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Aortenklappenersatz bei meiner Mutter


Sackinchen

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Hallo, ich grüße alle, die sich für mein/unser "Leid" interessieren!

 

 

Meiner Mutter (wird im Oktober 70) wurde Anfang August eine Aortenklappe gegen eine Bioprothese getauscht und seitdem geht es nicht mehr richtig bergauf.

Noch in der Klinik bekam sie schlimme Bauchschmerzen und Durchfall, der dauerte drei Wochen an, so lange blieb sie auch in der Klinik. Man sagte ihr dort, sie solle endlich essen, sie sei gesund. Meine Mutter wog vor der OP 49kg, bald nur noch 44kg. Sie war blaß, apathisch und mutlos, ein ganz schlimmer Anblick! Die Klappe sei auch nicht zu 100% in Ordnung, aber was genau dran sei, sagte man uns/ihr nicht. Auch erst auf unser Drängen gab man etwas gegen den Durchfall. In der "Heimatklinik" stellte man nach einer weiteren Woche bei einer CT (nur auf Drängen/Nerven meines Vaters wurde diese gemacht) fest, dass der Dickdarm meiner Mutter bereits durchbrochen war, das hatte man am Vortag bei einer Darmspiegelung nicht bemerkt... Also wurde sie erneut notoperiert. Mein Vater war mittlerweile dem Nervezusammenbruch nah. Ich auch, denn ich konnte wegen meiner beiden Kinder (3 J. und 2 Mon.) nicht immer zu ihr. Nun hat sie (angeblich vorübnergehend) ein Stoma. Sie wurde letzte Woche endlich in die Reha gebracht, dort kann sie sich aber nur dank der hilfe meines Vaters aufhalten, der ihr beim Aufstehen, Laufen mit Rollator etc. hilft. In der Klinik konnte sie noch nicht mal sitzen, nun kann sie wenigstens wieder ein paar Schritte gehen. Was genau mit ihrem Herz ist, wiessen wir nicht, aber von einer weitern OP ist keine Rede mehr. Oh, in der Klinik wurden ihr nach der Darm.OP (ca. 2 Wochen danach) noch Bluttransfusionen gegeben, weil sie so schwach war/ist. Mittlerweile bekommt sie Eiweißpräparate zum Aufpäppeln.

Das Problem ist, dass sie sich nicht über kleine Fortschriotte freuen kann und Angst hat, dass sie wieder einen Rückfall erleidet. Schlaf findet sie nur mit Medikamenten. Wer hat (annähernd) ähnliches erlebt, und kann mir/uns Tipps geben, wie man ihr helfen und Mut machen kann? Ich bin über jeden Zuspruch dankbar!!!! (Meine jüngste Tochter kam am Tag nachdem wir uns von Mama "verabschiedet" hatten drei Wochen zu früh auf die Welt - man sieht also, das Thema belastet mich sehr!)

Vielen Dank!

Sandra

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Hallo Sandra,

 

ich würde versuchen ersteinmal einen gewissen "Fahrplan" in die offenen und drängenden Fragen zu bringen.

 

Zum Beispiel:

 

1. welche Ursache gibt es für den geschwächten Zustand Deiner Mutter. Herz OP / Darm OP /

 

1a. Herz soweit akut in Ordnung oder Handlungsbedarf / Ursache für plötzlichen Darmdurchbruch - Prognose

 

2. wer hat die REHA beantragt obwohl ja scheinbar noch gar keine Rehafähigkeit vorliegt.

 

3. Wird die Behandlung auf die besondere Lage Deiner Mutter abgestimmt. Weiß jeder Arzt um die Gleichzeitigkeit Herz/Darm?

 

Sollte sich der Verdacht ergeben, dass es sich hier um eine Fehlbehandlung gehandelt hat bzw. handelt und es zu Fehlern kam hilft euch entweder die Krankenkasse oder:

 

http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?...61&all=true

 

die unter dem Link genannten Schlichtungsstellen. Evtl. ist es ja angezeigt Haftungsansprüche zu stellen um zumindest die materielle Absicherung zu erreichen.

 

Entschuldige bitte das klingt alles sehr theoretisch aber ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung wie hilflos man sich als Angehöriger fühlt und was alles ohne Einflußmöglichkeit an einem vorbeirauscht. Da hilft es nur eine Struktur in die Sache zu bringen so schwer dies im echten Fall auch sein mag.

 

Ich wünsch euch alles Gute.

 

MfG

Thomas Wagner

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Lieber Thomas,

 

vielen Dank für Deine Antwort!

 

 

Leider ist es gar nicht so einfach, die Fragen so zu beantworten. Denn zu

 

1. suchen die Ärzte ja genau den Ursprung der Schwäche. Sie sagen (einfach) sie muss zu Kräften kommen. Meine Mutter vermutet ja, dass noch etwas mit dem Herzen sei, aber da sagt man immer nur, "ach, den hohen Puls bekommen wir auch schon den Griff". Und man gibt ihr wie gesagt ein Eiweiß-Aufbaupräparat.

 

Die Ursache für den Darmdurchbruch nennt auch niemand. Das passiert einfach, hat man gesagt. Nur wurde sie ja vor der OP im CT untersucht, da war alles OK. Mittlerweile vermutet man, dass sie das Marcumar nicht verträgt und hat es abgesetzt. Evtl. (so vermutet meine Tante, die Krankenschwester war) ist der Darm aber auch erst bei der Darmspiegelung durchgebrochen. Aber das alles sagt einem ja niemand.

 

2. Die Reha wurde von den Ärzten im Krankenhaus am Wohnort beantragt. Da wollte sie man wohl so schnell wie möglich loswerden, weil es sehr voll war. Außerdem war sie wohl wegen ihrer Lage eine Belastung für die Schwestern (wie, schon wieder die Pfanne? sie haben doch vorhin erst gemacht... was, sie wollen nicht mehr sitzen, das muss ich protokollieren, da wird der Arzt aber ganz schön sauer werden) war, ich weiß es nicht. Wir können alle nur vermuten. Die Ärzte sagten, man könne sich dort besser um sie kümmern.

 

3. Die Behandlung wird nicht abgestimmt, sondern meine Mutter hat einen normalen Reha-Fahrplan bekommen und soll einfach mit den Übungen etc. aufhören, wenn sie nicht mehr kann. Die Klinik ind er die Reha stattfindet hatte wohl mal eine Darmspezialisierung, hat sie aber nicht mehr. Wie gesagt, wenn mein vater nicht da wäre, müsste man ihr 24h jemanden zur Hilfe abstellen.

 

Tja, die Krankenkasse bei der mein Vater dann anrief um die Situation zu schildern hat gesagt, sie könne keine Kosten für seinen Aufenthalt vor Ort übernehmen, da meine Mutter ja schließlich wieder unabhängig werden soll.

 

Was genau meinst Du denn mit Fehlbehandlung? Die Reha? Eine der beiden OPs? Ich kenne mich da leider nicht mit aus, denke nur, dass man als Laie ja keine Ahnung hat, was schiefgelaufen ist und findet wohl auch keinen Arzt, der das bescheinigen würde. Zumal ja auch keiner eine Ahnung hat (bzw. es so vorgibt) warum es zu den Komplikationen gekommen ist.

 

Ich werde mir Deinen Link mal ansehen, vielen Dank auf jeden Fall, ich halte Dich auf dem Laufenden, wenn ich darf!

 

Viele Grüße,

Sandra

 

Hallo Sandra,

 

ich würde versuchen ersteinmal einen gewissen "Fahrplan" in die offenen und drängenden Fragen zu bringen.

 

Zum Beispiel:

 

1. welche Ursache gibt es für den geschwächten Zustand Deiner Mutter. Herz OP / Darm OP /

 

1a. Herz soweit akut in Ordnung oder Handlungsbedarf / Ursache für plötzlichen Darmdurchbruch - Prognose

 

2. wer hat die REHA beantragt obwohl ja scheinbar noch gar keine Rehafähigkeit vorliegt.

 

3. Wird die Behandlung auf die besondere Lage Deiner Mutter abgestimmt. Weiß jeder Arzt um die Gleichzeitigkeit Herz/Darm?

 

Sollte sich der Verdacht ergeben, dass es sich hier um eine Fehlbehandlung gehandelt hat bzw. handelt und es zu Fehlern kam hilft euch entweder die Krankenkasse oder:

 

http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?...61&all=true

 

die unter dem Link genannten Schlichtungsstellen. Evtl. ist es ja angezeigt Haftungsansprüche zu stellen um zumindest die materielle Absicherung zu erreichen.

 

Entschuldige bitte das klingt alles sehr theoretisch aber ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung wie hilflos man sich als Angehöriger fühlt und was alles ohne Einflußmöglichkeit an einem vorbeirauscht. Da hilft es nur eine Struktur in die Sache zu bringen so schwer dies im echten Fall auch sein mag.

 

Ich wünsch euch alles Gute.

 

MfG

Thomas Wagner

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