Kardiologe

[Mathias]

Hallo alle mit einander

 

also, seid 10 Jahren weiß ich, das ich eine Herzklappenverkalkung habe 1. Grades. (Aorta)

Beim letzten Check hatte sich alles ein wenig verschlechtert. Anfang 2.Grades.

Jetzt meinte mein Kardiologe ,ob ich schon mal über eine Rekonstruktion nach gedacht habe.

Habe ich natürlich, will aber noch nicht, bin zu feige.

 

Dann sagte er, man kann opperieren, muß man aber noch nicht und zum Schluss fragte er noch

ob er mich jetzt nun anmelden sollte oder nicht. Das klang für mich irgend wie so wie "also sollen die Haare nun ab oder nicht".

Weiß nicht, keine Beratung richtig und was noch so alles so damit zu tun hat, war für mich nicht zufrieden stellend.

 

Da erfahre ich ja hier mehr im Forum!

 

Nun meine eigentliche Frage, kann man oder besser gesagt sollte man sich noch anders durchchecken lassen.

Geht das überhaupt, hat man das Recht auf eine zweite Meinung oder sollte man sich , so nach dem Motto "viele Köche verderben den Brei", nur auf seinen langjährigen Kardiologen berufen?

Auch wenn man nicht ganz zufrieden war.

 

Vielleicht hat ja auch jemand solche Fragen gehabt und kann jetzt im nach hinein ein paar Tipps geben.

 

Bis dahin noch einen schönen Abend oder Tag.

Gruß Mathias.

bearbeitet 7. Februar 2007 von Mathias

[Cheyenne]

Hallo Mathias !!

 

Hm... die Frage zu deiner Zufriedenheit zu beantworten wird schwierig, weil du allein letztendlich weißt ob du dich genügend informiert und untersucht fühlst oder nicht.

 

Tust du das nicht, so solltest du eine zweite Meinung einholen.

 

Ich selbst habe einen (wie ich finde) guten Kardiologen der mich auch meines Erachtens ausreichend informiert hatte vor der Mitralklappenrekonstruktion.

 

Wobei die endgültige Information im Krankenhaus kam wo ich operiert wurde von dem zuständigen Herzchirurgen.

Auch von ihm habe ich mich sehr gut beraten gefühlt.

 

Also ich habe zu den Ärzten Vertrauen gehabt und aus dem Grund keine zweite Meinung eingeholt (die Zeit wäre bei mir ja auch gar nicht mehr gewesen - was ich vor dem Krankenhausaufenthalt Nr.1 noch nicht wußte ... aber schon der Reaktion meines Kardiologen entnehmen konnte der mir androhte, mir einen Krankenwagen zu schicken wenn ich nicht am nächsten Tag in der Klinik erscheine. Und ich weiß inzwischen auch daß er dort angerufen hat und nachfragte, da ich partout nicht dahin wollte...)

 

Ich kann nur von mir ausgehend sagen daß meine MKR mir das Leben gerettet hat und eine ganz neue Lebensqualität geschaffen hat.

 

Wie es sich anhört ist es nicht sooo heftig bei dir ... "nur" 2. Grades.

Bei mir war die MKI schon III° - IV° ... das war schon ein wenig enger (ich bekam ja im liegen schon keine Luft mehr).

 

Ich hoffe ich konnte dir zumindest ein bißchen weiterhelfen. Die letztendliche Entscheidung darüber, ob du eine zweite Meinung möchtest oder der OP zustimmst mußt leider du selbst treffen indem du für dich allein die Für und Wider abwägst.

[Klaus]

Hallo Mathias,

 

natürlich hast Du (noch) die Möglichkeit, dir mindestens eine, besser zwei Meinungen einzuholen.

Das ist, wie Du schon geschrieben hast, kein Friseurbesuch, sondern bedarf schon einer reiflichen Überlegung.

Die Entscheidung selbst wird Dir wohl keiner ausserhalb des OP´s abnehmen können, umso wichtiger ist es , daß du mit Dir selbst im Reinen bist. Das geht, wenn es denn sein muß, schon am Besten mit nachvollziehbaren und rationell betrachtet verständlichen Argmenten. Ich hatte mir drei Meinungen eingeholt und nachdem alle doch in die selbe Richtung gingen, entsprechend entschieden. Leider sind sich viele Ärzte nicht der Tragweite ihrer Aussagen bewußt. Die medizinische Notwendigkeit muß meines Erachtens unbedingt mit der eigenen Psyche in Einklang gehen. Du solltest schlichtweg dazu bereit sein. In diesem Sinne kann ich Dir nur raten, Dich schlau zu machen und in aller Ruhe die gesamten Endrücke zu verarbeiten. Letzte Zweifel, ja sogar Angst sind normal und gehören irgendwie auch dazu. Das macht die Sache natürlich nicht leichter. Mir hat auch sehr geholfen, mit meinem unmittelbaren Umfeld (Familie, Freunde) zu sprechen und natürlich dieses Forum hier.

Die Ratschläge der "alten Klappen-Hasen" sind einfach glaubhafter als alle Theorie

 

Viele Grüße

 

Klaus

[Thomas W.]

Hi Mathias,

 

wenn Du Deinem Kardiologen nicht so recht traust oder er so "rumeiert" wie von Dir beschrieben - ja dann setz nochmal 10 Euro Praxisgebühr ein (oder auch 20) und lass Dich beraten und Frage alles was Dir unklar ist.

Wenn Du Glück hast triffst Du auf einen Kardiologen bei dem Dein Bauch nicht grummelt. Allerdings sind Zweit- und Drittmeinungen natürlich auch manchmal verwirrend. Wenn die Meinungen stark auseinander gehen - ja wer soll dann beurteilen wer nun Recht hat?

 

Auch die eigene Angst behindert oft den klaren Blick - ich selbst habe jahrelang mich selbst betrogen - den Kardiologen gewechselt weil der erste ziemlich schnell von einer notwendigen OP sprach. OK im Rückblick weiss ich, dass wenn ich auf den ersten Kardiologen gehört hätte wahrscheinlich eine MKR gereicht hätte - nun 2004 war die HK so kaputt das eine künstliche her musste. Aber nachträglich ist man immer schlauer.

Jetzt vertrete ich auch die Meinung das lieber rechtzeitig eine OP gemacht wird bevor eine Herzschädigung beginnt oder schon eingetreten ist. Dann ist oft eine Rekonstruktion möglich die allemal besser ist als alle Bio-/Kunstklappen.

 

In der REHA auch Leute kennengelernt die vorher sich gar keine Gedanken gemacht haben oder wo es Notfallmäßig sehr schnell gehen musste. Ist für viele auch eine Möglichkeit - bei mir waren die Beschwerden so schlimm geworden - ich wollte nicht mehr viel hören oder viele Infos ich wollte dann nur noch Hilfe und halbwegs normal leben können.

 

Wie Du liest auch keine klare Stellungnahme - ist wohl auch nicht möglich - stöber noch mal die alten Beiträge durch werte sie für Dich. Ich wünsche Dir einen kühlen Kopf und das Deine Angst weniger wird (weg geht sie nicht) so das Du in Ruhe alles bewerten kannst.

MfG

Thomas Wagner

[Gast Robin]

Mathias,

 

ich bin immer für (mindestens) eine zweite Meinung. Ärzte sind auch nur Menschen und können sich irren. Ich weiß nichts von verkalkten Klappen, und ob die Gradangaben dort das gleiche sind wie bei Insuffizienzen - aber generell kann ich dem gesagten nur zustimmen:

 

1. Nochmal bei einem anderen Arzt prüfen, ob eine OP jetzt wirklich angesagt ist. Eine Insuffizienz 2. Grades ist eigentlich noch keine OP Indikation! Eine Verkalkung 2. Grades kann das sein - keine Ahnung. Aber so eine OP hat ihre eigenen Risiken und ist, wie schon richtig bemerkt wurde, kein Friseurbesuch. Wenn die OP nicht notwendig ist, ist das keine Maßnahme, die man mal eben so macht.

 

2. Wenn eine OP von mehr als einem Arzt geraten wird, dann ist eine frühe OP mit der Chance einer Rekonstruktion gut! Ich wollte das vor meiner OP auch nicht hören, aber je früher desto besser stimmt aus vielen Gründen. Eine rekonstruierte Klappe ist immer noch Deine Klappe und besser als Bio oder mechanisch.

 

Viel Glück!

Robin

[Uwe]

Hallo Mathias,

 

Du siehst, jeder bringt bei der Beantwortung Deiner Frage die persönlichen Erfahrungen mit ein. Und das ist gut so, denn nur das ist das wahre Leben....

Du schreibst, dass Du Dir schon Gedanken über eine mögliche Rekonstruktion gemacht hast. Also wirst Du schon einiges wissen, was da so auf Dich zukommen kann.

Eine zweite Meinung würde ich mir auch einholen, zumal es bei Deiner momentanen "Schwere" zeitlich noch nicht so bedenklich zu sein scheint.

Was Klaus mit dem Einklang und der Psyche schrieb ist m.E. ganz wichtig. Wenn Du selbst keine OP willst, dann suchst Du vielleicht solange einen Kardiologen, der Dir bestätigt, dass es noch gar nicht so schlimm ist. Das ist halt die Gefahr dabei.

 

Mich persönlich haben dann die Daten nach diversen Untersuchungen und natürlich die deutlichen Symptome wie Atembeschwerden bei Anstrengungen überzeugt. Ich war aber grundsätzlich mit dem Arzt zufrieden und habe ihm vertraut. Aber erst musste mich eine eingeschränkte Leistung anstossen...

 

Natürlich muss ich betonen, dass bei mir eine Rekonstruktion leider von vornherein nicht möglich war. Vorwerfen kann ich mir eine zu späte Reaktion aber auch nicht. da ich zu Kardiologen mind. 1x pro Jahr ging und alle möglichen Untersuchungen machen lies. Im Herzzentrum wurde dann auch bestimmt. wann es soweit ist, da der richtige Zeitpunkt wirklich entscheidend ist.

 

So, ich hoffe, die vielen Meinungen verwirren Dich nicht und Du kannst Dir Gedanken für Deine weitere Vorgehensweise in Ruhe machen.

 

Ansonsten: immer Fragen

 

Beste Grüße

 

Uwe

[Mira]

Hallo Matthias,

es ist eigentlich schon alles gesagt worden und ich stimme dem auch voll zu.

Persönlich würde ich, wenn mich der Kardiologe zu schnell abkanzelt, oder es mir zu schnell ging, ihm doch nochmals eine Chance geben und um ein zweites Beratungsgespräch bitten, indem ich möglichst viele Fragen, die ich mir vorher notiert habe, fragen würde.

Ich habe mit meinem Kardiologen noch 2x vor der OP telephoniert und dabei noch für mich wichtige Fragen geklärt.

Auch mit meinem Hausarzt habe ich einen Gesprächstermin vereinbart. Er kennt mich am besten und kann mich auch persönlich gut beraten.

Mein Schwager ist auch Internist, mit ihm habe ich auch telephoniert und er schickte mir viel Material über diverse Herzklappen. Alles hat er vorher sorgfältig vorbereitert, dass ich nicht unvorbereitet auf Fachchinesisch stoße.

Last not least hatte ich ja auch die Herzkathetheruntersuchung im Krankenhaus. Dort hatte ich auch das Gespräch mit dem Chefarzt, der mir sagte, dass mein Kardiologe vollkommen richtig lag, mir zur OP zu raten.

In 2 Monaten würde das Herz anfangen zu leiden, dann hätte ich nur noch 2 Jahre zu leben gehabt.

 

Wenn bei Dir die Klappe rekonstruiert werden kann, und es sollte möglichst jetzt gemacht werden, dann warte nicht zu lange, bevor sich mehr verschlechtert!

 

 

Viele Grüße

Sabine

[Mathias]

Hallo alle mit einander,

 

ich bedanke mich für die Antworten!

 

Sie haben mir geholfen, ich hatte nur manchmal so den Eindruck (in einigen Beiträgen) das man tausend Ärzte

aufsuchen müsse.

Aber so wie ich das jetzt verstanden habe werden die Details sowieso erst im Krankenhaus bei den Voruntersuchungen gemacht.

 

Ok bis dahin Mathias.

[Luise67]

Hallo Matthias,

 

Ich denke es ist immer gut sich eine Zweite Meinung einzuholen.

Als ich das erste mal bei einem Kardiologen war, hat er mich gefragt warum ich gekommen bin. Ich schilderte meine Krankengeschichte, er sagte dass der Hausarzt ja schon alles gemacht hätte, und schickte mich ohne genauere Untersuchung wieder weg.

Ich kam mir vor wie ein Simulant.

Ich habe für einige Zeit die Flinte ins Korn geschmissen, Wird schon wieder.

Wurde aber nicht.

Erst die Überweisung zu einem weiteren Kardiologen brachte die Gewissheit.

Hier fühle ich mich gut betreut. Auch wenn mir der Befund nicht gefällt.

 

Wir müssen der Realität ins Auge schauen. Kopf einziehen geht nicht.

Ich glaube Du musst für Dich die Frage beantworten, was Dir die Zweite Meinung bringen soll. Wenn Du Dich nicht gut beraten fühlst brauchst Du auf alle Fälle eine zweite Meinung.

 

Ich wünsch Dir alles Gute. Gruß Gela

[StephanCGN]

Ich denke, dass es auf diese Frage nicht DIE EINE richtige Antwort geben kann, weil doch einiges auf einem selbst und die eigene Einstellung ankommt. Den einen irritieren unterschiedliche Einschätzungen mehrerer Ärzte, den anderen nicht.

Es kommt auch darauf an, ob man sich plötzlich mit einem Problem konfrontiert sieht, das für einen selbst ganz neu ist oder ob man schon jahrelang mit seinem Klappenproblem vertraut ist. Im zweiten Fall hat man schon einige Erfahrung, meist auch mit mehreren Ärzten gemacht und vor allem einiges Fachwissen gesammelt. Dieses eigene Wissen sollte man zwar nicht über-, aber auch nicht unterschätzen. Es ermöglicht einem schon, zumindest grob einzuschätzen, ob ein Arzt oberflächlich untersucht oder nicht.

 

Hinzu kommt: Nach meiner Erfahrung ist ein guter Indikator für die Qualität eines Arztes, wie er auf Patientenfragen reagiert. Damit meine ich nicht nur sein Fachwissen, sondern seine Fähigkeit "über den Tellerrand" zu gucken. Diese Fähigkeit halte ich beim Thema Herzklappe(nprothese) für besonders wichtig, weil deren Folgen in alle möglichen anderen medizinischen Fachgebeite hineinreichen. Das muss ein guter Kardiologe im Blick behalten und den Patienten auch immer wieder entsprechend informieren.

 

Wenn man über eine Zweit-Meinung nachdenkt, kann das auch darauf beruhen, dass der "eigene" Kardiologe es nicht schafft, einem wirklich gut zu informieren. Dann ist vielleicht auch die Überlegung angebracht, überhaupt zu einem anderen zu wechseln.

[sabrinag1986]

Hallo Mathias,

 

auch meine Meinung ersetzt keinen Besuch beim Kardiologen, ich kann dir nur meinen Rat geben. Ich bin vor genau 10 Wochen operiert worden. Man hat meine Aortenklappe ersetzt.

 

Du hast den Vorteil, dass deine Aortenklappe (noch) rekonstruiert werden könnte. Die Wahl hatte ich leider nicht mehr. Weil gerade die Aortenklappe sehr, sehr selten rekonstruiert wird, sondern gleich ersetzt...Also handle, bevor der Grad der Verkalkung mehr wird, und man die Aortenklappe ganz ersetzen muss. Ich wünschte ich hätte eine Wahl gehabt. Bin nämlich erst 21 Jahre jung, und ein lebenlang Blutverdünner, das Ticken,...usw. Also eine Rekonstruktion hätte nur Vorteile. Natürlich würde ich mir an deiner Stelle auch eine zweite Meinung einholen, denn ein Herzleiden ist kein Schnupfen. Aber Zeit ist in deinem Fall Geld :-) Bei mir ging das nämlich ganz schnell.

 

Ich war im Oktober letzten Jares noch in Kur. Da wurde mir gesagt, ich könnte noch nen Marathon laufen, wenn das so weiterginge...Ein paar Wochen später lag ich dann an meinem Geburtstag auf dem OP-Tisch...So kanns gehn. Also, überlege gut, und keine Angst. Du darfst nicht den Weg zur OP sehen, sondern du musst das Ziel im Auge behalten. Danach gehts dir so gut, wie vielleicht noch nie (ist bei mir so). Also, würde mich freuen, wenn du mich auf dem Laufenden hältst...

 

LG, Sabrina