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Messabweichungen Labor vs. Selbstmessung


Freund

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Hallo zusammen,

 

bei meinem Aufenthalt in der Gollwitzer-Meier-Klinik in Bad Oeynhausen wurde mir von den dort ansässigen Vampiren immer wieder Blut abgezapft. Zwei Mal hat man dort auch den INR bestimmt.

 

Beim ersten Mal hat man im Labor 1.5 gemessen. Die kamen dann gleich mit gezückter Heparin-Spritze an mein Bett und waren über meinen Widerstand etwas schockiert. :rolleyes: Zuhause hatte ich vor 24 Stunden 2.1 gemessen, daher konnte ich mir das nicht erklären. Mein persönlicher therapeutischer Bereich liegt bei 1.8-2.8. Daraufhin habe ich vorgeschlagen, mit dem Coagucheck im Schwesternzimmer noch einmal zu messen. Ich hatte mein Gerät auch dabei, aber ich wollte es gerne unter Zeugen gemacht wissen.

Ergo hat die Schwester meinen Finger genommen, eine Nadel per Hand in meinen Finger gejagt und das Blut auf den Teststreifen aufgetragen...: 1.9!

Lapidarer Kommentar: Ja, das kommt öfter mal vor, so eine Abweichung mit dem Labor.

Ab dem Moment durfte ich meinen INR und meine Dosis weiterhin selbst bestimmen. :blink:

 

Beim zweiten Mal noch extremer! Vor dem zweiten TEE (siehe anderen Thread, "Update von Freund") wollte der Oberarzt noch einmal den INR haben, wegen der Untersuchung halt. Laborwert wieder.... 1.5!!! Dabei hatte ich meine Dosis nach den 1.9 erhöht, um die Stationsärztin zu beruhigen... :blink: Ich wieder auf Selbstmessung bestanden. -> 2.2!!! Diesmal mit meinem Gerät und meinen Teststreifen. Da die 1.9 zu den 2.2 gut passen (Dosiserhöhung) vertraue ich den Werten auch.

 

Nun stellt sich die Frage, wenn das Labor dermaßen falsche Werte ausgibt, wieviele Patienten laufen mit erhöhten INR in der Klinik herum, weil die Ärzte das Marcumar doch auch nach den Werten dosieren?

 

Alles sehr merkwürdig, finde ich... und ihr?

bearbeitet von Freund
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Hm ... finde ich ja spannend :blink: ... ob diese Differenz vielleicht was mit der »Frische« des Blutes zu tun hat ???

:blink: Finde es allerdings ganz toll, das du dich da durchgesetzt hast und auf Selbstbestimmung bestanden hast.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, in welche Verwirrungen ein nicht so "mündiger und aufgeklärter" Patient da gerät :rolleyes: .

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Hi, Freund,

Nun stellt sich die Frage, wenn das Labor dermaßen falsche Werte ausgibt, wieviele Patienten laufen mit erhöhten INR in der Klinik herum, weil die Ärzte das Marcumar doch auch nach den Werten dosieren?
Erstmal freut es mich, das es Dir gut geht und keine Vegetationen an der Klappe zu erkennen sind. Das ist auch eine Sache, vor der ich den meisten Respekt habe. Also weiterhin gute Besserung und alles Gute.

In seinen ESCAT Studien hat Körtke ja nachgewiesen, das bei Patienten, die vom Hausarzt betreut werden und somit Laborabhängig sind, wesentlich mehr Komplikationen auftreten als bei Patienten, die den INR selbst bestimmen. Deswegen handhabe (durchsetzen) ich es auch so, das ich in Kliniken den INR weiterhin selbstbestimme, solange ich nicht im Koma liege. Bis jetzt war das auch kein Problem.

Bye and best regards, Roland

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Hallo Freund,

 

schließe mich den "Vorschriebern" hier an - bleiben zwei Punkte:

 

- frage doch bitte mal bei Roche (vielleicht haben die eine Erklärung), denn der Unterschied ist ja nicht gerade gering. Eine Abweichung im Bereich 0,1-0,2 würde ich mmir eingehen lassen.

 

- bei Deinem therap. Bereich wäre eintheoretische Erhöhung um 0,6 INR sich zu verkraften, bei mir komme ich dann in ganz andere Bereiche ...............

 

Gruss

Sven

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Hallo, habe keine Ahnung, ob das ne Nachricht wird, da ich nicht weiß, wie ich im Forum schreiben muß.

Ich drücke dann wo drauf und laß mich überraschen.

 

Aber zu den Werten. Ich messe selbst und laß manchmal den Hausarzt ran zur Kontrolle.

Hausarzt-labor liegt in der Regel ,5 und mehr unter meiner Eigenmessung. Manchmal kann man da schon unsicher werden. Und es geht mir auch nicht so recht, es ist weniger das Herz, als familiäre Dauer-Tiefschläge. Das wars halt erstmal von mir.

 

Ach ja, seit der OP habe ich ein wunderschönes Hautjucken, Akne war auch mal dabei. Ich verschmiere "Linola Fett" u. ä. NIX wirds. Da meint nun meine Frau, mach mal nen Wechsel mit "Beloc_Zok mite, das soll fürs Jucken zuständig sein???, sagte ihr eine Pharma-Dingens.

Vielleicht meldet sich mal wer. Erreichbar mit "ott3@gmx.de"

 

Gruß Fraenk

 

06.07.2005 AKE, MKE, VHF

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Hi Fraenk,

 

mein Mann hat da auch Probleme, ein wenig Hilfe bringt Babybad (nicht teuer, wenn man die dm-Drogeriemarkt-Hausmarke nimmt). Leider lässt er sich aber nicht auf Cremes jeglicher Art ein.

 

Er meint, das kommt von den Entwässerungstabletten, die er nach wie vor noch immer nehmen

muss.

 

Gute Erfolge bei trockener Kopfhaut habe ich mit Olivenöl (allerdings aus eigenem Anbau) oder auch Klettwurzelöl gemacht bei ihm. Das will er allerdings auch nicht oft, das klebt ihm zu sehr. Persönlich nehme ich Olivenöl ab und zu nach dem Baden, wenn die Haut noch nicht ganz trocken ist, das hilft ungemein (trockene Haut ist oft eine Wechseljahreerscheinung...zumindest bei Frauen :rolleyes: )

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Hallo Fraenk,

 

Du kannst einen Betablocker nicht einfach absetzen!!! --VHF. Ich hatte ähnliche Probleme, kurz nach meiner Op. Und wurde dann auf Nebilet umgestellt. Unter diesem Medikament gehts mir richtig gut. Hat nur einen Nachteil, senkt den Blutdruck auch noch und ich habe eigentlich schon einen relativ niedrigen RR.

Zu Deinem Hautproblem kann ich nur sagen, versuchs mal mit Ringenblumensalbe!!

Nach meiner Op. hatte ich mich sterilisieren lassen - Pille macht das Blut wieder dick, also nix, - Spirale kommt wegen der stattgehabten Endokarditis auch nicht in Frage und auf Hormone wollte ich mich nicht einlassen. Zwei Kinder habe ich, also das wars.

Nach der SEK traten wieder meine Hautprobleme verstärkt auf. Auch hier half mir Ringelblumensalbe. Versuchs mal.

 

Gruß Grit.

 

 

 

Mech. AKE 08/99 (HZ Cottbus), AI III.-IV.°, AO III.-IV.°, arterielle Embolie, intraoperativer Befund einer floriden Endokarditis.

bearbeitet von gritti
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  • 2 weeks later...

Die Abweichungen erklären sich unter anderem dadurch, dass die verschiedenen Testsubstanzen unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber den Gerinnungsfaktoren haben. Dies betrifft vor allem die gentechnisch hergestellten Thromboplastine (wie z.B. das Innovin). Hinzu kommt noch, dass in den Labors unterschiedliche Messgeräte eingesetzt werden und es zu Schwankungen in der Kalibrierung (Eichung der Messinstrumente)) der Geräte mit den Testsubstanzen kommen kann. Aus diesen Gründen ist eine absolute Vergleichbarkeit von Gerinnungswerten, die mit unterschiedlichen Methoden ermittelt werden (z.B. Kontrolle der selbstermittelten Gerinnungswerte durch den Hausarzt in seinem Labor), auch nicht mit der INR möglich. Erfahrungsgemäss lassen sich bei Gerinnungswerten mit einer INR kleiner als 2,5 die geringsten Abweichungen messen. Bei INR-Werten zwischen 2,5 und 4,5 sind die Abweichungen grösser.

Faustregel: je grösser der INR-Wert, desto grösser die Abweichung

 

INR-Wert unter 2,5 - mögliche Abweichungen 0,1-0,3

INR-Wert 2,5-4,5 - mögliche Abweichungen 0,5-1,0

INR-Wert über 4,5 - mögliche Abweichungen 1,0-2,0

 

Bei erfahrenen Selbstbestimmern können bei zwei hintereinander gemessenen INR-Werten (Doppelbestimmung) Schwankungen in einem Bereich von +/- 0,1- 0,3INR vorkommen. Diese Schwankungen dürfen sein und haben i.d.R. auch keine Bedeutung im Hinblick auf die Dosierung des Gerinnungshemmers.

 

 

(aus der Roche-Selbstmanagement-Schulung)

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