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Woher wissen die....


hanny06

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An dieser Stelle habe ich mal eine ganz blöde Frage (sorry für den Ausdruck), die mir auch bestimmt

keiner, außer der Narkosearzt, beantworten kann. Woher wissen die eigentlich, dass sie mit der OP anfangen können, d.h. dass alle Sinnesorgane, Schmerzempfinden und so ausgeschaltet sind. ICh weiß, dass die das nicht zum ersten Mal machen, aber das Thema Narkose beschäftigt mich doch sehr, wenn nicht so gar am meisten (abgesehen vom aufgesägten Brustkorb :blink: )

 

Liebe Grüße Hanny

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Hallo hanny,

 

wissen tue ich das auch nicht, aber ich vermute, dass sie nach den Werten auf ihren Monitoren gehen. Möglicherweise machen sie ja auch einen Reflextest. Ich habe schon öfter auf dem OP-Tisch gelegen als mir lieb war, mitbekommen habe ich nie etwas. Aber vielleicht fragst du mal einen Arzt, der Ahnung hat.

 

Liebe Grüße

Helga

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Hallo Hanny,

 

Mein schlaues, wenn auch altes Buch der Chirurgie hat mir dazu Folgendes verraten:

 

Bei der Narkoseeinleitung geht es darum, den Patienten aus einem stabilen, gedämpften Wachzustand in ein stabiles chirurgisches Toleranzstadium zu überführen. Man unterscheidet zwischen 2 Arten der Narkose, nämlich der Inhalationsanästhesie ( durch Einatmen) und der totalen intravenösen Anästhesie (TIVA / durch Injektion). In der Praxis werden wohl beide selten ganz rein durchgeführt, sondern das eine durch das andere Verfahren unterstützt/ergänzt.

 

So und jetzt zu deiner Frage :blink:

 

Die pharmakologischen Daten und Substanzen bestimmen die Mindestdauer einer Anästhesie. Ziel ist ein rascher Wirkungseintritt bei der Gabe und eine schnelles Wirkungsende bei Beendigung der Zufuhr.

Anhaltspunkte für die Narkosetiefe, die im Verlauf der Operation ständig überwacht wird, sind: Pulzfrequenz,Blutdruck,Bewegungen des Patienten, Schwitzen, Tränenfluß

Mittlerweile werden die Narkosemittel z.B. durch Infusionspumpen injiziert, sodaß relativ schnell nachdosiert werden kann. Das ist möglich geworden, weil die Wirkstoffe mittlerweile kürzer Wirken.

 

Ich hoffe die Infos beruhigen Dich etwas und ich habe Sie aus dem fachchinesisch richtig interpretiert.

 

Also, mach dir bloß keinen Kopf, ob Du während der OP etwas merkst oder Schmerzen haben wirst. Der Narkosearzt wird das schon zu verhindern wissen ;)

 

 

 

Viele Grüße

 

Klaus

bearbeitet von Klaus
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Hallo Hanny,

 

Klaus hat das schon sehr gut beschrieben.

Vor der OP unterhält sich der Narkosearzt ausführlich mit Dir, z.B. über Unverträglichkeiten, frühere OP-Erfahrungen, ob Du Angst hast usw. fragt Laster ab (vor allem Rauchen) und erklärt alles. Natürlich verschafft er sich alle Daten, die dazu nötig sind, das richtige Narkosemittel auszuwählen und Dauer und Tiefe der Narkose berechnen zu können.

Den Narkosearzt trifft man dann vor dem OP im sogen. Vorbereitungsraum wieder. Und schon gibt es das berühmte Schlafmittel. Sobald die gewirkt haben wird man an diverse Überwachungseinheiten angeschlossen, so dass wirklich alle Funktionen lückenlos überwacht werden können. Der Narkosearzt kann genau feststellen, wie tief man "schläft". Letzteres habe ich natürlich nie "life" miterlebt sondern immer nur "sleep".

 

Denen im OP entgeht wirklich nichts, gar nichts. Man ist wirklich gut behütet. "Zu früh anfangen" oder "zu früh aufwachen" geht nicht, als keine Sorge.

Dein Narkosearzt wird Dir das Procedere bestimmt gut erklären und Fragen fachlich erläutern.

 

Und, man merkt wirklich nichts.

 

Liebe Grüße

 

Rolli

 

:blink:

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Hallo Hanny,

 

Also, mach dir bloß keinen Kopf, ob Du während der OP etwas merkst
Leider kann ich dies unserem Klaus nicht so durchgehen lassen (obwohl er eigentlich immer recht hat).

 

Für den bewussten Erlebnis-Zustand stimmt dies natürlich, nur, unser Gehirn speichert trotzdem weiterhin alle Sinneseindrücke. Nicht umsonst wird vom Durchgangs-Syndrom nach einer OP gesprochen, dass sich ganz individuell in der Intensität und der Dauer äußert.

 

Nach den drei schweren OP's, die ich jetzt innerhalb von zweieinhalb Jahren mitmachen musste kann ich eines ganz klar äußern. Ich hatte die meisten Schwierigkeiten nach einer OP, desto schlechter mein körperlicher Zustand vor der OP war.

 

Auf die OP im Dezember 2005 hatte ich mich ein halbes Jahr lang mit täglichen krankengymnastischen Übungen und Krafttraining vorbereitet. Drei Tage nach der Hüft-OP konnte ich bereits Treppen steigen. Mein allgem. Wohlbefinden war deutlich besser als bei den anderen OP's.

 

Nimm dies bitte nicht als Gemecker und Korrekturversuch meines Vorredners auf sondern als Hinweis für dich, sofern dir dies noch möglich ist, noch etwas für deine körperliche Fitness zu tun.

 

Viele Grüße

Michael

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Hallo,

 

Danke für die Antworten bis jetzt. Ich freue mich natürlich auch über weitere... ;):blink:

Ich habe halt diese Frage gestellt, da ich es mir nicht vorstellen kann, dass man mit Hilfe on Medikamenten einen Menschen völlig ausschalten kann. Da das für mich auch meine erste OP im Leben ist, sind diese Gedanken aber auch natürlich, wie ich finde.

 

@ Klaus

Da hast du dir ja viel Mühe gegeben beim Suchen - alle Achtung!! Das Fachchinesisch ist halt immer so eine Sache, aber ich bin nun etwas schlauer. Danke dafür!

 

@ Michael

Du hast für dein Alter ja auch schon eine Menge hinter dir, oh man. Zum Thema Durchgangssyndrom habe ich ja auch bereits meine Sorgen gepostet. Das mit der Fitness ist so eine Sache. Zwar geht es mir gesundlich recht gut, mit Ausnahme dass ich alles etwas langsamer angehen muss, aber ich bin halt so eine Coachpotato. Zwar fange ich seit gut zwei Monaten mit leichtem Sport an, aber man kann leider in so kurzer Zeit nicht das aufholen, was man jahrelang versäumt hat.

 

Lieben Gruß Hanny

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Ergänzend möchte ich noch an eines erinnern, das bisher nicht aufgetaucht ist: Jede Narkose besteht sozusagen aus zwei Teilen (oder Aspekten). Der eine (an den wir in der Regel denken) besteht darin, den Patienten in eine Art künstlichen Schlaf zu versetzen. Das beherrschen die Anästhesisten sehr gut und können dies sehr präzis steuern.

 

Der zweite, im Bewusstsein der Patienten oft fehlende Teil besteht in der Schmerzstillung oder -linderung. Er ist ebenso wichtig wie das "Bewusstlos-machen", denn Schmerzen können uns auch aus dem tiefsten Schlaf aufwecken, wie jeder weiss, der schon mal z.B. wegen Bauchschmerzen aufgewacht ist oder im Sommer auf der Wiese eingedöst war und durch einen Wespenstich aufgeweckt wurde. Zu einer guten Anästhesie gehört deswegen eine ausreichende Schmerzstillung, und - im Unterschied zum bloßen "Schlafmittel" muss diese auch fortgesetzt werden, wenn der Patient wieder wach wird. Darin liegt auch ein Grund, warum man nach einer Narkose oft so "groggy" ist: es sind nicht nur die Reste des Schlafmittels, sondern starke Schmerzmittel, die einem benommen machen; letzteres kennt man auch von im Wachzustand eingenommenen Schmerzmitteln.

 

Sei also unbesorgt: man wird Dich fachkundig "abschießen" (wie die Chirurgen das sagen :blink: ) Du wirst benommen und vielleicht auch desorientiert sein, wenn Du wieder aufwachst, aber es werden Menschen um Dich sein, die sich um Dich sorgen.

 

Und um noch mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Dass man mit einer OP beginnen kann, der Patient also nicht bei Bewusstsein ist und sein Schmerzempfinden unterdrückt wird, ist teilweise Erfahrungswissen, teilweise lässt es sich an Messinstrumenten ablesen.

bearbeitet von StephanCGN
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An dieser Stelle mal ein dickes Entschuldigung, da ich oben geschrieben habe, dass wohl keiner hier eine Antwort auf Frage weiß. Bei den fachkundigen Beiträge nehme ich alles zurück :blink:

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Hallo Hanny,

 

Die Anmerkung von Michael finde ich noch sehr wichtig, betrifft aber mehr die Situation nach der OP. Ich weiß nicht ob es ein Durchgangsyndrom bei mir war, aber verwirrt war ich für kurze Zeit nach der OP, während der Reha auch. Ich führe das aber eher auf eine Abwehrreaktion des Körpers auf den gigantischen Medikamentenmix zurück. Ein Durchgangsyndrom liegt statistisch gesehen bei 18 - 65 jährigen im Promillbereich. (Quelle: Medizin-Aspekte.de) Deshalb solltest Du Dir meiner Meinung nach auch darüber keine zu großen Gedanken machen. Mir wäre es aber wesentlich besser ergangen, wenn ich vor dieser Geschichte darüber informiert gewesen wäre. das bist Du ja jetzt :blink:

 

@Stephan:Da stimme ich Dir zu. Ich war aber der Auffassung, daß im allgemeinen Sprachgebrauch die Narkose schlechthin auch als schmerzlos verstanden wird. Näher betrachtet passiert ja noch mehr während der Narkose, aber das führt meiner Meinung nach zu weit.

 

@Michael: Ob jemand mehr oder weniger Recht als der Andere hat ist doch absolute Nebensache. Hauptsache die Botschaft kommt rüber ;)

Ich glaube wir sind uns doch alle einig, daß eine gewisse Angst vor einer solchen OP normal ist, trotzdem ein Vertrauen auf die medizinischen Möglichkeiten bzw in die ärztlichen Fähigkeiten gerechtfertigt ist.

 

In diesem Sinne:

 

Hanny, Du schaffst das, ganz sicher!

 

 

PS: Vor lauter Rechtschreibfehlern habe ich deine Zweifel an unserem Sachverstand glatt überlesen :D;)

 

Viele Grüße

 

Klaus

bearbeitet von Klaus
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Hallo,

 

es ist heute Standard, daß während der Narkose auch die Hirnströme gemessen werden, damit der Anästhesist sieht, ob das Gehirn auch tief genug schläft.

Alles andere wurde schon sehr gut erklärt.

Viele liebe Grüße

Ilona

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