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Mandeln entfernt


StephanCGN

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Viele werden ihre Mandeln schon als Kind "los geworden" sein, oder planvoll und vorsorglich vor dem Klappenersatz. Bei mir war das nicht so, so dass sie sich vor drei Wochen heftig entzünden konnten. Der HNO-Arzt riet mir zu einer Mandelentfernung (Tonsillektomie) so bald wie möglich und wies mich in's Krankenhaus ein.

 

Dort glaubte man zunächst, man könne nach Absetzen von Marcumar und Umstellung auf Heparin abwarten, bis mein Quick-Wert entsprechend angestiegen wäre, aber das dauert bei mir, wie ich aus Erfahrung weiß, sehr lange. Deswegen schickte man mich nach drei Tagen erst mal wieder unverrichteter Dinge nach hause und sagte mir, ich solle wieder kommen, wenn der Quick-Wert auf 60 - 70 % angestiegen sei.

 

Gesagt, eine Woche gewartet, getan. Zurück in der Klinik wurden die Mandeln entfernt. Linksseitig gab es so gut wie keine Probleme, rechts hingegen Koagel (geronnene Blutpropfen) fast in doppelter Größe der entfernten Mandel, die nicht nur Schluckbeschwerden verursachten, sondern leider mehrfach abgingen und neue Blutungen auslösten. Dadurch wurden dreimal zusätzliche Gefäß"verlötungen" nötig (jedesmal unter Narkose, weil ich mit starkem Würgereiz "begabt" bin und solche Aktionen im Wachzustand schlicht nicht durchführbar sind). Insgesamt dauerte es eine komplette Woche, bis eine wirkliche Blutstillung erreicht war, obwohl die Ärzte sich allerlei einfielen ließen, um sie zu beschleunigen. Zuletzt blieb nur noch, mich zwei Tage komplett ohne jede Antikoagulation zu lassen, was natürlich nur in einer Umgebung zu verantworten ist, in der im Notfall sofort kardiologisch interveniert werden kann. Erst dann war "Ruhe"...

 

Die gesamte Aufenthaltsdauer im Krankenhaus erhöhte sich durch dieses Problem auf etwas über zwei Wochen.

 

Fazit: Vor einem geplanten Klappenersatz ist es wohl ratsam, die Mandeln entfernen zu lassen, denn später verursacht das nicht gerade leicht zu beherrschende Probleme mit Nachblutungen! Und Druckverband im Hals is' nu mal nich'...

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Hallo Stephan *Schweiß abwisch*,

 

Viele werden ihre Mandeln schon als Kind "los geworden" sein

Stimmt. Ich war 19, als meine Mandeln mich verließen. Dies erfolgte damals nur mit örtlicher Betäubung. Die Erinnerung daran lässt mir jetzt noch den Angstschweiß auf der Stirn erscheinen. Vor allem, weil die Schwester, die für die Blutabsaugung zuständig war, sich erst einmal hinsetzen musste. Ihr war schlecht geworden. In einem unkontrollierten Reflex hat dann die operierende Ärztin alles abbekommen...

 

Zuletzt blieb nur noch, mich zwei Tage komplett ohne jede Antikoagulation zu lassen

Hochrisiko, ich bin sicher, dass mir dies nächste Woche nicht blüht. Ist ja nur eine anstehende Hüftpfannenrekonstruktion. Also mehr Grobmotorisches.

 

Trotzdem, gute Erholung Stephan und keine Alpträume deswegen.

 

Viele Grüße

Michael

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....

Fazit: Vor einem geplanten Klappenersatz ist es wohl ratsam, die Mandeln entfernen zu lassen, denn später verursacht das nicht gerade leicht zu beherrschende Probleme mit Nachblutungen! Und Druckverband im Hals is' nu mal nich'...

 

Hallo @ll ...

 

Für eine »Tonsillektomie« gilt, insbesondere im Erwachsenenalter:

 

Komplikationen

 

Eine häufige Komplikation nach einer Tonsillektomie ist die Nachblutung. Sie trifft in 1-6 % der Fälle auf, am häufigsten am 1. oder 2. Tag nach der Operation, sowie am 5. oder 6. postoperativen Tag. Meist sind die Blutungen an sich nicht übermäßig gefährlich, müssen aber, da sich die Blutungen in den Atemwegen abspielen, rasch und zuverlässig - meist operativ in Narkose - versorgt werden. Deswegen wird in den meisten Fällen ein sechstägiger Klinikaufenthalt nach dem Eingriff empfohlen. Das Risiko sollte vor einer Operation mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Es gibt in äußerst seltenen Fällen auch heftigste und lebensgefährliche Blutungen, selbst Wochen nach dem Eingriff. Auch diese Blutungen können in der Regel beherrscht werden.

 

 

:D

 

Sprich, das ist eine OP, die man auch als "Nicht-Antikoagulierter" :lol: NICHT mal ebend "ambulant" durchführen lassen sollte ...

 

Lieben Gruss

 

Sanne

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Hallo Stephan,

 

ich kann Sanne nur bestätigen. Habe während meines HNO-Klinikaufenthaltes so manchen "normalen" Patienten morgens gehen sehen und am abend dann mit Tamponade u.ä. wiedergetroffen. Sicher sollten vor der OP, was ja ohnehin normalerweise gemacht wird, mögliche Infektionsherde entfernt bzw ausgeheilt werden, aber selbst als Normalpatient muß man gerade im HNO-Bereich immer mit Blutungskomplikationen rechnen.

Übrigens sind 2 Wochen bei Erwachsenen nicht aussergewöhnlich lang. :lol:

 

Viele Grüße und Gute Besserung

 

Klaus

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Hallo Stephan

 

Was deine Mandelgeschichte und die Bluterei anbetrifft muss ich dir sagen dass ich das sehr gut nachempfinden kann.

Ich kenne das der Quick Wert muss erst auf ca. 80% sein.

Ich habe meine Mandeln zwar noch drin, aber wenn ich das gewesen wäre ich glaube ich wäre “verblutet“.

Mir hat man nur 2 Zähne gezogen, dann hatte ich aber richtigen Ärger bez. der Blutungen. Nach ca. 4 Tagen kehrte erst Ruhe ein.

 

Viele Grüße

Fred

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