Erfahrungen mit Forxiga (Dapagliflozin, SGLT-2-Hemmer, Diabetesmittel) für diastolische Dysfunktion

[MajaD]

Hallo Ihr Lieben,

wer von Euch hat Erfahrung mit dem oben genannten Medikament gemacht? 

Mein Kardiologe hat es mir beim letzten Besuch verordnet wegen Hinweisen auf eine diastolische Dysfunktion (sind jetzt ca. 6 Monate nach OP). Meine Leistungsfähigkeit vom Herzen her war, obwohl ich kilometerweit spazieren gehen konnte, doch noch stark eingeschränkt, wenn es z. B. um Treppensteigen und "anstrengende" Tätigkeiten ging, nicht besser als auch vor der OP (habe mir sagen lassen, dass es durchaus 1 - 2 Jahre dauern kann, bis wieder das alte Niveau - das bei mir nie so sonderlich gut war - erreicht wird).

Jetzt nehme ich seit ca. 10 Tagen Forxiga und habe seit letztem Sonntag massiv mit Kreislaufproblemen zu tun, so dass ich selbst mit kurzen Spaziergängen ein Thema habe und so unsicher auf den Beinen bin, dass ich z. B. heute wieder meinen Mann mit zum Einkaufen genommen habe. Ob ein Zusammenhang besteht, weiß ich nicht - auf dem Beipackzettel ist "Schwindel" als Nebenwirkung angegeben.

Puls und Blutdruck sind, wie gewöhnlich bei mir, im niedrigen Bereich. Werde am Montag, sofern keine Besserung auftritt, mit dem Kardiologen telefonieren, wollte aber dennoch gern schon mal vorab wissen, ob jemand von Euch Erfahrungen mit besagtem Medikament hat (und welche). 

Vielen lieben Dank und Euch allen ein schönes Wochenende,

LG MajaD.

[TowerHamburg]

Hallo MajaD, 

bei mir kommt die Kurzatmigkeit laut Lungenfacharzt vom Asthma. Letzte Nacht waren wieder alle S/U Bahn Rolltreppen abgeschaltet, oben angekommen Druckgefühl in der Brust und musste erstmal richtig durchatmen. Hab zwar ein Notfallspray, aber nie benutzt,Kardiologe hat mir davon abgeraten. Kurzatmigkeit und die Luftprobleme beim Treppensteigen erst nach Corona bekommen. Warst du schon mal zum Lungenfunktionstest? Mein Hausarzt hatte letztes Jahr einen gemacht, kein Asthma, Lungenfacharzt hat mehr untersucht und schweres Asthma festgestellt. Habe auch ein Medikament zum inhalieren bekommen, abgesetzt, vertrage ich nicht, Dauerkopfschmerzen,kratzen im Hals, Pulverspray. Sonst schlägt mein Herz auch schneller bei Belastung. Schönes Wochenende. Grüße Michael 

 

 

[MajaD]

Hallo Michael,

meine Lunge ist ok, hab ich noch nie Probleme mit gehabt (klar, nach der OP musste sich erst alles wieder normalisieren) und Pleuraergüsse sind ja auch fast wieder komplett weg, also können sie nicht mehr die Ursache sein.

Habe ungeimpft 2 x C gehabt, allerdings hat das bei mir luftmäßig keinen Unterschied gemacht (bin ein bisschen infektanfälliger seit der Zeit). Ich habe während C ganz intensiv ätherische Öle inhaliert und sonst noch so einiges gemacht, das scheint gut getan zu haben. Habe allerdings hinterher bemerkt, dass mein Namensgedächtnis schlechter geworden ist (und jetzt nach der OP nochmal sehr verstärkt) und ab und zu hab ich mit einem Ekzem am Bein zu tun, das ich vorher nicht hatte. Habe jetzt mehrfach gelesen, dass Nikotin gegen das Andocken der Spikes helfen soll. Als Nichtraucherin hab ich mir jetzt mal Nikotinpflaster bestellt, die ich auseinanderschneiden und dann mal mit 2 mg pro Tag testen werde, ob es einen Unterschied macht. Soll auch bei Geschmacks- und Geruchsverlust helfen (evtl. eine etwas höhere Dosierung).

Hattest Du während C schon Probleme mit der Lunge? Gibt ja Menschen, bei denen das Lungengewebe durch C eine abgekriegt hat und "umgebaut" wurde, das müsste man dann im Röntgen oder Ct sehen.

Auch Dir ein schönes Wochenende und 
LG

 

[AnneS]

Hi Maja,

 

mit dem Medikament selbst habe ich keine Erfahrung, meine diastolische Dysfunktion wurde im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes zufällig festgestellt.

Das war noch vor meinem Aortenklappenersatz. Ist wohl ein Resultat der hochgradigen Insuffizienz gewesen.

Wie hoch ist denn dein NT-pro-BNP? Das ist der Marker für eine Herzinsuffizienz.

Bei mir hat er sich nach der OP nach knapp 1 1/2 Jahren normalisiert. Der Wert wird automatisch bei jeder Kardiokontrolle mitbestimmt.

 

LG Anne

 

 

[zechen-karl]

Hallo Maja!

Ich bin Typ ll Diabetiker und nehme Forxiga schon einige Jahre und bemerke eigentlich keine Nebenwirkungen.  Denke daran das Du genügend Flüssigkeit zu Dir nimmst,da Forxiga Zucker und Salz (Kalium) ausschneidet. Bitte nicht unbedingt Alkoholhaltige Getränke. Lt. Aussage meiner Diabetologin. LG. KARL

[MajaD]

Hallo @AnneS,

interessant, was Du schreibst - dann hat es bei Dir 1,5 Jahre gedauert, bis Dein NT proBNP wieder im Normbereich war. Da hab ich ja noch Zeit!

Zum ersten Mal habe ich etwas von diastolischer Dysfunktion im Befund vom KH nach der Aortenklappenstenosen-OP gelesen, vorher war davon keine Rede. Mein NT-proBNP war ebenfalls vor der OP total im grünen Bereich. Ich habe halt keine Ahnung, wie lange mein Herz vor der OP durch die Stenose überlastet war, da ich erst im Mai 23 zum ersten Mal im Leben bei einem Kardiologen war.

NT proBNP nach der OP (16.08.23) am 04.09. - 869,
am 27.09. - 774,
am 30.10. - 325 (damals Troponin T 0,028 (Grenzwert 0,014),
am 10.01.24 - 476,
am 17.01. - 269 (ziemliche Schwankung - ob das an der Abnahme oder am Labor lag? Allerdings hatte ich zwischenzeitlich einen Infekt und wieder mehr Herzsymptome gehabt.)

BNP am 06.01.24 - 245 und 
am 24.01. (beim Kardiologen) 189

Erfreulicherweise sind die Werte ja deutlich gesunken und ich hoffe, dass sie das weiter tun.

Hast Du selbst noch mit diastolischer Dysfunktion zu tun und wenn ja, welche Symptome hast Du davon? Oder ist jetzt wieder alles wieder ok?


Hallo @zechen-karl, 

danke für Dein Feedback. Ich trinke schon immer reichlich und habe sogar begonnen, meinem Wasser etwas Salzsohle zuzusetzen, weil ich die Befürchtung hatte, meine Kreislaufprobleme hätten damit zu tun, dass ich zuwenig Salz habe. Mein Kaliumspiegel war vor Einnahme noch erhöht gewesen (von der Einnahme von Spironolacton, vermute ich), mein Natrium im Normbereich.

Die Wirkung auf das Herz soll ja wohl daher kommen, dass weniger Volumen da ist (weniger Wasser und weniger Salz, da beides das Herz belasten soll), allerdings ist mein Blutdruck sowieso niedrig.
 
Werde nochmal meine Elektrolyte machen lassen und versuchen, der Sache auf Grund zu gehen, notfalls setze ich es wieder ab, denn so kann ich nicht mal ein Stückchen allein spazieren gehen und laufe ständig Gefahr, umzukippen.

Vielen lieben Dank Euch beiden + noch einen schönen restlichen Sonntag,

LG MajaD.

[TowerHamburg]

Hi MajaD, 

die Kurzatmigkeit hatte ich erst nach dem ersten Mal Corona. Mit Quarantäne war ich knapp 8 Wochen krank, 7 Wochen starken Husten. Vor Corona keine Luft/Lungen Probleme. Die Kurzatmigkeit ging nicht mehr weg. 

Dann kam 2023 dazu bei Treppen 

steigen Druck in der Brust und ausser Puste. Grüße Michael 

 

[MajaD]

@TowerHamburg Hallo Michael,

Klingt, als hätte Deine Lunge durch Corona was abgekriegt... welche Diagnostik hat man denn gemacht? Ist das reversibel?

LG MajaD.

[AnneS]

Hey Maja,

 

dann war ja dein Wert erhöht. Also, Luft nach oben ist beim NT-pro-BNP immer, was man natürlich nicht ausreizen will.

Ich habe keinerlei Probleme mehr, auch jetzt nicht während der Schwangerschaft. Der letzte Wert aus'm Januar lag bei 89. Normbereich

Vor der OP bei über 900 und danach langsam aber stetig fallend. Damals konnte ich nicht mal mehr den Haushalt alleine bewältigen, weil Kleinkram zu anstrengend war. Gerades liegen führte damals auch zu Atemnot, weswegen ich immer erhöht geschlafen hab.

Ich glaube, das Herz muss sich langsam an die Umstellung nach der OP gewöhnen. Nicht umsonst sagt man ja, dass man bis zu einem Jahr braucht um wieder der/die Alte zu sein. Da wird vieles in unserem Körper Hand in Hand gehen.

Wenn du dich mit den Tabletten, trotz rückläufigen Wert, unwohl fühlst, würd ich mit dem Arzt sprechen. Vll. macht ja Rehasport bzw. Kardiotraining mehr Sinn.

 

Liebe Grüße

bearbeitet 11. Februar von AnneS

[TowerHamburg]

Hallo MajaD, 

der Lungenfacharzt hat mehrere Tests gemacht. Diagnose, schweres Asthma. Es kann nur etwas gelindert werden durch Medikamente. Aber das verschriebene Pulverspray vertrage ich nicht, habe auch öfter nachts beim ausatmen so Giemengeräusche,oder beim ganz starken Ausatmen, Pfeifgeräusche. Werde im Herbst nochmal zur Kontrolle zum Lungenfacharzt gehen. Grüße Michael 

 

[MajaD]

Hallo @AnneS,

Danke für´s Mutmachen durch Deinen Erfahrungsbericht. Nachdem ich nach der OP erstmal unfassbar kaputt war, habe ich schon gemerkt, dass es nicht sooo schnell bergauf geht. Allerdings ging es mir im Dezember in Spanien schon mal viel besser und nach einem Infekt wieder einiges schlechter. Das verunsichert dann schon - zumal die Fließgeschwindigkeit über der Klappe schon gestiegen ist und der Operateur gern ein TEE gemacht haben will...

Habe heute nochmal Blut abnehmen lassen, um zu schauen, ob durch Forxiga was verändert oder aus der Balance geraten ist und versuche, meinen Kardiologen zu erreichen. Heute war es wieder möglich, dass wir ca. 2 km ganz langsam spazieren gehen konnten. War auch wieder im Fitness-Studio (mache ich regelmäßig seit der Reha), war allerdings letztens fast nicht möglich.

Ich lasse mir durchaus Zeit und verlange keine Wunder - aber spazierengehen etc. sollte schon möglich sein :-)

[AnneS]

Hi Maja,

 

kann es dann sein, dass deine Symptome aufgrund der höheren Fließgeschwindigkeit auftreten?

Alternativ wird auch gerne Metoprolol bei Herzinsuffizienz gegeben. Vll wär das ne Alternative?

 

Kannst uns ja auf dem Laufenden halten.

 

Liebe Grüße

[MajaD]

Wenn ich es wüsste... Ich nehme an, dass Dr. Benedik wegen der Fließgeschwindigkeit gern ein TEE gemacht haben will, wozu ich allerdings momentan so gar keine Lust habe. Werde nochmal mit meinem Kardiologen Rücksprache nehmen, wie er das sieht.

Gestern ging´s mir vergleichsweise sehr gut, war viel spazieren, heute dagegen habe ich mein Herz wieder ziemlich gespürt, aber vom Kreislauf her war´s diese Woche insgesamt besser als letzte, obwohl ich Forxiga immer noch nehme. Ich war ganz kurz davor, es abzusetzen, hab jedoch nochmal weitergemacht. Ansonsten hätte ich gedacht, die Besserung sei vom Absetzen gekommen ;-), was ein Fehlschluss gewesen wäre.

Meine Elektrolyte waren alle im Normbereich, das ist auf jeden Fall erfreulich.

Metoprolol ist ja auch ein Betablocker wie Bisoprolol, aber anscheinend beziehen sich die Studien, die immer zitiert werden bezüglich der positiven Wirkung von Betablockern auf Herzinsuffizienz vor allem auf Patienten mit HFrEF (mit reduzierter Ejektionsfraktion), während bei HfpEF keine positiven Wirkungen in Studien gefunden wurden.  Das Medikament, das dafür in Studien am besten abgeschnitten hat (sooo berühmt allerdings auch wieder nicht), sind die SGLT-2-Inhibitoren. 

Mal schauen, was die nächsten Tage so bringen werden...

 

[AnneS]

Hm. Kann auch sein, dass sich dein Körper an das Medikament mehr oder weniger erst gewöhnen muss?

Es gibt ja auch diverse andere Medikamente, die vor einem positiven Wirkeintritt sich eher negativ äußern. Aber ist ja schon mal gut, dass es dir besser geht

 

Da du das mit der HFpEF erwähnt hast. Es gibt Studien, die belegen, dass Spironolacton eine positive Wirkung haben können, sofern die LVEF erhalten ist.

Das Zeug hab ich damals aber nur übergangsweise erhalten um den postoperativen Pleuraerguss schnell loszuwerden.

[MajaD]

Ich hatte im November mal von einer Hausärztin Spironolacton bekommen (wegen Pleuraergüssen und diastol. Dysfunktion), davon ist mein Kalium allerdings zu hoch gegangen (und dann wochenlang nicht mehr runter). Der Kardiologe hat es damals wieder abgesetzt und jetzt stattdessen dies hier verschrieben.

Waren heute unterwegs und es ging auch wieder einigermaßen, hoffe, dass es nun wieder weiter aufwärts geht.