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Lebensqualität bei Gerinnungskontrolle


Serdarinho

Empfohlene Beiträge

Hi,

bei meiner Mutter wird nun aller Voraussicht nach im Neujahr eine künstliche Herzklappe implantiert und nun sammeln wir beide fleissig Informationen, was so eine OP für Lebenseinschnitte mitsich bringt.

 

Wie habt ihr die INR-Messung empfunden?

Gewöhnt man sich schnell daran oder dauert der Prozess der Gewöhnung lange?

 

Als ich die Nebenwirkungen von Marcumar gelesen habe, war ich eigentlich positiv überrascht.

So lang und schlimm fand ich die Liste der NW nicht.

Nichtsdestotrotz, welche Nebenwirkungen sind den häufiger anzutreffen?

 

Letzte Frage:

Ich habe von einem Alternativmedikament zu Marcumar gelesen, welches um einiges patientenfreundlicher sein soll. Weiß jemand genaueres dazu? Zulassung in der BRD?

 

Vielen Dank!

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Hallo,

ich komme ohne Nebenwirkungen mit dem Marcumar sehr gut zurecht.

Wenn der therapeutische Bereich eingehalten wird (Selbstmessung unbedingt anstreben) gibt es bei mir keine Nebenwirkungen, ich fühle mich in meiner Lebensqualität nicht eingeschränkt.

Etwas problematisch ist die Sache, wenn andere OPs anstehen und das Medikament abgesetzt werden muß.

Aber mit einem guten Hausarzt und Kardiologen ist auch das machbar.

Alles Gute für Deine Mutter. Du findest zu diesen Themen schon viele Beiträge im Forum.

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Hallo,

kann mich nur anschließen - es gibt sicherlich (leider) schlimmere Erkrankungen die eine weitaus kompliziertere lebenslange Behandlung bedingen.

 

Deine Mutter wird sehen es lässt sich eigentlich ganz normal mit Marcumar leben - weder die Ernährung noch die alltäglichen Tätigkeiten sind bedeutend eingeschränkt.

 

Wichtig wäre, wenn möglich, die Selbstbestimmung des INR Wertes. Dies bedeutet mehr Sicherheit und Unabhängigkeit.

Alles Gute weiterhin.

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Serdarinho,

 

die angenehmste Nebenwirkung, die Du Deiner Mutter beibringen solltest, ist, daß ihre körperliche Leistungsfähigkeit sehr schnell steigen wird. Sie hat, genau wie ich, sicherlich nicht realisiert, wie die defekte Herzklappe langsam und kontinuierlich die Leistungsfähigkeit zu Nichte gemacht hat. Schon in der Reha oder AHB wird sie erstaunt feststellen, dass eine neue Lebensqualität entsteht. Im Bereich des Brustbeins sind zwar noch Wundschmerzen, aber das klingt langsam ab - oder man gewöhnt sich dran, bis: oh da ist ja nichts mehr!?!?

Das wohl wichtigste ist, daß Ihr Euch eine Reha oder AHB sucht, wo Deine Mutter sofort in Eigenmessung des INR und Selbstmanagement geschult werden kann. Macht es am Besten zur Bedingung: nur dahin, wo es angeboten wird und auch in den 3 - 4 Wochen mit der Selbstmedikation trainiert wird.

Die wohl schlimmste Nebenwirkung von Marcumar, das möchte ich nicht verschweigen, ist, daß Deine Mutter in Sachen Gerinnungshemmung sehr auf sich selbst gestellt sein wird, denn die niedergelassene Medizin mit nur durchschnittlich 9 - 10 Marcumarpatienten je Allgemein-Mediziner (und 1 - 2 Selbstmessern) hat kein so berauschendes Wissen von und um diese Patienten. Trotzdem ist ein enger Kontakt wichtig, denn wenn andere "Defekte" dazukommen, kann es schon spannend werden.

Beste Empfehlung: Alarm hier im Forum und es gibt Tipps und Hilfsangebote ohne Ende.

 

Noch bessere Empfehlung: macht Euch ein schönes Weihnachtsfest und freut Euch auf das "DANACH", denn letztlich ist die neue Herzklappe zwar ein Austauschteil, aber es wird zu einem neuen und sorgenfreierem Leben führen. Ich drück Euch die Daumen!

 

Herzliche Grüße an Deine Mutter

Rolf

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Ich kann mich meinen "Vorschreibern" anschließen und möchte noch auf einen anderen Aspekt hinweisen:

NEBENwirkungen sind nur für sehr wenige Patienten ein Problem, aber man muss auf die WECHSELwirkungen achten. Es gibt sehr viele Medikamente, die ihrerseits die Nebenwirkung haben, die Blutgerinnung zu beeinflussen. Wenn man darauf nicht achtet, kann der INR-Wert ausrutschen, und manchmal ist er dann auch kaum stabil zu halten.

 

Deswegen unbedingt jedem/jeder behandelnden Arzt/Ärztin den Marcumar-Ausweis vor die Nase halten und, wenn neue Medikamente - auch nur für kurze Zeit bei akuten Erkrankungen - verordnet werden, wegen der Blutgerinnung nachfragen und selbst den Beipackzettel des Medikaments gründlich lesen.

 

Das ist ein bisschen lästig, aber so vermeidet man vermeidbare Gefährdungen.

 

Ich wünsche möglichst unbeschwerte Feiertage!

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