Brigitte Geschrieben 18. Dezember 2006 Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Hallo liebe Forumsmitglieder, habe folgenden Artikel gefunden. Macht Hoffnung für die Zukunft. Herzklappe ohne Operation erfolgreich eingesetzt (München - 15.12.2006) - Erstmals in Deutschland hat ein Herzkranker ohne große Operation eine neue Herzklappe erhalten. Der knapp zweistündige Eingriff an dem 14-jährigen Patienten sei am Donnerstag in München wie geplant verlaufen, berichtete der Direktor des Deutschen Herzzentrums, Prof. Rüdiger Lange. Die Ärzte schoben den Klappenersatz mit einem Katheter durch die Leistenvene bis zum Herzen. Die Klappe wurde bei schlagendem Herzen und ohne Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine entfaltet. (Vitanet berichtete am 14.12.2006 unter "Herzklappe per Katheter" ). Der 14-jährige leidet an einem angeborenen Herzfehler namens Fallot'sche Tetralogie. Dabei ist unter anderem die Herzklappe zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader zu klein, zu eng, missgestaltet oder fehlt völlig. Rund 250 Mediziner aus mehr als 25 Ländern verfolgten bei einem Symposium die Operation live am Bildschirm. In der Zukunft könnten derartige Eingriffe wahrscheinlich in unter einer Stunde durchgeführt werden, sagte Lange. «Für die Zukunft wird das so sein, dass die Patienten am nächsten Tag nach Hause gehen können.» Die Methode wurde in London entwickelt und darüber hinaus bisher nur in Toronto angewendet. dpa Ich wünsche allen schöne Weihnachten und ein gesundes neues Jahr. Liebe Grüße Brigitte Zitieren Link zu diesem Kommentar
Sanne Geschrieben 18. Dezember 2006 Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ergänzend zu Brigittes Beitrag ... Herzklappe per Katheter (München - 14.12.2006) - Ein herzkranker 14-Jähriger soll an diesem Donnerstag in München erstmals in Deutschland ohne Operation eine neue Herzklappe erhalten. Diese werde bei schlagendem Herzen eingesetzt, berichteten Chirurgen des Deutschen Herzzentrums am Mittwoch. Stattdessen soll der Klappenersatz per Katheter durch die Leistenvene bis zum Herzen geschoben und dort entfaltet werden. «Wir stehen vor einer neuen Ära der Herzchirurgie», sagte Klinikdirektor Prof. Rüdiger Lange. Der Einsatz einer neuen Herzklappe könnte in weiterer Zukunft als ambulanter Eingriff möglich werden. «Wenn alles so läuft, wie man es sich wünscht, könnte ein Patient am nächsten Tag nach Hause gehen», sagte Professor John Hess, Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler. Die Implantation der Herzklappe bei dem Jugendlichen sowie weitere neue Operationsmethoden werden bei einem internationalen Symposium am Herzzentrum für rund 250 Mediziner aus mehr als 25 Ländern live übertragen. Insgesamt werden an den zwei Kongresstagen bis zum Freitag zehn Live-Eingriffe mit neuesten medizinischen Techniken gezeigt. Operiert wird dabei auch der einjährige Thomas, dessen Eltern aus Südtirol angereist sind. Weil sich in seinem kleinen Herzen sauerstoffarmes und sauerstoffreiches Blut vermischten, hatte er schon bei der Geburt blaue Lippen. Die Methode für den Eingriff an dem 14-Jährigen ganz ohne Operation, die in London entwickelt und darüber hinaus bisher nur in Toronto angewendet wurde, dauert eineinhalb Stunden. Allerdings können die Ärzte bisher nur Klappen bis etwa 22 Millimeter Durchmesser auf diese Weise einsetzen. Eine derartige Klappe - meist aus Rindervene hergestellt - kostet dabei rund 25.000 Euro - fünf Mal so viel wie eine herkömmliche Klappe. Eine neue Herzklappe braucht auch die 14 Jahre alte Letizia aus Norditalien, die bereits in ihrem ersten Lebensjahr zwei Mal operiert wurde. Sie wie auch ihr gleichaltriger Mitpatient leiden an einem angeborenen Herzfehler namens Fallot'sche Tetralogie. Dabei ist unter anderem die Herzklappe zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader zu klein, zu eng, missgestaltet oder fehlt völlig. Letizia wusste stets, dass irgendwann ein weiterer Eingriff nötig werden könnte. «Ich habe das erwartet, ich habe ein bisschen Angst - aber das ist normal», sagte sie. Bei ihr war die Herzklappe mit der Zeit undicht geworden. Die Ärzte hatten sich für den neuen Eingriff entschieden, obwohl sich die Jugendliche, die gerne Ballett tanzt, nicht besonders schlecht fühlte. «Es ist ein Prozess, den man über Jahre beobachtet», erläuterte Hess. «Dann kommt ein Moment, in dem man sagt: Jetzt sollte man nicht mehr länger warten, sonst können Schäden entstehen.» Die Gefahr: Durch die schlechtere Sauerstoffversorgung sind die Patienten nicht mehr so leistungsfähig, in schlimmeren Fällen könne Organe oder gar das Gehirn geschädigt werden. Letizia allerdings braucht eine größere Herzklappe, die sich nicht mehr durch die Vene zum Herzen schieben lässt. Die Ärzte müssen deshalb ihren Brustkorb öffnen. Die Herz-Lungen-Maschine bleibt der 14-Jährigen dennoch erspart: Die Mediziner werden die neue Klappe über ein Spezialinstrument - einer Art überdimensionaler Spritze - direkt in das schlagende Herz injizieren. Diese Methode wurde am Deutschen Herzzentrum bisher sieben Mal angewendet, ferner vier Mal in der Schweiz. Trotz der Öffnung des Brustkorbs sei die Komplikationsrate ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine geringer. Zitieren Link zu diesem Kommentar
StephanCGN Geschrieben 22. Dezember 2006 Share Geschrieben 22. Dezember 2006 Ich habe eine Nachfrage zu diesen Pressemeldungen: Weiss jemand, wie die Klappenprothese bei dieser Methode befestigt wird? Das "hineinschieben" ist mir ja noch vorstellbar, aber die "blutig" implantierten Klappen werden ja an die Gefäßwand genäht - und wie halten die "geschobenen"? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Mira Geschrieben 22. Dezember 2006 Share Geschrieben 22. Dezember 2006 Hallo an alle, genau das interessiert mich auch, wie die Klappe, die sich da entfaltet nachher hält. Wie wird die alte Klappe entfernt? Aus was für einem Material besteht die Klappe? biologisch oder mechanisch? Diese Methode ist bei einer Aortenklappe wohl auch viel schwieriger zum Einbauen und sie muss nachher viel höhere Drucke aushalten. Ich bin an mehr Infos auch sehr interessiert. Viele Grüße Sabine Zitieren Link zu diesem Kommentar
Brigitte Geschrieben 23. Dezember 2006 Autor Share Geschrieben 23. Dezember 2006 In meiner Zeitung stand noch folgendes: Die Herzklappe wird in eine spritzenähnliche Schleuse gesteckt und diese durch eine Vene von der Leiste her zum Herzen geführt. In der Lungenarterie wird die mit einem Metallgerüst verstärkte Herzklappe aus der Schleuse gedrückt und mit Hilfe eines Ballons so weit aufgeblasen, bis sie sich selbst festsetzt. Aber aus welchem Material diese Herzklappe ist, stand nicht dabei. Es handelt sich hier wohl um die Pulmonalklappe. Vielleicht kann ich über die Herzstiftung Näheres in Erfahrung bringen. Liebe Grüße Brigitte N a c h t r a g In Sannes Beitrag ist von Rindervene die Rede. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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