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Psyche nach der OP bitte helft mir


Anna1978

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ich wende mich heute an Euch, da ich nicht so recht weiter weiss.

Meine Mutter (52) hatte Mitte Juni eine Herzklappen OP bei der keine neue Klappe eingesetzt wurde, sondern ihre alte erneuert wurde. Der Heilungsverlauf lief sehr gut nur wurde dann bei der Abschlussuntersuchung festgestellt, dass an der einen Klappe ein kleiner Riss ist. So konnte sie erstmal nicht zur Reha sondern wurde noch 4 Tage da behalten. Dann wurde nochmal geprüft und der Riss hat sich nicht vergrößert. Jetzt ist sie zur Reha und macht sich natürlich völlig fertig was da wohl nun noch kommt. Ihr Puls und Herzschlag ist sehr hoch, vielleicht durch die ständige Sorge.

Hinzu kommt, dass es einen Todesfall gab , von dem sie nichts weiß (nicht direkt in der Familie aber die Mutter meines Verlobten) wo ich weiß, dass sie sich da auch ziemlich erschrecken wird. Ich weiß nicht wann und wie ich es ihr sagen soll. Ich belüge sie seit 2 Wochen und das geht so nicht auf Dauer.

Sie ist momentan in diesem seelischen Tief (schon ohne schlechte Nachrichten von aussen) und wir wissen nun alle nicht, wie wir ihr helfen sollen. Sie sagt immer "warum ausgerechnet ich" und solche Sachen.

Vielleicht könnt ihr mir ja einen Rat geben, wie und was das Beste für sie ist.

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Hallo Anna,

 

erstmal Herzlich Willkommen im Forum.

 

Wie schlimm der Riss in der Klappe deiner Mutter ist und welche Auswirkungen es später haben kann, kann dir sicher ein Arzt dort auf der REHA beantworten. Dort gibt es auch gute Psychologen, denen sich deine Mutter ruhig anvertrauen kann. Die kennen sich mit solchen Sorgen und Gefühlen bestens aus.

 

Auch mir wurde die Klappe repariert und nun ist sie leicht undicht. Ich dachte mir auch, warum ist sie wieder undicht, hätte man ja gleich nicht reparieren brauchen.

 

Als Beispiel fragte ich den Operateur war er sagen würde, wenn ich Handwerker wäre und ich ihm in seinem Haus bei einem Wasserhahn der stark rinnt, einen einbauen würde, der nur tropft. Er sagte mir nur, das kann man absolut nicht vergleichen.

 

Aber auch in der REHA und später die ganzen anderen Ärzte versicherten mir, dass dies nicht schlimm, sondern sogar bei einer Reparatur oft unvermeidbar ist und akzeptiert wird. So wurde ich langsam ruhiger.

 

Der Puls ist nach einer Herz-OP immer etwas höher und auch normal. Darum bekommt man ja auch Anfangs meist Betablocker. Mittlerweile nach einem Jahr hat sich alles etwas normalisiert. Klar fragt man sich oft noch (wird aber weniger), wielange wird sie halten, was ist dann?

 

Die körperliche Leistungsfähigkeit steigt und man fühlt sich selber auch besser. So wird es deiner Mutter auch sicherlich irgendwann besser gehen. Man muß ihr nur vorher die Angst des Risses nehmen. Ich würde dazu einen Arzt befragen.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hallo Anna,

 

irgendwann mußt du es ihr sagen. Warum nicht gleich. Vielleicht wird sie dann von Ihren Sorgen ein wenig abgelenkt. Und sollte doch was kommen, ist sie ja in der Reha in bester Betreeung. Klingt jetzt hart, aber ich möchte nicht dauernd angelogen werden.

 

Bei mir war es so, dass meine Mutter 2 Tage vor meinem OP-Termin gestorben ist. Ich ging trotzdem zur OP. Dachte mir, das würde sie schon verstehen. Die Leute haben sich zwar das Maul zerissen, aber das ist mir wiederum egal gewesen. Der Termin stand seit 3 Monaten fest.

 

Den richtigen Zeitpunkt mußt du selber rausfinden, aber sagen mußt du es ihr auf jeden Fall bevor es wer anderes tut. Dann ist es noch schlimmer für sie.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hallo Anna,

 

bevor ich den Thraed in "Psyche" verschieb, hier noch meine "Ermunterung".

 

Jürgen hat soweit alles geschrieben ....... Den Tod Deiner Schweigermutter kannst Du nicht verheimlichen und einen richtigen Zeitpunkt für eine solche NAchricht gibt es definitiv nicht. Sprich mit dem behandelnden Arzt, ob diese Information für Deine Mutter OK ist und dann musst Du da durch. Je länger das dauert desto größer ist Dein "Erklärungsnotstand".

 

Die Frage "warum ich?" stellt sich wohl jeder in diesem Forum, es gibt darauf keine Antwort.

 

Wünsche Deiner Mutter und auch Dir alles Gute

 

Sven

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Hallo Anna,

 

wenn du dir nicht sicher bist, wann du es deiner Mutter sagen sollst, dass deine Schwiegermutter gestorben ist, dann sprich mit den Ärzten und den Schwestern, damit sie im Notfall sofort zur Stelle sind!

 

Verheimlichen kannst du den Todesfall nicht und je länger du wartest um so schwieriger wird es, um diese Thema herumzureden!

Andererseits ist man überrascht, wie gut ein Patient auch mit solchen Nachrichten umgehen kann. Ich spreche da aus Erfahrung, da wir so einen ähnlichen Fall vor einigen Jahren auch in der Familie hatten. Als dann endlich die Wahrheit raus war, war die ganze Sitution wesentlich entspannter!

 

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich wollte solche Dinge wissen, damit ich ggf. Abschied nehmen könnte und in Gedanken oder wenn es geht sogar selbst bei der Beisetzung sein kann!

 

 

Die Frage "warum ausgrechnet ich" kann eigentlich nur auf religiöse Weise beantwortet werden. Aber auch dadurch gibt es keine konkrete Antwort, sondern nur mögliche Erklärungen.

Niemand kann sein Schicksal ändern, man muss es annehmen, so wie es ist und darf niemals den Mut am Leben verlieren! Ich falle auch von Zeit zu Zeit in so ein Depressionsloch, und finde dann mal mit, mal ohne Hilfe wieder raus! Wenn ich das schaffe, dann schafft ihr das bestimmt auch!

 

Deiner Mutter und Dir wünsche viel Kraft, die Zeit zu überstehen!

 

Martin

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"Warum ich"?

 

Das mag jetzt recht gefühllos klingen, aber - immerhin kann sich Deine Mutter diese Frage noch stellen. Erzähl ihr das mit dem Sterbefall, denn die Verstorbene kann sich diese Frage nicht mehr stellen.

 

Deiner Mutter muss klar werden, dass sie noch DA ist. Andere sind es eben nicht mehr.

 

Was die Zukunft bringt, weiss keiner. Andere sind kerngesund und werden über den Haufen gefahren. Kurz vor dem Aufprall denken sich die wohl auch dasselbe, "Warum ich?" Aber haben keine Möglichkeit mehr, über diese Frage nachzugrübeln.

 

Sag Deiner Mutter auch, wenn Du ihr komisch vorgekommen sein solltest, dass das mit dieser Verheimlichung zu tun hat. Frauen haben ein untrügliches Gespür dafür, dass ihnen etwas nicht gesagt wird. Und wenn das Deine Mutter auf sich bezieht "Die sagt mir auch nicht wirklich, wie es um mich steht, die wollen mich nicht aufregen...", tut das nicht gut.

 

Sag es ihr. Und sag ihr auch, dass sie zwar ordentlich was durchmacht, aber eben noch DA ist.

 

Gruß

Markus

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