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"Ungewöhnliche Verarbeitung der OP"


hanny06

Empfohlene Beiträge

Hallo

 

Die Homepage von Sabrina bringt mich auf die Idee, mal ein Thema "Ungewöhnliche Verarbeitung der OP" zu eröffnen. Ich schreibe seit einigen Wochen alles auf, was mir seit der OP-Diagnose bis jetzt so passiert ist..natürlich auch Gedanken. Ängste, Gespräche. Hinzu kommen noch Fotos, die ich während meiner Zeit im KH und auf der Reha gemacht habe. Das Ergebnis will ich mir dann als Buch zusammen basteln und es so als wichtige Erinnerung aufbewahren.

 

Habt ihr auch Verarbeitungsstrategien dieser oder andere Art gemacht? Wie seid ihr mit dem Thema, gerade in der Zeit nach OP und Reha fertig geworden? Das würde mich mal ungemein interessieren..und bestimmt auch einige andere ;)

 

Gruß

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Hallo Hanny,

 

meine "Methode" das Erlebte zu verarbeiten kennst du ja (Homepage). Das heisst, ich will möglichst viele Leute informieren und versuchen sie zu ermutigen. Denn ich war vor der OP auch über JEDE Information danbar, die ich bekommen konnte. In so einer Zeit klammert man sich an jeden Strohhalm und saugt jede Info auf, wie ein trockener Schwamm. Und beim Erstellen meiner HP beantworte ich unter anderem die Fragen, die mich vor der OP beschäftigt haben, um anderen das Informieren zu erleichtern. Hab aber auch schon dran gedacht das mit Fotos und in gebundener Version für mich anzulegen ;)

 

LG,

 

Sabrina

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Hanny,

 

finde ich nicht ungewöhnlich, Deine Verarbeitung, sondern prima. Ich habe einen Ordner voll mit allem Kram, Arztberichten, Klinikblättern und meinen persönlichen Notizen, die ich im Krankenhaus zusammenschrieb. Ich wollte das alles abtippen und schön machen - mache ich jetzt wahrscheinlich eher nicht, aber die handschriftlichen Blätter hebe ich auf. Fotos habe ich keine.

 

Es ist immer gut, wichtige Dinge aufzuschreiben, das hilft bei der Verarbeitung. Also, weiter so!

 

Liebe Grüße

Robin

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  • 2 weeks later...

Hallo,

du sprichst ein sehr wichtiges Thema an, was noch nicht genügend beachtet wird. Ich selber bin klinischer Psychologe, Psychotherapeut, in einer psychiatrischen Klinik beschäftigt.

 

Ich habe vor 3 Jahren eine mechanische Aortenklappe bekommen, hatte 2001 eine Endocarditis.

 

Der Professor, der mich operierte, hat zu mir vor der OP gesagt, er kann sich nicht mit den Nöten der Patienten beschäftigen, dann könnte er nicht mehr arbeiten. Ich habe das im Nachhienein gut verstanden. Ich bin dankbar, an einen Chirurgen zu geraten (Herzzentrum München, Prof. Lange), der sein "Handwerk" versteht.

Mir selbst hat die Klosterschwester :) , die im Herzzentrum arbeitet (von den Barmherzigen Schwestern) viel geholfen durch zuhören und ernstnehmen meiner Ängste. Gleichzeitig möchte ich betonen, ohne damit hausieren gehen zu wollen, daß ich ein gläubiger Mensch bin und ich immer wusste, daß ich mich bei Gott geborgen fühlen darf und daß er mir hilft, alles gut zu überstehen. In einem Spruch heißt es (sinngemäß), daß uns Gott keinen Weg gehen ließe, wo nicht Jesus vorausgehen würde und den nicht Jesus schon gegangen wäre. Mir hat das viel geholfen. Mir hat es auch viel geholfen, mich eben nicht viel mit der Erkrankung zu beschäftigen, diese eher auszublenden. Natürlich habe ich auf meinen Körper gehört und mich geschont, vernünftig ernährt... Aber ich wollte gar nicht wissen, was alles an Komplikationen auftreten kann (neben denen, von denen ich ja bereits durch meine Arbeit wußte).

Ich glaube, daß jeder seine eigene Art hat, mit so schweren Krankheiten umzugehen; wichtig ist glaube ich, daß man sich da von außen nicht viel einreden lassen sollte. Die Menschen rundherum sind oft so verunsichert und bringen die eigenen Ängste mit ein, was einem (mir) nicht gut tut.

Viele Grüße

Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

 

Stichwort "ausblenden" - Genau das hat mir auch weitergeholfen. Ich war nach der OP in manchen Situationen so ängstlich, dass ich glaube, ohne den Schutzmechanismus "ausblenden!", hätte ich psychischen Schaden genommen. Bin froh, dass mir das gelungen ist, wobei Ausblenden nicht Ignorieren oder Verdrängen sein darf.

Ich bin froh, dass ich damals (95) nicht die Informationsmöglichkeiten hatte, die sich heute bieten. Fernsehsendungen zu dem Thema Herzklappen-OP oder auch Literatur habe ich in der 5-monatigen Wartezeit bis zum OP-Termin bewusst gemieden. Das war für mich der richtige Weg. Die Ärzte, die ich mir greifen konnte, habe ich allerdings mit Fragen gelöchert.

 

Gruß Reni

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