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Mein Man starb während Herzkatheter


Melina

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Mein Mann ist vor drei Wochen während eine Herzkatheteruntersuchung  gestorben.

 

Ich bin am Boden zerstört.  Seine letzte SMS 7:41 lautete, dass sie jetzt mit der Untersuchung beginnen.  Bis später x.

 

1.5 Stunden später wurde er für tot erklärt. 

 

Er wurde eine Herzkatheteruntersuchung unterzogen, um zu sehen, *ob* etwas mit seinem Herzen nicht stimmte, als er plötzlich starb.  

 

Der Arzt sagte, es sei vermutluch ein Herzinfarkt gewesen.

 

 

Niemand würde eine Autopsie veranlassen.  Die Ärzte haben es nicht einmal vorgeschlagen (der chefarzt konnte mit mir keinen Blickkontakt halten und verlierte sich in Medizinsprache und Nebensätze).

 

Ich habe es geschafft selbst an dem Tag herauszufinden, wie man den  Vorgang zu einer Obduktion startet.  

 

Am Ende bekam ich Recht, denn die Staatsanwälte waren sich einig, dass es sich um einen unnatürlichen Tod handelte.

 

Sehr selten sterben Menschen durch eine solche Routineoperation und wenn, dann sind sie nicht so jung (54 Jahre) und ohne Herzdiagnose.  

 

Das ist es, was es so verheerend macht.  Hätten die Ärzte es verhindern können?  Wenn er kein Privatpatient gewesen wäre, hätten sie ihm diese Untersuchung angeboten?, und so gehen die Fragen in meinem Kopf weiter.

 

Ich werde diesem Kurs auf den Grund gehen.  Ich vermisse meinen ehrlichen, bescheidenen, intelligenten, konstruktiven Mann

 

Für Ratschläge wäre ich dankbar.

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Liebe Melina,

zuerst mal ein Willkommen hier im Forum. Ich bedauere deinen Verlust und kann dir nur viel Kraft wünschen in dieser schweren Zeit.

Zu deiner Frage, ob diese Untersuchung notwendig war, kann ich nur sagen, dass sie schon seit vielen Jahren Standard in der Medizin ist. Ich selbst habe diese Untersuchung dreimal erleben dürfen. Und das innerhalb von 14 Tagen. Bei jeder dieser Eingriffe besteht das Risiko, dass sich dabei etwas von den Gefäßwänden löst und einen Infarkt auslöst. Auch bei jungen und scheinbar gesunden Menschen. Das wurde mir auch vor der Untersuchung im Gespräch mitgeteilt. Bei deinem Mann wird das ebenso gewesen sein. Auch hat das nichts mit Privat oder Kasse zu tun, wenn man auf dem Tisch liegt, interessiert das niemand. Das Verhalten der Ärzte entspricht leider dem vorherrschenden Ausbildungsstandard, der auch massiv verbesserungswürdig ist. Mit Arroganz, wie sie viele Ärzte an den Tag legen, kann man nicht trösten.

Was die Autopsie angeht, würde diese nur dann veranlasst, wenn die Ursache unbekannt ist. Du scheinst auf der Suche nach einem Schuldigen zu sein, der aber bei deiner Beschreibung nicht wirklich erkennbar ist. Die Chance, bei einem derartigen Eingriff zu sterben, ist zwar sehr gering, aber bedauerlicher Weiße auch jederzeit möglich.

Ich wünsche dir und den deinen noch einmal viel Kraft in dieser schweren Zeit, Rainer

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Hallo Melina,

ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Auch wenn wir uns nicht kennen, hast du mein aufrichtiges Beileid.

Ich habe auch schon mehrere Herzkathederuntersuchungen hinter mir, wurde jedesmal vorher über mögliche Folgen aufgeklärt und musste einen Wisch unterschreiben um die Aufklärung zu bestätigen. Genau wie vor jeder OP.

 

Alles Gute und viel Erfolg bei der Aufklärung

Helga

 

 

 

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Hallo Melina, 

das mit deinem Mann tut mir sehr leid. Hatte vor meiner Herzklappen OP mit 53 im Juni vorher eine Herzkatheter Untersuchung als Kassenpatient, mein Kardiologe machte die Untersuchung selbst, wollte sicher gehen das die Herzkranzgefässe in Ordnung sind. 

Extrem selten kann es während der Untersuchung zum Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrhytmusstörungen kommen. Leider birgt jeder Eingriff Risiken. Vor meiner Herzklappen OP wurde in der Aufklärung nur die positiven Dinge besprochen, dann wurde mir deutlich gemacht das man auch sterben kann. Alles Gute. 

Gruß Michael 

 

bearbeitet von TowerHamburg
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Hallo Melina 

 

Meine ganz herzliche Anteilnahme zu Deinem schweren Verlust. 

 

Ich selbst wollte auch partout keinen Herzkatheter machen lassen, eben wegen all der bekannten Risiken.  Allerdings konnte ich bedingt durch die Sommerferien keinen Termin für ein KardioCT mehr bekommen und habe dann doch in den sauren Apfel gebissen, da ich meinen OP Termin nicht verschieben wollte. 

 

Gott sei Dank ist alles gut gegangen (Katheter wurde durch die Leiste gemacht - weißt Du,  ob bei Deinem Mann Leiste oder Handgelenk genommen wurde? Hier im Forum klagen einige über ganz schlimme Armbeschwerden), dennoch würde ich selbst für weitere Untersuchungen immer versuchen,  ein CT zu bekommen...

 

Letztendlich nutzt Dir das im Nachhinein auch nichts,  dennoch würde auch ich ganz genau wissen wollen,  was schiefgelaufen ist und kann Deine Fragen gut verstehen. 

 

Wünsche Dir befriedigende Antworten und viel Trost und Kraft in dieser schweren Situation. 

 

LG MajaD 

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  • 4 months later...

Hallo Melina,

 

bei mir ist es eine ähnliche - wenn auch andere Situation. Meine Mutter hat direkt nach der Herzkatheter Untersuchung vor meinen Augen eine Hirnblutung bekommen. Ich war die ganze Zeit direkt vor und nach dem Eingriff dabei und Ihr direkt anschließender Vernichtungskopfschmerz wurde überhaupt nicht ernst genommen.  Die Ärzt:innen haben mich ausgelacht und mir mitgeteilt, ich solle nicht alle verrückt machen. 1,5 kämpfte ich, dass sie durchleuchtet wird - bis sie ohnmächtig wurde und dann im Schockraum landete. Danach war sie sediert und 1,5 Tage später tot. Die Ärzte sagten mir, die Blutung hätte auch durch andere Dinge ausgelöst sein können.

 

Ich denke, dass die die jungen Ärzte hier viel zu engstirnig waren, ob eine 85jährige so eine Art von Untersuchung noch braucht. Diese Untersuchung bringt den Krankenhäusern bestimmt finanziell so einiges - so dass sie mögliche Risiken einfach komplett runterspielen. Sie haben uns dazu überredet die Untersuchung durchführen zu lassen, den Fehler und das einhergehende Ergebnis abgetan. Sie war ja 85. Ich hatte nicht die Kraft, um auf eine Autopsie zu bestehen.

 

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Ina

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Zu Ina

Hallo, 

das mit deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich selbst hatte vor meiner Herzklappen OP eine Herzkatheter Untersuchung, passieren kann ja immer viel, bis zum Schlaganfall. Bei mir lief alles gut, bin 53. 

 

Mit meiner 86 jährigen Mutter haben wir gute und schlechte Erfahrungen gemacht im Seniorenheim und Krankenhaus. 

Bei meiner Mutter wurde ein gutartiger Hirntumor festgestellt, der Neurochirurg sagte in dem Alter sollte man das nicht mehr operieren

. Negativ Erfahrungen : Meine Mutter wollte keine Corona Impfung, und steckte sich dann mit Corona an, bekam schwere Lungenentzündung. Der ältere Hausarzt der nachts ins Altenheim kam, sagte zu den Pflegekräften, sie wohnt im 5.Stock und ist nah dem Himmel, nur noch wenig Flüssigkeit geben... Mit den Worten sie sterben zu lassen. Meine Schwester und ich waren so entsetzt, daß meine Schwester den Notarzt rief und auf Einweisung ins Krankenhaus bestand. Dort wurde dann festgestellt das sie eine schwere Lungenentzündung hatte, meine Mutter gab sich auf, wollte nix essen, nicht mehr zur Toilette gehen... Da rief uns der Stationsarzt dann nach einer Woche an, ihre Mutter möchte sterben und man sollte das akzeptieren. Da meine Mutter vor Corona noch jeden Tag ohne Rollator spazieren ging, selber zum Essen ging und sich selbst gewaschen hat, aber psychisch krank mit Medikamenten gut eingestellt... Meinten meine Schwester und ich das lassen wir nicht zu. Sie hatte es dann nach 5 Wochen überstanden, bekam aber erst Vorlagen und hat seitdem einen Rollator und hat nach gewisser Zeit ihren Lebensmut zurück bekommen, geht jeden Tag spazieren im Garten. Wir waren so froh das wir uns durchgesetzt haben. Gegen den Hausarzt hat meine Schwester eine Beschwerde beim Pflegeheim und der Kassenärztlichen Vereinigung eingereicht... Es wurde aber einfach 

abgetan, Pflegeheim lobte den Arzt sogar noch. Dir alles Gute. Grüße Michael 

 

 

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vor 7 Stunden schrieb TowerHamburg:

Meine Mutter wollte keine Corona Impfung, und steckte sich dann mit Corona an, bekam schwere Lungenentzündung.

Hätte auch mit Impfung passieren können, ein gut bekannter von mir ist letztes Jahr mit Corona an einer schweren Lungenentzündung gestorben nachdem er 2 Wochen beatmet war. Er war 3 Fach geimpft.

 

Ansonsten kann ich berichten dass die Ärzte ältere Leute gerne versterben lassen wollen. Meine Mutter ist gesetzliche Betreuerin und hat oft fälle wo die Leute notfallmäßig ins Krankenhaus kommen.

Meist ist das erste was der Arzt sagt "wir raten von Wiederbelebenden Maßnahmen ab, danach erst der Patient nur ein Pflegefall, das will der Patient sicher nicht".

Hab das schon paar mal mit angehört, und paar mal hat meine Mutter angegeben das alles versucht werden muss, die Leute sind wieder fit geworden und auch wieder mobil. Ohne Verwandtschaft oder Betreuer der hinter einem steht ist man bei uns verloren, die Ärzte lassen einen einfach sterben. 

 

Letztes Jahr hatte sie auch einen extremfall, ein Herr in ihrer Betreuung kam mit Lungenentzündung ins Krankenhaus. Arzt fragt den Patienten selbst, dieser will unbedingt leben und gibt an dass alles versucht werden muss. Arzt ruft daraufhin die Betreuerin an und beredet sie dass das falsch ist und der Patient ein Pflegefall wird usw. Meine Mutter regte sich fürchterlich auf warum man von ihr was gegensätzliche verlangt wenn der Patient doch selbst geistig fit ist und schon seine Einstellung persönlich dem Arzt mitgeteilt hat.

Der patient bleibt auf Normalstation, ein Tag später die Mitteilung der Patient ist verstorben. Der Arzt sagte ernsthaft er habe nochmal mit dem Patienten gesprochen und dieser hat eingesehen dass Wiederbelebende Maßnahmen nichts bringen würden, weil er ja kein Pflegefall werden will, was aber eindeutig gelogen war, der Patient hat 20 min bevor der Tod festgestellt wurde noch per WhatsApp mit meiner Mutter kommuniziert, er hat sehr an seinem Leben gehangen und sich gefreut wenn er wieder Zuhause ist. Die haben ihn dann einfach ersticken lassen und nicht beatmet, kam wohl recht plötzlich da es ihm 20 min vorher noch gut ging. 

 

So ist das in Deutschland, ich würde hier keinem Arzt mehr vertrauen. 90% wollen ihre Patienten nur sterben sehen.

bearbeitet von shabeel
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Die Emotionalität des Themas ist verständlich, da kann einem in innerer Aufregung sicher auch mal der Schreibstil durchgehen und man sagt oder schreibt Dinge, von denen man weiß, dass sie eigentlich nicht passend oder gar offensichtlicher Nonsens sind. Wie zum Beispiel:

 

„So ist das in Deutschland, ich würde hier keinem Arzt mehr vertrauen. 90% wollen ihre Patienten nur sterben sehen.“
 

Und nein, das soll nicht heißen, dass es nicht auch schwarze Schafe in der Ärzteschaft gibt. In diesem Sinne: Gut, dass nun das Wochenende naht, da können die Gemüter mal abkühlen.

 

Gruß,

 

Tobi

 

bearbeitet von Tobi82
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vor 3 Stunden schrieb shabeel:

 

So ist das in Deutschland, ich würde hier keinem Arzt mehr vertrauen. 90% wollen ihre Patienten nur sterben sehen.

 

Was für ein Schwachsinn das in Deutschland 90% der Ärzte ihre Patienten sterben sehen wollen.

 

Deiner Unterschrift entnehme ich das du durch eine Not OP überlebt hast. Hattest du etwa Glück und deine Ärzte gehörten zu den 10%?

 

Und ja, jeder kennt jemanden der jemanden kennt der trotz Corona Impfung dann doch verstorben ist. Ich kann es nicht mehr hören.

 

Grüsse

 

 

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vor einer Stunde schrieb Tobi82:

 

Und nein, das soll nicht heißen, dass es nicht auch schwarze Schafe in der Ärzteschaft gibt. In diesem Sinne: Gut, dass nun das Wochenende naht, da können die Gemüter mal abkühlen

Das ist wohl übertrieben und keinesfalls auf alle Ärzte übertragbar, ich bin mit meinem Kardiologen sowie Hausarzt auch zufrieden.

 

Allerdings hab ich im Krankenhaus den wirklichen Eindruck dass bei Patienten ab 70 aufwärts weniger gemacht wird und vorschnell explizit empfohlen wird doch nichts mehr zu unternehmen und den Patienten in Ruhe sterben zu lassen. Und das ist kein Einzelfall.

Ich selbst bin 33 und bei meiner not op vor 5 Jahren haben die Ärzte alles gemacht was sie konnten, und ich hab ja auch überlebt. Was man unternommen hatte wenn ich über 80 gewesen wäre weiß ich nicht, aber bei dem was ich selbst mitgehört habe, und aus seriöser Quelle erfahren habe, hätte man dann wahrscheinlich meinen Angehörigen empfohlen wiederbelebende Maßnahmen abzulehnen.

 

Aber ja, es ist übertrieben von 90% zu schreiben, gerade bei niedergelassen Ärzten die regelmäßigen Kontakt zu ihren Patienten haben würde ich sagen dass über 90% korrekt sind und alles für den Patienten tun.

 

Meine Aussage war somit sicherlich übertrieben, ich will damit auch nur sagen dass man bei seinen Angehörigen am besten selbst denkt und andere Meinungen einholen sollte anstatt vorschnell zu entscheiden das der Tod für den Patienten das beste ist. 

 

 

vor 10 Minuten schrieb Ralfie:

Und ja, jeder kennt jemanden der jemanden kennt der trotz Corona Impfung dann doch verstorben ist. Ich kann es nicht mehr hören.

 

Das war mein (ehemaliger) Stiefvater und ich hab ihn am Boden liegend vorgefunden in seinem Haus und den Notarzt kontaktiert, also nicht jemanden den ich kenne der jemanden kennt usw...

 

Ich hab ja auch nirgends geschrieben das die Impfung sinnlos ist oder falsch war oder sonst was sondern nur geschrieben dass das der Mutter von TowerHamburg auch mit Impfung passieren hätte können, weil er eben darauf hingewiesen hat sie eine Impfung abgelehnt hat. 

bearbeitet von shabeel
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  • marathon2 locked this Thema

Hallo,

 

ich habe dieses Thema geschlossen.

 

So verständlich manche sehr emotionalen Beiträge auch sein mögen, pauschale einseitige Kritik an bestimmten Ärzten und Kliniken, oder auch ärztlichen Maßnahmen, können hier nicht überprüft werden. Daher besteht auch immer die Gefahr von übler Nachrede oder Verleumdung. Dies wird in diesem Forum nicht geduldet.

Bitte berücksichtig diese Forenregel immer in euren Beiträgen.

Fragen zu möglichen Behandlungsfehlern oder Kritik daran, sollte unbedingt immer direkt mit dem betreffenden Arzt oder der Klinik geklärt werden.

 

Grüße

Dietmar

 

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Gast
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