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Kaum Verständnis


maria

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Hallo ihr Lieben,

erstmal wünsche ich euch ein gesundes, glückliches neues Jahr !

ich hab mir jetzt mal alle Einträge unster "Psyche" durchgelesen. Eure Einträge sind zwar schon etwas länger her, aber ich bin im Moment, in der Phase, wo ich mal wieder "Gleichgesinnte" brauche.

Es ist doch komisch, das man kaum Verständnis findet, nicht mal unter den "Freunden" !

Nix ist mehr wie früher ! Ich bin zwar noch nicht operiert, weiss aber seit über einem Jahr, dass ich einen angeborenen Herzklappenfehler und ein darauch resultierendes Aortenaneurysma von 4.8 habe.

Seit einem Jahr hat sich mein Leben sehr verändert, ich rauche nicht mehr, fällt mir nicht schwer..

trinke mal ein Glas Wein, geht auch, aber die Freunde mit denen wir zusammen sind, die gönnen sich schon mal ein paar mehr Charlys . Das ist für mich natürlich doof ! Ich komme mir richtig aussätzig vor. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, das man nicht mehr unseren Kontakt sucht, weil mit mir ja doch "nichts mehr los ist", also kein Party-machen und so. In unserer Gesellschaft wird ja allgemein viel getrunken !

Darunter leidet mein Lebensgefährte natürlich auch!.

Was soll ich machen ????

Ich bin ratlos und oft so traurig. B)

Vielleicht konzentriere ich mich zu sehr auf mein Inneres, ich höre ständig in mich hinein: schlägt mein Herz noch richtig? Seit ca. 3 Monaten sind Herzrhytmusstörungen dazugekommen, sind auch nicht so toll...

Vielleicht hat jemand einen Rat für mich, wie ich mit der Situation umgehen kann

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Hallo Maria,

 

ich bin seit etwa 14 Monaten erfolgreich an meinem Aneurysma operiert. Vor der Operation hatte ich

große Angst. Auch jetzt befällt mich manchmal die Angst oder Unsicherheit, obwohl nüchtern betrachtet

jetzt die Gefahr gebannt ist.

 

Was mir hilft ist die Meditation. Also die Konzentration auf positive, hilfreiche Gedanken!

 

zB. "Das Leben ist auf Hoffnung gegründet,

und die Hoffnung führt zum Ziel.

Und wo Hoffnung ist, da ist ein Weg.!!!"(I.v.W.)

 

Mit Freunden und Bekannten ist es mir wie Dir ergangen. Manche ziehen sich zurück und wollen wohl nichts

mit Krankheiten und Problemen zu tun haben oder wissen nicht was Sie tun oder sagen sollen.

Auf der anderen Seite habe ich durch manche Freunde viel Trost, Hilfe und Unterstützung bekommen.

Wirklich verstehen können wohl nur Menschen, die ähnliches erlebt und durchgemacht haben.

 

Frage: Ist bei Dir schon eine Operation geplant?

 

Herzliche Grüße

 

Peter

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Hallo Maria

Was spricht dagegen deine Signatur, "Der verlorenste Tag im Leben ist der an dem man nicht gelacht hat",

etwas ernster zu nehmen?

Meist liegt es nicht an den anderen wenn man das Gefühl hat, das sie sich abkehren. Ich kann dir nachempfinden wie es einem geht wenn man denkt, nichts geht mehr, alles ist anders. Tu etwas dafür.

Als ich damals aus der Reha wiederkam war ich alles andere als fit, voll Betablocker und damit verbunden eine Antriebschwäche..... unglaublich. Ich musste mich den ganzen Tag zusammenreißen, was mich wahnsinnig viel Kraft und Energie gekostet hat. Wahrscheinlich wäre das so weitergegangen, wenn ich nicht auf meine Familie und mein Bekannten hätte zählen können, die mich sofort wieder integrierten und die "Extrawürstchen", die für mich gebraten wurden, so klein wie möglich hielten. War gut so!

Ich kann mich gut erinnern, als ich ende Januar vor zwei Jahren aus der Reha kam war meine erste Fete auf die ich eingeladen wurde eine Karnevalsfete. Ich, der ich nun wirklich nichts mit Karneval zu tun habe, wurde zum "Prinz Eisenherz" B) gewählt. War `ne lustige Geschichte und hat mich unheimlich nach vorn gebracht.

Heute liegt das alles weit hinter mir.

Ich feiere genau wie früher, trinke auch Alkohol (muß natürlich auf die Gerinnung achten), und stehe auch wie früher mal `ne ganze Nacht auf der Bühne und mache Rockmusik B).

Ich wünsche Dir du bekommst den Dreh wieder Spaß am Leben zu haben, mir macht das Leben Freude :) !!

LG

DirkB

bearbeitet von Dirk B
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Hallo Maria,

 

ich habe dein Posting von dem anderen Thread abgetrennt, da es mir dort ganz explizit um die Erfahrungen von "bereits operierten" Usern geht B) .

 

Ich kann deine Traurigkeit über den möglichen Verlust der »vermeintlichen Freunde« gut verstehen, auch ich habe in der Zeit um meine OP meinen Freundeskreis völlig verändert ... da trennte sich sozusagen die Spreu vom Weizen :)

 

Sorry ... aber "Party-machen" und "Alkohol-Konsum" sind nicht der Sinn des Lebens ... und wenn sich eurer Freundeskreis nur dadurch definiert, dann ist es vielleicht an der Zeit diesen aufzugeben.

 

Ich würde an deiner Stelle ganz offensiv auf Freunde und Partner zugehen und das Gespräch suchen, deine Bedenken und Gefühle verbalisieren und dann mal schauen, was sich ergibt.

 

Wichtig ist, das du dich und auch dein Bedürfnis nach einer gesünderen Lebensweise ernst nimmst B) ... denn nur das zählt!!

 

Liebe Grüße

 

Sanne

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Hallo Maria,

Sanne hat recht mit dem was sie schreibt, rede mit Deinen Freunden. Bei mir war das so, das sich einige nicht trauten mich auf meine OP anzusprechen (wenns um Herz OP´s geht, werden manche irgendwie seltsam), oder sie wussten auch nicht, wie sie mit mir umgehen sollen. Nachdem klar war, dass ich immer noch ich bin, war das Thema durch. Und mit weniger Alkohol lässt sich auch prima feiern.Logisch haben sich auch einige Leute distanziert, bei denen weis ich nun wenigstens woran ich bin.

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[

Frage: Ist bei Dir schon eine Operation geplant?

 

Herzliche Grüße

 

Peter

 

Hallo Peter,

nein, eine OP ist noch nicht geplant. Ich muss halbjährig zum Kardiologen zur Kontrolle.

Als ich vor einem Jahr von der Sache erfuhr, sagt er: wann Op ? in einem Jahr, in zwei, vielleicht in zehn?? Also ich weiss auch nicht, was das zu bedeuten hat.

Wahrscheinlich bin ich im Moment noch in sehr guter körperlicher Verfassung, dass das noch kein Thema ist.

 

Liebe Grüße

Maria

 

Hallo Sanne

recht hast du !

Ich hab auch schon dran gedacht, entweder es sind richtige Freunde, oder nicht.

Wann sich die Freundschaft nur auf zusammen "saufen" reduziert, ist das echt reichlich wenig !!!

Mir persönlich macht es nichts aus, nicht mehr zu rauchen und nur mal ein Gläschen Wein zu trinken,

aber das Umfeld dabei nervt !

Na, egal, ich krieg das bestimmt noch hin

 

Danke jedenfalls

LG

Maria

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  • 2 weeks later...

Hallo zusammen,

dass mit dem kaum Verständnis kenne ich auch.

Ich habe nun meinen OP Termin erhalten (12 Feb. in Leipzig) und Sch.... mir doch ehrlich

gesagt fast in die Hose. Bei mir soll eine Mitralklappenrekonstruktion stattfinden (hoffentlich bleibt

es dabei) Ich bin nun seit Tagen recht nervös und in meinem Bekanntenkreis hört man nur

- bleib mal locker--- die haben ja auch keine Probleme.

Ich habe im Forum auch einen Bericht über Todesängste gelesen... diese beschäftigen

mich ebenfalls. Habe nun bereits eine Patientenverfügung geschrieben und werde meiner

Familie auch noch soetwas wie einen Abschieds/Dankesbrief schreiben, man weiss ja nie. (Film P.S. ich liebe dich) Ich bin 34 Jahre alt und der Abriss ist vermutlich durch eine schlecht gelaufene Biopsie entstanden.

Meine Frau kam nun doch tatsächlich noch mit dem Wunsch nach einem Baby an... na Spitze ich bin mir nicht sicher, ob man dieses sich vor so einer OP wünscht. Mal schauen.

 

Ich wollte einfach mal meinen Nervenfrust loswerden

 

Schöne Grüße

Toto

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Hi Toto

Ich glaube jeder hier kennt die Situation, aber ich denke deine Freunde und vor allem deine Frau sind mit der Geschichte genauso überfordert wie du. Sprüche wie "Bleib mal Locker" kann man sich knicken, aber es ist vielleicht für deine Freunde eine Möglichkeit mit der Sache besser umgehen zu können ohne es wirklich an sich heranzulassen. Mach ihnen keinen Vorwurf, du wirst sehen wenn du alles hinter dir hast wie erleichtert auch dein Bekanntenkreis sein wird. Ich wusste die ganze Zeit in der ich nicht konnte, dass ich mich auf die Leute verlassen konnte, und, ... das haben sie auch bewiesen.

Ich war rel. lange sehr schwer krank und immer wenn ich mit meiner Frau über Dinge sprechen wollte, die mir echt auf den Nägeln brannten, kamen oft auch nur ausweichende Antworten oder sie sprach über das Wetter. Ich fand das damals sehr unfair, heute weiß ich, dass ich sie schlichtweg damit überfordert habe, sie war in der Zeit auch nur noch ein Nervenwrack und musste sich trotz allem noch, Fragen der Familie, Fragen der Freunde stellen, die man nicht mir, sondern ihr stellte. Wenn ich an manche Krankenbesuche denke, wie unsicher und tapsig mir die Leute teilweise gegenübertraten......ich habe dann immer versucht zu zeigen wie gut es mir schon wieder geht, das ist ja das einzige was man zurückgeben kann, naja.

Heute wo ich das alles hinter mir habe sehe ich das Ganze in einem etwas anderen Licht.

Alles, alles Gute für den 12.02.!

DirkB

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Hallo

 

zum Glück kann ich für mich nicht bestätigen, dass sich die Freunde und Bekannte zurückziehen, seit sie von meiner anstehenden Operation wissen. Im Gegenteil - ich bekomme viel Anteilnahme und Unterstützung. Ich mache zur Zeit regelrecht eine Tournee zu meinen Freunden, die grossteils weiter weg wohnen, um sie alle noch vor meiner OP zu sehen. Komme grade aus dem Schwarzwald zurück, wo ich meine Ex besucht habe. Sie hat vor 23Jahren eine schwere Krebsoperation überstanden und ist wieder vollkommen gesund geworden. it slebst "betroffenenen" geht es natürlich viel besser über Ängst und Risiken zu reden, als mit Menschen die noch nie in so einer Situation waren. Wenn jemand Krankheitsthemen nicht an sich rankommen lassen will oder im Umgang damit unsicher, kann ich das auch verstehen. Auseinandersetzung mit Krankheit hat auch immer mit Auseinandersetzung mit sich selbst zu tun und dazu ist man nicht jederzeit bereit. Zurück vom Schwarzwald hat mich ein Freund aus Griechenland besucht. Er hat mich und meine Frau eingeladen bei ihm Urlaub zu machen, wenn ich wieder fit genug dafür bin. Das will ich gerne im August tun. In 2 Wochen fahre ich nach München zu einem sehr guten Freund mit dem ich über alles reden kann. Er hat Tumore im Gehirn und muss sehr starke Medikamente nehmen. Die Tumore sind leider (noch) nicht zu operieren.

So habe ich noch zu vielen Freunden Kontakt.

Auch meine Arbeitskollegen und mein Chef unterstützt mich voll. Ich werde jetzt schon in der Arbeit entlastet, der Stress reduziert. und mir signalisiert, dass es acuh OK ist, wenn ich länger als die prognostizierten 3 Monate ausfalle.

 

So kann ich mich wirklich nicht beschweren und meinen OP-Termin (vermutlich Anfang April) gut vorbereiten.

 

liebe Grüsse

 

Yonas

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Manchmal kann es auch schon helfen, wenn die "Niedrigrisikopatienten" sich selber und die bevorstehende Geschichte nicht ganz so wichtig nehmen. Leicht gesagt. Aber mich zumindest trösteten da tatsächlich "statistische Aussagen", auch wenn die beste Statistik nichts hilft, wenn es einen selber trifft. Und die eigenen Ängste Achterbahn fahren.

Aber diese Statistik gibt doch eine sehr sehr gute Prognose, was die Wahrscheinlichkeit anbelangt, das Krankenhaus auf 2 Beinen zu verlassen und bereits relativ kurze Zeit nach dem Eingriff ein meist sogar deutlich besseres Leben zu führen als davor.

Das darf und kann man nicht mit dem vergleichen, was ein ernsthaft erkrankter Mensch so vor sich hat.

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  • 3 weeks later...

hallo allerseits,

 

ich kann für mich nur sagen das mein Freundeskreis so geblieben ist wie er war. Da ich mit 10 J. schon einmal an der Aortenklappe operiert wurde und schon etwa 1J. später fest stand das irgendwann ein Ersatz notwendig wird, sind die meisten meiner Freunde mit den Einschränkungen vertraut. Da ich auch nur äußerst selten Alkohol trinke, aber trotzdem durchaus auch fröhlich feiern kann, ist es nun kei großer Unterschied zu früher.

Als dann im Sep. 2007 die Indikatio zur Op gestellt wurde und klar war das mit einer Ross-Op und dem Ersatz der Ascendens und des Bogens eine nicht gedacht große OP auf mich zukommen würde, boten viele Freunde ihre Hilfe für die Zeit des KH-Aufenthaltes ud der Reha an. Schließlich musste meine Familie inkl. Hund in der Zeit alleine klar kommen. Auch wurde sich ständig nach meinem Befinden erkundigt, wenn gleich auch einige ihre Bedenken äußerten mir mit den Fragen auf den Geist zu gehen.

Selbst meine Arbeitskolleginnen und mein Chef hatten sehr viel Verständnis und wollten immer über meinen Gesundheitszustand bzw. meinen Genesungszustand informiert werden. Mein besonderen Dank geht da an meinen Chef, der mir meine Vertragsverlängerung über meinen Mann in die Klinik mitbringen und von mir unterschreiben ließ. Er wollte mir einfach eine Freude machen und mir eine Motivation für meine Genesung geben. Ich hatte ja schon befürchtet, dass bei einer so langen Erkrankung der Vertrag einfach auslaufen würde.

Als einzigen Währmutstropfen empfand ich es das ich in Stuttgart ( ich komme aus Remscheid ) nicht so viel Besuch bekommen konnte. Aber das war mir von vorneherein klar. Als ich jetzt aber wegen eines akuten Arteriellen Verschlusses im Bein in meiner Heimat im KH war hatte ich doch mit ein paar mehr Besuchen gerechnet. Aber der einzige der regelmäßig kam war mein Mann. Die anderen hatten wohl besseres zu tun.

Aber ich habs ja überlebt.

 

Gruß Sylvia

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