Kleinkinder und mechan. Klappen?

[Doktor8]

Hallo.

Neulich ist mir bezüglich Kleinkindern-Babys eine Frage eingefallen.

Kleinkinder-Babys können ja auch Herzklappenfehler (angeboren oder durch Endokarditis) bekommen.

Werden dann mechanische Klappen eingebaut?

Dass kleine Herz wächst ja mit der Zeit mit. Müssen dann neue Klappen eingesetzt werden bzw. können die Fäden dann reißen, da ja das Herz größer wird?

Danke für eure Antworten im Voraus!

 

Euer Doc

bearbeitet 2. Juni 2006 von Doktor8

[Sanne]

Hallo Doc ....

 

hier eine sehr informative Internetseite, wo all deine Fragen ausführlich beantwortet werden dürften !!!

 

Lieben Gruß und schöne Pfingsten

 

Sanne

[Doktor8]

Danke, aber ich habe leider keine Antwort auf meine Frage gefunden.

Doc8

[Jessy]

Hallo,

 

auf der Internetseit, die Sanne angegeben hat, habe ich auch keine richtige Antwort auf deine Fragen gefunden. Aber gib es doch mal bei "Google" ein. Da erscheinen dann mehrere Berichte bezüglich dieses Themas.

 

Im großen und ganzen steht da, dass die Ärzte zunächst eine Rekonstruktion der Herzklappe versuchen, die teilweise nur eine Übergangslösung ist. Nach ein paar Jahren ist oft eine neue Herzklappe notwendig, aber dann ist das Kind schon größer und ihm ist ein mehrmaliger Wechsel erspart geblieben. Ist keine Rekonstruktion nötig, wird eine neue Klappe eingesetzt, die nach ein paar Jahren ausgewechselt werden muss. In dem einen Bericht hieß es, so ca. mit 3 bis 4 Jahren. Diese kann dann etwa 10 Jahre arbeiten, wird aber dann zu klein und muß abermals ausgewechselt werden.

 

Es gibt aber auch eine Methode, die Aortenklappe (sollte die betroffen sein) zu entfernen und die Pulmonalklappe dafür einzusetzen. Die Pulmonalklappe widerrum wird durch ein Homograft ersetzt. Vorteil ist, dass die Aortenklappe (vorher Pulmonalklappe) mitwächst und belastbar ist. So habe ich das jedenfalls verstanden.

 

Wie gesagt, "google" dich da mal durch, da findest du mehrere Berichte.

Gruß, Jessy

[Sanne]

Hm.... !

 

Ich selbst hatte eine »angeborene bicuspide Aortenklappe«, deren pathologische Auswirkungen aber erst im Alter von ca. 41 Jahren zu einer OP-Indikation führten .

 

Soweit ich weiß, werden Kindern Homocrafts oder Bioprothesen implantiert, da keine der Ersatzprothesen, die bisher auf dem Markt sind, »mitwachsen«. Ebenso wie eine »künstliche Prothese«, die noch dazu den großen Nachteil der Marcumarisierung hätte.

Eine Re-OP ist somit in jedem Fall vorprogrammiert !!

 

Kürzlich sah ich einen Fernsehbericht über Prof. Haverich, der seit einigen Jahren auf dem Gebiet »Tissue Engineering von Herzklappen« forscht und in Moldavien herzkranken Kindern diese gezüchteten Ersatzklappen implantiert.

Laut Haverich ist der große Vorteil, das diese Klappen »mitwachsen« !!

 

 

Edit:

 

Ja ... die ROSS-Methode ist ebenfalls eine mögliche Alternative .

Wobei auch hier zwar die "Pulmonalklappe an Aortenposition" mitwächst, nicht aber die ersätze Homocraft an Pulmonalpositon.

Auch hier ist eine Re-OP sehr wahrscheinlich.

 

 

Hier könntest du ebenfalls mal reinschauen und evtl. weitere Antworten finden .

bearbeitet 2. Juni 2006 von Sanne

[Jessy]

Ja, ich habe auch einen Bericht von dem Arzt gelesen, der gezüchtete Klappen implantiert. Aber das sind ja erstmal alles noch Versuche... wäre ja gut, wenn sich herausstellt, dass das so funktioniert.

 

Ich habe gelesen, dass auch bei Kindern vorwiegend künstliche Herzklappen eingesetzt werden, da Bioklappen bei Kindern besonders schnell verkalken und dann die Funktionsfähigkeit natürlich wieder eingeschränkt ist, also erneute Op nötig. Warum das so ist mit dem Verkalken, keine Ahnung. Hab es allerdings an mehreren Stellen gelesen...z. B. auch hier bei "die- Herzklappe" (Herzklappenerkrankungen/Kinder)

 

Wünsche euch ein schönes langes Wochenende, Wetter scheint sich ja zu bessern.

 

Liebe Gruße, Jessy

[Mira]

Hallo Leute,

ja es gibt wohl die Möglichkeit, für Kinder und Jugentliche mit der Ross-OP, , bei der die Aortenklappe

mitwächst. Die Pulmonalklappe bleibt bei der Ross-OP wohl die Schwachstelle.

Bei den Bioklappen habe ich gelesen, dass jüngere Patientien durch den höheren Stoffwechsel, den sie gegenüber den Älteren haben, mehr Calzium in das Gewebe einlagern.

Das erklärt ja auch, warum das Milchtrinken für die Knochen der Kinder so wichtig ist. Wurde das veräumt,

läßt sich dies im Alter leider nicht mehr aufholen.

 

Grüße von

Mira

[Claudia H.]

Hallo Doc8,

 

ich hatte nen angeborenen Herzfehler (Aortenstenose) und bin als Kind und als Jugendliche operiert worden.

Da es möglich war, wurden Kommissurotomien (klappenerhaltende OP`s) durchgeführt. Solange es man kann, so wurde es damals meinen Eltern erklärt, wird man den Klappenersatz hinauszögern.

 

Im Alter von 26 Jahren habe ich dann erst den Aortenklappenersatz (nun auch ne Insuffizienz) bekommen.

 

Gruß, Claudia

[crazychicken]

Hai Doc

 

ich hatte doch letztens bei meiner regelmäßígen Untersuchung einen Prospekt vom Kinderkardiologen-Team in der Hand - meinen Kardiologen besuche ich regelmäßig in der Klinik, in der ich auch mal operiert werden möchte. Und die Kinderkardiologie ist dort im selben Gelände untergebracht.

Habe aber im Netz ein klitzeklein wenig dazu finden können, wie *meine Klinik* die jüngsten Herzpatienten dort operiert. Dort gibt es jährlich 500 KinderOPs , 200 davon unter 1 Jahr.

Kuckst Du hier:

Das ist die Infoseite zur Kinder-Herzchirurgie im HZM

da gaaaanz unten, die Ross wird dort sogar neonatal gemacht ! In den ersten 28 Lebenstagen!

Ansonsten bevorzugen die Dottore dort Rekonstruktionen von Mitral- und Aortenklappen.

Ich bin aber sicher, wenn das nicht geht, werden sie auch auf Bio oder Kunstklappe zurückgreifen.

 

*herz*liche Grüße Marion