Vorhof-Flimmern nach Mitralklappen-OP

[Astrid]

Hallo an alle im Forum !

 

Bin neu hier und froh, ein Forum gefunden zu haben, habe da nämlich auch ein Problem.

 

D.H., eigentlich habe nicht ich das Problem, sondern mein Vater, der vor 3 ½ Wochen eine neue Mitralklappe eingesetzt bekommen hat. Nachdem er die OP so halbwegs gut überstanden hatte, kam es bald danach zu Problemen : er klagte über heftige Schwindelanfälle, verbunden mit Übelkeit und Schweißausbrüchen, und das Ganze teilweise mehrmals täglich, manchmal aber auch gar nicht und zu völlig wahllosen Zeiten (nachts während des Schlafs, beim Essen oder auch nur so zwischendurch).

 

Er wurde jedes Mal an’s EKG angeschlossen, immer mit dem Ergebnis „alles in Ordnung“, so dass Rhythmusstörungen ausgeschlossen wurden. Dann hieß es von Seiten des Krankenhauses, es wäre eine normale Reaktion des Körpers, der sich erst an die neue Klappe gewöhnen muss, dann wieder, es hat mit der Klappe gar nichts zu tun (Psychisch – was ich persönlich auch gar nicht für ganz so unwahrscheinlich hielt und auf die Reha und die psychologische Betreuung dort baute).

 

Na ja, lange Rede, kurzer Sinn, nach 2 ½ Wochen KH wurde er vor einer Woche in die Reha verlegt, die ersten Anwendungen taten gut und er war halbwegs guten Mutes, bis zum zweiten Tag dort, denn da ging das ganze Spiel von vorne los. Hier hieß es dann zuerst, das liegt einfach nur daran, dass sich der Körper auf das Fremdobjekt einstellen und sich daran gewöhnen muss. Mittlerweile liegt er dort wieder auf der Überwachungsstation am 72-Std-EKG, Diagnose "Vorhof-Flimmern". Höchstwahrscheinlich soll er morgen einen „Herz-Schock“ verpasst bekommen, unter Betäubung mit so einem „Elektro-Schocker“ wie man ihn aus Filmen kennt, um „das Herz wieder auf Trapp zu bringen“.

 

Nun die eigentliche Frage : hat jemand schon mal ähnliches erlebt ? Wie kann man ihn halbwegs aufbauen und ihm Mut machen (Psychisch total am Ende, da es ihm vor der OP nicht wirklich schlecht ging und er jetzt gar nichts mehr kann - praktisch von 100 auf 0) ? Man selbst steht da doch immer etwas hilflos davor und kann eigentlich nicht mehr sagen als „Das wird schon wieder...“ (sind aber irgendwie auch nur Floskeln und helfen bestimmt nicht weiter, zumal man selber ja schon fast nicht mehr daran glaubt...).

Sollte man sich einmal direkt mit der Klinik in Verbindung setzen und um psychologische Betreuung bitten (ich selbst bin nicht vor Ort und meine Mutter diesbezüglich auch etwas überfordert) ?

 

Weiss jemand Rat ???

 

Astrid

[steffi]

Hallo Astrid,

 

also wenn dein Dad jetzt auf Intensiv liegt, dann kannst ja zumindest Du erstmal aufatmendort ist er in bester Betreuung.

 

Diesen "Elektroschocker"nennt man Kardioversion, d.h. man versucht bei Vorhofflimmern das Herz wieder in den normalen Sinusrhythmus zu bringen.

 

Sollte das nur kurze Linderung bringen kann man es medikamentös versuchen und als ultima ratio letzte Lösung auch einen ICD implantieren.

So ähnlich wie ein Schrittmacher nur bringt er hält das Herz wenn es flimmert wieder in den Takt,so das kein lebensbedrohlicher Zustand eintritt.

Er wird auch wie ein Schrittmacher implantiert.

 

Das es nach solchen Ops dazu kommt kann passieren nur muß man jetzt die richtige Therapie finden.

Deinem dad kannst Du also sagen das die Ärzte alles tun um dieses Flimmern zu umgehen und ihm die Lebensqualität wieder zu bringen.

 

Mache ihm bitte auch klar, das er trotz Wohlbefinden vor der OP Herzkrank war viele von uns, ich auch sind noch bis vor der Op aktiv gewesen bis 12km gejoggt usw.)

Es war also eine trügerische Ruhe und bei einem nicht operativem Zustand an der Mitralklappe kann es sehr schnell Probleme geben.

 

Gefährliche Rhythmusstörungen,Wasser in der Lunge...

 

Er soll sich und dem Herz und den Ärzten Zeit geben und bedenken das er jetzt genau beobachtet wird und Hilfe da ist.

Ein Klappenpatient muss sich 3-12 Monate post operativ

GEDULDEN bis er seinen Erfolg merkt!!!!!!!!

Das Herz braucht Zeit.

 

Ich meine in der Reha wird er genug Zeit haben sich auch psyschisch zu stabilisieren wichtig ist jetzt das er den Docs vertraut und weiss das es in die richtige Richtung geht....

 

Alles liebe und gute Besserung für ihn

 

Steffi

[Sven]

Hallo Astrid,

 

ich habe auch Mitralklappenersatz und hatte auch mit Rhytmusstörungen anch der OP zu käpfen, dfazu kamen ähnliche Symptome wie von Dir beschrieben.

 

Ich kann mich Steffi weitestgehend anschließen .... Zeit ist das Zauberwort. Die eigene Erwartungshaltung und der (angebliche) Druck von außen jetzt umgehend wieder auf die Beine zu kommen sind nicht hilfreich. Ich war damals gerade mal 24 Jahre alt und konnt enicht verstehen, warum es mir jetzt nicht SOFORT besser geht .... es braucht einfach Zeit.

 

Da ist zum einen die körperliche Seite mit dem "Fremdkörper" und gaaaaanz wichtig - die psychische Seite. Angefangenm beid er Tatsache, das das Herz nicht ein Arm, Bein oder sonstwas ist, wir alle verbidnen mit dem Herzen etwas mehr als mit den meisten anderen Körperteilen. Dann wie oben geschrieben die Erwartungshaltung, Hoffnung etc.

 

Sprich mit der klinik und auch bei der Reha mit den Ärzten.

 

Es ist enorm wichit das die Familei da ist, ohne zu bedrängen !!!

 

Wenn noch Fragen offen sind, melde Dich hier nochmal.

 

Alles Gute für Deinen Dad

 

Lieben Gruß

Sven

[Astrid]

Hallo Steffi,

hallo Sven und alle anderen im Forum, die dies hier lesen !

 

Sorry, ich habe es nicht früher geschafft, mich bei Euch für die Antwort zu bedanken; es tut irgendwie gut, von jemandem zu hören, der "sich mit sowas auskennt"

 

DANKE DANKE DANKE

 

Ich habe gerade mit meinem Dad telefoniert, es geht ihm soweit ganz gut (den Elktro-Schocker hat er überstanden und ist besten Mutes, dass es aufwärts geht) und werde versuchen, ihm diese Seite und das Forum näher zu bringen, sobald er wieder zu Hause ist. Vielleicht klappt es ...

 

Euch liebe ganz liebe Grüße und alles gute !!!

 

Astrid