Wirkungsdauer Vitamin K

[Didi]

Hallo !

 

Habe wieder einmal ein Problemchen mit meinen Werten.

 

Vorige Woche im Urlaub hatte ich auf meinem Coaguchek am Mittwoch um ~ 17 Uhr einen Wert von 6,5 INR , auch die 2. Kontrollmessung zeigte den selben Wert. Ich nahm daraufhin eine 1/2 Konakion ( 5 mg ) ein. Nach einer Stunde hatte ich einen Wert von 5,6 INR , daraufhin nahm ich noch eine 1/2 Konakion ein. Um 00:45 Uhr hatte ich einen Wert von 2 INR was ja super wäre.

Aber dann gings immer weiter bergab, bis auf 1,1 INR am nächsten Tag um 17 Uhr.

 

Habe dann die Sintrom Dosis lt. Angaben meines Hausarztes erhöht auf 1,5 Tabletten pro Tag hatte dann folgende Werte :

 

Donnerstag : 1,1 INR 1 1/4 Sintrom

Freitag : 1,2 INR 1 1/2 Sintrom

Samstag : 1,3 INR 1 1/2 Sintrom

Sonntag : 1,4 INR 1 1/2 Sintrom

Montag : 2,0 INR 1 Sintrom

Dienstag : 1,7 INR 1 Sintrom

Mittwoch : 1,3 INR 1 1/2 Sintrom

 

Bevor jemand meint das es gefährlich ist , mein Gerätewert ist immer ~ 0,6 bis 0,8 niedriger wie der Laborwert , was natürlich unangenehm ist aber nicht änderbar ( lt. Fa Roche )

 

Meine Frage lautet :

Gibt es das , das Vitamin K so lange einen Einfluss hat ? ( Ist jetzt genau eine Woche her das ich die Konakion eingenommen habe )

 

Früher habe ich pro Woche eingenommen :

 

Mo 1 ; Die 3/4 ; Mitt 1; Do 1 ; Fr 3/4 ; Sa 1 ; So 3 / 4 und hatte einen Wert so um 2,6 INR

 

Warum muss ich jetzt fast 1 1/2 Sintrom pro Tag einnehmen ?

 

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

 

Lg Didi

[Thomas W.]

Hallo Didi,

 

also als Grundlage ersteinmal dies hier:

 

Halbwertszeit der

verschiedenen Gerinnungshemmer

Marcumar 72 – 96 Stunden

Coumadin 30 – 40 Stunden

Sintrom 9 Stunden

 

wie man sieht ist Sintrom extrem "kurzlebig" im Vergleich zu Marcumar. Dies erklärt warum Dein INR Wert in so kurzer Zeit auf Veränderung der Dosis reagiert.

 

Zusätzlich halte ich Deine Gegenmaßnahme eine recht hohe Dosis von Konakion einzunehmen für zu heftig. Insbesondere unter der Maßgabe der kurzen Halbwertzeit von Sintrom. Wenn Du keine akuten Anzeichen unter INR 6,5 hattest, hätte es sicherlich genügt einfach die nächste Dosis auszulassen und sich dann mit einer 1/2 Tab. wieder ranzutasten. Konakoin wirkt ja ebenfalls nicht sofort sonder auch mit einem Tag Verzögerung.

 

Also bei der nächsten "Krise" vorsichtiger gegensteuern. Natürlich immer unter der Berücksichtigung der kurzen Wirkzeit von Sintrom. Ich nehme Marcumar und hatte nach oben schon mehrfach unerklärliche Ausreisser - habe ich bisher immer durch einmaliges Weglassen bzw. vorsichtige Dosisanpassung in den Griff bekommen. Ich gebe aber zu das es schon mulmig ist wenn ein zu hoher oder zu niedriger Wert vorliegen. Habe auch schon mal überreagiert - da ist der Wert 14 Tage Achterbahn gefahren.

 

Hätte jedoch ein Warnzeichen vorgelegen oder wären Blutungen aufgetreten hätte ich sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen - Konakoin ist als akut Hilfe viel zu langsam und wenn man zu niedrig ist - zumindest unter Marcumar - dann hilft nur Heparin.

 

Mit der Messdifferenz - bei mir so 0,5 INR +/- zum Labor - halte ich es wie im Kurs gelernt - im Zweifel ist der Wert des eigenen Messgerätes der Maßstab (natürlich incl. Kontrolle bei "seltsamen" Werten).

 

MfG

Thomas Wagner

[Reni]

Ich höre zum erstenmal was von Konakion in Tablettenform. Gibt es solche?

 

Gruß Reni

[Didi]

Ich höre zum erstenmal was von Konakion in Tablettenform. Gibt es solche?

 

Gruß Reni

 

Hallo Reni !

 

Ja gibt es , hat mir mein Hausarzt verschrieben !

 

@Thomas :

 

Danke einmal für Deine Antwort , Du magst schon Recht haben das ich zu heftig reagiert habe , aber ich war in Ungarn zum Angeln und meinen Arzt konnte ich auch nicht um Rat fragen. Außerdem war es das erste mal das ich soooo hoch hinausschoß .....

 

Aber ab wann sollte man dann reagieren ? Ich fand 6,5 INR eigentlich schon sehr bedenklich , oder ?

 

Lg Didi

[Thomas W.]

Hallo Didi,

 

ich wollte Dich auch nicht kritisieren - sicherlich ist INR 6,5 ein hoher Wert. Risiko ist natürlich für jeden verschieden- hier spielen Alter/Verfassung/Blutungsneigung natürlich eine Rolle. Also bei INR 6,5 nur ganz ruhig vom Ufer aus Angel einwerfen und dösend auf den Biss warten. Kein Kampf mit Kuno dem Killerkarpfen.

 

Frag doch mal Deinen Arzt wie er die Situation gemeistert hätte - ob Konakion - oder nur Dosisanpassung.

 

Dann weißt Du das nächste mal mehr und kannst entsprechend reagieren.

 

Überaschungen hat man aber immer mal wieder - aber solange es keine akuten Warnzeichen gibt (ausser der Messung) muß man versuchen ruhig zu bleiben. Klappt bei mir aber auch nicht immer - glücklicherweise war aber bisher immer meine Hausärztin zu erreichen - hat mich jedesmal wieder auf den Boden zurückgebracht.

[Mira]

Hallo Thomas und alle andern,

 

wie ich bereits an anderer Stelle berichtet hatte, hatte mein Vater durch seine INR- Selbstmessung eine Abweichung zum Laborwert von 1,3 INR. Er hatte dadurch einen Schlaganfall bekommen. Gott sei Dank hat sich bis auf Kleinigkeiten alles wieder regeneriert.

 

Nun hatte man sein Gerät (10 Jahre alt) bei la Roche eingeschickt mit der Bitte um Überprüfung.

Er bekam es jetzt zurück, und es hieß, es sei völlig in Ordnung, da sie eine Abweichung von 1 INR tolerieren.

Momentan wird das Gerät auf Wunsch des Kardiologen nochmals jetzt über die Krankenkasse eingeschickt.

Sie hatte die Anschaffung eines neuen Gerätes bisher verweigert.

Momentan läßt mein Vater seine Werte wieder beim Arzt bestimmen.

 

Meine Frage an Euch: Kann es sein, dass eine Abweichung von 1 INR noch tolerierbar ist?

So eine Messung ist doch fast ein Witz oder?

 

Grüße

 

Sabine

[Thomas W.]

Hallo Mira,

 

aus dem Buch von ROCHE "Gerinnungs-Selbstkontrolle leicht gemacht":

 

"Je größer der INR-Wert, desto größer die Abweichungen

INRunter 2,5 mögliche Abweichungen 0,1-0,3

INR2,5-4,5 mögliche Abweichungen 0,5-1,0

INRüber 4,5 mögliche Abweichungen 1,0-2,0

Erfahrene Selbstbestimmer schwanken bei Doppelbestimmungen

in einem Bereich von ± 0,1-0,2 INR."

 

Wie Du siehst - es gibt Messtoleranzen - übrigens auch unter INR von Labor zu Labor. Also nicht nur unter Eigenmessung und Labor.

 

Daher die Aussage, dass man nur seinen eigenen Werten trauen sollte als letztendlichen Maßstab. Bis zu 1-1,5 INR Differenz hatte ich auch schon wenn mein INR mal wieder nach oben geschnellt ist. Im Normbereich von 2,5 bis max. 4INR bei mir ~0,5 - 0,8 INR Abweichung zum Labor.

 

Eine absolute Sicherheit gibt es eben nicht, ich denke auch mit dem neuen Gerät wird es Toleranzen geben.

MfG

Thomas Wagner