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Vertrauen in Ärzte


KeinPlan

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Hallo Ihr Lieben,

 

ich bin schon äteren Datums und habe daher in meinem Leben schon "Klöpse" bei Ärzten erlebt, die mir keiner glauben würde. Kurzum: Mein Vertrauen in Ärzte steht diametral im Verhältnis zu der überheblichen Attitüde, mit der so mancher "Halbgott in weiß" daherkommt.

 

Zur Zeit habe ich den Luxus, mich zwischen zwei Kardiologen nach Herzklappen-OP (Nachsorge) entscheiden zu dürfen. Ich würde wirklich gerne wissen, wie ihr das so seht:

 

  • alter Arzt mit viel Erfahrung, der schon (fast) alles gesehen hat

versus

  • junger Arzt, mit neuestem Wissenstand?

 

Wessen Expertise würdet ihr am meisten vertrauen? Dass in beiden Kategorien die absoluten Überflieger oder die Totalausfälle vorhanden sein können, steht selbstredend außer Frage ...

 

Danke für Eure Einschätzung! :)

 

VG, KeinPlan

bearbeitet von KeinPlan
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Ganz klar ist mein Favorit der Mensch mit viel Berufserfahrung. 

Übrigens habe ich ähnliche Erfahrungen mit den Ärzten. Ich bin Privatpatient und so mancher Arzt ist nur geil auf die Kohle. Keine Boshaftigkeit, habe es neulich selbst erfahren 

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Ha, ha, ha ... :D Ich war auch mal Privatpatient und hätte lt. Chefarzt angeblich gaaaaaaaanz dringend eine Bandscheiben-OP machen lassen müssen. Damit war ich nicht einverstanden und seltsamerweise ist mein Bandscheibenvorfall dann ganz von selbst und ohne Folgen ausgeheilt. Wie heißt es so schön: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

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Liebe @KeinPlan,

kennst Du die beiden schon persönlich und konntest Du Dir ein Bild machen, mit wem Du gut "kannst"?

Normalerweise bin ich auch erstmal eher für die "alten Hasen", jedoch war es gerade ein solcher (schätzungsweise in meinem Alter), der mir abgeraten hatte, meine OP schon machen zu lassen und mich nochmal ein halbes Jahr später zwecks Verlaufskontrolle sehen wollte (und das bei hochgradiger, symptomatischer Aortenklappenstenose). Ich habe ihn gefragt, woran er das fest macht, wann der richtige Zeitpunkt für die OP gekommen ist und er hat mir sinngemäß geantwortet, dass er nach 30 Jahren dafür ein gutes Gespür entwickelt hat. Als ich ihn weiter fragte, meinte er, mir ein abschreckendes Beispiel erzählen zu müssen, dass nämlich einer seiner Patienten, der sich eher hat operieren lassen, das nicht überlebt hatte. Keine sachliche Begründung, nichts Nachvollziehbares... und für mich ein Grund, mir eine zweite und sogar dritte Meinung einzuholen.

Mein jetziger Kardiologe ist jünger (Anfang/Mitte 40?), also auch kein Anfänger, aber topfit und auf dem neuesten Stand. Als ich ihm von meiner ersten "Kardiologenbekanntschaft" erzählte, wurde er ganz sauer und meinte, die "Alten" hätten es wohl nicht mehr nötig, Studien zu lesen! Immerhin hätten demnach Patienten mit hochgradiger, symptomatischer AOKstenose noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 2 Jahren ohne OP. Ich hatte die Studie bereits gelesen (deshalb kein Schocker mehr) und deshalb auch weiter recherchiert.

Mein neuer Hausarzt ist auch noch jünger (der alte, mittlerweile 66, hatte mich rausgeworfen, weil ich seine Kompetenz in Sachen Labordiagnostik angezweifelt hatte) und richtig gut informiert. Statt zu gucken, wo er was einsparen kann, lässt er auch eher mal mehrere Laborparameter zusätzlich machen, um auch Nummer sicher zu gehen.

Letztlich kannst Du so oder so an einen Guten oder einen weniger Guten geraten... geh nach Deinem Gefühl und wenn Dir der eine nix taugt, schau, ob der andere besser für Dich ist. Und wenn Dir was spanisch erscheint - immer hinterfragen! Ein guter Arzt muss in der Lage sein, gut zu begründen, was er weshalb tut oder auch bleiben lässt.

Ich wünsche Dir ein gutes Händchen und einen super netten und kompetenten Kardiologen :-)

LG MajaD.

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Schwierig

 

Mein Kardiologe hat vor einem Jahr seine Praxis aufgrund seines Alters (65) an seinen Nachfolger übergeben. Ich fühle mich bei beiden gut aufgehoben.

 

Mir ist wichtig das die Chemie stimmt und ich mich gut aufgehoben fühle. Die fachliche Qualität kann ich nicht beurteilen da ich selbst kein Mediziner bin.

 

Grüsse

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Hallo Maja,

 

danke für Deinen ausführlichen Post. Was ich aus der ganzen Katastrophe gelernt habe ist, auf jeden Fall nicht mehr locker zu lassen und megaschnell zu reagieren. Auch habe ich innerhalb 3 Monaten jetzt 3 x meinen Zahnarzt gewechselt, denn das mit der Endokarditisgefahr scheint für manche wohl eher eine Art Randnotiz zu sein. Das lasse ich nicht mehr zu, auch wenn es für viele Ärzte wohl eher eine Kröte zu schlucken gibt, wenn der Patient "gefährlich" gut informiert ist.

 

Hallo Ralfie,

 

das mit der Chemie finde ich auch sehr wichtig. Aber die muss irgendwie von beiden Seiten aus stimmen. Ich lebe jetzt wieder in München und da merkt man, dass eher Massenabfertigung angesagt ist. Ich saß letztens im Wartezimmer meiner Kardiologin, weil etliche Untersuchungen zu machen waren. Es war wie im Taubenschlag und ich glaube, wenn Du am Tag in ca. 60 ratlose Gesichter siehst und Dir ebenso viele Krankengeschichten und Beschwerden ansehen musst, dann ist es fast unmöglich eine Art tragfähige Beziehung zu Deinem Patienten aufzubauen.

 

Dann drücke ich uns mal weiterhin alle Daumen, damit wir in der Arztwahl ein gutes Händchen haben :)

 

VG, KeinPlan

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Hallo @KeinPlan,

ich war in meinem Leben erst 6 Mal beim Kardiologen in der Praxis gewesen (bei Dreien jeweils 2 Mal).

 

Die ersten beiden Male bei einem Erfahrenen, sehr kompetent wirkenden, der mir auch meine Erweiterung an der Aorta diagnostizierte. Ich bin dann über 10 Jahre nicht mehr hingegangen. Zwischenzeitlich ist er leider gestorben.

 

Danach war ich bei einem Erfahrenen, mittleren Alters. Von ihm bekam ich die OP-Indikation, er hat sich sofort um alles gekümmert, Herzkathederuntersuchung, Kontakt zum Chirurgen hergestellt. Allerdings hat er die OP und Ihre Folgen in rosigen Farben gezeichnet, was auf mich schon während der Gespräche nicht glaubwürdig wirkte. Wahrscheinlich hatte Angst, dass ich mich nicht getraue. Er hat es gut gemeint, aber ich trage ihm das trotzdem ein bisschen nach und gehe daher seit der OP zu einem Berufsanfänger in seiner Praxis, bei dem man schnell einen Termin bekommt, der empathisch ist und sich Zeit nimmt.

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Hallo Jan,

 

hört sich doch schon mal perfekt an! Wenn ich gewußt hätte, was im Nachhinein alles auf mich zukommt, weiß ich auch nicht so genau, wie ich reagiert hätte. Vielleicht war es sogar gut, dass ich eine Not-OP ohne jegliches Vorwissen hatte, denn vielleicht hätte ich mich auch zu meinem eigenen Nachteil eingemischt. ;)

Leider habe ich dadurch eine PTBS davongetragen, die mir echt zu schaffen macht. Aber man kann nicht alles haben ...

 

VG, KeinPlan

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