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Hier ist wohl guter Rat teuer?!


Bianca

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Also dann will ich mal das Neuste erzählen. Die OP von meinem Mann war ja für den 27.11. angesetzt. In der Zeit bis dahin wollte er sich gerne eine zweite Meinung einholen, so zur Beruhigung. Er wendete sich an die Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim. Nachdem der Oberarzt dort die ganzen Berichte studiert hat, rief er meinen Mann gestern an und meinte, er fände alles korrekt in dem Bericht. Mein Mann wollte dann wissen, ob bei Ihnen ein OP Termin eher möglich wäre. Doch der Arzt meinte, sowas würden sie gar nicht machen. Das sei eine sehr anspruchsvolle OP und das würden sie abgeben, entweder nach Essen oder nach Homburg/Saar.

 

Also hat mein Mann den ganzen Kram nach Homburg gefaxt um dann dort zu hören, was die Chirurgen davon halten, ob es alternativen zur OP gibt, oder ob bei ihnen eine OP schneller möglich wäre. Abends rief dann der Chef persönlich, Prof. Dr. Schäfers uns an und meinte das sei in der Tat eine sehr anspruchsvolle OP und wenn wir uns entscheiden würden in seine Klinik zu kommen, würde er selbst die OP durchführen.

 

Und nun kommt der Haken, der Prof. könnte erst Mitte Januar operieren :rolleyes:

 

Was tun?

 

Noch 2 Monate warten? Wie riskant das ist, kann uns keiner sagen! Aber seelisch sind die 2 Wochen Warterei schon schlimm zu ertragen. Und dann 2 Monate? Aber dafür würde es der Chef selbst machen! Ist doch gut oder? Ein Bekannter hatte einen Schrittmacher gekriegt und der sagte uns, er wäre heilfroh, das der Prof. (ein anderer nicht der Schäfers) ihn nicht operiert hätte, weil die Herren Professoren eh keinen Bezug mehr zur Praxis hätten, sondern nur auf Konferenzen und Tagungen unterwegs wären.

 

Könnt ihr mir was zum Prof. Dr. Schäfers sagen? Operiert er selbst noch viel? Wie gut ist er? Ist er so gut, dass es sich lohnt die 2 Monate Risiko in Kauf zu nehmen?

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Hallo Bianca,

 

"Professor" hört sich gut an. Die Meinung über den vielleicht mangelnden Praxisbezug ist aber nach meiner Auffassung auch nicht von der Hand zu weisen. Ich bin damals nicht von einem Prof. operiert worden; mit gutem Resultat. Und das Schlimmste für mich ist die Wartezeit gewesen (damals angekündigt 6 Monate). Ich war heilfroh, dass ich dann doch schon nach fünf Monaten einen OP-Termin erhalten habe.

 

Ich denke, dass auch viele Nicht-Professoren "goldene Hände" haben, weil sie aus Berufung Mediziner geworden sind. Euren Prof. kenne ich nicht, vielleicht ist er eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Bleibt Euch nur, genau abzuwägen. Was sagt Dein Mann, so aus dem Bauch heraus? Schreckt ihn die längere Wartezeit?

Hat er dem Professor schon mal gegenüber gestanden? Wäre gut zu wissen, was der Prof. dann sagt.: "Das machen wir gleich.", oder "Das hat noch Zeit."

 

Na, sicher kennt ihn ja jemand aus dem Forum und kann Euch Auskunft geben. Ich wünsche Euch jedenfalls, dass Ihr die richtige Entscheidung trefft. Aber es wird alles gut werden!

 

Gruß Reni

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Hallo Reni,

 

vielen Dank für Deinen Beitrag.

 

Heute Mittag ist noch einiges hilfreiches geschehen.

 

Mein Mann war heute bei seinem Hausarzt (Internist), der hat interessanterweise mit Prof. Dr. Nickenig studiert und kennt ihn gut. Das ist der Direktor von Bonn. Er hat mit ihm und mit dem Chef der Chirurgie Prof. Dr. Welz heute morgen telefoniert, als mein Mann dabei war und so konnten alle Fragen ausführlichst geklärt werden.

 

Prof. Dr. Schäfers scheint wirklich einer der besten Herzchirurgen zu sein. Über seine Fähigkeiten wurde nur gutes berichtet. Was andere Chirurgen nicht schaffen, Prof. Schäfers kriegt das auf jeden Fall hin. Beurteilen konnte dies Prof. Welz, da er bei Prof. Schäfers gelernt hat. Er konnte seinen ehemaligen Chef also nur empfehlen und meinte, wenn wir zu ihm gehen wollten, wäre das kein Fehler, allerdings sieht er große Probleme wegen der Zeit. So lange noch zu warten, empfände er als zu riskant. Natürlich könnte es gut gehen, aber wenn nicht und die Aorta reißt, ist es in 10 sek. vorbei, da gibt es keine Hilfe mehr.

 

Wir haben dann lange darüber gesprochen und wir sind uns eigentlich einig, das wir die lange Zeit bis Mitte Januar nicht riskieren möchten.

 

Also haben wir uns für Bonn entschieden. Die OP von wird auf jeden Fall Prof. Dr. Welz durchführen, zusammen mit 3 weiteren sehr guten Fachleuten, die alle bei Prof. Schäfers gelernt haben. Er bestätigte, das die OP in der Tat sehr anspruchsvoll und schwierig wäre, aber er meinte auch, er wüßte das er es könne. Wenn dies nicht so wäre, würde er es ehrlich zugeben und meinen Mann woanders hinschicken. Aber er wüßte, mit seinem Team könnte er die OP durchführen und er würde uns versichern, das mein Mann bei ihm in guten Händen wäre. Er könnte unsere Angst gut verstehen und wäre uns auch in keinster Weise böse, wenn wir lieber nach Homburg gingen.

 

Ja wenn also keine Notfälle in Bonn dazwischen kommen, wird die OP am 27. soweit sein.

 

Auf jeden Fall fand ich es beruhigend, das der Chef selbst die OP durchführt. Er hat während des Telefonats sehr viel Vertrauen ausgestrahlt, war sehr ruhig und freundlich und hat einen auch irgendwie beruhigt, auch wenn es alles so riskant ist.

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Hi, Bianca,

Es gibt da so eine Redensart: "Und wenn man denkt, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her."

Das fiel mir sofort ein, als ich Deine Schilderung las. Es ist der richtige Weg, den ihr jetzt gegangen seid. Ihr habt ihn Euch erarbeitet, somit muss es der Richtige sein.

Deinem Mann alles Gute für die OP, Dir viel Kraft und gute Nerven als Angehörige während der OP Wartezeit

bye, Roland

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Hallo Bianca,

 

Ich finde auch, wie Roland bereits geschrieben hat, daß ihr euch hinreichend Informiert habt und entsprechend zu einer Entescheidung gekommen seid. Zu wenig wäre fahrlässig, aber vielmehr eben nicht automatisch besser. Irgendwann muß man sich entscheiden und die Entscheidung tragen.

 

Auch von mir alles Gute für deinen Mann und selbstvertändlich auch für Dich :rolleyes:

 

Klaus

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Hallo Bianca,

 

toll wie da zuletzt sich nun doch alles fügt - in so einer schwierigen Situation an einen Arzt zu geraten der sich so einsetzt und dann auch noch Erfolg hat und euch das Ergebnis zusagt - was soll besser laufen.

 

Ich wünsche Deinem Mann und Dir das es so gut weiter geht - also dolles Daumendrück.

 

Viel Kraft und Ruhe für euch -

 

MfG

Thomas Wagner

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Hi Bianca,

 

siehst Du, und wenn so vernünftig mit Patienten geredet wird, wie Du das schilderst, dann kann man doch wieder Vertrauen haben und neuen Mut schöpfen. Schade, dass das nicht immer so ist.

 

 

Roland,

 

diesen Spruch habe ich mir übers Bett gehängt. Ein alter Mann sagte ihn mir, als ich nach der OP ganz, ganz unten und ziemlich fertig war. Er hat sich in meinem Leben schon oft bewahrheitet.

 

Gruß Reni

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  • 3 weeks later...

Das ist alles zum verzweifeln! Mein Mann rief also am 26. in der Klinik an und fragte nach, ob es bei dem Termin zur Aufnahme bliebe. Die Ärztin meinte dann, er solle am 28. kommen, die OP wäre dann 3-5 Tage später. Am 29. konnte ich ihn dann wieder abholen, die OP sei am 5.12. meinten die Ärzte, dies sei ein fester Termin, wir bräuchten keine Bedenken haben, dass sich dies verschieben würde. 2 Tage vor der OP brachte ich ihn also wieder hin. Am 4. erfuhr er dann, die OP sei verschoben, angeblich technische Probleme, aber Donnerstag spätestens Freitag sei er dran. Gestern war dann wieder ein Arzt da und meinte zu ihm, er sei leider noch lange nicht dran, aber eine Ausrede würde ihm grad keine einfallen <_< die halten das wohl auch noch für witzig! Nun hat er sich zu allem übel beim Bettnachbar angesteckt, der mit Lungenentzündung nach der OP zu kämpfen hat. Es ist zum verzweifeln! Wir sind beide fix und fertig, diese Warterei und diese Lügerei, immer wird einem gesagt, morgen ist es so weit und dann war alles nur ein Witz. Den Bettnachbarn haben sie 6 Stunden im OP-Hemd warten lassen. Da hieß es um 10 sei die OP, dann sollte sie um 12 sein, dann um 14 und dann um 16 Uhr. Dann kam die Schwester und meinte, er könne sich wieder anziehen die OP sei gar nicht. Der arme Mann war fix und fertig!

 

Jetzt würde ich doch gerne mal wissen ob das normal ist? Ist das in anderen Krankenhäusern auch so? Ist das üblich, das geplante OPs einfach verschoben werden?

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Hallo Bianca,

 

ich kann deine Reaktion und Aufregung verstehen.

 

Nun möchte ich aber kurz schildern, wie es bei mir war. Ich kam am Tag vor der OP Mittags in das Herzzentrum. Bekam gleich Mittagessen und wurde dann für die Op vorbereitet. Die OP sollte am nächsten Tag um 7:20Uhr sein. Mir wurde gesagt, dass die Termine eingehalten werden, weinn keine Notfälle kämen. Am morgen wurde mir im Bett eine Spritze verabreicht, sodaß ich die Fahrt zum OP schon gar nicht mehr mit bekam. Das wars.

 

Ich würde jetzt mal mit dem Chef dort sprechen, wann den nun ohne verarsche die OP geplant sei. Außerdem würde ich mich evtl. um ein Ersatzherzzentrum umsehen, da ich, wenn ich an eurer Stelle wäre, das nervlich nicht lange aushalten würde.

 

Ich war übrigens in München und fühlte mich dort top aufgehoben.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hallo Bianca,

 

Eure Situation ist definitiv nicht normal, zumindestens nicht in der Anhäufung der Terminverschiebungen. Hier herrscht offensichtlich ein erheblicher Mangel im Klinik-Management vor.

Was soll man Euch da raten...mhh <_< , bisher habt ihr eigentlich meiner Meinung nach Alles richtig gemacht. Jetzt gibt es wohl nur noch die von Jürgen aufgeführten 2 Möglichkeiten. 1. Gespräch mit einem Verantwortlichen (Führungsebene) führen und feste Vereinbarungen treffen. Bisherige Erfahrungen aufzeigen und entsprechend darlegen. Ob das wirklich was bringt ist nach deiner Schilderung schwierig einzuschätzen. 2. Nach einer Alternative umsehen, also eventuell eine andere Klinik aufsuchen.

Die Vor-und Nachteile der Möglichkeiten sind im Augenblick wirklich sehr schwer abzuwägen. Das Problem kann meiner Meinung nach der Vertrauensverlust sein. Das ist nicht einfach wieder einzurenken. Andererseits ist der Aufwand, eine neue Klinik ausfindig zu machen auch nicht unerheblich. Die ganze Sache ist bei Euch beiden natürlich auch eine Nervensache und das kostet wertvolle Energie.

Insofern macht es Sinn, daß ihr Beide euch möglichst rationell euer weiteres Vorgehen überlegt. Das klingt einfacher als es ist, aber Emotionen, die ja sicher aufkommen, sind hier nicht hilfreich.

 

Viele Grüße

 

Klaus

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Das ist alles zum verzweifeln! Mein Mann rief also am 26. in der Klinik an und fragte nach, ob es bei dem Termin zur Aufnahme bliebe. Die Ärztin meinte dann, er solle am 28. kommen, die OP wäre dann 3-5 Tage später. Am 29. konnte ich ihn dann wieder abholen, die OP sei am 5.12. meinten die Ärzte, dies sei ein fester Termin, wir bräuchten keine Bedenken haben, dass sich dies verschieben würde. 2 Tage vor der OP brachte ich ihn also wieder hin. Am 4. erfuhr er dann, die OP sei verschoben, angeblich technische Probleme, aber Donnerstag spätestens Freitag sei er dran. Gestern war dann wieder ein Arzt da und meinte zu ihm, er sei leider noch lange nicht dran, aber eine Ausrede würde ihm grad keine einfallen :angry: die halten das wohl auch noch für witzig! Nun hat er sich zu allem übel beim Bettnachbar angesteckt, der mit Lungenentzündung nach der OP zu kämpfen hat. Es ist zum verzweifeln! Wir sind beide fix und fertig, diese Warterei und diese Lügerei, immer wird einem gesagt, morgen ist es so weit und dann war alles nur ein Witz. Den Bettnachbarn haben sie 6 Stunden im OP-Hemd warten lassen. Da hieß es um 10 sei die OP, dann sollte sie um 12 sein, dann um 14 und dann um 16 Uhr. Dann kam die Schwester und meinte, er könne sich wieder anziehen die OP sei gar nicht. Der arme Mann war fix und fertig!

 

Jetzt würde ich doch gerne mal wissen ob das normal ist? Ist das in anderen Krankenhäusern auch so? Ist das üblich, das geplante OPs einfach verschoben werden?

 

 

Hallo Bianca,

 

ich lese gerade voller Entrüstung deinen Bericht ... NEIN, das ist alles andere, als normal :angry: !

 

Sorry, aber da hätte ich mich längstens um eine andere Klinik bemüht.

Das ganze Prozedere ließe mich doch auch sehr an der fachlichen Kompetenz zweifeln, da würde ich mich nicht operieren lassen. :unsure:

 

 

Lieben Gruss und starke Nerven

 

Sanne

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Wir haben noch in einer weiteren Klinik nachgehört, dort wäre aber frühestens Februar ein Termin frei. Das ist eine lange Zeit! Sehr gefährlich. Mein Mann ist derzeit ja kein Notfall, nur das schlimme ist, wenn er zum Notfall wird und die Aorta reißt...

 

Gestern war der Oberarzt da und hat sich vielmals entschuldigt. Er sagte, sie wüßten einfach nicht mehr, wie sie die ganzen OPs bewältigen sollten, es wären so viele Fälle, die verschoben werden müßten und es täte ihm sehr leid, das er sein Wort nicht hätte halten können. Er meinte, jetzt würde es aber nicht mehr lange dauern, Dienstag oder Mittwoch wäre die OP. Ich habe dann mit meinem Mann besprochen, wenn es dann wieder verschoben wird, dann werden wir alle Kliniken abklappern, bis wir eine gefunden haben, die sich an ihre Termine hält. Hätten wir uns doch damals nur für Homburg entschieden, statt für Bonn. Aber das konnte ja auch keiner ahnen oder? Also warten wir nun noch bis Mittwoch. D. h. ich werde ab Montag schon mal anfangen rumzutelefonieren. Ich werde Homburg noch mal anrufen und Essen. Kann mir sonst noch jemand eine Klinik empfehlen die im Rheinland oder Nordrhein-Westfalen liegt und die auch so schwierige OPs gut hinkriegen?

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  • 2 weeks later...

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