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Endokarditis-Prophylaxe


Alex

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Hallo,

 

mich hat eine eitrige Bronchitis mit leichter Temperatur (37,3°) erwischt. Wegen des Wochenendes konnte ich mir erst heute, am 3. Tag, ein Rezept abholen. Ohne Untersuchung (nur telefonischer Kontakt) hat mir mein Hausarzt als Endokarditis-Prophylaxe ein Antibiotikum (7 Tabl.) verschrieben.

 

Gut so für meine künstliche Mitralklappe. Habt Ihr hierzu Erfahrungen?

 

Gruß

Alex

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  • 2 years later...

Der Beitrag von Alex ist schon mehr als 2 Jahre alt und wurde nicht beantwortet, es scheinen nicht allzuviele mit diesem Problem geplagt zu sein. Mir gehts derzeit allerdings genauso und vielleicht anderen auch, es ist ja Verkühlungszeit. Seit 7 Tagen immer wieder eintriger Auswurf, zumeist in der Nacht, und die Ungewissheit wann es richtig ist mit Antibiotika zu beginnen. Ich hab jetzt den Ärztefunkdienst in Wien angerufen (heute ist Sonntag) und die haben die Sache immerhin so ernst genommen, dass sie einen Notarzt vorbeischicken, der entscheidet, ob und welches Antibiotikum angebracht ist.

 

Also hier ist natürlich ein Punkt der einem die Lebensqualität total vermiesen kann. Dass die Gerinnungswerte dabei aus den Fugen geraten (vor 3 Wochen hatte ich in der AHB schon eine ähnliche Verkühlung und damals schoss die INR mit Avelox - Moxifloxacin sofort in die Höhe) ist noch das geringste Problem dabei. Viel schlimmer ist die Befürchtung, dass das jetzt wieder ziemlich regelmäßig passiert und die "Nebenwirkungen" von Antibiotika einem immer mehr das Leben vermiesen. Ich hab schon vor 25 Jahren Antibiotika immer schlechter vertragen, und zunehmend ohne sie zu leben versucht. Eine Zeitlang ist das ja auch gutgegangen, nur einmal - 2000 - habe ich eine Pneumonie übersehen und 2007 eben eine Endocarditis verpasst.

 

Mit einer künstlichen Herzklappe wird die Situation allerdings noch dramatischer und gefährlicher. Mich wundert dass es bei solchen "Risikopatienten" nicht schon eine Art gezieltes Immuntraining gibt, das hätte mir in der AHB mehr geholfen als Arterosklerose Vorträge. Wie in einem anderen Beitrag beschrieben, denkt man langsam auch in Richtungen wie Halsprophylaxe, aber generell passiert mir das alles viel zu langsam und viel zu punktuell. Wo auf der einen Seite viel Aufwand betrieben wird, fehlt noch einiges an Substanz. Vorbeugung ist immer noch die beste Heilung, aber das ist leichter gesagt als getan.

 

Auf der anderen Seite sollte es mehr Antibiotikakompetenz bei den Patienten geben, und dass jemand 3 Tage warten muss bis er eines bekommt kann ja auch nicht wirklich OK sein.

 

fractal

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Hallo factal,

 

ich will meinen Senf gleich dazu geben und nicht erst in einem Jahr. Heute ist hier auch Sonntag :rolleyes:. Du hast Recht, die Angst vor einer Endokarditis kann einem das Dasein vermiesen. Davor hatte ich kurz nach der OP riesige Angst. Ich kann mich noch gut erinnern, wie das war, als ich mit 5 Jahren durch Gelenkrheumafieber eine EK hatte. Ist nicht erstrebenswert.

 

Bei eitrigem Auswurf und Fieber würde ich immer auch auf Verdacht zu Antibiotika greifen. Hab an anderer Stelle bereits erwähnt, dass ich sonst nicht der große Antibiotika-Schlucker bin. Mein HA fackelt da auch nicht lange mit der Verschreibung, sicher eher aus Bequemlichkeit. Habe immer ein Pack im Vorrat. Die würde ich aber nicht ohne Zustimmung des HA's nehmen. Und wenn ich ihn (am Wochenende) nur kurz anrufe. Mein großer Vorteil ist, dass ich das Zeug ohne weiteres vertrage. Mein Mann wird dann erst so richtig hinfällig.

 

Was mir wichtig ist, ist die Vermeidung von Erkältungen. Ich vertrete den Standpunkt, dass es vernünftiger ist, evtl. die Marcumardosis zu erhöhen als durch Verzicht auf Obst und Gemüse an Vitaminmangel zu leiden. Daher vertilge ich ordentliche Mengen an Grünzeug und Obst. Bin daher auch recht wenig erkältet.

 

Gruß Reni

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Danke für den Zuspruch. Grad war der Notarzt hier, er sieht keine Möglichkeit als mich wieder auf Avelox 400 mg zu setzen. Das hab ich zwar in der AHB nicht wirklich gut vertragen, aber bei Penicillin bin ich mir auch nicht sicher und das wollt er mir daher nicht geben. Ciproxin hatte ich im Haus, das hat er abgelehnt, weil das eher in Richtung Harnwegsinfekte ginge.

 

Dann hat er noch gesagt: "Bei Marcumarpatienten sind unsere Möglichkeiten leider extrem eingeschränkt". Das hatte ich vorher auch nicht gewusst.

 

Also denke ich dass es wohl sein muss, vielleicht mit Antibiophilus und Sucralfat zur Regeneration und zum Schutz von Darm und Magen.....Aber ich bin wirklich ratlos, wie das weitergehen soll.....irgendwann wirds ja auch hier Resistenzen geben....

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Hallo,

 

hier ist ja schon viel und sehr differenziert diskutiert worden über die Endokarditisprophylaxe - ob bei Erkältung, Zahnbereich oder Verletzungen.

 

Ich habe für mich daraus die Überzeugung gewonnen, dass wir als Herzklappler (künstl. insbesondere) natürlich ein wenig sensibler sein sollten und aufpassen was denn gefährlich sein könnte. Allerdings alles, und das fällt mir als Bangbüx nicht immer leicht, im Rahmen dessen das man NICHTvor lauter Prophylaxe, Risikobeobachtung oder bei einer Erkältung jedesmal schon die Endokarditis lauern sieht. Wir sollten nicht uns von der Angst überwältigen lassen und als erstes sehen das wir Leben und das, im Vergleich zu anderen chronischen Krankheiten, recht normal und unbeschwert.

 

Also Vorsicht schon aber nicht verstecken oder Risiken herbeireden. Solange wir uns im normalen Umfeld bewegen, dürfte selbst im schlimmsten Ernstfall immer schnell Hilfe zu bekommen sein und Zeit genug angemessen zu reagieren.

Der Rest ist das Lebensrisiko mit dem alle Menschen Leben nicht nur die Herzklappler - obwohl wenn man genau nachdenkt führt ja allein der Tatbestand das wir Leben unweigerlich zum ... :rolleyes: .

 

Ich wünsche allen das sie sich nicht von dunklen Gedanken beherschen lassen und die Zeit nach der OP als neue Chance begreifen das Leben, soweit es andere Umstände zulassen, positiv zu sehen.

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Thomas,

 

Du hast im Prinzip recht, aber wenn einem die Umstände unter denen man lebt verbesserungswürdig erscheinen ist das doch OK. Wer sonst wenn nicht unsereiner soll denn darüber berichten und vielleicht auch zu der einen oder anderen Verbesserung beitragen? Ich glaube dass die Angst umso mehr verschwindet je mehr man/frau über eine "Toolbox" verfügt und je genauer man/frau weiß, was in jedem Fall zu tun ist. Als ich vom Krankenhaus zurückkam hab ich wie wild Listen über den Vitamin K Gehalt von Lebensmitteln recherchiert. Nach der Gerinnungsschulung und der Erfahrung was man mit Marcumar alles ausbalancieren kann ist mir das relativ wurscht, Du siehst also dass genaue Auseinandersetzung extrem angstlindernd sein kann. Auch wenn man wie ich der Meinung ist dass unsere Risken einfach wirklich höher sind als die von "normalen" Leuten....

 

fractal :rolleyes:

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Hallo fractal,

ich erlaube mir einen kleinen Kommentar....

wer ist schon "normal"? Mein lieber Mann "hantiert" mit seinem Marcumar, meine Wenigkeit mit Insulin.... ;)

beide sind wir ab und an am Fluchen, es ist für jeden von uns eine Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn, ihr mit eurer Gerinnung und Endo-Prophylaxe, ich zwischen Hyper und Hypo und Folgeschäden......

Im Ernst......die beste Krankheit taugt nix :rolleyes: .....also machen wir das Beste draus!

Allen allzeit gute Werte, egal ob INR oder Hba1c..... :)

Liebe Grüße Jella

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