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Bin wieder da!


Klaus

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Hallo zusammen, :D

 

ich habe meine OP gut überstanden und auch die REHA hinter mir. Zur Zeit bin ich dabei, mich zu Hause zu akklimatisieren. Meine Familie hat die Zeit schwer belastet und freut sich inzwischen wie ich über jeden Schritt in die Normalität.

Am 25.8. wurde ich stationär im Herzzentrum Bad Oeynhausen aufgenommen und bereits am 26.8 operiert, geplant war der 27.8.(Ich hatte überhaupt keine Zeit mehr, meine Ängste auszuleben!)

Da ich mich vorher schon recht gut über die OP informiert hatte, übrigens auch über dieses Forum, lief fast alles wie erwartet und erhofft. Bis einen Tag vor der REHA hatte ich den Eingriff recht gut überstanden. Am Tag vor dem Umzug ins REHA-Zentrum (übrigens die Gollwitzer-Meier-Klinik direkt am Ort) hatte ich jedoch ein Erlebnis der besonderen Art. Durch Zufall ( ich forderte ein Abschlußgespräch mit einem Arzt/Ärztin) erfuhr ich, daß meine gerade eingesetzte neue künstliche Herzklappe bereits undicht ist. Ich dachte jemand zieht mir den Boden unter den Füßen weg und für mich brach eine Welt zusammen, schließlich war ich wegen einer undichten Aortaklappe in die Klinik gekommen. Erschwerend kommt hinzu, das man in dieser Phase, sowohl körperlich, besonders aber psychisch ziemlich angeschlagen ist. Gott sei Dank hat sich herausgestellt, das dieses Leck nicht der Rede Wert ist und mich nicht weiter beschäftigen sollte. Trotzdem hat mich diese Situation lange beschäftigt und einige Nerven gekostet. Meine zweite erwähnenswerte negative Erfahrung war (in der REHA), das die verabreichten Medikamente Nebenwirkungen hatten, die ich mir im Traum nicht hätte vorstellen können. Natürlich erfüllen die Medikamente alle einen Zweck, nur möchte ich als Patient schon darüber aufgeklärt werden, was für Auswirkungen und Nebenwirkungen wahrscheinlich sind. Mir ist klar, daß nicht jeder Patient derart informiert sein möchte, aber ich benötige die Infos, weil ich einfach hasse, wenn alle um einen herum Bescheid wissen, nur ich als Patient und somit Betroffener weiß nichts. Einige Symptome waren z.B.Orientierungslosigkeit und Depressionen.

Damit sind aber schon alle negativen Erlebnisse abgegolten und ich muß sagen, daß ich mich sowohl im Herzzentrum, als auch in der REHA trotzdem sehr wohl gefühlt habe und gut betreut war. Beide Kliniken kann ich nur empfehlen. Zur Zeit nehme ich u.a.Betablocker um den Puls niedrig zu halten und natürlich Marcumar. Da ich bereits in der Herzklinik in der INR-Wert Selbstbestimmung geschult wurde, ist auch dies schon fast zur Routine geworden. Allerdings ist noch eine gewisse Unsicherheit da, bezüglich Reaktionszeit nach einer Unter/Überschreitung des Grenzwertes oder bei Krankheiten etc. aber das bekomme ich hoffentlich bald in den Griff. Merkwürdig ist meiner Meinung nach, das meine Marcumareinstellung im Herzzentrum über den Quickwert erfolgte und erst später auf INR-Wert geändert wurde?!?

Allen Betroffenen, welche vor einer OP stehen, kann ich nur Mut machen. Zweifel und Ängste sind wie gesagt normal und kein Zeichen von Schwäche. Was mir sehr geholfen hat, sind die vielen Gespräche mit Verwandten und Bekannten. Reden hilft! Wichtig ist auch, daß man nicht alle Eventualitäten, besonders die Negativen, auf sich bezieht. Es gibt meiner Meinung nach keinen besseren Weg, eine bevorstehende Operation anzugehen, als gut informiert und mit einer positiv Einstellung.

Meine OP-Fakten: Aortenklappenersatz Medtronic Advantage Doppelflügelklappe, Durchmesser:27mm, INR-Bereich 2,5-3,5, OP-Dauer ca. 3 Std., kein Fremdblut, ca.1Tag Intensivstation, Herzzentrum Bad Oynhausen 25.8-3.9, REHA in Gollwitzer-Meier-Klinik 3.9-4.10.2003 (davon 3.9-10.9 auf Krankenstation)

Unangenehm aber normal: Anfangs körperlich und seelisch wenig belastbar; das Entfernen der Schläuche und Kabel nach der OP; hoher Puls (zur Zeit mit Betablocker behandelt);Schwindel durch niedrigen Blutdruck; Nebenwirkungen der Medikamente, Rücken-, Brust- und Schulterschmerzen durch OP.

Angenehm: Klappengeräusche vorhanden aber dezent, nach 3 Wochen konnte ich auf der Seite schlafen, die Naht ist gut verheilt, bereits nach 4 Wochen gute Werte beim Belastungs EKG, Gerinnungsselbstkontrolle direkt im Herzzentrum durchgeführt, schon nach 1-2 Wochen ging die Formkurve steil nach oben.

 

 

Danke an alle die mir die Daumen gedrückt haben,es hat geholfen!

 

Gruß Klaus

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Hallo Klaus,

 

schön, dass Du's so gut gepackt hast und wieder da bist. Mir geht's da ganz ähnlich, ich fühle mich gut informiert auch wohler und kann es nicht leiden, wenn um mich rum Sachen erzählt werden, die mich zwar betreffen, aber die ich nicht begreife. Ich hatte nach der OP einen Puls von 120 und das so laut, dass der Famulus bereits an der Tür mit dem Zählen begonnen hat. Er war es dann auch, der herausgefunden hat, dass meine Schilddrüse der Übeltäter war. Unser Leben wird so sehr von Zufällen bestimmt, dass es verwunderlich ist. Dann erhol Dich noch gut von den Stapazen der OP.

 

Gruß Reni

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Hallo. Klaus

 

Super das du alles so gut überstanden hast.

 

Da ich selber am 6.11. ins Bergmannsheil Bochum komme und eine Künstliche Herzklappe bekomme,hat mich gerade dein positiver Bericht wieder etwas ängste genommen.

 

Habe bisher mich hier nicht zu wort gemeldet,aber die erfahrungen von euch allen ,helfen mir immer mehr die doch noch sehr stark bestehende Angst zu verringern.

 

gruss

Karlo

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Es freut mich, dass du alles so gut überstanden hast Klaus!!

 

Für alle die noch vor einer solchen OP stehen.

 

Es ist ganz normal, dass man nach der Op einen kleinen Durchhänger hat, der ein paar Tage andauern kann.

 

Das mit dem Puls ist auch weitestgehend normal, denn dem Körper fehlt eine Menge Blut, wenn man keine Konserven bekommen hat. Und je weniger Blut vorhanden ist, umso mehr muss gepumpt werden.

 

Wie hoch war denn dein Puls Klaus? Meiner war ca. 110

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Hallo Klaus,

 

ein "toller" bericht, der sehr gut auch meine Erfahrungen wiederspiegelt.

Für Dich freue ich mich, daß es so gut gelaufen ist und hoffe, daß Du

auch weiterhin hier aktiv teilnimmst ...

 

@Karlo - Du informierts Dich hier über das Forum und ich denke Du kannst eine Menge Fragen aus den Beiträgen selbst benatworten, aber

mit Sicherheit hast Du auch selbst Fragen ...... Antworten sind so gut wie garantiert und das von "erfahrenen" Mitstreitern ....

 

Schöne Grüße an Alle

Sven

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Hallo Klaus,

 

schön das auch Du Dich gesund und munter zurückmeldest,

das mit den negativen Erfahrungen ist ja nicht sehr schön aber letztendlich hast Du es ja doch gut gepackt.

 

Wegen der INR Grenzen bist Du denke ich mal wenn Du aus Oeyenhausen kommst gut beraten worden oder? Diese ESCAT Studie sagte doch wohl das man bei Aortenklappen erst zur Not unter 1,8 spritzen soll???? Habe das gleiche Problem mit dieser Einstellung...

 

Alles Gute,bis bald

 

Steffi

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Hallo Klaus,

 

wie alle anderen freue ich mich das Du alles so gut überstanden hast.

Bei mir war in der Klinik alles ok, in der Reha kam für mich der

Durchhänger als man einen sehr großen Perikarderguß feststellte, das war für mich so ähnlich wie für Dich die Nachricht mit dem Leck.

Bin da in ein sehr tiefes Loch gefallen, bin dann mit Hilfe meiner

Familie wieder langsam rausgekommen zum Glück ohne das der

Herzbeutel punktiert wurde.

Du wist sehen es geht jeden Tag einen Schritt vorwärts.

Ich denke wir hören jetzt öfter wieder von Dir. :wink:

 

Liebe Grüße Moni

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Hallo Klaus,

gratuliere Dir für deine "reibungslose" OP und dass es dir schon wieder so gut geht. Ich find Du hast einen super Bericht verfasst. Das meiste trifft auch auf mich zu.

Die Woche im KRankenhaus ist bei mir im nu verflogen, ich hatte gar keien ZEit zum überlegen. Dann wurde ich entlassen und ging nicht wie ihr alle in die Reha, sondern zuerst nach Huse. :cry: Hier kam die schlechteste ZEit meines Lebens. 1 Monat später habe ich dann mit einer ambulanten Therapie, anstelle von Reha, begonnen und diese 3 Monate lang besucht. Anfangs täglich, nach 4 Wochen nur nich 3 mal die Woche.

Habe momentan wieder einen Durchhänger wegen dem Befund vom letzten Ultraschall vor 2 Wochen. Erweiterung der Aorta unmittelbar nach der Klappe.

Nächst Woche habe ich dann Klarheit.

 

Viele Grüsse an alle

 

Christian

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Ich bin 44 Jahre alt und gerade am 18.10. aus der Reha zurückgekommen, ich habe in der UniKlinik Mainz am 9. September meine neue, mechanische Herzklappe bekommen

Zu den geschilderten Symtomen: Wasser in der Lunge und im Herzbeutel, Rippenfellreizung (-Entzündungen hatte ich Gott sei Dank nicht-)kann ich was erzählen : ich kam mir aber vor als hätte mich einer mit dem Baseballschläger bearbeitet, alle 2 Tage schmerzte eine andere Stelle am Oberkörper oder Rücken. Diese Symtome hatten aber wirklich alle Leute die ich in der Klinik oder Reha kennen gelernt habe, einige mehr, andere weniger. Jetzt nach 6 Wochen habe ich zwar immer noch schmerzende Schulterblätter aber alle anderen Schmerzen hat wirklich die Zeit erledigt. Ihr müsst also nur Geduld haben.

Was die körperliche Belastung angeht, bin ich noch am arbeiten, jeden Tag mit dem Ergometer 30 min Trainingspuls. Ich bin aber jetzt schon leistungsfähiger als vor der Operation. Vor allem nicht mehr kurzatmig. Die Sache mit dem Marcumar müsste auch in den Griff zu kriegen sein, ich habe in der Klinik jemanden getroffen, der seit 15 Jahren eine künstliche Klappe hat und in dieser Zeit fast alle Erdteile bereist hat. Das ist doch top oder?.

 

Frage zu Schluß:

wie stellen sich die Krankenkassen zur Kostenübernahme für den Coagucheck Gerinnungsmesser an ? Gibts da Probleme irgendeiner Art?

entsprechende Schulungen habe ich in der Reha absolviert

 

Euch Allen all the best !! :wink: :wink: :wink: :lol:

 

Andreas

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Hallo Andreas,

 

an das durchgeprügelte Gefühl kann ich mich auch nach acht Jahren noch gut erinnern. Kein Wunder, wenn man bedenkt, was da vonstatten gegangen ist/gehen musste, als man tief und fest geschlafen hat. Wie Du schon sagst, die Zeit macht's. Ich hatte wegen des Coagucheck und der Kostenübernahme keinerlei Probleme. Ich bin jetzt wie Du 44 Jahre alt, und eben dieses (jugendliche :? ) Alter war wohl ausschlaggebend. Versuch's ruhig. Ich bin nicht etwa privatversichert. DAnK sei hier meiner Kasse gesagt.

 

Gruß Reni

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Hallo Andreas und alle anderen Leser,

 

das mit der Gerinnungs-Selbstkontrolle und speziell dem CoaguChek lief fast reibungslos ab. Ich habe das Gerät inkl. Schulung schon im Herzzentrum erhalten. Ich mußte während der REHA lediglich eine Erklärung meines Hausarztes beibringen, daß er bereit ist, die erforderlichen Verbrauchmaterialien auf sein Budget zu verschreiben. Das hat er auch gemacht. Allerdings kann es sein, daß die Krankenkassen Verträge mit Zulieferern abgeschlossen haben und das Gerät und die Verbrauchsstoffe günstiger beschaffen können. Das war bei mir der Fall, wobei sich das Herzzentrum und die Krankenkasse auf kurzem Wege geeinigt haben. (Ich mußte da ein bisschen nachhelfen in dem ich die Herrschaften miteinander nbekannt gemacht habe)

Eine Kooperation ist somit schon erforderlich und in unserem Sinne.

Für die Sicherheit und Lebensqualität lohnt es sich immer zu kämpfen. :lol:

 

Viele Grüße

 

Klaus

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Hallo Andreas

 

das mit dem Coagu Chek von der Kasse,dürfte normalerweise kein Problem sein.Wobei die Krankenkassen in der Hauptsache an ihre eigenen

Kosten denken.

Ein Patient der den INR Wert selbst bestimmt kostet weniger.

Obwohl die Teststreifen teuer sind kostet die Blutabnahme und das Labor weit mehr.Dafür brauchen wir auch großzügigerweise keinen Eigenanteil in der Apotheke bezahlen.

Also nur Mut und den Antrag mit Kursbescheinigung zur Krankenkasse schicken.

Du wirst sehen es ist einfacher die Sache mit dem INR ( Quick ) Wert beim Fernsehen mit einem kleinen Stich zu erledigen,als beim Arzt im Wartezimmer und die Nadel in die Vene :cry:

Die Schmerzen gehen bestimmt noch weg,denn die Muskeln und Knochen wurden in eine Richtung gebogen wo sie noch nie waren.Dies lassen sie nun einen spüren. 8O

 

 

Gruss aus Eschweiler

Norbert 39J mit Kunstklappe

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Die Schmerzen gehen bestimmt noch weg,denn die Muskeln und Knochen wurden in eine Richtung gebogen wo sie noch nie waren.Dies lassen sie nun einen spüren. 8O  

Und da bleiben sie dann auch für ein paar Stunden, also in der unnatürlichen Haltung.

 

Das erste an was ich mich auf der Normalstation erinnern konnte war. Da hat aber jemand einen ganz schön schweren Sack auf meine Brust gestellt. Und ich glaube ich weis wie man sich fühlt, wenn man richtig verprügelt wurde.

 

Aber das vergeht nätürlich auch wieder, ich will ja niemandem Angst machen. :wink:

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Hallo Emanuel,

 

ja, das mit dem Sack auf der Brust ist die richtige Beschreibung und ist sehr gewöhnungssbedürftig. Mit der Zeit geht der Druck wieder weg (oder hat man sich daran gewöhnt?) :lol:

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Hallo

Tschuldigung daß ich mich jetzt erst melde, danke an alle die mir geantwortet haben.

Ich habe inzwischen die Kostenübernahme für den Coagucheck bekommen, war wirklich easy. Jetzt warte ich auf das Gerät.

Nächste Woche gehts wieder los mit der Arbeit: 2 Wochen halbtags zur eingliederung, dann wenn alles glatt geht wieder Vollzeit. Mal sehen

 

bis später mal

 

Andreas

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Hallo Andreas,

 

wünsche Dir nächste Woche beim Arbeitsstart viel Glück. Du wirst am Anfang bestimmt "hundemüde" sein, erholst :D Dich aber sicher wieder schnell.

Das das mit dem Coagu Gerät so problemlos geklappt hat ist ja wirklich toll.

 

Bis ein ander mal

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