Die Fragen hören nicht auf

[Emma]

Hallo Ihr Lieben,

 

 

auch hinter dem Berg "OP2 hören die Fragen nicht auf. Da wir in der Klinik keine richtige Auskunft bekommen, wende ich mich wieder mal an Euch.

Wie ihr vielleicht gelesen habt, hat Jörg seine Op gut überstanden. Ende der Woche kommt er sogar schon in Reha. Er läuft schon den Flur auf und ab. Was uns aber noch Sorge bereitet ist sein Blutdruck. Vor Op hatte Jörg eher niedrigen Blutdruck, jetzt hat er plötzlich mit hohem Blutdruck zu kämpfen 160/110.Dadurch fühlt er sich natürlich nicht so toll…Augendruck, leichte Übelkeit, innere Unruhe .Braucht man nicht unbedingt noch zusätzlich.

Normalisiert sich das wenn der Herzmuskel wieder verkleinert ist? Leichtes Fieber hat er auch noch. Ist das normal nach Ross oder Herzklappenersatz allgemein? Wie war das bei Euch? Vielleicht habe ich im Vorfeld einfach zu viel gelesen, auch über Komplikationen nach der OP.

Vielleicht entwickele ich mich aber auch allmählich zur Phsychotante..

 

Ach ja, noch was, wie war das bei Euch Ross Patienten mit der Marccumareinahme? Ich habe mal gelesen, dass generell, also nicht nur bei Kunststoffklappen, in den ersten 2-3 Monaten blutverdünnende Medikamente verabreicht werden. Jörg bekommt nichts. Braucht man das bei Ross nicht? Oder haben die das einfach vergessen? Ich habe in der Vergangenheit schon so meine Erfahrung mit der Medikamentenverteilung in Krankenhäuser gemacht…..

Vielleicht bin ich auch nur eine Phsychotante,… aber auch das sagt mir….

Herzliche Grüße

Dorothee

[Claudia0709]

Hallo Dorothee !

 

Meine Mutter bekam auch einen hohen Blutdruck nachdem sie operiert war, sie muß nun immer Blutdrucktabletten nehmen. Zuvor hatte sie Jahrzehnte einen zu niedrigen Blutdruck.

Ich verstehe das das Du Dich aufregst, ging mir nicht anderst, bin auch Angehörige.

 

Gute Besserung für Jörg. Viele Grüße von Claudia

[Mira]

Hallo Emma,

 

ich bin jetzt nicht nach Ross, sondern mit einer Bioklappe operiert, nach einer Aortenstenose.

Manche Dinge sind hier aber ähnlich.

Früher war mein Blutdruck außen gemessen immer normal. Bei Belastung ging er sogar zu früh in den Keller, dadurch tritt dann gefährlicher Schwindel auf. Die Verengung hat einfach keinen höheren Blutdruck zugelassen. Nach der OP herrschen also plötzlich ganz andere Druckverhältnisse, an die sich das Herz erst einmal gewöhnen muss, und vielleicht auch erst mal übersteigert reagiert.

Ich hatte also auch höheren Blutdruck und bekam wegen jetzt auch hohen Puls (100 Ruheschläge) Betablocker für 3 Monate. Jetzt ist mein Blutdruck normal, wenn ich ihn selber messe. Beim Arzt ist er grenzwertig. Wenn ich bei meinem Kardiologen zu aufgeregt bin, ist er sogar viel zu hoch. Das ist dann aber der Weißkitteleffekt, sagt er.

Nun zum Fieber: Hatte ich auch in der Rehaklinik, und andere auch. Man sagte mir, es wäre noch etwas Wasser im Herzbeutel durch die OP und dieses wird nun vom Körper resorbiert. Sogenanntes Resorbtionsfieber so um die 38°C. Auch wehrt sich der Körper gegen die OP gerne mit Fieber. Unser Körper versteht ja nicht, warum ihm das angetan wurde!

Alles also normal!

Normal bekommt man mit Bioklappenersatz (Homographt?) 100 mg Aspirin für 3 Monate zur Blutverdünnung. Marcumar ist nicht notwendig. Das ist ja das Schöne daran. Marcumar braucht man nur bei Kunsttoff-Metallklappen!

Also fragt mal nach, ob Aspirin nicht notwendig ist. Bei mir hat der Krankenpfleger in der 1. Woche das Aspirin vergessen mir zu geben. Ich hatte bei den vielen Medis noch nicht den Überblick, was für was ist.

Gott sei Dank bin ich immer viel gelaufen und es ist nichts passiert.

Also Fehler passieren beim Krankenpersonal schon auch mal. Nachfragen beim Arzt ist immer gut!

 

Viele Grüße

 

Sabine

[Emma]

Hallo

 

Deine Erklärung, Sabine ist eigentlich vollkommen nachvollziebar.

Das kann ich verstehen und von daher bin ich schon beruhigt. Jörg will heute bei der Visite wegen blutverdünnenden Medikamenten nachfragen.

Vielen Dank Euch Beiden für Eure Antwort.

Liebe Grüße

Dorothee

[Renate]

Hallo Dorothee,

 

ich habe ein Info-Blatt über die Ross-OP aus Stuttgart mitbekommen. Darin steht unter anderem, dass eine Blutverdünnung zu keinem Zeitpunkt notwendig ist, auch kein ASS, außer wenn eine koronare Herzerkrankung bereits vorliegt.Ich habe im KH die üblichen Bauchspritzen bekommen, dann nichts mehr.

 

Über die Abstoßungsreaktion steht drin: "Sie werden allenfalls über ca. 14 Tage eine konstant gering erhöhte Korpertemperatur aufweisen, bis Ihr Körper das neue Gewebe zur Kenntnis genommen hat".

 

Über den Blutdruck kann ich nichts sagen - meiner war auch nach der OP normal. An Komplikationen hatte ich lediglich duch den hohen Blutverlust einen sehr niedrigen HB-Wert und dadurch ging es mir fürchterlich schlecht. Dann hatte ich noch Vorhofflimmern und Herzrhythmusstörungen und bekam Betablocker. (Nehme ich jetzt auch nicht mehr).

 

Hast du auch so ein Info-Blatt? (Ist sehr informativ und umfangreich) Falls nein, möchtest du es haben? Dann schreib einfach deine Adresse in PN - ich schick dir gern eine Kopie.

 

Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen. Mach ich ja gerne!

 

Alles Gute und mach' dich nicht verrückt - Lb. Grüße von Renate