Schwere Herzrhythmusstörungen nach Herz Op.

[0Dennis0]

Hallo zusammen, 

 

seit meiner Entlassung aus der Klinik am 18.01.24 habe ich vermehrt heftige Herzrhythmusstörungen. Meine Ruhe Puls derzeit noch recht hoch. So bei 90-100. Es kommt aber immer häufiger zu Herzstolpern. Dann ist mein Puls bei teilweise 60-50 Schläge die Minute. Das kann mal ein paar Sekunden so gehen, aber auch bis zu wenigen und vielen Minuten. Wenn der Herzschlag so schnell herab rutscht, bekomme ich leichte Schweißausbrüche und auch Panik. Ich steh jedes Mal fast kurz davor den Krankenwagen zu rufen, wenn der Herzschlag über längere Zeit so niedrig ist,da es extrem auf die Psyche geht. Ich denke dann jedesmal, ob mein Herz dann doch irgendwann stehen bleiben würde. Ist das normal nach so einer Op? Leider habe ich auch einen Perikarderguss entwickelt ums Herz herum. Der soll in einen Monat kontrolliert werden. Möglicherweise eine Perikarditis mittlerweile? War gestern beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst,da ich starke Schmerzen in der linken Schulter hatte. Das EKG dort war zwar abnormal aber keine Hinweise auf eine Perikarditis. Zugegeben, es war eine Allgemein Ärztin, die dort saß und kein Kardiologe. Diese Rhythmusstörungen machen mir richtig Angst. 

[DaniU]

Hallo,

 

mir ging es ähnlich. Hoher Ruhepuls. Vorhofflimmern, mal nur Minuten, mal tagelang. Herzstolpern, oft begleitet von Herzrasen und das täglich. Hatte manchmal das Gefühl, dass das Herz aus dem Brustkorb springt oder manchmal auch, dass es stehen geblieben ist.
 

Ich weiß nicht ob du Medikamente nimmst, eigentlich sollte das mit Betablockern gut in den Griff zu bekommen sein?

 

Ich durfte die leider nicht nehmen bzw. nur ganz niedrig dosiert. Während der Reha wurde ich zweimal in die Notaufnahme der nahegelegenen Klinik verfrachtet. Einmal zur Kardioversion, einmal nur zur Beobachtung. Als mein Puls dann wieder außer Kontrolle war, wurde die Reha abgebrochen und ich meinem Schicksal überlassen. Zu der Zeit habe ich auch Panikattacken entwickelt. Die wurden aber schlagartig besser, nachdem ich einen verständnisvollen Kardiologen gefunden hatte, der mir Mut gemacht hat.
 

Habe mich erfolgreich gegen Herzschrittmacher und Ablation gewehrt und heute, nach 9 Monaten, hat sich mein Herz einigermaßen beruhigt. Nehme immer noch Magnesium und Baldrian. 
 

Hast du einen guten Arzt, mit dem du das mal besprechen kannst? 
 

LG 
 

 

[0Dennis0]

Medikamente nehme ich nur Marcumar, wegen mech. Klappe, gerade noch Entwässerungstabletten, für das Wasser im Körper. Dazu noch Cholchin, für den Perikarderguss. Das kann ich aber nicht regelmäßig nehmen, da ich davon Durchfall bekomme. Dann sollte man es auf jeden Fall aufhören zu nehmen, laut Beipackzettel. Habe dadurch Angst jetzt eine Pärikaritis bekommen zu haben. Ich gehe morgen zu meinem Allgemein Arzt und erkläre ihm meine Probleme, wenn ich die Nacht ohne RTW aushalte. Seitdem ich aus dem Krankenhaus raus bin, geht es mir immer schlechter so habe ich das Gefühl. 

[DaniU]

Das ist schon ungewöhnlich, dass man dich mit hohem Ruhepuls und Herzrhythmusstörungen aus der Klinik entlässt ohne Betablocker. Aber vielleicht gab es einen guten Grund dafür. Ich drücke dir die Daumen dass du eine ruhige Nacht hast und morgen ein gutes Gespräch mit dem Arzt! 

[TowerHamburg]

Hallo  0Dennis0,

ich hatte im Krankenhaus nach Herzklappen OP Vorhofflimmern, bekam man sofort mit Medikamenten Umstellung in den 

Griff. Dann in der Reha Klinik, Puls bei 140 bis 150, man spritzte mir Medikament, man bekam es nicht in den Griff, und ich kam mit Rettungswagen ins Krankenhaus, ambulant wurde Schluckecho und Kardioversion gemacht. Seitdem ist es okay. Grüße Michael. Alles Gute. 

 

bearbeitet 4. Februar von TowerHamburg

[0Dennis0]

Ich habe ja nicht wirkliches Vorhofflimmern. Das hatte ich im Krankenhaus über 4 Tage hinweg gehabt. Es sind bei mir gerade eher diese teils echt heftigen Rhythmusstörungen. Also Puls geht selbst bei kleinster Belastung auf 120-130 hoch. Und dann wie gesagt auf einmal dann teils auf 60-50 runter. Das tut auch weh im Herz, wenn es dann schlägt bei dieser Pulszahl. Bei den anderen nicht. 

[0Dennis0]

vor 12 Minuten schrieb DaniU:

Das ist schon ungewöhnlich, dass man dich mit hohem Ruhepuls und Herzrhythmusstörungen aus der Klinik entlässt ohne Betablocker. Aber vielleicht gab es einen guten Grund dafür. Ich drücke dir die Daumen dass du eine ruhige Nacht hast und morgen ein gutes Gespräch mit dem Arzt! 

Mein Puls und Blutdruck war bei meiner Entlassung auch super. Puls lag bei 78 und Blutdruck bei 120 zu 88. Das hat sich erst alles in den letzten 2 Wochen so verschlechtert. 

[DaniU]

Ich hatte in der Klinik auch Vorhofflimmern, das hatte man mit Amiodaron behandelt. Gesagt hat mir das aber niemand….

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, verbleibt das sehr lange im Körper. Vielleicht war das bei dir auch so und der Körper baut es jetzt ab. Das könnte der Grund sein, warum der Puls wieder ansteigt und das Herz aus dem Rhythmus gerät (?)

[leowolfgang]

Hallo,

die Rythmusstörung sind recht beliebt bei Klappenpatienten. Wundert aber nicht, da wir sehr nah an den Bahnen zwischen Sinus und AV Knoten rumgebastelt. Bei mir ist es 11 Monate nach OP noch immer so, daß der Puls nicht flimmert aber extrem ungleichmäßig ist. Mal ist jeder 3 Schlag schneller, mal jeder 2 Schlag schneller. Beim Schlafen normalisiert sich der Puls in der Regel. Schema gibts keines. Letzt Puls von 120 gleichmäßig beim Mauern. Normaler weise ist mein Puls ja eher zu tief, Nachts geht er zeitweise auf unter 35. Bei Belastung geht er nur immer sehr kurz auf über 100. Dann letzt Nachts Puls von 110 im Sinus. Herz macht, was es will. Docs sehen das entspannt, so lange kein Flimmern. 

Also der Sache viel Zeit geben und nicht nervös werden. Bei Vorhofflimmer muß Blut umbedingt "verdünnt" werden.

Gruß Wolfgang

 

[0Dennis0]

vor 12 Stunden schrieb leowolfgang:

Hallo,

die Rythmusstörung sind recht beliebt bei Klappenpatienten. Wundert aber nicht, da wir sehr nah an den Bahnen zwischen Sinus und AV Knoten rumgebastelt. Bei mir ist es 11 Monate nach OP noch immer so, daß der Puls nicht flimmert aber extrem ungleichmäßig ist. Mal ist jeder 3 Schlag schneller, mal jeder 2 Schlag schneller. Beim Schlafen normalisiert sich der Puls in der Regel. Schema gibts keines. Letzt Puls von 120 gleichmäßig beim Mauern. Normaler weise ist mein Puls ja eher zu tief, Nachts geht er zeitweise auf unter 35. Bei Belastung geht er nur immer sehr kurz auf über 100. Dann letzt Nachts Puls von 110 im Sinus. Herz macht, was es will. Docs sehen das entspannt, so lange kein Flimmern. 

Also der Sache viel Zeit geben und nicht nervös werden. Bei Vorhofflimmer muß Blut umbedingt "verdünnt" werden.

Gruß Wolfgang

 

Hallo Wolfgang, 

 

Mittlerweile hat sich mein Puls recht normalisiert. In Ruhe bin ich bei 60-70 Schlägen die Minute. Sehr selten geht er jetzt hoch auf 90-100+ in Ruhe. Mein Perikarderguss ist auch rückläufig und fast nicht mehr vorhanden. Diese Erkenntniss hat enorm viel Stress von mir genommen. In deiner Krankheitskronik steht das du noch ne Lungenentzündung hattest. Nehme an wegen Wasser um der Lunge? Das hatte ich zumindest gehabt. Glücklicherweise, hatte ich dann doch den Krankenwagen gerufen gehabt, weil die Psyche und die Ungewissheit um das Herz nicht mehr ertragbar waren. Hier wurde dann beim Ultraschall festgestellt, das der Erguss um die Lunge deutlich zugenommen hat. Meine Entzündungswerte lagen auch bei knapp 100,was für eine schwere Infektion spricht. Ich hatte dann schnell Antibiotika und Entwässerungstabletten verschrieben bekommen, womit eine Lungenentzündung vermieden werden konnte. Du sprachst von Mauern. Bist du Maurer? Dann bist du sicherlich sehr fit und dein langsamer Herzschlag ist eigentlich dann normal. Nur die 35 Schläge nachts finde ich schon echt krass. Aber wenn dein Herz kräftig genug ist dein Körper mit Blut zu versorgen, ist ja alles in Ordnung. 

[leowolfgang]

Hallo Dennis,

ich bin Schreibtischtäter und war "Extremhobbyhandwerker". Hab in meiner Freizeit Häuser und ne Gewerbehalle gebaut. Vom Baggern bis Innenausbau alles gemacht. Jetzt habe mal eben eine Türdurchbruch zugemauert, mit Trockenputz belegt und das Ganze verspachtelt und tapeziert. Wir haben eine Ferienwohnung abgetrennt. Das war aber schon grenzwertig. Der Puls hat recht lange gebraucht wieder runter zu kommen.

War früher Leistungssportler (u.a. Wasserski, Alpinski etc.). Daher argumentiert mein Doc immer, Schlafpuls von 30 wäre kein Problem. Inzwischen kann ich das durch Meditation herbei führen. Kaum bin ich wieder da, ist er wieder auf 55-65. So tiefen Schlafpuls habe ich immer, wenn ich Antibiotika nehme. Nehme ich gerade auch wieder, gegen Harnröhrenentzündung.

Ich habe noch immer sehr viele Extrasystolen, beobachte aber auch immer öfter rhythmische Phasen. Mein Plus geht inzwischen so bis 130 (mit Extrasystolen) hoch unter Belastung.  Ich bekomme Dienstag meine Crosstrainer. Dann will ich mal langsam die Belastung von Gehen immer weiter steigern. Bei Belastung kommen aber immer Extrasystolen, die dann relativ lange bleiben. Soll aber unbedingt weiter trainieren. Mein Doc sieht das alles recht entspannt und meint, da kann ich problemlos mit alt werden. Mein Kardiologe befundet meine Mittralklappe als leicht bis mittelgradig undicht, und schaut ungläubig wenn er die Pumpleistung sieht. Er sagt immer "das ist Hammer" ich dann "ja so fühlt es ich auch an". Er spast wiederholt: "Wir müssen mal zusammen Motorrad fahren gehen, da mein Puls schon in Wallungen". Aber er ist sich noch immer unsicher, ob ich nicht von einem Herzschrittmacher profitieren würde. 

Es gibt Chanchen, daß die Extras besser werden. Wenn der Puls weiter steigt, kann man Betablocker etwas probieren. Die wirken in der Regel positiv auf Extras. Werde aber lernen müssen mit den Extras zu leben.

Gruß Wolfgang