Meine Geschichte

[MichaJößnitz]

Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

ich bin neu hier und möchte mich deshalb gern vorstellen und von meiner Geschichte berichten. Ich bin der Michael, 52 Jahre alt und komme aus dem Vogtland in Sachsen.

Nun zu meinem „Werdegang“:

Nie in meinem Leben hatte ich irgendwelche Probleme mit dem Herzen und hätte auch nie daran gedacht mal welche zu bekommen.

Dennoch ging es mir, verstärkt seit Anfang des Jahres, gesundheitlich nicht besonders, aber wie es so ist, habe ich erste Anzeichen verdrängt. Nach und nach bekam ich zunehmend Atembeschwerden aber als Raucher schiebt man es eben aufs rauchen und denkt an nichts anderes. Dennoch habe ich im Mai dieses Jahres meinen Hausarzt aufgesucht um mich einmal gründlich untersuchen zu lassen. Dieser stellte dann auch Herzgeräusche und nach den dem Röntgen auch eine vergrößerte linke Herzhälfte fest. Aufgrund dieser Symptome bekam ich eine Überweisung zum Kardiologen. Wartezeit 4 Wochen!!!!!

Um es gleich vorweg zu nehmen, zu diesem Termin kam es nicht. Es ging mir die kommenden Tage nun merklich schlechter, Treppensteigen und Laufen wurde zur Herausforderung, auch früh wachte ich jetzt schon mit Atembeschwerden auf. Reagiert hatte ich trotzdem nicht, weil man ja raucht und auch keinen seiner Familie unnötig beunruhigen wollte. Schließlich am 27.Mai, meinem Geburtstag ging es mir schon sehr schlecht, aber die Geburtstagsgesellschaft kann man ja auch nicht nach Hause schicken…! (Erklär das mal der Schwiegermutter… ) Es wurde also doch noch einen Tag später, ein Montag, an Pfingsten. Auch diesen Tag ging es mir wieder sehr schlecht, dennoch wollte ich trotz Zureden meiner Frau und Tochter keinen Arzt aufsuchen. Bis es dann Abend wurde und ich plötzlich merkte, dass es nun schnell gehen muss oder es sonst mit mir zu Ende gehen wird. Meine Frau alarmierte um 23.00 Uhr meine Tochter, die so schnell sie konnte kam. Ich „genoss“ derweil meine Letzte, es war auch die Letzte, Zigarette. Wohl bemerkt, ich habe keine Luft mehr bekommen...!

Nun ging alles ganz schnell. Meine Tochter fuhr mich zusammen mit meiner Frau in Überschallgeschwindigkeit (echt!!!) in die Notaufnahme. Wie ich heute weiß, hatte ich tausende Schutzengel gehabt. Ich hätte keine fünf Minuten später da sein dürfen und hatte das unendliche Glück an diesem Abend an ein Krankenhausteam zu geraten, dass zu 100% alles richtig gemacht hat. Sofort wurden alle Maßnahmen getroffen und mir nachdem ich durch den Sauerstoff neue Lebensgeister erlangte erklärt, dass ich nicht, wie ich es wollte, gleich wieder nach Hause könne. Würde ich dies tun, werde ich diese Nacht nicht überleben. Von diesem Moment wusste ich nun auch, dass es verdammt ernst sein musste. Ich wurde sofort auf die Intensivstation verlegt und über die Nacht stabilisiert. Am nächsten Morgen wurde mir auch gleich die Diagnose gestellt: Schwerste Aortenstenose und eine deshalb auch erweiterte Mitralklappe. OP so schnell wie möglich!!! In der kommenden Woche wurden alle notwendigen Untersuchungen gemacht und ich auf die OP vorbereitet. Wahrscheinlich völlig auf Droge gesetzt, weiß ich von dieser Woche recht wenig. Eines war mir jedoch eine riesige Hilfe. Mein Zimmergenosse, der diese OP bereits vor zwei Jahren hatte, konnte mit viel Angst nehmen und mich sehr gut vorbereiten. Vielen Dank an dieser Stelle!!!

Eine gute Woche später, am Donnerstag wurde ich in die Uniklinik Jena verlegt. OP-Termin: Freitag 7.00 Uhr. Am nächsten Tag, nach 4 ½ Stunden, hatte ich es überstanden. Meine neue Aortenklappe (SJM 25AHPJ-505) war eingebaut und die Mitralklappe mit einem nagelneuen Annuloplasty Ring (30 mm) versehen. Mein Körper war zudem mit zehn Kilo Wasser gefüllt. Sehr toll….! Nachdem ich mich recht schnell erholte (ich hab mich auch sehr angestrengt…) kam ich schon eine Woche nach der OP nach Bad Elster zu Reha. Auch diese verlief, bis auf eine eintägige Verlegung aufs Intensivzimmer wegen Herzrhythmusstörungen, gut.

Seit dem 07.07.07 bin ich nun wieder zu Hause. Es geht mir auch zunehmend besser, da ich auch viel dafür mache, aber ganz problemlos ist es alles noch nicht. Laufen, sehr zügig und bei Wind und Wetter geht schon sehr gut, aber andere Sachen (Rasenmähen,…) strengen schon noch an. Ich hoffe, dass wird mit der Zeit besser. Momentan habe ich noch mit meinem INR Probleme (INR 2,5-3,5 Selbstbestimmung mit CoaguChek). Ich hoffe aber, dass diese „Einstellerei“ bald mal ein Ende hat und der Wert stabil bleibt. Weiterhin nervt mich natürlich auch das Klappengeräusch, vor allem beim Einschlafen. Bisher hilft es, mich in Kissen einzupacken um das Geräusch nicht so sehr zu hören.

Für die Zukunft wünsche ich mir wieder so fit wie möglich zu werden, wieder arbeiten zu können und ... abzunehmen (sind 10 kg mehr als vorher…)!!!

Ich hoffe meine Geschichte hat euch interessiert, immerhin hab ich mich ja nicht wirklich kurz gefasst und ich hoffe auch damit anderen, die es noch vor sich haben Mut zu machen.

Auch ich habe hier schon viel Hilfreiches gelesen. Vielen Dank an dieser Stelle!

 

Ich hoffe ich kann mich hier im Forum auch das ein oder andere Mal nützlich einbringen.

 

Bis dahin.

 

Liebe Grüße

 

Michael

 

PS: Seit dem 28. Mai 2007 23.00 Uhr habe ich nicht mehr geraucht!!! Als Nichtraucher fühle ich mich aber nach wie vor nicht. Ab und zu würde ich doch noch ganz gern….

[Dirk B]

Hallo Micha,

kommt einem irgendwie bekannt vor Gut das solche Nummern auch mal gut ausgehen können. Freue mich ,dass es dir wieder besser geht, und die Rasensaison ist ja nun auch vorbei, allerdings fängt sie im Frühjahr wieder an und du kannst dir dann deine 10kg wieder abtrainieren.

LG

DirkB