Große Angst vor Herzklappen OP

[ClaudiaB.]

HAllo zusammen, ich bin durch Zufall in dieses Forum gelangt und habe das Gefühl, hier richtig aufgehoben zu sein. Ich bin so ziemlich mit meinen Nerven am Ende. Mein Lebensgefährte liegt seit Mittwoch in Bad Oeynhausen und soll in naher Zukunft operiert werden. Es ist festgestellt worden: Mitralklappeninsuffizienz III, Mitralprolaps III, Herzsegelabriss. Bei den Untersuchung der Lungenfunktion hatte er eine Kapazität von 40 %. Er ist 52 Jahre und kriegt seit einer missglückten Bandscheiben OP vor 15 Jahren dauerhaft Schmerzmittel oral und 2x wöchentlich 8 Spritzen im Halswirbelbereich und Lendenwirbelbereich. Außerdem haben sie noch eine Fettleber festgestellt, die Ärzte meinten das wäre durch Alkohol, er hat aber noch nie auch nur einen Tropfen getrunken, er raucht auch seit 10 Jahren nicht mehr!!!! Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann bzw. der mir meine Ängste nimmt. Ich habe solche Angst, dass was schief geht und er nicht wiederkommt. Ich kann ihn auch nicht besuchen, weil ich kein Auto und kein Geld habe. Ich komme aus Paderborn. OP Termin ist auch noch nicht festgelegt, weil sie erst noch das Video aus PB vom Herzkatheter sehen wollen, das letztes Jahr gemacht wurde. Ich drehe hier langsam ab, habe seit Mittwoch 3 kg abgenommen. Ich bin nur noch am weinen. Jetzt hatte er heute gefragt, ob er übers Wochenende nach Hause darf, aber dafür müsste er entlassen werden und erneut aufgenommen, laut der Ärztin. Also können wir uns wieder nicht sehen. Wir sind seit 4 Jahren zusammen, es ist die große Liebe und wir waren noch nie getrennt. Ich muss für seine Mama und Tochter stark sein, Ihnen Mut machen, aber mir spricht keiner Mut zu. Sorry, wenn ich euch jetzt die "Ohren" vollheule, aber ich kann nicht mehr.

Liebe Grüße, ClaudiaB.

[Neisi]

Hallo Claudia,

 

ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen, meine Mutter ist jetzt operiert worden...man kriegt ja gleich n Horror, wenn man was von einer Herz-OP hört! Aber bedenke, dass er in den Händen von Spezialisten ist und Bad Oeynhausen hat einen SEHR GUTEN Ruf. Die wissen um die Risiken bei ihm und werden sich darauf einstellen. Bedenke auch, eine geplante OP ist immer sicherer als z.B. eine Not-OP und kein Operateur mag Misserfolge! Die werden da ihr bestes geben! Ich kann Dir Deine Ängste nicht nehmen, das kann niemand, weil die erst weg sind, wenn alles überstanden, aber ich kann Dir mein "Ohr" anbieten oder in diesem Fall mein "Auge"! Sei tapfer!!!!!

 

Lieber Gruß,

Birgit

[Sanne]

Hallo Claudia,

 

die Zeit vor der OP und auch die ersten Tage danach sind für alle Beteiligten eine extrem belastende Ausnahmesituation.

Ich kann Neisi nur zustimmen , in Bad Oeynhausen ist dein Lebensgefährte in erfahrenen und wirklich professionellen Händen.

 

Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, aber ich weiß durch ein Gespräch mit einem Verwaltungsmenschen der Uniklinik GÖ, das in bestimmten Fällen die Kosten für die Unterbringung eines Angehörigen im Haus von der KV des Patienten mit übernommen werden.(Das ist zB. bei Elternteilen von kranken Kindern der Fall.)

Frag doch einfach mal bei der KV nach, ob es da eine Möglichkeit gibt .

 

Ansonsten kann ich dir als kürzlich erst Operierte sagen:

Ja, natürlich hat man seine Lieben in dieser Zeit gerne um sich... ich war jedoch die meiste Zeit froh, einfach nur meine Ruhe zu haben. Schlafen zu können, wenn mir danach war oder einfach nur aus dem Fenster zu gucken und meinen Gedanken nachzuhängen.

Die OP schlaucht einen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch auf ganz besondere Weise und da tut Ruhe einfach nur gut !!!

Ich will damit nicht sagen, das ich mich nicht über jeden Anruf oder Besuch gefreut hätte ... ich war jedoch auch froh, wenn ich wieder meine Ruhe hatte. Allerdings ist da auch jeder Mensch anders, dies ist nur meine ganz persönliche Erfahrung .

 

Ansonsten kann ich über die Aussage mit dem Alkohol und der Lebererkrankung nur den Kopf schütteln .

Natürlich hat eine krankhaft veränderte Leber ganz oft etwas mit einer Alkoholsucht zu tun, aber doch nicht ausschließlich. Im Falle deines Lebensgefährten würde ich dafür eher die Schmerzmittel verantwortlich machen, da sehr viele Medikamente über die Leber abgebaut werden und daher an diesem Ort auch für Erkrankungen sorgen können. Immer, wenn im Beipackzettel steht, man solle regelmäßig die Leberwerte kontroliieren lassen, dann sollte man dies auch tunlichst einhalten .

 

Sodele und nun Kopf hoch ... alles wird wieder gut !!!

 

Inzwischen sind seit meiner OP knapp 11 Wochen vergangen und mir geht es schon wieder wirklich gut !!!

 

 

Alles Gute für euch

 

Sanne

bearbeitet 27. Mai 2006 von Sanne

[ClaudiaB.]

Vielen Dank für den lieben Zuspruch. Das tut unheimlich gut. Leider kann ich da nicht über Nacht bleiben, habe selbst noch 2 Kinder zu Hause.Und für die muss ich auch noch stark sein, sie hängen sehr an ihm. Ich werde jetzt erstmal mit ihm telefonieren. Bis später mal.

[Alex]

Hallo Claudia,

 

Bad Oeynhausen ist für die Operation Deines Lebensgefährten eine erstklassige Adresse. Mitralklappeninsuffizienz und Prolaps mit Sehnenfädenabriß war auch bei mir die Diagnose, die zur OP in Bad Oeynhausen führte. Diene Angst kann ich sehr gut verstehen, wie alle hier im Forum. Du sollst aber wissen, daß das Operationsrisiko relativ gering ist. Die Reise zum Krankenhaus ist mitunter gefährlicher als die OP.

Ich wünsche Dir und Deinem Lebensgefährten viel Kraft und Mut.

 

Gruß

Alex

[frieder.hirsch]

... Du sollst aber wissen, daß das Operationsrisiko relativ gering ist. Die Reise zum Krankenhaus ist mitunter gefährlicher als die OP.

 

Na ja Alex, du kannst den Zuspruch aber auch übertreiben. Die Reisen möchte ich mal sehen, bei denen zwischen 3 und 6 % der Fahrgäste auf der Autobahn verbleiben oder vom Himmel stürzen. "Mitunter" scheint mir in diesem Zusammenhang etwas untertrieben ;-)

 

Claudia, mit dem NRW-Ticket kannst du samt der kompletten Familie für 27 EUR hin- und zurückfahren. Frag mal auf dem Bahnhof. Viel billiger kommt dein Lebensgefährte übrigens am Wochenende auch nicht nach Hause und mit einem Segelabriß ist er da nicht unbedingt besser aufgehoben.

 

Frieder

[Weman]

Hallo Claudia,

 

bei mir wurde genau die gleiche Konstellation im Juni vor genau einem Jahr im HZ München REPARIERT.

 

Alles Bestens - manchmal noch kleine Rythmusstörungen - wie gestern beim Wetterumschwung.

 

Mitralprolaps haben 10% der Bevölkerung und damit keine Probleme. Nur die Insuffizienz und der Sehnenfadenabriss sind reparaturbedürftig.

 

Fettleber haben auch ziemlich viele - lt. dem Professor, der bei mir das Oberbauchsono gemacht hat. Also Alles halb so wild. Ich weiß, ich kann leicht reden, weil ich es schon hinter mir habe. Aber glaube mir, es ist wirklich halb so schlimm, wie angenommen.

 

Auch ich hatte vorher furchtbare Angst usw.

 

Kannst ja mal mein Tagebuch lesen, wenn es dich interessiert.

 

OP-Tagebuch

 

Wichtig ist, das habe ich auch nie geglaubt, dass es bald gemacht wird.

 

Viele Grüße auch an deine bessere Hälfte

 

Jürgen

[Natalie]

Hallo Claudia,

 

möchte dir auch Mut machen. Sabrina ,meine Tochter (18 Jahre) ist am 12.04.06 in Bad Oeynhausen operriert worden. Sie hat eine neue Aortenklappe bekommen. Es geht ihr heute wieder sehr gut. Seid gestern ist sie wieder stundenweise am Arbeiten. Sie macht eine Ausbildung als Artzhelferin in einer Klinik hier bei uns.

Die Zeit vor der OP war für uns furchtbar. Haben sehr viel geweint! Aber jetzt geht es von Tag zu Tag besser!

 

Kopf hoch!!!

 

Liebe Grüße Natalie

[Claudia0709]

Hallo Claudia !

 

Meine Mutter hatte haargenau das gleiche wie Dein Freund, meine Mutter war auch Nr. 3

Bald werden es 8 Monate das sie das nicht mehr hat. Es geht ihr sehr gut.

Ich hatte auch große Angst, aber Ärzte machen sowas ja öfters. Aber Trost ist das keiner. Ich war im Vorfeld auch ziemlich aufgeregt, aber am Op Tag war ich ruhig.

Hat Dein Freund schon einen Op Termin ?

 

Viele Grüße von Claudia

[ClaudiaB.]

Hallo ihr Lieben, vielen Dank nochmal für die rege Anteilnahme und die vielen persönlichen Mitteilungen, es hat mir wirklich sehr geholfen. Er kommt jetzt erstmal für ein paar Tage nach Hause, weil sein Lungenvolumen zu schlecht ist und die Ärzte Angst haben, dass er nach der OP nicht wach wird. Er muss jetzt trainieren. Genaueres weiß ich auch noch nicht, er wird jetzt nach Hause gebracht. Ich bin auf einer Seite glücklich, auf der anderen Seite fängt jetzt alles wieder von vorne an. Bin mal gespannt, wann die Op dann stattfinden soll, denn er ist ziemlich schlapp auf den Beinen und jede Anstrengung haut ihn um. Ich melde mich auf jeden Fall. Liebe Grüße, ClaudiaB.

[Neisi]

Das ist doch schön! Tank ein bisschen Kraft. Und siehste...eine geplante OP ist immer von Vorteil. Wenn ihr sodie Möglichkeit habt,alle Risikofaktoren zu senken, wie in diesem Fall das mit der Lunge, ist das doch toll. Toi toi toi!!!!

Hallo ihr Lieben, vielen Dank nochmal für die rege Anteilnahme und die vielen persönlichen Mitteilungen, es hat mir wirklich sehr geholfen. Er kommt jetzt erstmal für ein paar Tage nach Hause, weil sein Lungenvolumen zu schlecht ist und die Ärzte Angst haben, dass er nach der OP nicht wach wird. Er muss jetzt trainieren. Genaueres weiß ich auch noch nicht, er wird jetzt nach Hause gebracht. Ich bin auf einer Seite glücklich, auf der anderen Seite fängt jetzt alles wieder von vorne an. Bin mal gespannt, wann die Op dann stattfinden soll, denn er ist ziemlich schlapp auf den Beinen und jede Anstrengung haut ihn um. Ich melde mich auf jeden Fall. Liebe Grüße, ClaudiaB.