Aortenklappeninsuffizienz

[Cassia]

Guten Morgen,

ich bin 39 Jahre alt und Mutter von 3 kleinen Kindern. Letzte Woche ist bei mir eine leichte Aortenklappeninsuffizienz festgestellt worden (Zufallsbefund). Seit der Diagnose bin ich am Ende. 
wie verändert sich mein Leben jetzt? Werde ich meine Kinder aufwachsen sehen? Kann ich für sie da sein? Warum trifft mich die Krankheit so jung? Kann ich für die Zukunft planen? 
Wie alt kann man werden? 
Der Arzt hat mich nicht aufgeklärt und im Internet liest man so viel.

Danke, 

LG

[Heidjer]

Guten Morgen Cassia,

zunächst einmal möchte ich Dich beruhigen......am Herzen ist viel zu reparieren, sicher auch bei Dir

Natürlich bist Du jung und hast 3 Kinder

 

Es gibt z.B. die bikuspide Herzklappe:

Eine bikuspide Aortenklappe ist der häufigste angeborene Herzklappenfehler, bei dem die Aortenklappe anstelle von 3 Taschen nur 2 Taschen besitzt 

Dieser Herzklappenfehler kommt bei ca. 1 - 2% der Bevölkerung vor und tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf.

 

Eventuell ist das bei Dir der Fall

Du wirst wahrscheinlich eine neue Herzklappe erhalten und kannst sehr alt damit werden

und wirst Deine Kinder aufwachsen sehen !!

Meine Herzklappen--OP liegt 18 Jahre zurück (damals war ich Anfang 40) und ich hatte eine tolle Zeit nach der OP.....hab nur

2 Medikamente nehmen müssen und 1 x jährlich zur Kontrolluntersuchung.....sonst keinerlei EInschränkungen

Auch ich habe 2 Kinder und konnte nach der OP erleben wie sie den Schulabschluß und dann die Ausbildung gemeistert haben

Inzwischen bin ich mit 58 Jahren Opa.....!!!

So wird es auch bei Dir sein......lies Dich hier im Forum durch.....und ich wünsche Dir alles Gute der Welt

Kopf hoch

LG

Heidjer

[Sabichan]

Liebe Cassia,

Deine Gedanken kann ich gut verstehen. Die Diagnose haut einen erst einmal um. Es ist jedoch bisher eine leichte Insuffizienz bei Dir, die unentdeckt sicher viele Menschen haben. Wahrscheinlich wird sie noch viele Jahre nur regelmäßig beobachtet. Es ist gut, dass Du es weißt und danach schauen lassen kannst. Handlungsbedarf besteht wahrscheinlich noch lange nicht, sonst hätte der Arzt sicher mehr dazu gesagt. Einfach beobachten, wie es weiter verläuft! Und wenn es irgendwann sein muss, kann man die Klappe reparieren oder ersetzen. Das ist für die Ärzte heutzutage keine große Sache mehr und wenn es rechtzeitig gemacht wird, ändert sich Deine Lebenserwartung deshalb auch nicht. 

 

Ich selbst habe eine hoch- bis höchstgradig undichte Mitralklappe und selbst das war letztes Jahr noch ein Zufallsbefund, da es mit gut geht damit. Ich habe aber die dringende OP-Empfehung bekommen und werde dieser im September nachgehen. Ich bin etwas älter als Du, aber mein Sohn ist auch erst acht. Klar ist das nicht schön, aber wenn ich ihn noch lange begleiten möchte, muss ich handeln, denn diese Klappe wird mir irgendwann enorme Probleme bereiten. Die Ärzte schlagen die Hände über dem Kopf zusammen bei der Untersuchung und da redet keiner drum herum oder äußert sich nicht weiter dazu. Sie wundern sich eher, dass ich damit so munter herumspaziere und eigentlich nichts merke. Ich lasse diese Klappe jetzt rekonstruieren, eben weil es mir noch gut geht und das Herz ansonsten nicht geschädigt ist. Keiner kann mir sagen, wie lange das noch so bleibt. Ich wollte ein paar Jahre warten, bis mein Sohn größer ist, aber man hat mir eindringlich abgeraten. Ich fühle mich bei meiner Kardiologin wohl und vertraue jetzt den Fachleuten.

 

Ich würde an Deiner Stelle davon ausgehen, dass der Arzt mehr dazu gesagt hätte, wenn Handlungsbedarf bestünde. Für ihn ist es alltäglich und wahrscheinlich gar nichts dramatisches. Vielleicht war er einfach unsensibel und hat nicht daran gedacht, was er bei Dir auslösen könnte. Sprich noch einmal mit ihm und geh dann regelmäßig zur Kontrolle.

 

Kopf hoch! Auch wenn es Dich jetzt belastet, ist es besser, dass Du es weißt und handeln kannst, wenn es erforderlich wird! Deine Kinder werden noch viel Freude an Dir haben und Du an Ihnen!

Viele liebe Grüße,

Sabine