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Hallo Forum!


Lodges

Empfohlene Beiträge

Ich bin vor einigen Tagen auf diese Seite gestoßen und lese die Beiträge mit großem Interesse – natürlich auch aus aktuellem Anlass.

Meine Geschichte beginnt allerdings schon vor mehr als fünfzehn Jahren (ich bin 44 Jahre alt), damals musste ich mich an der Schilddrüse operieren lassen. Die Anästhesistin schüttelte bei der (aus meiner Sicht) „reinen Routineuntersuchung“ am Tag vor der OP plötzlich den Kopf und schickte mich zum Ultraschall, wo mir überraschenderweise mitgeteilt wurde, dass ich eine (angeborene) Aortenstenose habe. Ich war verwundert, dass das vorher noch nie jemandem aufgefallen war, fühlte mich aber nicht wesentlich eingeschränkt, denn Leistungssport, von dem mir sehr abgeraten wurde, betrieb ich sowieso keinen. Mir ging’s gut, und ich ging alle Jahre wieder zu Ultraschalluntersuchung, wo sich keine Veränderungen zeigten.

 

Der nächste Einschnitt passierte im Dezember 99. Ich wachte morgens auf und stellte fest, dass mein linkes Auge schwarz war. Ich fuhr noch relativ unbekümmert ins Krankenhaus und dachte, dass ich zum Frühstück wieder zu Hause bin. In der Ambulanz erwischte ich dann einen besonders sensiblen Arzt, der mir mit einer Lampe in die Augen leuchtete, und als ich ihm sagte, dass ich das Licht mit dem linken Auge nicht sehe (- schließlich war ich ja deswegen ins Krankenhaus gefahren, was fragt der dann so blöd?), unvermittelt meinte: „Da sind sie ja blind!“ Als ich dann kollabierte, weil mir schlagartig klar wurde: Das ist jetzt ernst!, und in Sekundenbruchteilen tausende Fragen durch meinen Kopf ratterten (Was bedeutet das? Werde ich jetzt ganz blind? Kann ich nie mehr lesen? ....), fragte er noch: „Haben Sie das öfter?“

Nachher stellte sich heraus, dass sich wohl auf Grund einer kurz darauf diagnostizierten Endokarditis auf der sehr „zerklüfteten“ Aortenklappe ein Gerinnsel gebildet hatte, das während der Nacht die Zentralarterie zum linken Auge verstopft hatte. Die vorgeschlagene Lyse lehnte ich damals ab, da einerseits unklar war, wann die Thrombose in der Nacht aufgetreten war (und damit die „Erfolgsaussichten“ wegen der unklaren zeitlichen „Distanz“ fraglich waren), und mir andererseits die damit verbundenen Risiken (z.B. Gehirnblutung) zu hoch erschienen. Wg. der Endokarditis musste ich mich ca. einen Monat lang einer intravenösen Penicillintherapie unterziehen, seit damals nehme ich Marcumar.

Beides (die „Einäugigkeit“ und die Blutverdünnung) erlebe ich nicht als sehr belastend (im „Gegenteil“: Was wäre passiert, wenn die Thrombose bis ins Gehirn gewandert wäre!?), und ich fühle mich in meiner Lebenszufriedenheit nicht eingeschränkt.

 

Die (bislang) asymptomatische hochgrädige Stenose ließ ich weiter regelmäßig kontrollieren, nun stellen sich aber gelegentlich doch Begleiterscheinungen ein, z.B. Schwindel.

In der übernächsten Woche werde ich daher ins Krankenhaus gehen zur Katheteruntersuchung, ev. Schluckecho, auch um abzuklären, ob eine Ross-Operation für mich in Frage kommt. Das AKH in Linz, wo ich lebe, ist darauf spezialisiert, wurde mir gesagt. Dann werde ich weitersehen, wann und wie ich unters Messer komme.

 

In dem Zusammenhang im Forum zu „stöbern“ und viele Infos zu bekommen und auf viele vertraute Fragen zu stoßen, erlebe ich als sehr hilfreich. Dafür wollte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken!

 

Liebe Grüße

Lothar

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Hallo Lodges,

ich habe das Gefühl, dass Du mit Deiner sehr gut zu Recht kommst. Ist die Sehkraft nicht mehr zurückgekehrt? Ich trage seit nun mehr 18 Jahren eine künstliche Aortenklappe und komme damit ganz gut zurecht. Zur damaligen Zeit stand die Diskussion, ob Ross OP, Bioklappe oder Kunstklappe gar nicht groß zur Debatte. Auf Grund meines Alters (30 Jahre) hat man mir direkt eine künstliche Klappe vorgeschlagen. Die Ross OP stand damals noch in den "Kinderschuhen". Auf jeden Fall sind die Ärzte heute schon viel weiter und die Operation als solche sowie die Rehabilitationdzeit im Nachhinein sind heute viel kürzer als früher. Ich halte Dir ganz fest die Daumen für das Setzen des Katheders, sowie für alle Untersuchungen hinterher.

Das Forum bietet auf jeden Fall viele Antworten auf die Fragen die Dich in der nächsten Zeit beschäftigen werden.

Liebe Grüße

Anita

 

Nochmal hallo Lodges!

Es sollte heißen "Deiner Erkrankung"!!

Gruß Anita

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Hallo Lothar !

Da hast Du ja schon einiges mitgemacht und bist offensichtlich recht gut informiert über die Möglichkeiten

bezüglich Deiner AOK-Stenose.

Wir sind Landsleute! ;) Mein Sohn(Mödling bei Wien) hatte im Juni 07 im Linzer AKH seine Ross-OP. Er hatte sowohl im Wiener AKH (bereits mit OP-Termin)als auch im Herzzentrum Hietzing Gespräche mit den Chirurgen, sich aber schließlich für OA Dr.Mair u.die Ross-OP am Linzer AKH entschieden (Rekonstruktion der Aortenklappe war leider nicht mehr möglich). Die OP ist sehr gut verlaufen und

mein Sohn war auch mit der Betreuung sehr zufrieden.

Wenn Du aber sowieso Marcumar immer nehmen mußt, ist vielleicht eine mechanische Klappe eher angesagt (falls Rekonstruktion nicht möglich) - die OP wäre dann halt einfacher und weniger belastend.

Die Berichte über die Ross-Op in Linz sind im Forum. Falls Du etwas Genaueres wissen willst, kannst Du ja eine PN schreiben.

Nach Deiner Untersuchung wirst Du sicher mehr wissen, vielleicht mußt Du ja noch gar nicht "unters Messer". :lol: Ich halte Dir die Daumen dafür !

Alles Gute und liebe Grüße,

Edeltraud.

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