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Berliner Klappe


Uwe-Berlin

Empfohlene Beiträge

Liebe Forummitglieder,

seit längerem bin ich nun immer mal wieder als Gast im Forum gewesen, nun habe ich mich angemeldet und möchte mich euch auch vorstellen. Ein wenig über mich plaudern. Meine Gedanken mitteilen. Gerne würde ich mit weiteren Menschen in ähnlicher Lage in Kontakt treten. Bitte meldet euch !

Mein Name ist Uwe, fast 40 Jahre alt, seit 4 Jahren Berliner, vorher Kölner und seit gut einem Jahr Träger eines AKE St. Jude mit Conduit und verbliebenem kleinem Riss im Aortenbogen. Im Herzzentrum haben Sie mir das getan und ich denke die haben dass ziemlich gut gemacht. Herausgefunden woher es kam haben wir nicht. Marfan ist es nicht, eine genetische Disposition aber wohl nicht zu verleugnen, da auch keine Vorerkrankungen da waren und meine Gefäße quasi wie frisch geputzt aussehen ( nach Aussage eines Arztes, der vor der OP einen Herzkatheter gemacht hat).

Es war ein Schock. Eben noch fit und fidel und ohne Krankheit, und dann mit so einer OP vor der Nase.

Jedenfalls bin ich immer noch dankbar für jeden Tag meines Lebens und habe meinen Geburtstag auf den OP Termin verlegt, dieses Jahr an diesem Tag auch noch verpartnert, also ich habe das Datum meiner OP wirklich positiv belegt, nicht wahr.

Nach der Operation war ich regelrecht euphorisch. Ich habe überlebt! Wie wunderbar! Dieses Jahr schleicht sich ein bischen der Alltag ein, ich ärgere mich mehr, setze mich mehr Stresssituationen aus und hebe auch manchmal mehr, als ich sollte. Aber nun, nicht jedem Risiko kann ich aus dem Weg gehen. Ich nehme blutdrucksenkende Mittel, da jede Blutdruckspitze über 200 verhindert werden soll, da das potenziell die Aorta weiter einreissen lassen könnte. Und leider schaffe ich nicht abzunehmen, aber mein BMI liegt immer noch unter 30... Und ich denke ein schlechtes Gewissen ist schlechter für den Erhalt meines Lebens als ein paar Kilo zuviel auf der Waage. Oder? Ich bewege mich gerne, fahre täglich die 3,5 km zur U-Bahn mit dem Rad, gehe fitnessen, saunieren, spazieren, arbeiten, einfach aus, trinke auch mal einzweidrei Gläschen.

Aber irgendwie bleibt da so ein komisches Gefühl. Manchmal, dass ich den Tag nicht genutzt habe, er strich so vorüber, manchmal, dass ich ihn nicht genossen habe, manchmal, das ich mir vielleicht zuviel zugemutet habe. Lebe ich nun weiter oder warte ich nur auf die nächste Problematik? Bisher lief (toi toi toi!) alles gut.

 

So, das reicht erstmal, denke ich. Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch.

 

Uwe

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Hallo Uwe,

Ein herzliches Willkommen hier im Forum besonders auch von mir, da wir ja sehr Ähnliches erlebt haben. Zwar bin ich über 25 Jahre älter als Du, aber dennoch bieten sich da Gemeinsamkeiten zum Gedankenaustausch an. Eine gewisse Beziehung zu Berlin habe auch ich (lebte dort 1943-45 und 1961-62), einige Verwandte und Bekannte von mir leben dort, und so reise ich also auch heutzutage noch gern dorthin. Über die Euphorie nach der Operation, das traumatische Erleben der so plötzlich in Erscheinung tretenden Dissektion, das Verarbeiten der ganzen Sache danach, usw haben wir sicherlich Ähnliches zu berichten. Ich hatte nicht die Zeit, vor der innerhalb Stunden steigenden (Not-)Operation viel nachzudenken. Dann gab es ja noch Komplikationen (siehe meine Vorstellung), die mich lange auf der Intensivstation und insgesamt über 2 Monate im Krankenhaus hielten. Dieses Forum hat mir bisher viel geholfen und geboten. Ich freue mich auf einen Gedankenaustausch auch mit Dir. Da ich z.Zt. unter Termindruck an einer Übersetzungsarbeit arbeite, melde ich mich später wieder.

Grüβe

Peter

 

Liebe Forummitglieder,

seit längerem bin ich nun immer mal wieder als Gast im Forum gewesen, nun habe ich mich angemeldet und möchte mich euch auch vorstellen. Ein wenig über mich plaudern. Meine Gedanken mitteilen. Gerne würde ich mit weiteren Menschen in ähnlicher Lage in Kontakt treten. Bitte meldet euch !

Mein Name ist Uwe, fast 40 Jahre alt, seit 4 Jahren Berliner, vorher Kölner und seit gut einem Jahr Träger eines AKE St. Jude mit Conduit und verbliebenem kleinem Riss im Aortenbogen. Im Herzzentrum haben Sie mir das getan und ich denke die haben dass ziemlich gut gemacht. Herausgefunden woher es kam haben wir nicht. Marfan ist es nicht, eine genetische Disposition aber wohl nicht zu verleugnen, da auch keine Vorerkrankungen da waren und meine Gefäße quasi wie frisch geputzt aussehen ( nach Aussage eines Arztes, der vor der OP einen Herzkatheter gemacht hat).

Es war ein Schock. Eben noch fit und fidel und ohne Krankheit, und dann mit so einer OP vor der Nase.

Jedenfalls bin ich immer noch dankbar für jeden Tag meines Lebens und habe meinen Geburtstag auf den OP Termin verlegt, dieses Jahr an diesem Tag auch noch verpartnert, also ich habe das Datum meiner OP wirklich positiv belegt, nicht wahr.

Nach der Operation war ich regelrecht euphorisch. Ich habe überlebt! Wie wunderbar! Dieses Jahr schleicht sich ein bischen der Alltag ein, ich ärgere mich mehr, setze mich mehr Stresssituationen aus und hebe auch manchmal mehr, als ich sollte. Aber nun, nicht jedem Risiko kann ich aus dem Weg gehen. Ich nehme blutdrucksenkende Mittel, da jede Blutdruckspitze über 200 verhindert werden soll, da das potenziell die Aorta weiter einreissen lassen könnte. Und leider schaffe ich nicht abzunehmen, aber mein BMI liegt immer noch unter 30... Und ich denke ein schlechtes Gewissen ist schlechter für den Erhalt meines Lebens als ein paar Kilo zuviel auf der Waage. Oder? Ich bewege mich gerne, fahre täglich die 3,5 km zur U-Bahn mit dem Rad, gehe fitnessen, saunieren, spazieren, arbeiten, einfach aus, trinke auch mal einzweidrei Gläschen.

Aber irgendwie bleibt da so ein komisches Gefühl. Manchmal, dass ich den Tag nicht genutzt habe, er strich so vorüber, manchmal, dass ich ihn nicht genossen habe, manchmal, das ich mir vielleicht zuviel zugemutet habe. Lebe ich nun weiter oder warte ich nur auf die nächste Problematik? Bisher lief (toi toi toi!) alles gut.

 

So, das reicht erstmal, denke ich. Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch.

 

Uwe

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