aneurysma

[chem]

Hallo Ihr Lieben ,

Habe ein bischen gelesen und weiss nicht so recht ob ich hier hingehoere.

Im Juli letzten Jahres wurde bei mir durch Zufall(nach einem Motorradunfall) ein Aneurysma an der aufsteigenden Aorta von 4.5 cm festgestellt.Im September war es dann 4.6 und nun muss ich demnaechst wieder hin.ich nehme betablocker um den blutgruck niedrig zu halten ungefaehr 110/75 .

der schock im sommer war gross.Mein Mann ist beim Kardiologen umgekippt.

Bei mir kam das erst etwas spaeter und ich muss dazu sagen ,dass ich in Griechenland wohne und dass ich dann erst mal nach Muenchen gefahren bin um noch mal alles auf deutsch zu hoeren.

und trotzdem weiss ich seitdem nicht wie ich damit umgehen soll.

Meiner Chefin habe ich nichts davon erzaehlt weil ich Angst vor Entlassung habe.

Meine Eltern wissen nichts davon weil sie selber genug am Hals haben.

Meine Kinder will ich nicht aengstigen.

Ich rede mit niemand darueber ,weil es dann nicht praesent ist und ich es besser verdraengen kann.

Mehr oder weniger und weil es mich nervt mir selbst leid zu tun.

aber waerend ich das hier schreibe kommen mir doch wieder die Traenen.

und das mit 48.oft kann ich es doch erfolgreich verdraengen aber dann habe ich oefter heftige herzrythmus-

stoerungen und Herzstechen ,dass ich meine nun ist es soweit.

Damit komme ich am wenigsten klar ,dass es staendig passieren koennte und ich mache mir keine Hoffnung

das man hier mit einer geplatzten Aorta ueberlebt.

und die Symtome aengstigen mich natuerlich auch,mir steigt dann leichte Panik auf wenn es besonders schlimm ist.

Kennt es jemand von euch das der kleine Finger der rechten Hand fast immer eingeschlafen ist .oder stechende Schmerzen im Arm in der Schulter?

Wie kommt ihr mit alldem klar?

es war schon gut sich das mal alles von der seele zu schreiben

alles Liebe

Christiane

[Camilla]

Guten Morgen, Christiane,

 

nun beruhige Dich erst mal!

 

Ein Aneurysma ist sicherlich eine ernste Angelegenheit und nicht zu unterschätzen. Aber Du bist doch schon in den Händen eines Kardiologen, der es ja, wie Du schreibst, beobachtet.

 

Bei meinem Mann hatte es irgendwann die Größe von 5,4 mm, und da sollte man dann handeln, wie man uns mitteilte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es platzte, war auch in diesem Stadium noch nicht übermäßig groß, wenn man nicht gerade Klaviere schleppt. Ich gehe mal davon aus, dass Du das auch nicht tust. Schwer tragen ist bei einem Anuerysma nicht zu empfehlen.

 

Bei meinem Mann Ralf kam eine defekte Herzklappe dazu, sodass er im Januar unters Messer mußte und auch ein Stück neue Aorta Ascendens bekam.

 

Die OP war mit Sicherheit kein Spaß, aber er hat alles sehr gut überstanden und ist fast wieder ganz der Alte.

Du wirst hier im Forum von vielen Leuten lesen, die auch ein Aortenaneurysma hatten und denen es wieder sehr gut geht.

 

Auf gar keinen Fall solltest Du den Kopf in den Sand stecken und so tun, als wäre nichts, denn wenn sich das Aneurysma weitet, muß man schon etwas tun. Lasse es beobachten und verschließe Dich nicht vor den Möglichkeiten, die es durchaus gibt, es zu heilen!

 

Wenn man vergleicht, wie gefährlich es unbehandelt und unbeobachtet ist und was man dagegen tun kann, solltest Du sehr froh sein, dass man es glücklicherweise durch Zufall entdeckt hat und Du die Chance hast, etwas rechtzeitig dagegen zu machen.

 

Du hast völlig recht, wenn das Ding erstmal platzt, sieht es schlecht aus, aber Du hast jetzt die Chance, es nicht platzen zu lassen.

 

Wie das in Griechenland aussieht, weiss ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es auch dort gute Chirurgen gibt, und diese OP zählt heute zu den Routine-Operationen. Sonst schau Dich um, Du hast doch anscheinend Verbindungen nach München, da kann man Dir bestimmt auch helfen.

 

Also, alles Gute, und es wird bestimmt wieder gut

 

Grüße aus Wuppertal

 

Karin

[Hildegard]

Hallo Christiane,

 

sei herzlich willkommen hier im Forum. Ich kann sehr gut verstehen, dass der Zufallsbefund Deines Aneurysmas letzten Spätsommer ein Schockerlebnis für Dich und Deinen Mann war. Auch kann ich mir gut vorstellen, dass es eine enorme Belastung ist mit der ständigen Angst leben zu müssen es könnte rupturieren. Ich weiß zwar dass die Op-Indikation erst so ab 5,5 cm besteht, trotzdem frage ich mich ob Du dieses Thema mit den Ärzten, die dich behandeln nicht schon angeschnitten hast. Du stehst ja offensichtlich unter einer engmaschigen Kontrolle das ist schon mal gut und Du kontrollierst auch den Blutdruck sicher öfters schon mal. Wenn Dir nach reden zumute ist dann tu es ruhig hier im Forum, ich denke Du bist hier richtig. Ich finde wenn man mit niemandem außer dem Mann reden kann über seine Sorgen und Ängste, ansonsten aber im Alltag "funktionieren" muß, dass niemand etwas merkt, das ist schon sehr schwierig.

 

Ich wünsche Dir alles Gute und vielleicht hast Du ja noch mal Lust hier was zu schreiben!

 

Liebe Grüße

 

Hildegard

[Thomas W.]

Hallo Christiane,

eigentlich ist schon alles geschrieben - doch als zusätzliche Bemerkung zu:

 

"Kennt es jemand von euch das der kleine Finger der rechten Hand fast immer eingeschlafen ist .oder stechende Schmerzen im Arm in der Schulter?"

 

Das kann und wird zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit Deinem Aorten/Herzproblem zusammenhängen.

 

Der kleine Finger der rechten Hand schläft sehr gerne ein bei Personen die sich oft und lange auf Schreibtischkanten abstützen (z.B. beim PC) da wird dann sonn fieser Nerv genervt der dann den kleinen Finger kraftlos und eingeschlafen wirken lässt. Sicherlich gibt es hier aber, genau wie bei der schmerzenden Schulter, weitere Erklärungen die eher aus dem orthopädischen Bereich kommen.

Also KEINE PANIK deswegen. Ansonsten bist Du ja nach eigener Schilderung in "Überwachung".

MfG

Thomas Wagner

[Glückspilz]

Hallo Christiane,

sei gegrüsst in dieser Runde.

 

Ich weiss was du durchmachst!

 

Am 12.03.05 Not-OP - Aneurysma im Aortenbogen, nahe der Herzklappe. Prothese und künstliche Klappe wurden eingesetzt.

 

Du siehst, aus heiterem Himmel bekam ich den Hammer auf den Kopf.

 

Aber die grösste Rakete kam ja noch!

 

Bei einer Routineuntersuchung wurde ein Bauchaortenaneurysma ( 2,3 ) festgestellt.

 

Du kannst dir ja vorstellen, dass ich sehr begeistert war.

 

8 Monate war ich nicht arbeiten. Erst die Ärzte der Uni-Klink gaben mir wieder grünes Licht.

 

Aber einige Regeln muss ich beachten:

 

Blutdruck nicht höher als 120/80

Keine schweren Gewichte heben ( bis 30 kg i.O )

Keine Weltrekorde im Schwimmen und Rad fahren aufstellen.

 

Wenn ich das beachte, dann kann ich 100 Jahre alt werden.

 

Solltest du noch Fragen haben, das Forum versucht dir in jeder Lage mit Worten zu helfen.

 

Kopf hoch

 

Udo

[helga-margarete]

Hi,

 

tja, genau vor einem Jahr sah es in mir (45) nicht anders aus und nach einem Herzkatheter rieten mir die Ärzte, mich noch in einem relativ gesunden Zustand operieren zu lassen, weil ich dann alles viel schneller überstehe und die Zeit danach auf die Beine zu kommen kürzer ist, als wenn ich bis "5 vor 12" warte. Ich hab auf die Ärzte gehört, wurde 3 Wochen später erfolgreich operiert und wenn ich mich heute klappern höre, denke ich immer daran, dass ich alternativ tot sein könnte. Dieser Gedanke hat meine Angst platt gemacht und darüber bin ich heilfroh.

 

Ich wünsche dir alles Gute und die richtige Entscheidung.

 

freundliche Grüße

Helga

[chem]

hallo Ihr Alle,

vielen vielen Dank fuer eure ausfuehrlichen und troestlichen antworten ,

es ist immer toll wenn man nicht alleine auf der welt ist ,wenn es jemanden gibt der die selbe erfahrung gemacht hat .Es tut so gut!

auch eure positive einstellung zu der op finde ich sehr troestlich ,ich hatte mir naemlich das patientenblatt fuer die op schicken lassen und das ist doch recht gruselig!

tatsaechlich hat der arzt in muenchen gemeint ,sie wuerden lieber frueher operieren ,da meine Herzklappe noch in ordnung waere .

Aber hier lehnen sie wegen der schwere der operation es ab vor 6cm zu operieren.

Ich muesste dann die op in deutschland selber bezahlen,das ist auch eine schwere entscheidung.

Aber ich fuehle mich jetzt schon viel besser und sehe dem termin naechste woche fuer einen neuen ultraschall schon etwas mutiger entgegen.

Vielen dank

christiane

[Beach]

Hallo,

 

vielleicht ein wenig spät diese Antwort aber leider bin ich hier neu!

Ich habe seit 1993 einen Aortenklappenersatz und weiß seit Dezember 2004 von meinem Aortenaneurysma an der Ao. ascendens 48mm.

 

Ich Trainier auf Kraft und Ausdauer sollte es aber lassen, ohne aber geht wieder ein Stück Lebensqualität durch diesen ganzen Scheiß dahin.

Ich finde das wissen über diese Sache macht einen ziemlich fertig und raubt einem ständig den Schlaf aber besser so, als ohne zu wissen was los ist verbluten…

 

Auch ich stehe ständig unter ärztlicher Kontrolle und bin auch sehr froh darüber aber der Gedanke endet trotzdem beim platzen dieses beschissenen Aneurysma und das 80% auf dem Weg in die Klinik sterben müssen.

 

Niemand kann einem diese Angst auch nur im entferntesten nehmen... wir, die damit leben müssen denken anders als die, die damit nichts zu tun habe und niemand kann sich in so eine Situation hineinversetzen... auch wenn er glaubt er könne es.

 

Also liebe Christiane, wenn du wieder Angst bekommst denk daran, es gibt noch andere mit demselben Problem und weitaus schlimmer.

Selbstmitleid hilf dir auch nicht weiter, mach auch immer was du möchtest, sonst gehst du kapput aber halt nur nichts übertreiben.

 

solang noch nichts verloren ist, ist nichts verloren.

 

Alex