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hallo erstmal, bin neu und voll gram


necrofrost

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ich heisse alex und bin 47 jahre alt.

hallo hab ich eben hier angemeldet und grüß alle ganz herzlich.

ich bekam am 12.9 diesen jahres eine neue mitralklappe und seit damals ist der wurm drin, vieles in meinem leben hat sich verändert. ein riesen problem ist natürlich das marcumar und als ich wieder zuhause war, musste ich teils 3 mal die woche zum blutabnehmen, natürlich frühmorgens (ich hasse  es, früh aufzustehen), eine qual , sag ich nur.....

was sehr seltsam ist und wofür ich keine erklärung habe ist, dass sich meine träume komplett geändert haben; ich hatte früher meine eigene traumwelt, ich träumte meistens von meiner heimatstadt, jeder winkel davon war auch im traum enthalten. nun ist alles weg. die träume sind fremd, als wären sie von jemand anderem, es sind auch viele alpträume dabei. ich war davor schon psychisch krank, leide unter zwängen und schweren depressionen und nun scheint es mir, als wäre ich etwas bipolar. ich habe extreme stimmungsschwankungen teils von der einen zur anderen minute, ich kenne mich so nicht.teils bin ich mehr gelassen als früher, aber manchmal auch extrem zornig und ich schreie vor mich hin, so dass meine freundin angst bekommt. direkt nach der op hatte ich auch ein schreckliches erlebnis; ich wachte auf und hatte noch einen schlauch in der luftröhre wegen der herz-lungen-maschine, ich dachte ich ersticke, ich konnte nicht schreien und klopfte dann so stark gegen die matratze, bis ein pfleger kam und fragte, was los sei. da ich nicht sprechen konnte, machte ich ein paar verzeifelte mmhhhhmmmm-geräusche und dieser idiot sagte zu mir "sie müssen schon sagen, was ihnen fehlt!" auf einmal reagierte ich paranoid und dachte, ich soll getötet werden und meine organe sollen danach verkauft werden, fühlte mich wie in "hostel" ich versuchte, mir die nadeln auszureissen und rief meine freundin an, sie solle die polizei rufen. ich war komplett weggetreten. dazu die klinik an sich, der geruch, die dunklen gänge, es war wie in einem schlechten horrorfilm. hat das auch jemand von euch mit den veränderten träumen, würde mich interessieren...zuguterletzt, ich schreibe immer klein wie im telegrammstil, weil ich dadurch zeit spare ;-)

 gruß

necrofrost

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vor einer Stunde schrieb necrofrost:

schlauch in der luftröhre wegen der herz-lungen-maschine

Du meinst wohl von der Beatmungsmaschine?

Ja, hatte ich auch. Wurde wach und hatte den Schlauch noch in der luftröhre und konnte mich nicht rühren, ein widerliches Erlebnis.

Etwas psychisch angeschlagen war ich auch, ich lag nur so im Bett mit Katheter in der Blase und konnte mich kaum drehen. Mir kam den der Gedanke an meine Oma welche mit Alzheimer nur im Bett lag und auch nichts mehr konnte. Ich hatte Angst dass ich auch so werde, die Stimmung nach der OP war erstmal Depressiv geprägt.

 

Ansonsten hab ich jetzt nicht so auf die träume geachtet, sicherlich ändern die sich je nach Stimmungslage öfters mal.

 

Aufgefallen ist mir jetzt Woche, als ich Blasenentzündung hatte und Antibiotika nehmen musste, das ich jedesmal so einen Scheiss geträumt hab das ich ab 1 Uhr wach war und nicht mehr einschlafen konnte. Das waren jetzt keine Alpträume, sondern konfuses Zeug.

Kann mir durchaus vorstellen dass Tabletten an den Träumen mit beteiligt sind.

 

Ansonsten ist der Inhalt der Träume geprägt vom Zustand des Geistes. Ich mein, woher kommen Träume denn? Vom eigenen Geist und nicht von außerhalb. Sie sind selbst erschaffen, da ist niemand der sie macht. Wenn du also Alpträume oder verändertes Traumbewusstsein hast, solltest du niemanden sonst fragen außer dich selbst.

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Hi Necrofrost,

 

mittlerweile komme ich zu der Erkenntnis: Alles kann passieren (aber bitte verletzte Deine Freundin nicht psychisch)!

 

Als ich Deine Geschichte las, fiel mir wieder ein, dass ich mich von der Nachtschwester - quasi erst noch mit Schläuchen und Kathetern gefesselt ins Bett - in einen absoluten Streit geriet und auch die Polizei verlangt habe. Ich lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken und wollte irgend etwas nicht, woran ich aber wieder keine Erinnerung habe ... In den Folgenächten hatte sie richtig Angst vor mir, die ich der wahrscheinlich friedlichste Mensch der Welt bin.

 

Träume hatte ich monatelang keine, was für mich absolut ungewöhnlich ist. Ich habe erst vor ein paar Wochen gemerkt, dass sie wieder da sind!

 

Weil mich diese irre Gewalt, der mein Körper ausgesetzt war, nicht wegstecken kann, bin ich jetzt in Behandlung wegen PTBS. Ja, ich nenne es brutale Gewalt, denn meinem Körper wurden - wenn auch in bester Absicht - schwerste Verletzungen/Traumata zugefügt wurden. Diese Gedanken wälze ich tagtäglich vor mir her, denn es gibt auch grobe Erinnerungslücken, die mir richtig Angst machen. Hat mein Gehirn einfach ausgeschaltet? Haben sie mich schon weit vor der OP auf Drogen (Medikamente) gesetzt? Was ist genau vor der OP und im OP passiert? 

 

Dazu kommt, dass es bei mir eine Not-OP war und ich keinerlei Aufklärung erhalten habe. Ich bekam eine Bio-Klappe und wusste garnix von irgendwelchen Alternativen. Kurzum: Ich wurde hier einfach vergewaltigt, wenn auch, um mein Leben zu retten. Aber wusste das auch mein Körper in diesem Augenblick?

 

Du siehst: Die "Verrücktheit" kennt keine Grenzen, auch nicht 6 Monate nach dem Drama. Ich arbeite dran und hab' - Gott sei Dank - ganz schnell einen Platz für eine Psychotherapie bekommen. Vielleicht auch für Dich eine Option?

 

VG, KeinPlan

 

 

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Hi necrofrost, 

habe biologische Herzklappe bekommen, und bin auch mit Beatmung Schlauch erwacht. Es stand Schwester am Bett, ich hatte einen sehr trockenen Mund und starke Halsschmerzen. Die Hände waren gefesselt. Die Schwester sagte, sie können nichts machen, wir ziehen ihren Beatmung Schlauch, etwas unangenehm. Zwei Zimmernachbarn hatten Wesensveränderungen. Der eine zog sich mehrmals alles raus, Infusionen, Perfusor, wollte mit dem Oberarzt Geburtstag feiern, klaute mir mein Brötchen vom Teller. Der andere stand öfter auf, und wusste nicht wo er war. Und schrie im Juni, alle Fenster zu, es schneit... Denen wurde dann geholfen mit anderen Ärzten. 

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Wenn ich diese und andere Berichte so lese, dann muss ich noch demütiger und dankbarer werden, als ich eh schon bin. Ich hatte im Juli meine OP wegen Aortenaneurysma und Aortenklappentausch. Und es lief wirklich alles bilderbuchmäßig. Ich kann mich auch noch daran erinnern, mit dem Schlauch im Hals aufgewacht zu sein, dieser wurde dann (in meiner Erinnerng) schnell und problemlos entfernt. Ich hatte eine zeitlang leicht Geschmacks- und sehr leichte Sehprobleme, aber das verging alles bald wieder. Ich hatte nie Schmerzen, keinen einzigen Tag, nie Alpträume, nichts. Das schlimmste waren die zwei schlaflosen Wochen, weil ich auf dem Rücken schlafen musste. Am vierten Tag nach der OP bin ich um das KH herunggegangen, amsiebten Tag entlassen worden.

 

Daher wünsche ich allen, die nicht mein Glück hatten, von Herzen alles Gute und baldige Besserung!

 

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Hallo Alex

 

Hört sich jetzt sehr pauschal an aber das wird wieder. Bei meiner ersten Herzop vor 35 Jahren wachte ich auch mit Beatmungsschlauch auf, hatte Panik und wurde sofort wieder sediert.

 

Bei meiner letzten Herzop vor fast 3 Jahren lief erst alles ok musste aber nach 1 Woche reoperiert werden da mein linker Lungenflügel „abgesoffen war“. Bei der OP wurden 2 Liter Flüssigkeit und 2,5 Nierenschalen mit geronnenem Blut entfernt. 
 

Danach wurde ich für über 2 Wochen ins künstliche Koma gelegt.

 

Mein Krankenhausaufenthalt zog sich dann auch ziemlich hin, 33 Tage Intensiv, insgesamt 55 Tage.

 

Ich hatte auch wie du das fragwürdige „Vergnügen“ ein Durchgangsdelir zu „erleben“. Sprich, voll der Verfolgungswahn, ich dachte ich wäre in Bulgarien (dort war ich nie, und will dort auch nichtbhin) in einem KH und man wollte Körperteile von mir entfernen. Bei einem Besuch meiner Frau habe ich ihr gesagt ich wäre in keinem richtigen KH und sie müsste mich sofort mitnehmen um mich zu retten. 
 

Später hat sie mir dies aus ihrer Perspektive geschildert, es war schlimm für sie da ich wohl von meinem Delir überzeugt war. Der Intensivarzt hat in dem Moment nur mit den Schultern gezuckt. Passiert halt.

 

Krankenschwestern haben mich wohl immer wieder gefragt ob ich weis wo ich bin und was mit mir passiert ist. Ich konnte mich dann immer daran erinnern das ich am Herzen in Bad Oeynhausen operiert worden bin.

 

Ich habe über ein Jahr gebrauch um darüber hinwegzukommen.

 

Jetzt aber das positive, ich bin mittlerweile 60 Jahre alt. Gestern mal wieder mit meinem Rennrad ca. 45 km geradelt und es geht mir gut.

 

Da kommst du auch hin, es braucht aber Zeit.

 

Viele Grüße und alles Gute

Ralf
 

 

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  • 2 weeks later...

Hallo Alex,

die Sache mit dem Schlauch ist jedem unangenehm. Bei mir hat man nicht aufgepasst und ich habe mir den Schlauch unbewußt selber raus gezogen. Das passiert wohl auch immer wieder mal.

Während der Lungenentzündung hatte ich eine Nacht Hallzinationen. Ich kann mich noch sehr genau an die "Einbildungen" erinnern. Waren nicht schön. Intressanter Weise, war das die Nacht, nachdem es mir dann immer besser ging mit der Lunge. In der Reha bin ich Nachts oft aufgeschreckt und habe unterbewußt die Pfleger rausgeklingelt (die super nett reagiert haben).

Bin heute noch oft depressiv oder gereizt. 

Fazit: Mein doc sagt, diese OPs gingen oft auf die Psyche. Da gäbe sich oft nach 8-12 Monaten wieder. Es bei mir tatsächlich schon deutlich besser geworden. Also nur Mut, das wird wieder.

Guß Wolfgang

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Das Durchgangssyndrom kommt leider häufiger vor, auch bei anderen Ops.

Aber die Symptome werden meist schnell deutlich besser. Meine zwei Bettnachbarn hatten dies beide und eine davon wollte nachts immer frischoperiert mit über 80 aufstehen in ihrer Panik. 

Mir taten die Pfleger*innen leid, denn die waren zeitweise neben der eigentlich intensiven Pflege nur damit beschäftigt, Patienten im Delir im Bett zu halten, Fixieren ist nämlich rechtlich nicht so einfach möglich. 

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