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Ups, Blutungen nach Marcumar + Heparin


BaHo

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Hallo Alle!

 

Jetzt poste ich doch mal was, aus aktuellem Anlaß. Vielleicht kann mir ja jemand einen guten Tip geben.

Am vergangenen Dienstag maß ich auf meinem CoaguCheck nur 1,9. Das ist viel zu wenig, ich kann mir auch nicht erklären, wie das gekommen ist, außer daß ich in letzter Zeit Verdauungprobleme hatte. Kontrollmessung danach war ok, erneute Blutmessung gab 2,0. Ich soll ja zwischen 3,5 und 4,0 (und bei < 2,5 spritzen) und bekam einen Heidenschreck! Ich hatte zwar 7 20mg-Clexanespritzen, wußte aber nicht genau, wie oft und wieviel ich spritzen soll und ob nicht mein CoaguCheck einen Fehler hat. Meine Hausärztin hatte zwar offen, war aber noch nicht zu sprechen und dort hätte ich das Ergebnis erst am Nachmittag bekommen. So fuhr ich (voller Angst) vor der Arbeit in das nächste große Krankenhaus, die Clexanespritzen mit. Dort war man nicht wirklich freundlich („Ihr Hausarzt ist nicht erreichbar?“ und „Und zu Ihrem Kardiologen wollen Sie nicht gehen?“), maß keinen INR („Ihr Meßwert wird dann schon stimmen“) und sagte mir, daß mir der Hausarzt das Heparin geben könnte. Ich zeigte die Clexane, fragte nach der Dosierung und erhielt auch Antwort und habe mir dann entsprechend 3 x 20mg Clexane im Auto gegeben. Abends rief ich meine Hausärztin an und sie sagte mir, es sei soweit alles richtig, Clexane nur einmal am Tag. Ok.

Am nächten Morgen (Mittwoch) war der INR bei 2,2 - wieder Clexane. Außer Sorge und Angst und (dadurch verursachte?) kommenden und gehenden leichten körperlichen Beschwerden, die ich auch vorher schon hatte, ging auch alles gut.

Für den frühen Donnerstagmorgen wollte ich von der Ärztin Nachschub, Clexane war ja nun alle. Da Clexane für Herzklappen laut Beipackzettel nicht so das Mittel der Wahl sei, bat ich um Fraxiparin - hat auch geklappt, obwohl die Ärztin nur Clexane kannte (!?). Am Donnerstag früh hatte ich 2,5 gemessen und da der CoaguCheck unter Heparin eventuell ein Stück höher anzeigt und 2,5 genau die Grenze war, meinte ich es gut mit mir und gab nach Fraxiparin-Beipackzettel 60mg. Mittags bemerke ich an den Beinen ein paar kleine rote Pünktchen, Hautblutungen? Nachmittags gab es etwas Bauchgeklucker und abends bemerkte ich das Hämatom an einer der Einstichstellen am Bauch, etwa so groß wie ein 2-Euro-Stück. Wieder Schreck und Hektik. INR an diesem Abend bei 2,7, ich spritze mir keine Abenddosis mehr.

Freitag auch kein Heparin, INR = 2,9.

Heute ist Samstag, das Fraxiparin habe ich nicht mehr gegeben, der INR ist durch das Marcumar weiter gestiegen, heute 3,1. Soweit alles super.

Heute, also 48 Stunden nach der Heparin-Überdosis (?) hatte ich das erste Mal wieder Stuhlgang und bemerkte einen schwarzen kaffesatzartigen Anteil darin. Ansonsten keine Blutungsprobleme zur Zeit, das Schlimmste war wohl am Donnerstag und ist jetzt vorbei. Fühle mich weiterhin irgendwie unpäßlich, mal hier mal da Druck im Kopf oder ich „spüre“ mein Herz, fröstele oder friere, bin blaß und die ganze psychosomatische Palette halt.

 

Nun meine Fragen:

Hat jemand Erfahrung mit Heparin / Clexane / Fraxiparin + Marcumar?

Ist mein CoaguCheck nach 6 Jahren kaputt und zeigt in letzter Zeit einfach kontiniuerlich zu wenig?

Hatte ich innere Blutungen im Magen / Darm und in der Haut?

Muß ich zum Hausarzt, wenn's schon vorbei ist. Was macht der dann? Sollte ich eine INR-Kontrollmessung beim Doc nehmen lassen?

Gibt es auch nach längerer Zeit Komplikationen durch Blutungen oder Heparingabe, Anämien oder so?

Ich fühle mich kränklich und schlappig, mache mir Sorgen, bin mir unsicher, ob ich nun „nur“ unpäßlich oder wirklich krank bin. Hat jemand eine Idee, wie ich aus dieser Unsicherheit rauskomme? Ich will nicht dauernd zum Doc rennen und der findet eh' nix. (Diese Frage gehört vielleicht auch in die Psychoabteilung.)

Ist Fraxiparin nun empfehlenswert (er als Clexane) und stimmt die Dosis von 2 x tägl. etwa 1mg pro kg Kg.?

 

Wahrscheinlich mache ich mir wieder zuviele Sorgen ...

 

Danke für Antworten und Gruß

 

Barbara

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hi Barbara, grüss' Dich,

 

ich musste nach Deiner Schilderung schon einen Moment überlegen, ob ich mich trauen

soll, eine Antwort zu geben.

 

Das Letzte, was ich will, ist Dir zu nahe zu treten ! Das ist mir sehr wichtig !

 

Lies' einfach meine Zeilen und schau' dann für Dich, was Du daraus mitnehmen kannst

oder willst.

 

Ich bereichere meinen Speisezettel seit mehr als 11 Jahren mit Marcumar. Die Quicktests

mache ich alle selbst. Und nur denen traue ich. Mein Coagucheck-Gerät ist also 11 Jahre

alt. Ganz zu Beginn dieser Zeit musste ich lernen, wieviel Marcumar ich brauche und habe

deswegen öfter den Test gemacht. So etwa wöchentlich, für gute zwei Monate. Dann hatte

ich 'raus, wieviel etwa von dem Stöffle ich brauche. Seither messe ich den Quickwert, wenn

ich beiläufig 'mal neugierig bin. Da können schon mal Monate vergehen. JEDESMAL, bei

jeder Messung, war der Quickwert WEITGEHEND in der Nähe des therapeutischen Bereiches.

Es gab also den einen oder anderen Ausreisser bei den Werten. Das habe ich interessiert

registriert und....rasch wieder vergessen.

 

Mal ein bisschen höher oder niedriger, vielleicht mal über Tage "a weng z hoch" hat mich

nie nervös gemacht. Dass ich dann anfangen würde, Zeugs in mich hineinzuspritzen ??

Keine Rede !! Zum Arzt zu rennen ?? Ja, was soll er denn machen ?? Der kann es ja auch

nicht ändern, gibt ja keinen Schalter dafür. Ich habe also all' diese kleine Dinge in Ruhe

ausgesessen. Derzeit ist mein Quick bei 69%. Ich musste grade ein paar Tage aussetzen

wegen einem kleinen Eingriff. Bei solchen Werten helfe ich natürlich mit ein bisschen

Fraxi** mit.

 

Was will ich damit ausdrücken? Nun, ich bin überzeugt, viel Problem spielt sich in unserem

Kopf ab. Mitunter sind die Dinge nicht wirklich so akut dramatisch, wie wir sie in unseren

Köpfen dramatisch machen können...Mir hilft der ruhige Umgang mit dieser Situation jedes-

mal sehr weiter. Ich lasse mich dann nicht gleich nervös machen. Das Leben ist so. Das

Medikament lässt sich nicht hundertpro einstellen. Schwankungen verzeiht uns unser Körper,

Hauptsache wir unterlassen den Exzess...Dass ich mich 'mal unwohl fühle, oder mein Stuhl-

gang interessante Variationen aufweist ?? Na und ?? Muss doch nicht mit nur der einen Ge-

schichte zusammen hängen. Kann doch viele andre Ursachen auch haben.

 

Teste Deinen Coagucheck einigermassen regelmässig mit seinem Testmaterial, dass Du

für Dich die Sicherheit hast, dass das Ding noch geht...

 

...und geh' die Sache in Ruhe an. Wie heisst es so schön ?? In der Ruhe liegt die Kraft....

 

Viel Gesundheit für Dich weiterhin......und immer einen guten INR.... :unsure:;)

 

sapphire ...

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Hallo Sapphire!

 

Danke für die lange Antwort. Ich stimme Dir im Prinzip zu, in den letzten Jahren habe ich das auch alles nicht so eng gesehen, mußte nicht spritzen, alles war soweit im Bereich oder um den Bereich herum - bis auf die jedem bekannten Ausreißer.

Zur Zeit mache ich mir wegen allem Möglichen Sorgen, manchmal echt voll heftig, da hat mich Deine Antwort ein bischen beruhigt bzw. auf den Teppich zurückgebracht.

Noch mehr Meinungen oder Erfahrungen sind natürlich trotzdem willkommen.

 

Gruß & Gesundheit & gut INR zurück

 

Barbara

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Hallo Barbara,

 

ich nehme seit Januar 2000 Marcumar. Der Wert ist eine Katastrophe. Einmal ist er viel zu hoch, dann in der nächsten Woche wieder normal und wieder eine Woche später ist viel zu niedrig. Bei mir hat es viel mit dem Essen zu tun. Im Sommer esse ich leidenschaftlich gerne Gurken und Pistazien, im Winter Walnüsse und Orangen. Außerdem wohnen wir auf 400 m Höhe und unser Wochenend-Domizil ist auf über 800 m. Wenn ich dort oben messe, unterscheidet sich der Wert schon erheblich. Im Sommer wandern wir schon einmal bis auf 2000 m hoch, bei einem Höhenunterschied von fast 1200 m. Ich mag gar nicht daran denken, wie sich der Wert verändert. Ende des Monats gehen wir an die Nordsee bei Höhe 0 m. Wo ich letztes Jahr in der Reha war, in der Nähe von Kassel, ist der Wert auch wieder gewaltig abgehauen.

Ich habe mir abgewöhnt viel darüber nachzudenken. Der Körper, oder besser gesagt das Herz, gibt wenn es ihm nicht gefällt eindeutige Signale. Die sind präziser als jedes Messinstrument. Bei mir sind das Schweißausbrüche, Atemnot und totale Erschöpfung nach kürzester Zeit. Nur in diesem Fall mache ich etwas dagegen sonst nicht. Das ist in der ganzen Zeit nur zweimal passiert. Einmal wo ich das Marcumar wegen einer OP absetzen musste und noch keinen Dauerperfusor hatte, und das zweite Mal in der Reha letztes Jahr.

Wenn ich mir jedesmal Sorgen machen würde, hätte ich viel zu tun. Versuche etwas ruhiger mit dieser Situation fertig zu werden. Schalte deinen Kopf einmal aus und reagiere nicht bei jeder Änderung des Wertes panisch. Horche nicht in dich hinein, sondern mache einen Spaziergang und schalte ab. Wenn du am Abend immer noch nicht besser drauf bist, dann messe halt noch einmal am nächsten Tag. Das Problem ist, der INR-Wert ändert sich auch bei einer Änderung der Dosierung erst nach frühestens 48 Stunden.

Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt schreiben soll, aber vielleicht verstehst du was ich meine.

 

LG

 

Klaus

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Hallo Barbara,

 

hier ein informativer Link über den Einsatz niedermolekularen Heparins.

 

Ich schließe mich der Aussage meiner Vorredner an, was die ruhige Beurteilung des INR-Wertes anbetrifft.

 

Ganz entschieden widerspreche ich der Aussage

Seither messe ich den Quickwert, wenn ich beiläufig 'mal neugierig bin. Da können schon mal Monate vergehen

Was ich persönlich davon halte, möchte ich an dieser Stelle nicht wiedergeben, da es nicht im Kontext zur Fragestellung steht.

 

Auch wenn Klaus mit extremen Umwelteinflüssen argumentiert, eine herabgesetzte Blutgerinnung ist deine Lebensversicherung Barbara.

 

Dein beschriebenes Verhalten war durch deine Unkenntnis vielleicht ein bisschen über das angestrebte Ziel hinaus geschossen, aber inhaltlich vollkommen richtig !!!

 

Für die Zukunft wünsche ich dir eine besonnene und ruhige Hand, was die Beurteilung deines INR-Wertes angeht und den daraus folgernden notwendigen Aktionen.

 

Viele Grüße

Michael

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Schönen Dank für die Antworten! Ich bemühe mich, (wieder) lockerer zu werden. Leider ist meine Verdauung und damit die Vitamin-K-Versorgung noch nicht wieder so ruhig und zuverlässig in Betrieb. Ich versuche, den INR jetzt nicht über das Ziel hinausschießen zu lassen und dann stumpf mit einer gleichmäßigen Dosis weiterzumachen, mal sehen, ob und wo sich der INR dann einpendelt.

 

Danke, Forumantworten vertreiben das "Ich-bin-die Einzige-mit-einem-Klappenproblem-auf-der-Welt-Gefühl" wenigstens ein bischen.

 

Barbara

 

P. S.: mein CoaguCheck ist völlig ok! Ich bin heute früh einfach zu meiner CoaguCheck-Lehrärztin nach Bremen gefahren. Ihr Gerät (die schickt kaum noch Blut für INR in's Labor) zeigte 3,9 und meines 4,2 - prima.

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;)

 

Hallo und schönen verregneten Feiertag.

 

Ich nehme seit meiner AKE im 04.2000 auch Gerinnungshemmer Falithrom (entspricht Marcumar).

Einmal wöchentlich mache ich mit dem Coagu-check Selbstkontrolle und 1x monatlich lasse ich beim Hausarzt die Laborkontrolle meiner Werte durchführen. Die Werte differieren maximal um 3 Zehntel beim INR.

Das ist so ok. Die wöchentliche Einnahme liegt, so gut wie konstant, bei 5,0 Tabletten.

 

:unsure:

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