtig lange Aussetzer hat.

 

Sein nächstes Problem ist das atmen. Jedesmal wenn er einen tiefen Atemzug macht, dann stolpert sein Herz sozusagen. Es ist schwer zu beschreiben. Ich hoffe ihr wisst was ich meine, vielleicht ist es bei Euch ja auch der Fall??

 

Seine Narbe macht ihm auch große Probleme. Sie hat sich nun im oberen Bereich entzündet. Auch kann er sich noch immer nicht auf die Seite legen, er hat dann sofort Schmerzen.

 

Wenn er die anderen Patienten fragt ,dann erzählen sie ihm, das sie schon seit Wochen wieder auf der Seite schlafen können. Er kann sich grade mal mit Mühe und Not allein die Jacke anziehen. Er hat nun große Angst, das etwas nicht richtig gelaufen ist bei seiner OP. Die Ärzte dort tun das jedoch immer alles ab. Aber erklären, woher seine Probleme kommen, tun sie ihm auch nicht. Es kommt immer nur dieser Standard-Satz: das ist normal.

 

Ach noch etwas, eine Freundin sagte mir, das ihr Sohn nach der Herz-OP so einen Endokartitis-Ausweis bekommen hätte. Bekommt man so etwas immer? Da hat uns noch nie jemand was von gesagt.

 

Wir fühlen uns was die Nachsorge angeht irgendwie ziemlich allein gelassen. Es scheint irgendwie keiner Ernst zu nehmen, das man auch nach der OP noch Angst haben kann. So hat mein Mann z. B. jede Nacht noch immer Alpträume von der OP – richtig heftige, teilweise wie im Horrorfilm mit aufgeschlitzten Körpern etc. Ich mache mir echt Sorgen um ihn! Ich hab nun die Hoffnung, das hier einige sind, denen es auch so ging und die uns vielleicht etwas Mut machen können, das es wirklich alles normal ist und das es vorbei geht.

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Hallo Bianca,

 

Vielleicht erging es anderen da besser, ich konnte mich nach sechs Wochen bestenfalls mal probeweise auf die Seite drehen.

Einen sehr hohen Puls hatte ich auch. Zunächst hat man das mit Digitalis und Betablockern halbwegs in den Griff bekommen. Aber nach ein paar Monaten hat er sich (der Puls) eines morgens fast überschlagen, was mit Kunstklappe doppelt so unangenehm ist. Das muss ja schließlich seine Ursache haben und bei mir lags letztlich an der Schilddrüse. War ein langer Weg zur Erkenntnis. Jetzt nehme ich also seit Jahren noch Jodid dazu. Damit will ich sagen, dass Dein Mann den Puls nicht als "normal" hinnehmen sollte. Wie gesagt, das muss ja nicht zwangsläufig am Herzen liegen.

 

Gruß Reni

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Hallo Bianca,

 

das ist ja nicht so schön - erst die Erleichterung das es nun endlich geklappt hat und jetzt diese Nachwirkungen. Sicherlich für Deinen Mann sehr belastend und unangenehm.

 

Er soll die Leute in der REHA ruhig ordentlich in die Pflicht nehmen - für die Ärzte ist es oft alles Routine und im "normalen" Bereich - leider vergessen einige das es für den Patienten eben nicht normal ist im individuellem Fall.

 

Evtl. nur ein kleiner Tipp der aber nur am Rande - ich hatte zuerst auch so meine Anlaufschwierigkeiten in der REHA und verglich mich mit den anderen Patienten - erst als ich begriff das nur ich mein Maßstab sein konnte und meine Leistung zählt wurde mein Herz ruhiger und gleichmäßiger.

 

Ich drücke Deinem Mann ganz doll die Daumen - alles Gute!

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Bianca,

es ist wirklich schade das man in der Reha die Sorgen deines Mannes nicht so richtig ernst nimmt.

Auch ich hab da so meine Erfahrungen gemacht und bin dann mit viel generve endlich genauer untersucht worden. Wie bereits beschrieben bin ich dann mit einem akuten arteriellen Verschluß des rechten Unterschenkels erneut für 2 Wo. ins KH gekommen. Seit vorgestern bin ich nun nach 8 Wo. endlich zuhause.

Wie gesagt meine OP war am 11 Dez. und liegt damit etwa 8 Wo. zurück. Diese dollen Herzschläge sind mir auch bekannt. Mein Mann sagte immer das mein ganzer Körper im Liegen wackelt wenn mein Herz schlägt. Diereckt nach der Op hatte ich Tachykardien ( Puls über 150 ) und nach meiner OP am Bein dann Bradykardien ( Puls unter 50 ). Auch ist mein Herzschlag seit der Herz-OP uregelmäßig was mann wohl als Arrythmie bezeichnet. Aber all das soll laut mehrerer Ärzte ( KH und Hausarzt ) durchaus normal nach so einer schweren OP sein.

Auf der Seite kann ich nun seit etwa 3-4 Tg. länger liegen, habe dann aber auch noch Schmerzen wenn ich mich wieder umdrehe. Am besten schlafe ich immer noch auf dem Rücken wenngleich ich diesem Umstand ordentliche Rückenschmerzen verdanke. Aber in der Reha gab es Leute denen es wie mir erging und andere die so gut wie keine Beschwerden hatten. Ich glaube einfach es ist bei jedem anders.

Auf jedenfall lasst euch nicht verrückt machen und fragt so lange bei den Ärzen nach bis ihr eine für euch zufriedenstellende Auskunft bekommen habt.

Nun noch weiter gute Besserung und alles Gute.

 

Gruß Sylvia

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Vielen Dank für Eure Antworten. Wir hatten nun letzte Woche endlich mal die Gelegenheit mit unserem Hausarzt in Ruhe zu reden und er hat uns viel Angst nehmen können. Diese ganzen Unregelmäßigkeiten im Puls sind laut ihm wirklich normal. Und das mein Mann noch so Probleme mit dem Brustkorb hat, liegt einmal daran, das seine OP sehr sehr lange war. Der Arzt meinte es macht im Heilungsprozess einen riesen Unterschied, ob der Brustkorb 2 Stunden offen war oder wie bei meinem Mann 8 Stunden. Anscheinend bildet sich dann so langsam irgendein Granulat und je länger die Knochen getrennt sind, um so störender ist das halt für das Heilen später. Ja und der zweite Grund ist, das er eine Entzündung hat. Die wurde bereits in der Reha bemerkt, aber man hielt es nicht für nötig etwas zu unternehmen. Mein Mann sollte Salbe draufschmieren, meinte der Reha-Arzt. Unser Hausarzt schickte ihn sofort zum Röntgen, weil er die Befürchtung hatte, die Entzündung könnte auf den Knochen übergehen. Heute soll kontrolliert werden, ob die Antibiotika angeschlagen haben, sonst muss er wieder zurück in die Bonner Klinik B) Das fehlte jetzt noch! Endlich ist er mal zu Hause und kann sich so langsam mal erholen, da kommt sowas! Hätten die Reha-Ärzte gleich gehandelt, anstatt ihn eine Woche mit einer Entzündung rumlaufen zu lassen, wäre es ja wohl besser zu behandeln gewesen. Also meidet bloß Bad Bertrich!!! Totale Schlafmützen, vertauschte Medikamente, verwechselte Akten, alles normal dort!

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