Ursachenforschung nach TIA

[CateLaLa]

Hallo zusammen!

 

Ich lege direkt los und hoffe, dass mir jemand mit seinen Erfahrungswerten weiterhelfen kann.

 

Ich bin 35 und hatte Ende Juni eine TIA. Die genaue Ursache ist ungeklärt, bei den ganzen Tests im Krankenhaus (normales Sono und TEE) wurde jedoch festgestellt, dass ich eine Mitralklappeninsuffizienz und Aortenklappeninsuffizienz ersten Grades habe. Was dazukommt ist der Kommentar "LAA stark trabekularisiert". Es geht also um das linke Atrium.

Leider hat niemand mit mir über die Insuffizienzen und auch niemand über die Trabekulierung gesprochen.

Ich habe glücklicherweise eine Cousine, die OP-Schwester in der Herz-Thorax-Chrirurgie und parallel gerade in ihrem Medizinstudium mit Kardio-Spezialisierung ist. Sie hat mir alles erklärt und auch beschrieben, dass sie es für wahrscheinlich hält, dass das Gerinnsel in einer der trabekularisierten Stellen entstanden sein könnte.

 

Hat jemand von euch damit Erfahrungen? Ich bin euch ganz arg dankbar für eure Rückmeldungen!

[CateLaLa]

Oh, ich möchte gerne noch ergänzend dazu sagen: Ich habe trotz Normalgewicht einen zu hohen Cholesterinwert/eine Fettstoffwechselstörung, die auch jetzt festgestellt wurde. Hier bekomme ich nun Rosuvastatin. Zudem bin ich seit 2 Jahren medikamentös wegen Bluthochdruck eingestellt (Ramipril 2x 5mg), der jedoch sehr viel länger schon besteht (Ich kann mich erinnern, mit Mitte 20 schon auffällig hohen Blutdruck gehabt zu haben, wenn er mal gemessen wurde - da wurde es aber immer mit "Bisschen aufgeregt beim Arzt?" abgetan). Zudem ist mein Großvater jung an einer Aortenklappen- und Mitralklappenstenose verstorben und Schlaganfälle gab es in meiner Familie ebenfalls.

Ich bekomme nun täglich 1x 100mg ASS.

 

Gibt es einen Grund, dass die Ärzte mich nicht auf die MI und AI angesprochen haben? Ich habe den Arztbrief meiner Cousine gezeigt und sie hat mir erst erklärt was das MI I° und AI I°dort bedeutet. 

bearbeitet 13. August 2023 von CateLaLa

[fledermaus1968]

Hallo CateLaLa,

zu den Insuffizienzen kann ich nur sagen, dass erstgradige ganz häufig beschrieben werden und fast ohne Krankheitswert sind, trotzdem müsste der Arzt das natürlich erklären und ein Kontrollintervall(vielleicht diesbezüglich alleine 5 Jahre) festlegen. Zu der Trabekulierung des LAA kann ich leider nichts sagen, wichtig ist natürlich dass Du einen Sinusrhythmus behältst. Manchmal wird auch ein offenes Foramen ovale ausgeschlossen, damit keine Gerinnsel vom rechten ins linke Herz übertreten können.

Mit den Medikamenten bist Du gut eingestellt, wenn Du noch mäßig Sport treibst oder dich bewegst machst Du alles richtig, die TIA hat sich ja wieder zurückgebildet wie der Name schon sagt, hat man denn etwas in einem MRT gesehen?

Viele Grüße!

Christian

[CateLaLa]

vor 9 Minuten schrieb fledermaus1968:

Hallo CateLaLa,

zu den Insuffizienzen kann ich nur sagen, dass erstgradige ganz häufig beschrieben werden und fast ohne Krankheitswert sind, trotzdem müsste der Arzt das natürlich erklären und ein Kontrollintervall(vielleicht diesbezüglich alleine 5 Jahre) festlegen. Zu der Trabekulierung des LAA kann ich leider nichts sagen, wichtig ist natürlich dass Du einen Sinusrhythmus behältst. Manchmal wird auch ein offenes Foramen ovale ausgeschlossen, damit keine Gerinnsel vom rechten ins linke Herz übertreten können.

Mit den Medikamenten bist Du gut eingestellt, wenn Du noch mäßig Sport treibst oder dich bewegst machst Du alles richtig, die TIA hat sich ja wieder zurückgebildet wie der Name schon sagt, hat man denn etwas in einem MRT gesehen?

Viele Grüße!

Christian

 

 

Vielen Dank für deine Antwort.

MRT und CT waren sauber, da kam nichts zurück. Foramen Ovale ist es nach TEE auch nicht gewesen. 

Wie gesagt vermuten wir, dass es an der Trabekulierung liegen könnte - meine Cousine hat mir nun versprochen, nochmal mit ihrem Oberarzt zu sprechen (bei ihm war ich auch für das TEE) ob er das auch für wahrscheinlich hält, er hat natürlich nochmal mehr Erfahrung als sie. 

 

Mir wurde schon gesagt dass ich alle 2 Jahre mal zum Kardiologen sollte, aber das war eher auf meinen hohen Puls/Blutdruck bezogen. 

Zudem habe ich Ende August noch einen Termin in der Nephrologie und im Dezember (Fachärzte sind so überlastet, es ist echt unglaublich) in der Endokrinologie. Als mein Bluthochdruck durch eine LZ-Messung festgestellt wurde, war ich gerade Anfang 30, aber mein Internist scheint es nicht für nötig gehalten zu haben, mich zu einer Abklärung weiterzuleiten. Dabei erinnere ich mich gut, wie er mich mit offenem Mund angestarrt und gefragt hat, ob das WIRKLICH meine Werte sind. Ich hatte wirklich hohe Werte, vor allem für mein Alter und Gewicht.

 

Ich finde es sehr belastend nicht genau zu wissen, was in mir vorgegangen ist, weil die TIA eine sehr beängstigende Erfahrung war und ich weiterhin nachgelagerte Symptome verspüre, was mir Angst macht, dass das wieder passieren könnte.

[Brigittchen]

Ist Vorhofflimmern ausgeschlossen worden.

 

Hattest du eine Entzündung vor nicht all zu langer Zeit? 

 

Hoher Blutdruck kann natürlich auch TIA auslösend sein, unbedingt abklären lassen und behandeln.

 

Nimmst du Medikamente bzw. die Pille?

 

 

[CateLaLa]

vor 7 Minuten schrieb Brigittchen:

Ist Vorhofflimmern ausgeschlossen worden.

 

Hattest du eine Entzündung vor nicht all zu langer Zeit? 

 

Hoher Blutdruck kann natürlich auch TIA auslösend sein, unbedingt abklären lassen und behandeln.

 

Nimmst du Medikamente bzw. die Pille?

 

 

Ich hatte ein Langzeit-EKG als ich ins KH eingewiesen wurde für über 24h und dann nochmal nach meinem TEE, weil ich in den Wochen vor der TIA verstärkt Palpitationen gespürt habe (Seit ich das Rosuvastatin und ASS nehme, spüre ich keine Palpitationen mehr). Bei beiden waren keine Anzeichen eines Vorhofflimmerns zu sehen, aber VES und SVES.

 

Die Pille nehme ich seit 6 Jahren nicht mehr, davor aber von 16 bis 29, und zwar die alten Kracher die man heute nicht mehr verschreiben würde.

 

Ich hatte im Februar eine Seitenstrangangina und direkt darauf sogar noch Scharlach und lag 3 Wochen flach. Ich bekam Antibiotika wegen den Streptokokken. Kann das was damit zu tun haben? 

Sport und Bewegung hatte ich seit 2020 auf jeden Fall auch nicht genug.

 

Hatte hier jemand eine TIA, gerade unter 50?

[Brigittchen]

Ja mit der Entzündung könnte es was zu tun haben. 

 

Ich habe zeitweises Vorhofflimmern. Wenn du das auch hast, muss es nicht unbedingt sich bei einem gemachten Langzeit EKG zeigen.

 

Mit der Pille ist das halt so eine Sache. Was die alten Dinger noch nach Jahren auslösen können, weiß ich nicht. 

 

Wie sieht es denn in der Familie mit Erkrankungen aus wie Vorhofflimmern, Kardioprobleme, usw

 

[CateLaLa]

vor 2 Stunden schrieb Brigittchen:

Ja mit der Entzündung könnte es was zu tun haben. 

 

Ich habe zeitweises Vorhofflimmern. Wenn du das auch hast, muss es nicht unbedingt sich bei einem gemachten Langzeit EKG zeigen.

 

Mit der Pille ist das halt so eine Sache. Was die alten Dinger noch nach Jahren auslösen können, weiß ich nicht. 

 

Wie sieht es denn in der Familie mit Erkrankungen aus wie Vorhofflimmern, Kardioprobleme, usw

 

 

Mein Großvater ist an einer Aorten- und Mitralklappenstenose verstorben, er war gerade 50 (vor meiner Geburt). Bluthochdruck haben wir alle. Mein Vater geht regelmäßig zum Checkup da kardio/vaskuläre Erkrankungen ja vererblich sein können, bei ihm ist aber bisher wohl alles in Ordnung.

Ich wusste nicht, dass man auch nur gelegentlich Vorhofflimmern haben kann. Das zweite LZ-EKG nach dem TEE (also etwa 5 Tage nach meiner TIA) hat einen Maximalpuls von 137 ergeben - dabei waren wir an dem Tag bis auf einen sehr langsamen Spaziergang am Abend ausschließlich auf der Couch. 

 

Inwiefern kann denn die Entzündung was damit zu tun haben?