Schrittmacherprobleme bei Vorhofflimmern

[Ulrich912]

Hallo,

 

ich (m, 67) leide seit Jahrzehnten unter Vorhofflimmern, das immer stärker wurde, so daß ich vor 7 Jahren eine AV-Knoten-Ablation machen ließ mit gleichzeitiger Implantation eines Zweikammer-Schrittmachers. Die Lebensqualität war fortan viel besser, jedoch nahmen die Beschwerden im Laufe der Jahre wieder zu (Erschöpfungszustände und Atemnot bei den kleinsten Steigungen; manchmal waren jedoch auch mehrstündige Wanderungen möglich). 5 Jahre nach der HSM-Implantation stellte mein Kardiologe (Professor und Chefarzt der Kardiologischen Klinik) den Pacer von DDDR- auf VVIR-Betrieb um (Zweikammer- auf Einkammerbetrieb). Ab da ging's wieder besser.

 

Jetzt habe ich wieder das Problem, daß ich nicht nur bei Steigungen, sondern auch auf ebenen Wegen oft so erschöpft bin, daß ich ich nicht mehr mein eigenes Gewicht tragen kann und mich hinsetzen muß. Dabei habe ich oft ein Sodbrennen-ähnliches Gefühl in Luft- oder Speiseröhre bis in den Hals. Die Beschwerden treten sonderbarerweise fast nur im Winter auf, vielleicht weil ich da mehr wandere. Oder spielt Temperatur eine Rolle (Zusammenziehen der Atemwege)?

 

Der Puls steigt trotz körperlicher Belastung nicht über 80. Das liegt daran, daß ein Schrittmacher ja keinen Belastungssensor hat, sondern nur einen Beschleunigungssensor, bei dessen Ansprechen ihm eine Belastung nur vorgegaukelt wird. Und beim Gehen findet ja keine große Bewegung des Oberkörpers statt, so daß der Schrittmacher meint, der Körper werde nicht belastet. Ich kann dem Problem manchmal dadurch abhelfen, daß ich mehrmals mit der Hand auf den Schrittmacher klopfe. Dadurch steigt der Puls augenblicklich auf über 100, und ich kann oft beschwerdefrei weitergehen.

 

Dies scheint vielen Kardiologen nicht bekannt zu sein, denn oft werden auch bei Schrittmacherträgern Ergometer (Fahrräder) beim Belastungs-EKG eingesetzt. Da der Oberkörper beim Fahrradfahren aber weitgehend in Ruhe ist, kann der Schrittmacher auch nicht den Puls raufsetzen. Diese Methode sei lt. Schrittmacher-Hersteller ziemlicher Blödsinn, aber nicht auszurotten.

 

Zusammen mit einem Außendienstmitarbeiter des Herstellers und einem Kardiologen wurde dann versucht, die Empfindlichkeit des Sensors (Accelerometers) leicht heraufzusetzen. Tatsächlich wurde der Puls dadurch bei der kleinsten Bewegung schneller, aber leider auch ohne Belastung, z. B. wenn ich mit einem städtischen Linienbus durch die Stadt fahre. Durch die Erschütterungen beim Fahren spricht der Sensor an, der Puls steigt und mir wird ziemlich übel, weil ich den schnellen Herzschlag ja in dieser Situation gar nicht brauche.

 

Leider gibt es lt. Hersteller keine Zwischeneinstellmöglichkeit, so daß die empfindliche Einstellung wieder rückgängig gemacht wurde und ich jetzt weiter mit meinen Erschöpfungszuständen lebe.

 

Hat jemand Erfahrung mit dem o. a. Phänomen und kann Hilfestellung geben?

 

Viele Grüße

Ulrich

[michael sh]

hallo,

 

mir geht es sehr ähnlich - bin heute etwas in zeitdruck, aber ich schreibe dir in den nächsten tagen mal meine erfahrungen etwas genauer

 

herzliche grüße michael

 

 

 

Hallo,

 

ich (m, 67) leide seit Jahrzehnten unter Vorhofflimmern, das immer stärker wurde, so daß ich vor 7 Jahren eine AV-Knoten-Ablation machen ließ mit gleichzeitiger Implantation eines Zweikammer-Schrittmachers. Die Lebensqualität war fortan viel besser, jedoch nahmen die Beschwerden im Laufe der Jahre wieder zu (Erschöpfungszustände und Atemnot bei den kleinsten Steigungen; manchmal waren jedoch auch mehrstündige Wanderungen möglich). 5 Jahre nach der HSM-Implantation stellte mein Kardiologe (Professor und Chefarzt der Kardiologischen Klinik) den Pacer von DDDR- auf VVIR-Betrieb um (Zweikammer- auf Einkammerbetrieb). Ab da ging's wieder besser.

 

Jetzt habe ich wieder das Problem, daß ich nicht nur bei Steigungen, sondern auch auf ebenen Wegen oft so erschöpft bin, daß ich ich nicht mehr mein eigenes Gewicht tragen kann und mich hinsetzen muß. Dabei habe ich oft ein Sodbrennen-ähnliches Gefühl in Luft- oder Speiseröhre bis in den Hals. Die Beschwerden treten sonderbarerweise fast nur im Winter auf, vielleicht weil ich da mehr wandere. Oder spielt Temperatur eine Rolle (Zusammenziehen der Atemwege)?

 

Der Puls steigt trotz körperlicher Belastung nicht über 80. Das liegt daran, daß ein Schrittmacher ja keinen Belastungssensor hat, sondern nur einen Beschleunigungssensor, bei dessen Ansprechen ihm eine Belastung nur vorgegaukelt wird. Und beim Gehen findet ja keine große Bewegung des Oberkörpers statt, so daß der Schrittmacher meint, der Körper werde nicht belastet. Ich kann dem Problem manchmal dadurch abhelfen, daß ich mehrmals mit der Hand auf den Schrittmacher klopfe. Dadurch steigt der Puls augenblicklich auf über 100, und ich kann oft beschwerdefrei weitergehen.

 

Dies scheint vielen Kardiologen nicht bekannt zu sein, denn oft werden auch bei Schrittmacherträgern Ergometer (Fahrräder) beim Belastungs-EKG eingesetzt. Da der Oberkörper beim Fahrradfahren aber weitgehend in Ruhe ist, kann der Schrittmacher auch nicht den Puls raufsetzen. Diese Methode sei lt. Schrittmacher-Hersteller ziemlicher Blödsinn, aber nicht auszurotten.

 

Zusammen mit einem Außendienstmitarbeiter des Herstellers und einem Kardiologen wurde dann versucht, die Empfindlichkeit des Sensors (Accelerometers) leicht heraufzusetzen. Tatsächlich wurde der Puls dadurch bei der kleinsten Bewegung schneller, aber leider auch ohne Belastung, z. B. wenn ich mit einem städtischen Linienbus durch die Stadt fahre. Durch die Erschütterungen beim Fahren spricht der Sensor an, der Puls steigt und mir wird ziemlich übel, weil ich den schnellen Herzschlag ja in dieser Situation gar nicht brauche.

 

Leider gibt es lt. Hersteller keine Zwischeneinstellmöglichkeit, so daß die empfindliche Einstellung wieder rückgängig gemacht wurde und ich jetzt weiter mit meinen Erschöpfungszuständen lebe.

 

Hat jemand Erfahrung mit dem o. a. Phänomen und kann Hilfestellung geben?

 

Viele Grüße

Ulrich