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Windpockenimpfung und menschliche Herzklappe (Homograft)


Katharina71

Empfohlene Beiträge

Hallo zur späten Stunde,

 

da ich irgendwie seit Tagen keinen der Kardiologen meines Mannes erreiche, seid Ihr meine letzte Hoffnung.

 

Also, mein Mann (42 J.) hat im Oktober eine neue Aortenklappe (Homograft, also ein menschlicher Ersatz) bekommen. Nach einer Vielzahl von Komplikationen wie Nierenversagen, Lungenentzündung, septischem Schock, Polyneuropathie, künstlichem Koma etc. konnte er 2 Monate später arg lädiert entlassen werden (egal, wir waren froh!).

Jetzt ist unsere ältere Tochter an Windpocken erkrankt. Da mein Mann angeblich noch nie die Windpocken hatte, würde er sich gerne impfen lassen. Er kann sich noch nicht angesteckt haben, weil er z.Zt. im Ausland weilt. Er kommt in einer Woche wieder und ich habe die Befürchtung, dass unsere jüngere Tochter dann auch die Windpocken hat.

 

Jetzt meine Frage: Sollte er sich impfen lassen bzw. wie lange dauert es überhaupt, bis sich der Impfschutz vollständig aufbaut? Gibt es bedrohliche Nebenwirkungen (hatte gelesen, dass man nach der Impfung 6 Wochen kein ASS nehmen darf wegen Reye-Syndrom; er ist aber darauf angewiesen).

Müßte er eine Antibiotikaprophylaxe machen, weil es ja anderes menschliches Gewebe ist, das er eingesetzt bekommen hat und das sich entzünden könnte (er hat Angst vor einer Herzmuskelentzündung!)?

Falls er wider Erwarten doch schon mal eine Windpockenerkrankung hatte, ist es schädlich, sich impfen zu lassen?

 

Ihr seht, Fragen über Fragen von einem absoluten Laien,

aber ich bin Euch trotzdem für jede Antwort dankbar!

 

Viele Grüße

 

Katharina

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Hallo Katharina,

 

zu extrem später/früher Stunde eine kurze Anmerkung von mir ... eine wirkliche Entscheidungshilfe kann ich dir leider nicht bieten :) .

 

Ich befürchte, das eine Impfung jetzt zu kurzfristig ist, da diese mit abgeschwächten/abgetöteten Anteilen des Varicella-Zoster-Virus erfolgt. Effekt einer solchen Impfung ist, das der Körper sich mit dem Virus auseinandersetzen muss, Antikörper bilden kann und somit vor der eigendlichen Infektion mit dem Erreger geschützt ist.

Dieser Prozess dauert jedoch eine Weile (wie lange genau, konnte ich in meinen Unterlagen nicht finden ... frage aber morgen gleich mal meinen Dozenten ;) ) und eine Immunisierung gegen die aktuelle Erkrankung der Kinder scheint mir daher unwahrscheinlich.

 

Zudem kommt durch die Einnahme des ASS sowohl durch die Impfung, als auch durch die Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus die Gefahr der Komplikation Reye-Syndrom :huh: .

 

Mein spontaner Gedanke war:

Am Besten erstmal keinen Kontakt mit den Kindern, solange bei denen die Infektion noch ansteckend ist!

 

Ob längerfristig dann eine Impfung zu empfehlen ist, müsstet ihr mit dem Kardiologen zusammen entscheiden, da es auch durch die Impfung im Erwachsenenalter zu Komplikationen kommen kann.

 

Liebe Grüße ;)

 

Sanne

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Hallo Katharina,

 

wie Sanne schon schrieb ist es eine Virusinfektion. Eine Virusinfektion ist grdsl. ersteinmal für das Herz nicht so "bedrohlich" wie eine bakterielle Infektion. Da der Körper aber geschwächt wird ist aufzupassen ob es eine Begleiterkrankung bakterieller Art gibt. Das nur so ganz allgemein und grundsätzlich.

 

Deinen speziellen Fall zu beurteilen bedarf sicherlich ärztlichen Wissen und Du oder Dein Mann sollte sich Rat holen. Wenn er jedoch so fit ist und schon Auslandsreisen machen kann scheint er ja zur zeit recht stabil zu sein - und mit dem Risiko sich anzustecken und das auch noch in fremder Umgebung und bei vielen Menschen, leben wir alle. Ich denke hier kann wirklich nur der/die Arzt/Ärztin helfen und raten die Deinen Mann kennt.

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Sanne, hallo Thomas,

 

vielen Dank für Eure Antworten.

Wir haben uns auch dazu durchgerungen, nicht zu impfen, da es so kurzfristig keinen Sinn macht. Auf das Ergebnis des Antikörpertests warten wir noch, vielleicht hat er's ja doch schon durchgemacht.

 

Nach Rücksprache mit einem Kardiologen (der sich dann doch noch gemeldet hat) hat man erst nach ca. 6 Wochen einen wirklichen Schutz vor der Erkrankung. Sein Vorschlag: mit den Kindern am besten geringen Kontakt, So wie Du schon meintest, Sanne, und nicht vom gleichen Geschirr essen.

Wenn alles ausgestanden ist, könne man immer noch das Für und Wider einer Impfung erörtern.

 

Euch beiden weiterhin alles Gute! (Sanne, ich hab gelesen, dass Deine OP noch gar nicht so lange zurückliegt und ich hoffe, es geht Dir gut!)

 

Liebe Grüße,

 

Katharina

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