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46 Jahre Herzklappenfehler - Auf und Ab


Igor

Empfohlene Beiträge

Jetzt habe ich mich auch endlich registriert...einfach, um mir mal meine Situation von der Seele reden zu können und vielleicht ähnliche "Fälle" zu finden. :P

 

Bei mir entstand schon als Kind (vor über 40 Jahren) der Verdacht auf einen Herzfehler (auf Grund eines entsprechenden Geräusches beim Abhören...obwohl die Kinderärztin nach Aussage meiner Mutter das eigentlich ausschloß).

Jedenfalls wurde ich in der Uni-Klinik Essen per Herzkatheter untersucht...das Ergebnis bestätigte einen "Fehler", jedoch war die Diagnose nicht absolut 100 Prozent genau...möglicherweise ein angeborener Herzklappenfehler, möglicherweise auch ein winziges Loch in der Herzscheidewand...keine Veranlassung für eine direkte weitere Behandlung; natürlich aber Kontrolle.

(War die damalige Untersuchungstechnik noch nicht soweit, oder gibt es auch heute Fälle, in denen ein Katheter nicht eindeutigen Aufschluß geben kann?)

 

Jedenfalls hatte ich dann in den folgenden Jahren meiner Schulzeit immer ein ärztliches Attest, das mich vom Sportunterricht befreite und meine Eltern waren natürlich recht besorgt und packten mich ziemlich in Watte.

Da ich aber keine wirklichen Beschwerden hatte, nahm ich dann als Jugendlicher doch wieder am Sportunterricht teil und betrieb auch regelmäßigen Vereinssport (erst Tischtennis, dann sehr intensiv Volleyball).

Immer war ich zwar sportlich nicht der talentierteste und vor allem auch nicht der ausdauerndste, hatte aber keine besonderen Beschwerden.

Außerdem hatte ich schon immer eine ziemlich heftige Angst vor Ärzten, und da mich auch meine Eltern nicht drängten, unterblieben sämtliche Kontrolluntersuchungen und ich fühlte mich gesund.

 

Erster Einschnitt war dann meine Musterung zur Bundeswehr mit 18.

Ich brachte ein (schon älteres) Attest mit zur Untersuchung, das der Stabsarzt erst mal lächelnd zur Seite legte nach dem Motto "Ja ja, er will sich drücken".

Als er dann aber bei der körperlichen Untersuchung mein Herz abhörte, brach er auf Grund des Geräusches sofort ab, verzichtete sogar auf die anstehenden Kniebeugen und schickte mich zu einem Termin in eine Klinik, um von dort eine abschließende Beurteilung zu bekommen.

Und diese Diagnose hieß dann per Ultraschall: Keine Frage, Herzklappenfehler!

Bundeswehr natürlich nein, Sport in gesunden Grenzen auf jeden Fall, sonst (noch) keine Einschränkungen, aber auf jeden Fall jährliche Kontrolle!

 

Mit diesem Wissen habe ich dann so weiter gelebt wie vorher, viele Jahre intensiv Volleyball gespielt bis ich dann vor ca 8 Jahren aus persönlichen Gründen aufgehört habe...und natürlich keine einzige Kontrolluntersuchung machen lassen. :)

Ich fühlte mich gut, Kondition war immer nicht die allerbeste, mein Puls wohl immer etwas höher als die Normwerte (besonders auch unter psychischer Belastung...ich bin ein etwas gehemmter und ängstlicher Mensch, der recht schnell unter seelischen Stress gerät - bei einem Arztbesuch ist mein Puls und mein Blutdruck schon im Wartezimmer weit über normal).

Manchmal hatte ich ein Ziehen und einen Druck im Herzbereich...na ja, nie ausgelöst durch körperliche Belastungen.

 

Vor fünf Jahren dann ein weiterer Einschnitt.

Mit Sicherheit hatte ich über einen längeren Zeitraum zu wenig Bewegung, beruflich nur am PC sitzend, einfach nicht mehr fit.

In unserer Wohnung im dritten Stock angekommen, war ich des öfteren ziemlich außer Atem, für ein paar Sekunden schlug dann auch mein Herz mal unregelmäßig und stolpernd bis es sich dann wieder beruhigte.

Eines Abends nach einem auswärtigen Essen beruhigte es sich dann aber nicht mehr; es schlug wahnsinnig schnell und war vor allem völlig aus dem normalen Takt geraten.

Ich konnte nicht ruhig sitzen und bin hin und her durch die Wohnung gelaufen, da ich sonst das Gefühl hatte, dass mein Herz total kollabieren würde.

Nach einer Stunde wurde es etwas besser, ich traute mich sogar ins Bett, konnte aber praktisch die gesamte Nacht nicht schlafen, da die Unregelmäßigkeit anhielt.

Am anderen Tag machte ich leichte Spaziergänge, da es mir dann etwas besser ging als in Ruhe, Herzschlag immer noch unregelmäßig.

Das Ganze ebbte dann erst am dritten Tag einigermaßen komplett ab.

Ja, verrückt, ich weiß - ich habe keinen Notarzt gerufen und binn auch nicht zum Arzt gegangen...meine wahnsinnige Angst und dazu eine spezielle persönliche Lebenssituation (emotionaler Stress).

 

Danach drei Jahre herzmäßig wieder absolut fit.

Vor knapp zwei Jahren dann begannen ständige Beschwerden auf meiner linken Oberkörperseite...Schulterblatt, Rücken, die linke Schmalseite, die linke Brust.

Mal war es einfach ein Messer im linken Schulterblatt oder eine Art von Bewegungsschmerz, mal zog es direkt im oder am Herzen.

Ich muss dazu sagen, dass ich bei meiner beruflichen Tätigkeit meinen linken Arm und generell meine linke Körperseite recht einseitig belaste und dass ich auch bekanntermaßen Wirbelsäulenprobleme habe.

Irgendwann war es selbst mir und meinen Ängsten zu viel, und ich habe mit diesen Beschwerden freiwillig meinen Hausarzt aufgesucht.

Nach meinen Schilderungen, meinem Auftreten und natürlich einem EKG, das in Ordnung war, kam er zum dem Schluß, dass die Schmerzen wohl nicht vom Herzen kämen, überwies mich aber zur Abklärung an einen Kardiologen.

 

Und was soll ich sagen?

Nach EKG, Ultraschall und Belastungs-EKG lautete sein Befund: Alles absolut in Ordnung (und auch keine Rede von einem Herzklappenfehler!!!).

Ich war natürlich riesig erleichtert, hatte mich ja eigentlich auch immer (meistens) fit gefühlt.

Die ganze Familie war erleichtert, klar.

 

Die Schmerzen aber gingen nicht weg, und irgendwann kamen auch noch vereinzelte Herzstolperer dazu, auch häufigere und beängstigende (vor allem, aber längst nicht immer auch in psychisch angespannten Situationen).

Wieder zum Hausarzt, alles normal, Andeutungen in Richtung Herzneurose.

Wieder zum Kardiologen; der reagierte nach dem Motto "was wollen Sie denn hier...es ist doch alles in Ordnung".

Noch einmal Ultraschall, und der Schock: Er stellte eine Aortenklappenstenose fest, gering- bis mittelgradig!

(Noch?) nicht wirklich besorgniserregend im Hinblick auf eine OP, aber unterschwellig ließ er anklingen: "Vor einem halben Jahr war da ja eigentlich noch nichts, also muss es sich wohl in kurzer Zeit stark verschlechtert haben".

Nächste Kontrolle unbedingt in einem halben Jahr!

Meine Schmerzen kämen jedoch nicht vom Herzen.

 

Tja, wie soll ich mich jetzt fühlen? :)

Als Kind und Jugendlicher mit dem Befund Herzfehler einigermaßen gut gelebt...dann nach der Musterungs-Diagnose natürlich bedrückt und angespannt, aber trotzdem viele Jahre ohne großes Darüber-Nachdenken...dann plötzlich Herzprobleme, aber vom Kardiologen die große Befreiung: alles ok...riesiges Aufatmen...und dann wieder die Gegendiagnose.

 

Mittlerweile ist das halbe Jahr um, und eine Kontrolluntersuchung bei einem anderen Kardiologen (Umzug) hat ein ähnliches Eregebnis ergeben, aber wohl keine Verschlechterung.

Und nun lebe ich vor mich hin, lese im Internet und in diesem Forum alles über Herzklappenfehler (und Schlimmeres) und bereite mich sozusagen seelisch schon auf die in Kürze zu erwartende Operation vor...oder ist mein Klappenfehler vielleicht tatsächlich angeboren, hat sich eigentlich gar nicht wirklich verschlimmert, und der Kardiologe hat bei der ersten Untersuchung einfach nur furchtbar gepennt?

 

Man, man, man; ist das eine dämliche Situation....jetzt wißt Ihr´s auch...Danke für´s Zuhören! B)

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Hallo Igor,

 

herzlich Willkommen im Forum.

 

Was soll ich sagen, echt krass.

 

Vielleicht solltest Du einmal eine medizinische Hochleistungsklinik (Uni oder Maximalversorger) aufsuchen. Schluckecho oder noch ein Herzkatheder. Ich würde das aber definitiv klären lassen. Die Ungewißheit solltest aus psychischen Gründen beseitigen.

 

Alles Gute und nur Mut zur Klärung.

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Hallo Igor,

 

:P ... was eine "Story".

 

Bei allem Verständnis für deine Abneigung gegenüber Ärzten ... eine genauere Abklärung in einem »Herzzentrum« scheint mir echt angeraten, da kann ich mich //Friedel// nur anschließen!

Leider kann es durchaus sein, das eine «Aortenklappenstenose» sich innerhalb weniger Monate rapide verschlechtert, ebenso kann sie aber auch länger Zeit einen Status erhalten.

 

Ich wünsche dir alles Gute

 

Sanne

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Hallo,

ich bin bis vor kurzem noch nie kardiologisch untersucht worden und bin eigentlich ein

absoluter Neuling und Laie. Ich bin vor zwei Jahren noch mit dem Fahrrad nach Wien gefahren (700 km -

120 km am Tag) - auch auf den Kahlenberg und Leopoldsberg. Im Juni d.J. bin ich nach einem harmlosen Hügel bewußtlos geworden - es wurde eine hochgradige Aortenklappenstenose festgestellt.

Dr. Böhm von der Sana-Klinik in Stuttgart sagte, dass es sich schon um einen angeborenen Defekt handeln könnte. "Diese Klappen sind zwischen dem 4. und 6. Lebensjahrzehnt am Ende".

Was ich damit sagen wollte: Wenn ich zurück denke an meine früheren Aktivitäten - Es kann schon sein, dass sich eine Stenose rapide verschlechtern kann.

 

Viele Grüße - Renate

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Hallo Igor,

als ich 12 J gewesen bin hörte ein Sportarzt ein merkwürdiges geräusch beim Abhören. Du hast einen Herzfehler sagte er mir sensibel wie er gewesen, dieser Vereinsarzt. Der Kinderarzt verneinte und ich durfte Fußball spielen wie alle anderen Kinder. Mein Leben lang nahm ich an allem teil. 1989 habe ich sogar meinen Tauchschein gemacht. Ich bin ein guter Schwimmer. Die Ausdauer ist nie so meine Stärke gewesen aber ich machte alles und bei allem mit.

 

Vor 9 Jahren wurde per Zufall festgestellt, dass meine Aorta etwas geweitet sei: "auffallende Dillatation der aufsteigenden Aorta." Ich merkte nichts, man hörte nichts.

 

Eines Tages vor 5 Jahren sagte mir mein Freund und Arzt bei einer Routineuntersuchung dass ich zum Cardiologen gehen sollte. Ein Geräusch machte sich bemerkbar.

 

Diagnose: Herzklappenfehler. Kein Sport. Nur ganz wenig. Schonend mit sich umgehen und an OP denken. Der Befund ist aber nicht alarmierend gewesen und andere Ärzte sagten ich könne normal weiter machen wie bisher nur kontrollieren lassen zwischendurch. Ich tat nichts. Hatte nur SCHISS.

 

Nach weiteren zwei Jahren begann genau wie von dir beschrieben die komischen Gefühle in der Brust. Zwischendurch auch mal ein Schlag zuviel im Herz und ein Saugen ist mit der Hand zu spüren gewesen wenn ich meine Hand zischen Herz und Hals auflegte. An den Fingerspitzen spürte ich das Saugen. Es ist kein Saugen gewesen sondern Aortenstenose mit aneurysmatischen Erweiterung der Aorta ascendens beruhend auf einem Herzklappenfehler. Doch ich lebte normal ohne Sport weiter und merkte bzw. verdrängte wohl die Verschlechterung.

 

Ich bekam Schmerzen im Rücken. Alle sagten mir es könne kein Zusammenhang mit dem Herzen geben. Der Allg. Mediziner, der Kardiologe, der Chiropraktor, der Masseur, der Physiotherapeut alle waren sich einig. Herz schmerzt nicht im Rücken.

 

Die Schmerzen wurden immer schlimmer und ich litt an meinem Rückenproblem viel mehr zwischen den Schultern als am Herzen. Wenn ich etwas Bewegung hatte, konnte ich schreien vor Schmerz. Alle dachten ich würde etwas stark überziehen. Ich habe aber nie geschauspielert. Ich brauchte für einen geringen Weg von 2 Kilometer über zwei Stunden an schlimmen Tagen.

 

Dann kam der Tag X , mein Freund sagte mir bei einer Untersuchung erneut zum Cardiologen zu gehen. Verstärkung der Geräusche. Ich wußte es ist soweit. Ich wußte aber auch für mich alleine die Schmerzen kommen von dort. Ich konnte manchmal nicht mer gehen, stehen, liegen noch sonstwas. Die Fingerspitzen taten weh, alles schmerzte. Es ist verrückt gewesen. Eine Menge Geld habe ich zu den Ärzten gebracht zumal alle meinten es könnte nicht vom Herzen kommen. Entspannungsübungen empfahl man mir. Sie taten gut aber halfen nicht.

 

Nun, ich mußte eine Katheter Untersuchung machen. Bereits hier bereitete ich mich gedanklich auf meinen Tod vor. Aber ich wollte doch leben. Nun, der Befund ist ernüchternd gewesen, in den nächsten Monaten dringend OP. Herzklappe , Aorta und Bypässe.

 

14 tage Später lag ich unterm Messer. Der Chirurg meinte noch er glaube kaum an einen Zusammenhang zwischen den Rückenschmerzen und meinen Cardiologischen Problemen, zumal auch meine Wirbelsäule gewisse Abnutzungserscheinungen in diesem Bereich habe etc....

 

Nach der OP hat der Anaestesist mir Hoffnung gemacht denn die Aorta ist sehr breit gewesen und hat anscheinen je nach Haltung auch auf die Nerven gedrückt.

 

Am 27.6.05 kam ich um 7.00 Uhr für 4 1/2 Std. unters Messer und am Nachmittag wachte ich auf und wußte von nichts. Am nächsten Tag in die Zwischenstation der Intensivstation, erstes Aufstehen und 3 Tage später ins normale Zimmer.

 

Nach 9 Tage in die REHA. Nach 3 Wochen nach Hause. Nach 4 Wochen habe ich meine Arbeit langsam wieder aufgenommen. Heute ist es wie ein Film. Sicher klingt es erschreckend aber stell dir vor man hätte dir deine Geburt beschrieben und du hättest gewußt so gequetscht zu werden.

 

Du denkst ich spinne? ich habe von der OP im Grunde genau soviel in Erinnerung wie von meiner Geburt.

 

Meine Empfehlung erstmal einen Cardiologen aufsuchen und ihn um eine weitere Untersuchung bitten. Anschliessend eine Computertomograhie und eventl. Katheter wenn die es anraten. Anschließend empfehle ich Dr. Posival in Karlsruhe. TOI TOI TOI!

 

Alles Gute und für Rückfragen immer da!

 

RLB (49 Jahre)

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Danke für die informativen Beiträge, auch per PN...auch wenn es durchaus mal ein "Es-wird-schon-werden" hätte sein können :D

Aber so muss es wohl sein, da im Forum ja die überwiegende Mehrheit ja schon eine OP hinter sich hat bzw. relativ kurz davor steht (bzw. Angehöriger ist).

 

Ich jedenfalls habe für mich beschlossen, ohne ständige Ängste bewusster und genussvoller zu leben als zuletzt.

Drei Untersuchungen beim Kardiologen (davon zwei verschiedene) in den letzten 1,5 Jahren haben ja letztlich zwar die Stenose dokumentiert, aber längst noch keine Notwendigkeit ergeben, bereits über eine OP nachdenken zu müssen.

Vieles ist möglich, sicherlich auch eine schnelle Verschlechterung, aber warum sollen nicht auch noch 10 weitere Jahre ohne OP-Notwendigkeit ins Land gehen? ;)

Vielleicht werde ich ja in einem Jahr von einem Auto überfahren, vielleicht sterbe ich in drei Jahren an einem bisher unentdeckten Krebs...meine angeschlagene Herzklappe hätte dann eh das Nachsehen. :D

 

Nein, ich nehme meine Krankheit mit Sicherheit nicht zu leicht und werde zukünftig garantiert keine einzige Kontrolluntersuchung schwänzen, aber sie wird mein Leben, das glückllicherweise ja noch nicht von ihr geprägt ist, auch nicht ständig bestimmen.

Auch meine gelegentlichen Herzstolperer und Beschwerden im Oberkörper können mit Sicherheit andere Ursachen haben...die Stolperer treten derzeit z.B. nur ganz gelegentlich auf seit meine persönlichen Stressauslöser deutlich reduziert sind.

 

Also, auf in den Kampf!

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Ich habe den Eindruck hier versucht jemand vor sich selbst zu flüchten. Solche Stolpere, sorry kommen von nichts anderen.

 

Alles Gute

 

RLB

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Menschen mit Herzrhythmusstörungen und Herzstolperern gibt es zuhauf, auch wenn sie organisch völlig herzgesund sind!

Siehst Du, das ist das, was ich meinte...wer bereits entsprechende Krankheits- und OP-Erfahrungen gemacht hat, betrachtet alles aus einem bestimmten Blickwinkel und meint manchmal sogar weiter voraussehen zu können als die Ärzte.

Nichts für ungut; kann ja auch durchaus sehr gut sein, dass Du Recht hast...aber ich bin körperlich zumindest auf jeden Fall noch nicht in der Phase, wie Du sie erlebt hast und hier beschreibst.

Von daher gestatte mir doch bitte mein "flüchten" und mein leben in der Gegenwart und nicht in der Zukunft.

Weglaufen kann ich eh nicht.

 

...und im übrigen: Ein Arbeitskollege von mir, der tagein tagaus die gleiche einseitig belastende Tätigkeit ausübt, klagt seit geraumer Zeit über absolut ähnliche Beschwerden...und jetzt?

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@ Igor

 

Weißt Du ... so langsam werd` ich echt ungehalten ... :rolleyes:

 

Du schüttest uns hier deine "Seele" aus ... erzählst uns deine "Leidensgeschichte" und wenn wir diese kommentieren, dann wirfst du uns

Siehst Du, das ist das, was ich meinte...wer bereits entsprechende Krankheits- und OP-Erfahrungen gemacht hat, betrachtet alles aus einem bestimmten Blickwinkel und meint manchmal sogar weiter voraussehen zu können als die Ärzte.

vor :lol: .

Leb doch in «deiner Gegenwart« ... ignorier die Symptome weiterhin und kipp eines Tages aus den Latschen ... in der Hoffnung, das es dann nicht zu spät ist!!

 

Ich selbst habe mich noch vor 2 Jahren mit Händen und Füssen gegen diese OP gewehrt ... wollte nicht wahr haben, das ich "herzkrank" bin, weil ich "gesund" fühlte ... war fest davon überzeugt, das ich diese OP vermeiden könnte ... :blink: ... irgendwann musste ich mich der Realität stellen und habe mich mit den Notwendigkeiten arrangiert.

 

Inzwischen schmunzel ich nur noch darüber, wie viel Zeit und Energie ich mit «Abwehr» verschwendet habe :blink: , anstatt diese Zeit bereits mit «Leben» zu verbringen :lol: .

 

Nun, jeder Mensch ist anders und ebenso jeder Krankheitsverlauf ... also lebe du dein Leben, wie du es für richtig erachtest, aber spreche uns bitte nicht unsere Erfahrungen ab :lol: .

Wir alle haben die Phase des »nicht -wahr-haben-wollens-« durchlaufen ... der eine länger...der andere kürzer.

 

 

Ich wünsche dir alles Gute

 

Sanne

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Hallo,

 

 

ich kann Sanne nur zustimmen. Bei mir wurde 1995 zufällig ein Aortenklappenundichte entdeckt. Ich war 35 Jahre alt und sportlich sehr aktiv. Bereits damals hatte man mir zu einer Operation geraten. Ich habe mich lange Jahre dagegen gesträubt und mich stattdessen zweimal im Jahr kardiologisch kontrollieren lassen. Auch mein damaliger Hausarzt hatte mir von einer OP abgeraten. Ich habe auch weiterhin Ausdauersport betrieben, aber auf Wettkämpfe verzichtet. Die abnehmende Leistungsfähigkeit habe ich bemerkt, aber verdrängt. Im Herbst 2003 wurde ich auf eigenen Wunsch in Bad Nauheim (Kerckhoffklinik) sehr gründlich untersucht (MRT usw.). Man riet mir zu einer baldigen Operation, denn mittlerweile war auch die Mitralklappe undicht und die linke Herzkammer und der Vorhof sehr ausgeweitet. Eine Herzkatheter Untersuchung bestätigte die Diagnose. Im Februar 2004 wurde ich operiert. Leider mussten beide Klappen ersetzt werden (AKE und MKE). Fazit: Hätte ich mich bereits vor 10 Jahren operieren lassen, wäre wohl nur die Aortenklappe ersetzt worden. Hätte ich noch einige Jahre mit der Operation gewartet, wäre es vermutlich zu spät gewesen.

 

Alles Hallo,

 

 

ich kann Sanne nur zustimmen. Bei mir wurde 1995 zufällig ein Aortenklappenundichte entdeckt. Ich war 35 Jahre alt und sportlich sehr aktiv. Bereits damals hatte man mir zu einer Operation geraten. Ich habe mich lange Jahre dagegen gesträubt und mich stattdessen zweimal im Jahr kardiologisch kontrollieren lassen. Auch mein damaliger Hausarzt hatte mir von einer OP abgeraten. Ich habe auch weiterhin Ausdauersport betrieben, aber auf Wettkämpfe verzichtet. Die abnehmende Leistungsfähigkeit habe ich bemerkt, aber verdrängt. Im Herbst 2003 wurde ich auf eigenen Wunsch in Bad Nauheim (Kerckhoffklinik) sehr gründlich untersucht (MRT usw.). Man riet mir zu einer baldigen Operation, denn mittlerweile war auch die Mitralklappe undicht und die linke Herzkammer und der Vorhof sehr ausgeweitet. Eine Herzkatheter Untersuchung bestätigte die Diagnose. Im Februar 2004 wurde ich operiert. Leider mussten beide Klappen ersetzt werden (AKE und MKE). Fazit: Hätte ich mich bereits vor 10 Jahren operieren lassen, wäre wohl nur die Aortenklappe ersetzt worden. Hätte ich noch einige Jahre mit der Operation gewartet, wäre es vermutlich zu spät gewesen.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

Hallo,

 

 

ich kann Sanne nur zustimmen. Bei mir wurde 1995 zufällig ein Aortenklappenundichte entdeckt. Ich war 35 Jahre alt und sportlich sehr aktiv. Bereits damals hatte man mir zu einer Operation geraten. Ich habe mich lange Jahre dagegen gesträubt und mich stattdessen zweimal im Jahr kardiologisch kontrollieren lassen. Auch mein damaliger Hausarzt hatte mir von einer OP abgeraten. Ich habe auch weiterhin Ausdauersport betrieben, aber auf Wettkämpfe verzichtet. Die abnehmende Leistungsfähigkeit habe ich bemerkt, aber verdrängt. Im Herbst 2003 wurde ich auf eigenen Wunsch in Bad Nauheim (Kerckhoffklinik) sehr gründlich untersucht (MRT usw.). Man riet mir zu einer baldigen Operation, denn mittlerweile war auch die Mitralklappe undicht und die linke Herzkammer und der Vorhof sehr ausgeweitet. Eine Herzkatheter Untersuchung bestätigte die Diagnose. Im Februar 2004 wurde ich operiert. Leider mussten beide Klappen ersetzt werden (AKE und MKE). Fazit: Hätte ich mich bereits vor 10 Jahren operieren lassen, wäre wohl nur die Aortenklappe ersetzt worden. Hätte ich noch einige Jahre mit der Operation gewartet, wäre es vermutlich zu spät gewesen.

 

Alles Gute,

 

Stefan

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Hallo Igor!

 

Ich hab mit meiner OP auch zu lange gewartet, weil es mir subjektiv ganz gut ging. Ich wußte schon 15 Jahre von meinen Herzfehlern (Aortenstenose und Mitralklappeninsuffizienz). War auch jährlich beim Ultraschall und nie hat es sich verschlechtert.

 

Die Ärzte haben damals schon zu mir gesagt, ich solle sehr aufpassen wie gut ich konditionell drauf sei. Anfangs war ich sehr sportlich, nie so gut wie andere aber auch nicht so schlecht, daß ich mir Sorgen hätte machen müssen. Irgendwann wurde es dann schlechter mit der Leistungsfähigkeit. In dieser Zeit hab ich allerdings auch zugenommen, also schiebt man es natürlich auf andere Dinge. Ich war Meister im Selbstbelügen vor lauter Angst vor der OP.

 

Mein Arzt hat zu mir gesagt, wenn ich ein Stockwerk nicht mehr schaffe, dann ist es Zeit für die OP. Naja irgendwie kam immer etwas dazwischen und schließlich gibt es ja auch Lifte...... :rolleyes:

 

Und so hätte ich es fast übersehen und bin im letzten Moment noch operiert worden. Jetzt hab ich zwei künstliche Klappen und weil mein Herz schon so geschädigt war, als Draufgabe einen implantierten Defibrillator.

 

Mir geht es jetzt sehr gut und könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich die OP viel früher machen lassen, denn da hätte man die Mitralklappe noch rekonstruieren können und der Defi wäre mir erspart geblieben.

 

Leider weiß vorher niemand, wie gut es ihm nachher dann wieder geht.

 

Liebe Grüße aus Österreich

 

Ulli

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:blink:

 

Hallo Igor,

 

Du hast zwar schon viele Antworten bekommen, da mein Fall Deinem aber ähnlich ist. möchte ich Dir auch noch antworten.

Auch ich bin 46 Jahre alt und hatte eine angeborene Aortenstenose.

Dies hatte man durch Zufall entdeckt, da ich für eine Sport-Übungsleiterausbildung (Kinderturnen) ein ärztliches Attest benötigte. Mein Arzt hörte Herzgeräusche und schickte mich zum Kardiologen. Ich war damals 40 Jahre alt und wußte bisher noch von keinem Herzfehler. Ich musste mir bisher von meinen Mitmenschen oft anhören: Du kannst schon schneller springen, Du hast bloß keine Ausdauer!

Der Kardiologe hat dann durch ein Schluckecho eine bikuspide Klappe festgestellt, die leich verengt wäre.

Er ließ mich dann ein Belastungs EKG machen, bei dem er mich bis zur Erschöpfung treten ließ.

Sein Ergebnis: Da wäre noch mehr gegangen, völlig untrainiert. Allerdings fällt der Blutdruck schon früh ab.

In 3 Jahren wieder zur Kontrolle kommen.

Ich kam nach 4,5 Jahren wieder. Ich hatte immernoch gar keine Beschwerden, keine Atemnot gar nichts.

einmal pro Woche war ich 1 Stunde im Wald walken. Über den langen Winter wurde ich immer müder und schnell erschöpft. Ich dachte ich hätte wohl wieder einen Infekt, hatte aber kein Fieber. Da ich nachts nicht so gut schlafe, habe ich mich nicht gerade gewundert, wenn ich dann tagsüber müde war.

Also nach diesen 4,5 Jahren war ich schließlich Gott sei Dank bei der Kontrolle, denn das schlechte Gewissen hatte mich doch geplagt.

Die Ultraschalluntersuchung hat ewig gedauert. Er wollte sich wohl ganz sicher sein.

Der Befund: hochgradig verengt. 0.5 mm2 Klappenfläche. Die Aorta war bei mir nicht erweitert.

Das Belastungs-EKG zeigte dann bei 75 Watt einen deutlichen Blutdruckabfall. Den hatte ich aber selber nicht gemerkt.

Da mein Vater auch eine künstliche Herzklappe hat, und mit seinen 70 ( 20 Jahre nach OP ) noch sehr fit ist, hatte ich keine große angst vor der OP und sofort eingewilligt.

6 Wochen später war ich operiert.

Jetzt 3 Monate nach der OP geht es mir sehr gut.

 

Also mach Dir nichts vor, renn nicht vor Deinen Problemen davon und verpasse bloß keine Kontrolle

 

Viele Grüße

 

Sabine

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  • 2 years later...

So, dann will ich nach 2,5 Jahren diesen alten Thread noch einmal hervorkramen...nur um Sanne erneut ungehalten zu machen und um dann wieder vor mir selbst davonzulaufen. ;)

 

An meiner körperlichen Situation hat sich nicht viel geändert...mal mehr, mal weniger Schmerzen am Rücken und an der Seite Richtung Herzen, mal mehr mal weniger Herzstolperer (in den letzten Wochen und Monaten sehr viel weniger).

Nach wie vor lautet die (nicht beweisbare) Diagnose der Ärzte: Muskel- und Nervenschmerzen, körperliche und psychosomatische Überspannung.

 

Gestern hatte ich die mittlerweile dritte Kontrolluntersuchung beim Kardiologen seit Eröffnung dieses Threads, Ergebnis: Nach wie vor hat sich an der Stenose und an der Größe und Dicke der Herzkammern bzw. Herzwände absolut nichts geändert, letztere sind nach wie vor völlig in Ordnung.

Fazit des Kardiologen: Die Notwendigkeit einer OP liegt weiterhin im grauen Nebel einer nicht einsehbaren Zukunft. (ja, und ich weiß selbstverständlich weiterhin, dass sich eine Aortenstenose trotzdem recht schnell verschlechtern KANN).

 

Was ich mir der Reaktivierung dieses Threads bewirken will?

Nun ja; noch einmal das zu betonen, was ich in meinen früheren Texten bereits gesagt habe...dass jeder Fall anders liegt und, auch wenn dieses Forum mit Sicherheit eine riesengroße Hilfe für betroffene Menschen sein kann und ist, ich es trotzdem für unverantwortlich halte, jedem, der so wie ich hier nachfragt, sofort und unbeirrt mit dem Hinweis auf die unvermeidlich bevorstehende Operation zu kommen.

 

Ich wünsche allen, die derzeit in einer schlechteren Situation sind als ich, alles Gute und viel Unterstützung hier im Forum - ebenso alles Gute denjenigen, die eine erfolgreiche OP hinter sich haben.

Aber denkt bitte daran...nicht jede Antwort ist tatsächlich eine Hilfe!

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Hallo Igor,

 

schön das Du keine Verschlimmerung Deines Herzproblems hast - weniger schön der Unterton Deines Postings -

 

DU warst es der vor 2,5 Jahren hier geschrieben hat - DU warst es der von seinem PROBLEM berichtete - DU warst es auch damals schon der eigentlich keine Antwort haben wollte weil er seine eigene Antwort schon fertig hatte und nur bestätigt haben wollte.. Denn als hier einige Ihre Erfahrungen schilderten die zu einer Herz OP führten waren Deine Erwiderungen recht arrogant.

Ich kann auch nicht erkennen das irgendjemand Dich zu einer OP gedrängt hat - lediglich die eigenen oft leidvollen Erfahrungen wurden geschildert und der damit verbundene Hinweis das eine regelmäßige Kontrolle notwendig ist um im Bedarfsfall rechtzeitig reagieren zu können.

 

Nun ja ich denke Du solltest jetzt ersteinal an Deiner körperlichen und psychosomatischen Überspannung arbeiten sonst könnte Dein Herz doch noch schaden nehmen.

 

Ich wünsche Dir von ganzem reparierten Herzen alles Gute für Deine weitere Zukunft.

 

MfG

Thomas W.

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@Igor,

 

ich habe mir die Beiträge von damals und Deinen heutigen durchgelesen. Genau das gleiche solltest Du auch tun, denn damals hast Du um Hilfe gerufen und hast Antworten von herzkranken Menschen bekommen, deren Symptome teilweise Deinen ähnelten und haben Dir von deren Verlauf berichtet.

 

Jetzt , nachdem sich Dein Zustand nicht groß verändert hat, fühlst Du Dich durch deren Hilfsbereitschaft u.a. zu einer Herz-Op gedrängt!?und stellst diese Hilfe an den Pranger?

 

Meinst Du nicht, dass Teile Deines Beitrags recht unverschämt sind?

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